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85. Barmherzigkeit gegen die Wahrheit und die Gerechtigkeit?

https://www.youtube.com/watch?v=7Ap1u8fWvCc

Un Cafe con Galat: ¿Misericordia contra la verdad y justicia?

 

00:00 bis 4:01

Dr. Galat sagt: “Im Jahr der Barmherzigkeit (2016) spricht man normalerweise über die Barmherzigkeit, und zwar über die gute und authentische Barmherzigkeit. Denn bedauerlicherweise gibt es auch die falsche Barmherzigkeit. Hierbei geht es um die entstellte Barmherzigkeit. Welche ist die authentische und welche die falsche Barmherzigkeit?

Nach der Familiensynode hat man den Priestern — und zwar nach ihrer persönlichen Meinung — erlaubt, den Ehebrechern die Heilige Kommunion zu spenden. Aufgrund dessen müssen wir das Thema der Barmherzigkeit vertiefen, und zwar die Barmherzigkeit in Verbindung mit der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Diese drei Dinge sind absolut miteinander verbunden. Das heißt, wenn man Liebe ohne Wahrheit haben will, hat man eben eine falsche Barmherzigkeit. Diese Letzte muss mit der Wahrheit verbunden sein. Die Wahrheit ohne Liebe wäre anderseits Fanatismus.

Sowohl Liebe als auch Wahrheit entströmen vom Wesen Gottes. Der Apostel Johannes sagt uns, dass Gott Liebe und Wahrheit sei.

Bei der Familiensynode waren einige Kardinäle wie Walter Kasper, Kardinal Marx, Kardinal Baldisseri, etc. dafür, dass man den Ehebrechern die Heilige Kommunion spende. Das ist aber Barmherzigkeit gegen die Wahrheit.”

 

von 4:01 bis 8:10

Dr. Galat sagt weiter: “Bei diesem Punkt ist es wichtig, dass der Glaube uns eine vollkommene Klarheit gibt. Wir dürfen uns nicht betrügen lassen. Jetzt zeigen wir euch ein Video über einen spanischen Bischof, der eine Predigt über die wahre Barmherzigkeit hält.

 

Katholisches Konzept der Barmherzigkeit - wahre Definition nach der Heiligen Schrift,
 der Tradition und der Lehre der Katholischen Kirche.

 

5:33

 

Msgr. Munilla ist am 13.12.1961 in San Sebastián geboren. Er ist ein spanischer Theologe und aktueller Bischof der Diözese von San Sebastián. Er wurde von Papst Benedikt XVI. zum Bischof ernannt. Munilla kritisiert die sozialistische Regierung und deren Pro-Abtreibung-Gesetze. Er ist ein Verteidiger der schwangeren Frauen und deren Babys. Er veröffentlicht seine Predigte im Radio, in der Zeitung und im Internet. Er hat auch einige Bücher geschrieben.

Im Video wird Munilla von Demetro Fernandez Gonzales, Bischof von Córdoba, begleitet.

Bischof José Ignacio Munilla sagt am 17.1.2016 in Córdoba, Spanien: “Das Thema, über das ich jetzt sprechen werde, in diesem Kontext des Jahres der Barmherzigkeit, bezieht sich auf die Frage: Was ist die Barmherzigkeit? Welches ist das katholische Konzept der Barmherzigkeit? Die Einberufung des Jubeljahres der Barmherzigkeit durch den heiligen Vater wird sicher in die Geschichte eingehen, wie eine dieser großen Intuitionen (Ideen) des Papsttums vom Papst Franziskus.”

 

von 8:10 bis 11:51

Bischof Munilla sagt: “Erlauben Sie mir als erstes, eine Beschreibung der Hauptentstellungen des Konzeptes der Barmherzigkeit zu machen. Welches sind die Hauptentstellungen oder Hauptmanipulationen?

 

Ich würde diese in drei Faktoren zusammenfassen.

Erstens Relativismus:

Das Konzept der Barmherzigkeit wird von dem Relativismus verseucht. Ein Beispiel dafür ist die Aussage: “Ruhig bleiben. Hier ist alles in Ordnung. Gott ist (nur) barmherzig. Macht nichts.” Also, man leugnet die Sünde, weil man meint, Gott sei nur barmherzig. Durch den Relativismus spielt man die Sünde herunter. Man verwechselt so das Bild von Gott Vater mit dem Bild von Gott Großvater. Man vergisst dabei, dass Christus im Evangelium zur Bekehrung auffordert und dazu, Früchte guter Werke zu bringen. Dem Heiligen Paulus war dies klar, als er in dem Brief an die Korinther sagte, dass die Liebe Christi uns bedränge. Die Barmherzigkeit zu relativieren ist also eine Karikatur. Es ist schrecklich!

 

10:26

 

Ich habe diesen Vortrag aufgrund einer Anekdote vorbereitet. Ein Ehepaar, das ich kenne, hat sich getrennt. Die Ehefrau hat mich angerufen und mir erzählt, ihr Mann sei mit einer anderen Frau weggegangen. Sie wollte, dass ich etwas dagegen tue. Dann habe ich versucht, mit dem Ehemann zu sprechen, und ich habe gemerkt, dass er sich nicht bekehren wollte. Aufgrund meiner Aufrufung zur Bekehrung, fühlte er sich unwohl. In einem Moment sagte er, dass man barmherzig sein solle und dass man seine Situation des Ehebruches (der Todsünde) verstehen solle.

