Jugendsynode. Im Fragebogen steht "die Verteidigung des Lebens „ab der Geburt“. Vor der Geburt, nichts?
Geschrieben von : Marco Tosatti
Stilum Curiae - 19. Juni 2017 - Marco Tosatti
Wir sollten einem Leser von Stilum Curiae dankbar sein, der uns auf ein interessantes Detail über den Fragebogen an junge Menschen für die Bischofssynode, die im Jahr 2018 unter dem Titel “Jugend, Glaube und Unterscheidung der Berufung“ stattfinden wird, aufmerksam gemacht hat.
Unter den vielen Fragen gibt es eine, in der junge Menschen gebeten werden, in Ordnung zu bringen, was die Prioritäten der Kirche sein sollten. Und unter ihnen erscheint die Verteidigung des Lebens. Aber Achtung: Die Frage wird so gestellt:
„Eine größere Förderung und Verteidigung des Lebens ab der Geburt.“
Es war sicherlich "ein Versehen", auch erstaunen wir von Seiten des Kardinals Baldisseri, ein großer Zeremonienmeister bei den Synoden, wie wir es in den Jahren 2014 und 2015 sehen konnten, und von Seiten des Subsekretärs Fabene. Aber aus dem Wortlaut scheint Kindstötung, die Vernichtung von Kindern nach der Geburt, ein ernstes soziales und anthropologisches Problem zu sein. Und nicht die geförderte und verbreitete Abtreibung, die sogar als Methode zur Lösung möglicher Probleme von Überbevölkerung des Planeten gefördert wird, was bis vor einigen Jahren Teil des Kampfes der katholischen Kirche war.
Es scheint unglaublich, nicht wahr? Doch vielleicht wäre es nötig, uns daran zu gewöhnen, dass uns nicht so viele Dinge überraschen, wenn die Akademie für das Leben, wie man lesen kann, Abtreibungsbefürworter unter ihren Mitgliedern hat:
Professor Nigel Biggar, pro Abtreibung Philosoph, Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben.
Über den Fragebogen, den sie in dieser SITE abrufen können, sprach Kardinal Lorenzo Baldisseri an SIR (Religious Information Service) mit diesen Worten:
„Die Entscheidung des Generalsekretariats der Synode, eine Website zu eröffnen und darin einen Fragebogen an alle junge Menschen vorzuschlagen, ohne jemanden auszuschließen, erfüllt die Anforderung, diese so weit wie möglich auf dem synodalen Weg zu führen, den die Kirche zum Thema „Jugend, Glaube und Unterscheidung der Berufung“ zurücklegt. Mit der Website, wollen wir einerseits die Werkzeuge zur Verfügung stellen, die ihre Teilnahme bewusster und attraktiver macht, auf der anderen Seite will man den Initiativen die Sichtbarkeit geben, durch die sie sich als Protagonisten fühlen.
In die Website wurden Information, Wissen, Erfahrungen und Initiativen gesetzt. Der Fragebogen ist stattdessen das Instrument, durch das junge Menschen ihre Stimmen hören lassen können, ihre Empfindlichkeit, ihren Glauben, aber auch ihre Zweifel und ihre Kritik, so dass ihr Ruf die Hirten erreicht, wie Papst Franziskus in dem an sie zu Beginn der Synode gerichteten Brief gesagt hat. Der Fragebogen, der auf der Website vorliegt, unterscheidet sich von dem in dem Vorbereitungsdokument - unterschiedlich sowohl in ihren Zielen als auch in ihren Fragen. In der Tat sprechen die Fragen junge Menschen direkt an, damit sie über ihr Leben, ihre Wünsche und ihre Ängste “erzählen”.
Durch die vorgeschlagenen Fragen können Jugendliche sagen, wie sie sich selbst und die Welt um sie herum sehen, wie sie Beziehungen zu anderen erleben (empfinden) und wo sie in Bezug auf ihre Lebensentscheidungen stehen. Sie werden gebeten, ihre Beziehung zur Religion, zum Glauben und zur Kirche zum Ausdruck zu bringen. Der letzte Teil der Fragen konzentriert die Aufmerksamkeit auf ihre Anwesenheit im Internet. Sie werden schließlich eingeladen, etwas über sich selbst zu erzählen, was noch nicht im Fragebogen steht.
Marco Tosatti
Originalartikel