Kommunion für alle und Ehe für alle im Bistum Münster — und jetzt die Kinokirche?
Nach der „Kommunion für alle" kommt jetzt auch die „Ehe für alle" im Bistum Münster. Verantwortlich dafür ist Exz. Felix Genn. Em, Gerhard Kardinal Müller hat seinen Bischofskollegen jetzt Öffentlich scharf gerügt. Man kann nicht die Worte Jesu und der Apostel verdrehen. Wer das tut, der ißt und trinkt sich das Gericht, weil er den Leib des Herren nicht unterscheidet. Bischof Genn unterscheidet nicht. Er verlangt von uns Priestern, jedem die heilige Kommunion zu spenden — egal ob einem unbußfertigen schweren Sünder, ob Protestant, Muselmane, Jude, Agnostiker, Hindu oder Voodoo-Priester. Auch das kleine Kind streckt schon sein Händchen nach der hl. Kommunion aus. Nach Genn dürfen wir diesen das Allerheiligste nicht verweigern. Also fällt bei letzterem die Vorbereitung auf die erste Hl. Kommunion am Weißen Sonntag, einschließlich des Bußsakramentes, flach. Wir Priester sind auf wunderbare Weise „entlastet". Wie praktisch!
In einem Punkt jedoch straft sich der Bischof selber Lügen; Er dekretiert, daß Kirchensteuerverweigerer, welche aus Gewissensgründen der Aushöhlung ihres katholischen Glaubens nicht länger tatenlos zuschauen wollen und daher nicht aus der Kirche, sondern aus dem Kirchensteuerverband austreten, keine Sakramente einschließlich der kirchlichen Beerdigung empfangen dürfen. Das ist die Realität 2019. Als Priester weigere ich mich, die hl. Kommunion wahllos wie Plätzchen an alle auszuteilen. Ich werde weiterhin allen tiefgläubigen Katholiken in meinen Gebetskreisen die hl. Kommunion spenden und sie kirchlich mit einem Requiem beerdigen, — auch wenn diese „aus der Kirche" ausgetreten sind, wie der Bischof es fälschlicherweise behauptet.
Wer will da noch Priester werden? Wobei wir bei der „Ehe für alle" angelangt wären. Regens Lürken war fast 10 Jahre in Münster als Homosexueller in diesem Amt tätig. Sein heutiger Nachfolger nimmt neuerdings homosexuelle Priesterkandidaten ins Borromäum auf. Da darf man ruhig die Frage stellen, ob es nicht rund um den Dom entsprechende Seilschaften gibt. Münsteraner jedenfalls äußern sich so. Damit kein Mißverständnis aufkommt: Gut katholisch ist zwischen dem Menschen und der Sünde, die er tut, zu unterscheiden. Den, der gleichgeschlechtliche Neigungen hat, habe ich zu achten und zu lieben — aber die Sünde, wenn er sie begeht, zu verabscheuen.
Nicht nur Bischöfe wie Genn, sondern auch Bode und Becker und andere folgen urplötzlich in fast liebedienerischer Weise dem regierungsamtlichen Commande von Brüssel und Berlin, als wolle man sich gegenseitig übertreffen. Die Eilfertigkeit, mit der das diese Bischöfe tun, ist erbärmlich. Leute mit gesundem Menschenverstand kuschen nicht vor der Staatsgewalt. Hat Bischof Genn Angst vor neuen Maigesetzen wie damals (1872) von Preußen, diesmal von Brüssel, mit welchen Bismarck Bischöfe ins Gefängnis warf, katholische Schulen schließen ließ und die Jesuiten des Reiches verwies?