Und ich dachte: “Aber was für ein Konzept der Barmherzigkeit hat dieser Mann?” Also, er begründete seine Untreue und seine Todsünde durch die Barmherzigkeit.”

 

von 11:51 bis 14:48

Zweiter Fehler:

Bischof Munilla sagt weiter: “Das Konzept der Barmherzigkeit wird auf eine reine Emotivität/Rührseligkeit reduziert. Ein Beispiel dafür ist die Aussage: “Der Arme. Er tut mir so leid.” Also, die Barmherzigkeit wird als reine Einfühlsamkeit empfunden. Natürlich ist es wichtig, Mitgefühl zu haben und andere zu trösten. Aber das ist zu wenig. Die Barmherzigkeit kann nicht nur sein: “Ich leide mit dir mit. Ich habe dich lieb. Ich fühle mit dir mit." Die Barmherzigkeit kann nicht auf die Emotivität reduziert werden. Trösten ist Teil der Barmherzigkeit, aber diese ist viel mehr als nur trösten.

Barmherzigkeit zu fühlen ist oft synonym davon, Leid zu empfinden (ergriffen zu sein). Das Konzept Christi der Barmherzigkeit ist viel mehr als das.

 

Dritter Fehler:

Bischof Munilla sagt weiter: “Die Barmherzigkeit wird von der Verzweiflung verseucht. Heutzutage ist es einfach, Personen zu treffen, die glauben, dass Gott Liebe ist, dass das Herz Jesu die Manifestation der Liebe Gottes ist. Es gibt viele Leute, die theoretisch an die barmherzige Liebe Jesu glauben. Aber eine andere Sache ist, wenn man dies auf den eigenen konkreten Fall anwenden soll. Man glaubt an die Barmherzigkeit, aber trotzdem denkt man, dass der eigene Fall keine Lösung hat. “Ich freue mich sehr, dass Gott barmherzig ist. Aber das ist für die anderen, nicht für mich (in der Praxis).”

 

von 14:48 bis 18:44

Bischof Munilla sagt weiter: “Ich erinnere mich an eine Anekdote. Ich habe einen Vortrag über die Liebe, die Sexualität und die Vaterschaft, usw. in der Verlobungszeit und in der Ehe gehalten. Ich habe das Thema in all seinen Gebieten behandelt. Dann sagte eine Mutter zu mir: “Was du erzählt hast, ist beeindruckend. Man kann unsere Kinder so erziehen, aber bei unserer Generation bist du zu spät gekommen.“ Und ich sagte: “Was ich erzählt habe, ist nicht nur wunderbar in der Theorie, sondern das ist auch für dich. Und es ist nicht wahr, dass es bei dir keine Lösung mehr gibt. Die Botschaft ist für dich gedacht.”

Also, dies sind die drei Hauptfehler, die man begeht.

Welches ist das katholische Konzept der Barmherzigkeit? “Misericordia” auf Lateinisch, “miser” bedeutet Elend, “cord” bedeutet Herz und “ia” bedeutet “zu”, also das Herz ist solidarisch mit dem Elend. Das Herz fällt auf das Elend des Menschen. Es existieren offensichtlich viele andere Konzepte der Barmherzigkeit. Die Barmherzigkeit muss in jeder Art von Liebe integriert sein. Man kann nicht nur aus Barmherzigkeit lieben. Aber wenn Gott uns liebt, tut Er dies aus Barmherzigkeit. Es geht hierbei um die Barmherzigkeit, die auf das Elend fällt. Jesus will, dass wir auch diese barmherzige Liebe haben. Er sagt: “Liebt einander wie Ich euch geliebt habe.” Die Barmherzigkeit soll ein Kennzeichen der menschlichen Liebe sein.”

von 18:44 bis 21:50

Bischof Munilla sagt weiter: “Barmherzigkeit ist das Wesen der göttlichen Liebe. Die Nächstenliebe, die auf das Elend (die Elenden) fällt, kann nur Gott verwirklichen. Wir sind die Elenden. Gott will, dass wir dies nachahmen, denn dein Nächster ist so Elend wie du.

 

Das biblische Konzept

Bischof Munilla sagt weiter: “Bei der Enzyklika “Dives in Misericordia” von Johannes Paul II. ist die Fußnote 52 sehr interessant.

 

Dives in Misericordia

http://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_30111980_dives-in-misericordia.html

 

52 Die Bücher des Alten Testaments bedienen sich, um den Begriff »Erbarmen« auszudrücken, vor allem zweier Wörter, die verschiedene semantische Nuancen aufweisen. Da ist vor allem das Wort hesed, das eine tief verwurzelte Haltung von Güte bezeichnet. Wenn sich diese zwischen zwei Menschen entwickelt, sind sie nicht nur einander wohlwollend gesinnt, sondern auch einander treu, und zwar aufgrund einer inneren Verpflichtung, also auch aufgrund einer Treue zu sich selbst. Wenn hesed auch »Gnade« oder »Liebe« bedeutet, dann eben aufgrund dieser Treue. Die Tatsache, daß die besagte Verpflichtung nicht nur moralischer, sondern fast rechtlicher Art ist ändert daran nichts. Wenn im Alten Testament der Ausdruck hesed auf den Herrn bezogen wird, geschieht das immer im Zusammenhang mit dem Bund, den Gott mit Israel geschlossen hat. Dieser Bund war von Seiten Gottes eine Gabe und ein Gnadenerweis für Israel. Dennoch bekam hesed − weil sich Gott um des geschlossenen Bundes willen verpflichtet hatte diesen einzuhalten − in gewissem Sinn rechtlichen Charakter. Die rechtliche Verpflichtung von Seiten Gottes trat außer Kraft wenn Israel den Bund brach und dessen Bedingungen mißachtete. Doch gerade dann enthüllte hesed, nun keine rechtliche Verpflichtung mehr, seinen tiefsten Sinn in seiner anfänglichen Bedeutung: Liebe, die schenkt; Liebe, die stärker ist als der Verrat; Gnade, die stärker ist als die Sünde.

Diese Treue zur untreuen »Tochter meines Volkes« (vgl. Klgl 4, 3. 6) ist letzten Endes von Seiten Gottes Treue zu sich selbst. Das ergibt sich klar vor allem aus der häufigen Wiederkehr des Wortpaares hesed we'emet (= Gnade und Treue), das man als Hendiadyoin betrachten könnte (vgl. z. B. Ex 34, 6; 2 Sam 2, 6; 15, 20; Ps 25(24), 10; 40(39), 11 f.- 85(84), 11; 138 (137), 2; Mich 7, 20).

»Nicht euretwegen handle ich, Haus Israel sondern um meines heiligen Namens willen« (Ez 36, 22). Wenngleich also auch Israel, schuldbeladen durch den Bundesbruch, auf Gottes hesed keinen rechtlichen Anspruch hat, so darf und muß es doch weiter hin darauf hoffen und vertrauen, da der Gott des Bundes wahrhaft »seiner Liebe verantwortlich« ist. Frucht einer solchen Liebe sind die Verzeihung, die Wiederaufnahme in die Beziehung der Huld und Gnade und die Erneuerung des inneren Bundes.

Das zweite Wort, das in der Terminologie des Alten Testaments zur Bezeichnung des Erbarmens dient, ist rahamim. Es hat eine andere Nuance als hesed. Während letzteres die Treue zu sich selbst und die »Verantwortung der eigenen Liebe gegenüber« (in gewisser Hinsicht männliche Charakterzüge) hervorhebt, läßt rahamim schon von der Wortwurzel her die Mutterliebe anklingen (rehem = Mutterschoß). Der tiefsten und ursprünglichsten Verbundenheit, ja Einheit der Mutter mit dem Kind entspringt eine besondere Beziehung zu ihm, eine besondere Liebe. Diese Liebe kann man als völlig ungeschuldet bezeichnen, ist sie doch nicht Lohn für ein Verdienst; insofern stellt sie eine innere Notwendigkeit dar, einen »Zwang« des Herzens. Sie ist eine gleichsam »weibliche« Variante der männlichen Treue zu sich selbst, wie sie in hesed anklingt. Auf diesem psychologischen Hintergrund entfaltet sich rahamim in eine ganze Reihe von Gefühlen, so etwa Güte und Zärtlichkeit, Geduld und Verständnis, das heißt Bereitschaft zur Verzeihung.

Das Alte Testament schreibt dem Herrn eben diese Charakterzüge zu, wenn es auf ihn den Ausdruck rahamim anwendet. So lesen wir bei Jesaja: »Kann denn eine Frau ihr Kind vergessen, eine Mutter ihren eigenen Sohn? Und selbst, wenn sie ihr Kind vergessen würde: Ich vergesse dich nicht« (Jes 49, 15). Diese Liebe, die dank der geheimnisvollen Kraft der Mutterschaft treu und unüberwindlich ist, wird in den alttestamentlichen Texten verschiedenartig ausgedrückt: als Rettung aus Gefahren, insbesonders von Feinden, als Vergebung der Sünden - der Einzelnen und des ganzen Volkes Israel - und schließlich als die Entschlossenheit, die (endzeitliche) Verheißung und Hoffnung trotz aller menschlichen Untreue zu erfüllen, wie wir bei Hosea lesen: »Ich will ihre Untreue heilen und sie in Großmut wieder lieben« (Hos 14, 5).

In der Terminologie des Alten Testamentes finden wir noch andere Ausdrücke, die sich in verschiedener Weise auf den selben Grundinhalt beziehen. Die beiden vorhin erwähnten verdienen jedoch besondere Aufmerksamkeit. In ihnen tritt klar der ursprüngliche anthropomorphe Aspekt hervor: die Verfasser der biblischen Schriften verwenden, um das göttliche Erbarmen zu beschreiben, Ausdrücke, die dem Bewußtsein und der Erfahrung ihrer Zeitgenossen entsprechen. Die griechische Terminologie der Septuaginta-Übersetzung ist weniger reich als die hebräische und bietet daher nicht alle semantischen Nuancen, die den Originaltext kennzeichnen. Auf jeden Fall baut das Neue Testament auf dem Reichtum und der Tiefe auf, die bereits dem Alten eigen waren.