Bei dieser Einladung homosexueller Priesteramtsanwärter durch die Bischöfe wird der wissenschaftlich erwiesene durchschnittliche Anteil an Homosexuellen von 4,4 Prozent in der Bevölkerung auf bis zu 100 Prozent in den Seminarien hochschnellen. Man kann sich lebhaft ausmalen, was dann in einem solchen „Seminar" los ist. Wer will da noch als normaler Mensch Priester werden? Ich nicht. Oder will man gar keine Priester mehr? Stattdessen eine Heerschar von Pastoralassistentinnen! Wer wird sich da als normaler Mann im Borromäum an sein Hinterteil fassen lassen? Werden homosexuelle Priester in den deutschen Diözesen zum Regelfall? Die Gottesmutter sagte 1846 in La Salette den Seherkindern Melanie und Maximin, die der Sprache und des Schreibens kaum mächtig waren: „Die Priester, die Diener meines Sohnes, sind Kloaken der Unreinheit geworden. Der Dämon hat ihren Verstand verdunkelt. Man wird die Greuel an heiliger Stätte sehen." Wer denkt da nicht an die massenweisen Auswüchse der sogenannten Liturgiereform und an Priester wie Karadima oder Bischöfe wie Kardinal McCarrick? Sie sind Synonyme für Unreinheit und Dämonie geworden. Vom obersten Bischof von Rom wurden sie, bis es nicht mehr ging, gedeckt. Während Erzbischof Viganó, der diese ruchlose Haltung des Bischofs von Rom aufgedeckt hatte, untertauchen mußte, weil er um sein Leben fürchtet.
Bischof Genn hingegen bedauerte, daß er über eine geplante kirchliche Segnung eines Männerpaares in Wesel informiert wurde. Er hätte, so der Bischof, lieber gar nichts davon gewußt. So sei er gezwungen gewesen, Stellung dazu zu nehmen. Sonst wäre die „Segnung" anstandslos über die Bühne gegangen. Vielleicht sollte Bischof Genn einmal eine Wallfahrt nach La Salette machen. Dort könne er die Gottesmutter anschauen, wie sie dasitzt und ihr Gesicht tief in ihre Hände vergräbt: Celle qui pleure — sie, die da weint. „Erzittere, Erde, und alle, die ihr von Beruf Jesus dient, aber in eurem Innern euch selbst anbetet, erzittert!"
Und Bischof Genn sollte dann klären, wieso sein Vorgänger im Bischofsamt 40 (!) Jahre lang den Mißbrauch von Kindern durch homosexuelle Priester gedeckt und vertuscht hat, — schon weit vor der Amtszeit des Bischofs von Rom. Ich habe es selbst erlebt. Ich weiß, wovon ich rede. Diese Pest, diese Kloake ist praktisch aufgebrochen mit der Einführung der neuen Messe. Sie wurde „auf dem Reißbrett", so Papst Benedikt XVI., entworfen. Das Zweite Hochgebet wurde, wie Annibale Bugnini gestand, in einer Kaffeepauss in der Kneipe konzipiert. Als Vorlage diente das Hochgebet des hl. Hippolyt (3. Jh.) ohne die Erwähnung des Opfers Christi. Seither ist es der Lieblingskanon der meisten Priester — kurz und kompatibel mit der Irrlehre Luthers, nach der das katholische Meßopfer „eine vermaledeite Abgötterei" ist. So lernen es die protestantischen Schüler bis heute im ev. „Heidelberger Katechismus". Opfer, Aszese, Verzicht sind ja heute sowieso für die meisten Priester Fremdworte.
Wer keinen Sinn für ein Opferleben im Zölibat hat, begrüßt eben die „Ehe für alle" — Sie erstreckt sich nicht nur auf homosexuelle Priesterkandidaten, sondern auch auf alle kirchlichen Laien. Das ist die Zerstörung der Familie! Durch bischöfliche Ausschreibung wird jetzt im Generalvikariat Münster ein „Bauingenieur oder Master of Arts m/w/d"gesucht. (Annonce vom 2.2.2019 in den „Westfälischen Nachrichten"), Also ein Bauingenieur, männlich, weiblich oder divers. Divers steht für ein drittes Geschlecht. Man könnte auch sagen „pervers". Wird dieser Bauingenieur dann vielleicht im Generalvikariat und in den Pfarrhäusern Unisex-Toiletten einrichten? Wird er sich eventuell nach einiger Zeit als Transgender in eine Frau bzw. einen Mann umoperieren lassen? Wird er dafür die bischöfliche Beihilfe der kirchlichen Krankenkasse in Anspruch nehmen? Ist die Zweigeschlechtlichkeit bis in unsere Pfarreien passe?