Auf diese Weise erben wir vom Alten Testament - gleichsam in einer besonderen Synthese - nicht nur den Reichtum der Ausdrücke dieser Bücher zur Beschreibung des göttlichen Erbarmens, sondern auch eine spezifische, selbstverständlich anthropomorphe »Psychologie« Gottes: das Bild seiner sich sorgenden Liebe, die sich angesichts des Übels − insbesondere der Sünde des Menschen und des Volkes − als Erbarmen kundtut. Dieses Bild besteht aus dem eher allgemeinen Inhalt des Verbums hanan, aber auch aus dem von hesed und von rahamim. Das Wort hanan drückt etwas Umfassenderes aus: den Erweis der Gnade, worin gleichsam eine ständige Bereitschaft zu Hochherzigkeit, Güte und Milde eingeschlossen ist.

Außer diesen grundlegenden semantischen Elementen schließt der Begriff des Erbarmens im Alten Testament auch den Bedeutungsgehalt des Wortes hamal ein, das wörtlich »(den besiegten Feind) verschonen« bedeutet, aber auch »Verzeihen und Mitleid bezeugen«, und infolgedessen Vergebung und Nachlaß der Schuld. Auch das Wort hus drückt Verzeihen und Mitleid aus, aber vor allem in gefühlsmäßigem Sinn. Diese Ausdrücke treten in den biblischen Texten seltener zur Bezeichnung des Erbarmens auf. Außerdem ist das bereits erwähnte Wort 'emet hervorzuheben das in erster Linie »Solidität, Sicherheit« bedeutet (im Griechischen der Septuaginta: »Wahrheit«) und dann »Treue«, so daß es sich mit dem semantischen Inhalt des Wortes hesed zu verbinden scheint.”

von 21:50 bis 25:59

Bischof Munilla sagt weiter: “In biblischer Sprache sind die Konzepte von Herz und von Gebärmutter synonymen. In der Welt ist das Herz eine Darstellung der romantischen Welt geworden. Das Herz Jesu ist aber nicht reine Emotivität (d.h. Erregbarkeit des Gemütes). Das Herz Jesu ist nicht nur Gefühl, sondern auch Gebärmutter, die dir ein neues Leben schenkt. Die Barmherzigkeit schließt also die Wiederherstellung (neu geboren werden) ein. Nikodemus fragt Jesus, ob ein Mensch wiedergeboren werden könne. Das ist eben das Wunder der Barmherzigkeit. Ja! Das kann man! Das ist die große Botschaft der Barmherzigkeit. Der Mensch kann neu geboren werden.

Die Barmherzigkeit ist nicht nur Mitleid zum Elenden, sondern sie ist die Gnade, welche ihn aus seinem Elend rettet. Die Barmherzigkeit ist eine wiederherstellende Gnade. Deswegen ist es so wichtig, das biblische Konzept des Herzens als Gebärmutter zu verstehen. Franziskus sagt, dass die Barmherzigkeit ein Krankenhaus sei. Das kann man aber missverstehen. Denn die Kranken werden in einem Krankenhaus nur körperlich behandelt. Sie bekommen Schmerzmittel aufgrund der Verletzungen zum Beispiel. Gott kann hingegen nicht nur das Leiden lindern, sondern Er kann das Problem vollkommen lösen, vollkommen heilen. Er kann uns wiederherstellen und uns ein neues Leben schenken. Es gibt keine Situation für Gott, die Er nicht wiederherstellen kann.”

von 25:59 bis 28:43

Bischof Munilla sagt weiter: “Noch eine wichtige Sache: Die falsche Gegenüberstellung zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit oder Nächstenliebe (caritas) und Wahrheit. Wieweit schadet diese falsche Gegenüberstellung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, zwischen Wahrheit und Nächstenliebe? Um dies zu verstehen, sollen wir als erstes Missverständnisse über das Konzept der Gerechtigkeit anprangern. Diese Missverständnisse verursachen, dass dieses Wort unsympatisch wird. Manchmal misstrauen wir dem Wort “Gerechtigkeit”, weil es auch eine falsche subjektive Gerechtigkeit gibt. Manchmal ist das Wort “Gerechtigkeit” Synonym von “Rache”. Ein Beispiel dafür ist der Ausdruck Bushs “unendliche Gerechtigkeit” nach dem Angriff auf die Zwillingstürme in New York. Das hat natürlich eine andere Bedeutung, nämlich “unendliche Rache”. Hinzu kommt, dass der Terminus “Gerechtigkeit” pflegt, verseucht zu sein. Aus dem biblischen Standpunkt bedeutet das Konzept der Gerechtigkeit nämlich Barmherzigkeit. Gott ist gerecht, Gott ist barmherzig.”

von 28:43 bis 33:14

Dr. Galat sagt dazu: “Die echte Barmherzigkeit muss die Wahrheit und die Gerechtigkeit respektieren.”

Bischof Munilla sagt weiter: “In den Evangelien erscheint wenig der Terminus Barmherzigkeit. Es stimmt, dass die Barmherzigkeit Zentrum des Evangeliums ist, aber dieses Wort erscheint wenig, nämlich zehn Mal. Fünf davon sind bei dem “Magnifikat”(Marias Lobgesang wenige Tage nach der Verheißung der Geburt des Gottessohnes) und beim “Benedictus” (Das Benedictus ist einerseits der "Lobgesang des Zacharias", ein bekanntes Canticum aus dem Evangelium nach Lukas (Lk 1,68-79), anderseits der Schlussteil des Sanctusgebetes in der Heiligen Messe.)

Zwei davon beziehen sich auf das Alte Testament, wenn Gott sagt, dass er die Barmherzigkeit vor der Buße bevorzuge.

“Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erreichen.” Das ist der Schlüsselterminus für uns.

“Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Pfefferminze, Dill und Kümmel. Was aber das Wichtigste ist vom Gesetz, die Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit und die Treue, vernachlässigt ihr. Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen!” (Matthäus 23, 23)

Passt genau darauf auf. Jesus sagt, dass das Wichtigste die Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit und der Glaube seien. Also, ich weiß nicht, woher wir diese Gegenüberstellung von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit haben. Papst Benedikt XVI. hat diese falsche Gegenüberstellung in der Enzyklika Spes Salvi angeprangert.

 

Spes Salvi Nr. 44

https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/verlautbarungen/VE_179.pdf

 

44. Der Protest gegen Gott um der Gerechtigkeit willen ist nicht dienlich. Eine Welt ohne Gott ist eine Welt ohne Hoffnung (Eph 2,12). Nur Gott kann Gerechtigkeit schaffen. Und der Glaube gibt uns die Gewissheit: Er tut es. Das Bild des Letzten Gerichts ist zuallererst nicht ein Schreckbild, sondern Bild der Hoffnung, für uns vielleicht sogar das entscheidende Hoffnungsbild. Aber ist es nicht doch auch ein Bild der Furcht?

Ich würde sagen: ein Bild der Verantwortung. Ein Bild daher für jene Furcht, von der der heilige Hilarius sagt, dass all unsere Furcht in der Liebe ihren Ort hat.

35 Vgl. Tractatus super Psalmos, Ps 127, 1–3: CSEL 22, 628–630.

Gott ist Gerechtigkeit und schafft Gerechtigkeit. Das ist unser Trost und unsere Hoffnung. Aber in seiner Gerechtigkeit ist zugleich Gnade. Das wissen wir durch den Blick auf den gekreuzigten und auferstandenen Christus. Beides – Gerechtigkeit und Gnade – muss in seiner rechten inneren Verbindung gesehen werden. Die Gnade löscht die Gerechtigkeit nicht aus. Sie macht das Unrecht nicht zu Recht. Sie ist nicht ein Schwamm, der alles wegwischt, so dass am Ende dann eben doch alles gleich gültig wird, was einer auf Erden getan hat. Gegen eine solche Art von Himmel und von Gnade hat zum Beispiel Dostojewski in seinen Brüdern Karamasow mit Recht Protest eingelegt. Die Missetäter sitzen am Ende nicht neben den Opfern in gleicher Weise an der Tafel des ewigen Hochzeitsmahls, als ob nichts gewesen wäre. Ich möchte an dieser Stelle einen Text von Platon zitieren, der eine Vorahnung des gerechten Gerichts ausdrückt, die in vielem auch für den Christen wahr und heilsam bleibt. Er spricht – gewiss in mythologischen Bildern, die aber unzweideutig Wahrheit sichtbar machen – davon, dass am Ende die Seelen nackt vor dem Richter stehen werden. Nun zählt nicht mehr, was sie einmal in der Geschichte gewesen waren, sondern nur das, was sie in Wahrheit sind. „Da hat er (der Richter) vielleicht die Seele eines [...] Königs oder Herrschers vor sich und sieht gar nichts Gesundes an ihr. Er findet sie durchgepeitscht und voll von Narben, die von Meineid und Ungerechtigkeit stammen [...] und alles ist schief vor Lüge und Hochmut, und nichts ist gerade, weil sie ohne Wahrheit aufgewachsen ist. Und er sieht, wie die Seele durch Willkür, Üppigkeit, Übermut und Unbesonnenheit im Handeln mit Maßlosigkeit und Schändlichkeit beladen ist.

Bei diesem Anblick aber schickt er diese sofort in den Kerker, wo sie die verdienten Strafen erdulden soll [...] Manchmal aber sieht er eine andere Seele vor sich, eine, die ein frommes und ehrliches Leben geführt hat [...]; er freut sich über sie und schickt sie gewiss auf die Inseln der Seligen.“36 Jesus hat uns zur Warnung im Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus (Lk 16,19–31) das Bild einer solchen von Übermut und Üppigkeit zerstörten Seele gezeigt, die selbst einen unüberbrückbaren Graben zwischen sich und dem Armen geschaffen hat: den Graben der Verschlossenheit in den materiellen Genuss hinein, den Graben der Vergessenheit des anderen, der Unfähigkeit zu lieben, die nun zum brennenden und nicht mehr zu heilenden Durst wird. Dabei müssen wir festhalten, dass Jesus in diesem Gleichnis nicht von dem endgültigen Geschick nach dem Weltgericht handelt, sondern eine Vorstellung aufnimmt, die sich unter anderem im frühen Judentum findet und einen Zwischenzustand zwischen Tod und Auferstehung meint, in dem das endgültige Urteil noch aussteht.”

von 33:14 bis 39:06

Bischof Munilla sagt weiter: “Ich sage es noch einmal: Die Versuchung unserer Tage ist die Trennung zwischen (Nächsten-)Liebe und Wahrheit. Was Gott vereint hat, soll der Mensch nicht trennen. Beide bilden ein unauflösliches Binom (lat. bi „zwei“; nomen „Name“ - Die Summe von zwei Gliedern).