Bei Gott jedenfalls nicht! Auch der Bischof sollte Genesis 1, 27 kennen: „So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Abbild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie.“ Muß denn der Bischof an vorderster Front diesen Menschen verachtenden Genderismus der NWO mitmachen? Genn, der Bischof — der erste Genderbischof? Hat der Bischof nichts zu sagen zu Gottes Strafgericht über Sodoma und Gomorrha? Kennt er die vier himmelschreienden Sünden nicht (Katechismus § 1867)? Wir brauchen keine LGBT-Bischöfe. Wir brauchen Bischöfe wie Johannes Dyba, der der gesamten aufgeweichten deutschen Bischofsriege kurz vor seinem Tod entgegenschleuderte; „Soll ich mir noch auf die letzten Meter meines Lebens die Ewigkeit versauen?"
Bischof Genn ist immerhin Mitglied der Römischen Bischofskongregation. Kommunion für alle, Ehe für alle sind dem Herrn ein Greuel und führen geradewegs in die Hölle. Aber vielleicht gibt es die Hölle ja gar nicht. Etliche seiner Priester predigen das. Ganz ohne Folgen. Auch der Bischof von Rom hat diese Schwierigkeiten. Er sagt; Alle Menschen erhalten die Barmherzigkeit Gottes. Gefragt, ob auch ein reueloser Sünder in den Himmel komme, meint er: Wenn jemand unbußfertig ist, stirbt seine Seele. Dann ist sie nicht mehr da. Vielleicht fragt unser Bischof den Bischof von Rom bei der nächsten Gelegenheit jetzt im Februar nach der Unsterblichkeit der Seele. Schließlich hat Gott selbst in seinem Sohn eine unsterbliche Seele. Welch ein Geheimnis! Kapiert der Bischof von Rom das eigentlich: „Seele Christi, heilige mich?"
Vielleicht geht es uns allen, einschließlich des Bischofs von Rom einfach zu gut. Vielleicht hülfe es der deutschen Kirche, daß man ihr den Brotkorb etwas höher hängen würde, wie Bismarck es tat mit seinem „Brotkorbgesetz" aus dem Jahre 1875. Nur damals waren die Bischöfe viel genügsamer und aszetischer als heute, so daß sie die preußischen Gefängnisse besser überstanden als unsere Bischöfe und Kardinal Marx sie heute überstehen würden.
Zu gut geht es jedenfalls der Diözese Münster. Wie schon in den letzten Jahren können wir Priester ein „Video in den Gottesdiensten am ersten Fastensonntag einspielen". Eine Botschaft, „gesprochen von Bischof Dr. Felix Genn". „Die Video-DVD und Audio-CD kann kostenfrei bestellt werden" (Amtsblatt vom 15.2.2019). Die unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers Christi mit Kinoeinlage. Wie lange noch?
Ein neuerlicher Antimodernisteneid — auch und gerade für die Bischöfe heute oder gar ein Syllabus errorum, d. h. eine Zusammenfassung aller damaligen Irrtümer aus dem Jahre 1864, ist bei dem jetzigen Bischof von Rom allerdings nicht in Sicht. Beten wir, daß diese Zeit der Verwirrung abgekürzt werde. Bitten wir die Gottesmutter, die Miterlöserin, die Fürsprecherin und die Mittlerin aller Gnaden für unsere Bischöfe und auch für unsere Priester, daß der Dämon nicht weiter ihren Verstand verdunkle.
Paul Spätling, Pfr.