Bei dieser unauflöslichen Ehe Wahrheit-Liebe, welches ist das hässliche Glied? Die Wahrheit, natürlich. Aber das ist nicht so, weil wir sehr karitativ (barmherzig) sind, sondern weil die Wahrheit in unserer Kultur ein Hindernis ist. Wir wollen eine Nächstenliebe ohne Wahrheit, denn so kann man die Nächstenliebe manipulieren. Aber die Wahrheit ist, dass Wahrheit ohne Liebe nicht existiert, und umgekehrt auch nicht.

Benedikt XVI. sagt: “Ohne die Wahrheit wird die Nächstenliebe zu reiner Sentimentalität (Gefühl).”

Vor dieser Versuchung, beide zu trennen, sollen wir sagen: “Was Gott vereint hat, darf/soll der Mensch nicht trennen.”

 

Dritter Definition von Barmherzigkeit:

Die Barmherzigkeit Gottes ist die Gerechtigkeit, welche den Menschen wiedererschafft. Die Barmherzigkeit bedeutet, dass Gott dich gerecht macht. Er schenkt uns die Gnade, gerecht/heilig zu sein. Gott nimmt uns so an, wie wir sind, aber Er will, dass wir uns ändern, und zwar nach dem anspruchsvollen Maß Seiner Liebe.”

 

von 36:09 bis 41:07

Bischof Munilla sagt weiter: “Die Gnade kommt aus der Höhe und sie verwandelt uns. Die Barmherzigkeit steht über der Gerechtigkeit, auch wenn sie eine unauflösliche Einheit bilden. Diese Struktur ist wesentlich, um nicht in das Risiko des Jansenismus* einzugehen. Die Barmherzigkeit hilft uns dabei, die Freude bzgl. des Anspruches der Gerechtigkeit nicht zu verlieren. Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit — so der Heilige Thomas von Aquin. Es gibt einen Spruch, der besagt: Hohe Gerechtigkeit, hohe Ungerechtigkeit. Gott liebt uns nicht deswegen, weil wir gerecht sind. Er liebt uns, obwohl wir Sünder sind, und weil Er uns liebt, haben wir die Möglichkeit, gerecht zu werden. Im logischen und philosophischen Bereich steht als erstes die Gerechtigkeit, dann kommt die Barmherzigkeit.

*Der Jansenismus war eine besonders in Frankreich verbreitete Bewegung in der katholischen Kirche des 17. und 18. Jahrhunderts, die sich auf die Gnadenlehre des Augustinus berief und als häretisch verfolgt wurde.

Aber die göttliche Logik ist anders. Da steht zuerst die Barmherzigkeit, damit man gerecht sein kann. Mich fasziniert die Bibelstelle, wo Jesus den Zachäus besucht. Zachäus sagt dann, dass er die Hälfte all seines Besitzes den Armen geben werde. Und wenn er jemanden etwas gestohlen habe, dann werde er vier Mal mehr zurückgeben. Es sollte umgekehrt sein. Zuerst das Gestohlene zurückgeben und dann die Barmherzigkeit. Aber die erste Frucht der Begegnung mit Christus ist die Barmherzigkeit. Ohne die Barmherzigkeit kann man die Gerechtigkeit nicht erleben. Das Naturgesetz kann ohne die übernatürliche Gnade nicht existieren. Die Liebe Gottes hat Vorrang vor unserer menschlichen Fähigkeit, das Gute zu tun. Die göttliche Gnade befähigt uns, das Gute zu tun.”

von 41:07 bis 44:55

Bischof Munilla sagt weiter: “Worauf gründe ich mein Selbstwertgefühl? Jeder braucht ein Selbstwertgefühl. Gründe ich, eine gute Person zu sein, darauf, dass meine Werke gut sind, oder gründe ich es auf den Glauben? Man kann das Selbstwertgefühl darauf gründen, dass man stolz auf die eigenen Werke ist. Oder gründet man das Selbstwertgefühl auf die bedingungslose Liebe Gottes, auch wenn man ein Sünder ist. Das ist sehr wichtig. Wir sollen unser Selbstwertgefühl auf Gott gründen und nicht auf unseren Stolz. Manchmal bekommen wir mehr Liebe Gottes, wenn wir sie am wenigsten verdienen. Die bedingungslose Liebe Gottes stellt uns wieder her/erneuert uns. Wir sollen Gott dankbar sein, dass er uns die Gnade schenkt, unsere Schwächen zu überwinden und uns zu bessern.

 

Praktische Konsequenzen

- Die erste Definition der Barmherzigkeit lautet: Die Barmherzigkeit fällt auf den Elenden.

Der Fehler wäre hier, die Sünde nicht zu erkennen, und dass man die Barmherzigkeit Gottes braucht. Das Schlimmste wäre dabei, das Drama der Sünde herunterzuspielen. In dem Fall würde man sich vom Tisch der Barmherzigkeit ausschließen. Wenn man sich nicht für einen Elenden hält, dann schließt man sich selber aus. Die Überheblichkeit und die Sebstgenügsamkeit führen zur Selbstausschließung vom Bankett der Barmherzigkeit. Die einzige Form, sich vollkommen dessen bewusst zu sein, was die Sünde ist, ist, sich als vergebener Sünder (= als Sünder, dem die Sünden in einer gültigen Beichte vergeben wurden) der Sünde bewusst zu sein. Jemand, der die Liebe Gottes nicht erlebt hat, ist sich überhaupt nicht dessen bewusst, was die Sünde ist.”

 

von 44:55 bis 48:30

Bischof Munilla sagt weiter: “Der verlorene Sohn war sich erst dessen bewusst, was die Sünde ist, als sein Vater ihn aufgenommen hat. Er hat in diesem Moment gesehen, dass sein Vater tief bewegt war, und dann hat er gemerkt, wie gravierend es war, was er getan hatte. Das Bewusstsein bezüglich der Sünde erreicht man dann, wenn man ein vergebener Sünder ist (= als reumütiger/bußfertiger Sünder, dem die Sünden in einer gültigen Beichte vergeben wurden). Deswegen empfiehlt man bei den Exerzitien, dass wir nicht alleine in den Keller unseres Lebens gehen sollen, sondern von Jesus begleitet. Wenn man alleine hingeht, wird man einen Schmerz empfinden, der zerstört, und nicht einen, der aufbaut. Wenn Jesus uns begleitet, werden wir einen Schmerz empfinden, der uns mit Freude und Hoffnung erfüllt.

Wenn wir die Barmherzigkeit so definieren: “Die (göttliche) Liebe, die auf den Elenden fällt”, dann müssen wir die Existenz der Sünde ernst nehmen, aber in ihrer Begegnung mit der Vergebung, sonst wird dieses Erkennen einen zerstörenden Schmerz hervorrufen.”

 

Zweite Definition

Die Barmherzigkeit ist nicht nur Mitgefühl zum Elenden, sondern die Gnade, die ihn aus seinem Elend rettet. Die Barmherzigkeit Christi ist nicht wie jene, die uns die Welt anbietet. Es geht hierbei nicht um die Barmherzigkeit des Relativismus oder der Emotivität. Christus ist unerbittlich bezüglich der Sünde, aber milde gegenüber dem Sünder. Ein Dominikanerpater sagte: “Die Kirche ist intolerant, weil sie glaubt, aber in der Praxis ist sie tolerant, weil sie liebt.”

Die Feinde der Kirche haben intolerante Prinzipien, weil sie nicht glauben, und sie sind intolerant in der Praxis, weil sie nicht lieben. Wir haben eine Verpflichtung zur Wahrheit und zur Nächstenliebe. Bei einem Gefängnis stand am Eingang: “Man soll die Sünde/das Verbrechen hassen, aber den Verbrecher lieben”

 

von 48:30 bis 53:15

Dritte Definition

Bischof Munilla sagt weiter: “Die Barmherzigkeit Jesu erschafft den Menschen wieder; sie ist kostenlos, aber nicht billig. Der Unterschied zwischen kostenlos und billig ist wichtig. Wenn Gott Seine Gnade schenkt, schwitzt (rackert sich ab) der Mensch. Also, der Mensch soll sich bemühen. Auch wenn das Binom Gerechtigkeit-Barmherzigkeit eine unauflösliche Ehe bildet, existiert ein Vorrang der Barmherzigkeit vor der Gerechtigkeit. Man muss aufpassen, dass der Wiedererschaffene nicht ungeduldig und intolerant wird. Das ist die Gefahr des frisch Bekehrten. Das wäre der Fall eines Menschen, der nicht mehr raucht und ungeduldig zu den Rauchern wird. Die Barmherzigkeit Gottes kommt dich retten und du sollst gleichzeitig geduldig sein zu den Nicht-Bekehrten. Habe Geduld, denn Gott hat viel Geduld mit dir gehabt. Die wahre Barmherzigkeit lautet: Sei anspruchsvoll zu dir selbst und barmherzig zu den anderen. Gott hat das gute Werk der Heiligkeit bei unserer Taufe angefangen und Er wird es zum Ziel bringen. Gott wird Sein Versprechen erfüllen, denn Sein Wille ist allmächtig. Der Heilige Thomas von Aquin fragt: Was ist notwendig, um heilig zu sein? Er selbst antwortet: Es ist notwendig, es zu wollen. Wenn Gott dich heilig machen will und du lässt es zu, dann wird Er dies vollbringen. Derjenige, Der uns aus dem Nichts erschaffen hat, wird uns heilig machen. Seine Barmherzigkeit ist ewig.”

 

von 53:15 bis 58:55

 

Ps 89:15 Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stütze, Huld und Treue treten vor dich hin.

 

Dr. Galat sagt dazu: Man muss die Zehn Gebote erfüllen. Heute haben wir dieses Aschenkreuz auf die Stirn bekommen, und was hat der Priester dabei gesagt? Er sagte: “Bekehre dich und glaube an das Evangelium.” Das Evangelium ist die Wahrheit, die uns zur Rettung (der Seele) führt. Sich bekehren bedeutet nämlich, an die Wahrheit der Rettung zu glauben. Die Barmherzigkeit ist mit der Wahrheit verbunden.

Ein Gast bei der Sendung, Ricardo Zornosa, sagt dazu: “Woher kommt die Barmherzigkeit? Von Christus, von Gott, Der Selbst die Wahrheit ist. Also, wir können dann die Wahrheit nicht ablehnen. Wir können Christus nicht ablehnen, denn ohne Christus können wir nicht leben. Unser Herr sagt uns: “Ohne Mich könnt ihr nichts tun.” Das Werk der Barmherzigkeit ist eben die Barmherzigkeit Gottes annehmen. Es gibt körperliche Werke der Barmherzigkeit und zwei andere, nämlich: Den Unwissenden die Wahrheit Gottes lehren und die Irrenden/Irrgläubigen zurechtweisen. Aufgrund dessen macht es keinen Sinn zu sagen, dass die Moslems gerettet werden können, und zwar wegen der Barmherzigkeit. Zuerst muss man Christus (und Dessen Wahrheit) annehmen. Es gibt dann das (Gottes) Gericht und einen Richter (Christus). Infolgedessen müssen wir uns für das Gericht Gottes vorbereiten, selbstverständlich. Und Christus sagt, dass wir nicht aus dem Gefängnis (Fegefeuer) herauskommen werden, bis wir alles bezahlt haben. Und das ist die göttliche Gerechtigkeit.”

von 58:55 bis 1:06:40

Ricardo Zornosa sagt weiter: “Die Wahrheit, die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit sind also eine Einheit. Die höchste Barmherzigkeit ist das Sakrament der Beichte und die Vergebung Gottes (nach einer reumütigen Beichte und einer ernsten Absicht, nicht weiter sündigen zu wollen).

Dr. Galat antwortet einer Anruferin, die Bergoglio lobte, aber mit falschen Argumenten. Sie meinte, Humanismus sei Katholizismus, und zwar ohne das Wort Gottes, d.h. reine humantitäre Hilfe: “Es gab schon barmherzige Päpste. Zum Beispiel, Johannes Paul II.”

Jetzt ruft ein Zuschauer an, der auf die Manipulation der Medien durch Bergoglio bezüglich des Konzeptes der Barmherzigkeit aufmerksam macht.

Ricardo Zornosa sagt dazu: Der (reumütige) Sünder soll die Barmherzigkeit annehmen wollen/können. Wie kann er sie annehmen? Indem er ein sakramentales Leben führt, indem er sich bekehrt. Aber vor allem soll er Christus annehmen. Bei der falschen Ökumene wird gemeint, dass die Nicht-Gläubigen aufgrund der göttlichen Barmherzigkeit gerettet werden können. Derjenige, der die Wahrheit ablehnt, lehnt die Gerechtigkeit ab. Und dann kommt der Gerechte Richter und die ewige Strafe mit dem Zähneknirschen.”

 

von 1:06:40 bis1:11:22

 

Unter dem Licht des Evangeliums

 

1 Kor 16, 13-14: “Seid wachsam, steht fest im Glauben, seid Männer, seid stark. 14 Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.”

 

Die Wahrheit (der Glaube) und die Liebe kann man nicht trennen.

 

Judas 1, 20-21: “Ihr aber, Geliebte, bauet euch fest auf eurem heiligsten Glauben auf; betet im Heiligen Geiste. 21 Bewahret euch in der Liebe Gottes und harret auf das Erbarmen unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben!”

 

“Manche nehmen die Barmherzigkeit an, aber sind der Gerechtigkeit abgeneigt. Es besteht eine Zuneigung für die Sachen, die den Menschen passen. Aber es gibt keine Liebe für die Wahrheit in solchen Herzen. Die Menschen wollen die Barmherzigkeit, aber sind sie dazu bereit, sich die Barmherzigkeit zu verdienen, indem sie ihre Sünden bereuen? Die Menschen sagen: “Die Barmherzigkeit ist willkommen, aber ich ändere mein Leben nicht. Ich bleibe in der Sünde und bereue nichts. Was für eine Art und Weise, die Barmherzigkeit zu loben! Es geht hierbei um eine falsche Barmherzigkeit.

 

Barmherzigkeit zum Sünder, aber auf gar keinen Fall die Sünde annehmen.

Heutzutage sagt man: “Gott ist der Gott von allen”. Ja, aber nicht jeder glaubt an den wahren Gott. Und über 90% der Menschheit glaubt heutzutage nicht (oder nicht mehr) an Christus. Und diese Menschen nicht zu unterrichten, damit sie in der Sünde und in dem Fehler bleiben, ist unbarmherzig.”

von 1:11:22 bis Ende

Dr. Galat sagt dazu: “Die Unwissenden im Glauben nicht zu unterrichten, ist, wie wenn man einem Menschen, der am Ertrinken ist, einen Rettungsring aus Blei zuwirft. Die Barmherzigkeit Gottes hilft dem Menschen, sich nicht zu verdammen.”

 

ENDE

 

Download zum Verbreiten:  Word und PDF

Hier geht es zu dem Menü der bisher von diesem Apostolat übersetzten und veröffentlichten Videos des katholischen Fernsehsenders Teleamiga  von Dr. José Galat in Kolumbien. Bitte hier klicken !!!