Word: 1.
Könige
1. Könige
1 Könige Kapitel 1
1 Kön 1:1 Der König David wurde alt und
hochbetagt. Obwohl man ihn in Decken hüllte, wurde er nicht mehr warm.
1 Kön 1:2 Da sagten seine Knechte zu ihm:
"Man suche für den Herrn und König ein jungfräuliches Mädchen. Dieses soll
ihm zu Diensten sein und pflegen. Es soll an deiner Brust schlafen; dann wird
es unserem Herrn und König warm werden!"
1 Kön 1:3 Man suchte in allen Gebieten Israels
nach einem schönen Mädchen und fand Abischag aus Sunem und brachte sie vor den
König.
1 Kön 1:4 Das Mädchen war überaus schön. Es
pflegte den König und diente ihm; aber der König wohnte ihm nicht bei.
1 Kön 1:5 Adonia aber, der Sohn der Chaggit,
wurde überheblich und dachte: "Ich werde König sein!" Er schaffte
sich Wagen und Pferde an und fünfzig Männer, die vor ihm herliefen.
1 Kön 1:6 Sein Vater aber hat ihn die ganze Zeit
nie zurechtgewiesen und etwa gesagt: "Warum tust du so?" Auch war er
eine stattliche Erscheinung und nach Absalom der Älteste.
1 Kön 1:7 Mit Joab, dem Sohne der Zeruja, und
dem Priester Ebjatar führte er Verhandlungen; diese standen Adonia helfend bei.
1 Kön 1:8 Der Priester Zadok aber und Benaja,
der Sohn Jehojadas, der Prophet Natan, Schimi und Reï und die Helden um David
ergriffen nicht Adonias Partei.
1 Kön 1:9 Adonia schlachtete nun Schafe, Rinder
und Mastkälber am Gleitenden Stein bei der Quelle Rogel. Er lud alle seine
Brüder, die königlichen Prinzen und alle Männer von Juda, die im Dienst des
Königs standen, ein.
1 Kön 1:10 Doch den Propheten Natan, Benaja, die
Helden und seinen Bruder Salomo hatte er nicht eingeladen.
1 Kön 1:11 Da sprach Natan zu Batseba, der
Mutter Salomos: "Hast du nicht gehört, daß Adonia, der Sohn der Chaggit,
König ist, ohne daß David, unser Herr, etwas davon weiß?
1 Kön 1:12 Nun komm! Ich mache dir einen
Vorschlag, wie du dein Leben und das deines Sohnes Salomo retten kannst.
1 Kön 1:13 Geh sogleich zum König David und
sprich zu ihm: "Hast du nicht, mein Herr und König, deiner Magd eidlich
zugesichert: Nach mir wird dein Sohn Salomo als König herrschen, und er wird
auf meinem Thron sitzen!? Warum wurde nun Adonia König?"
1 Kön 1:14 Während du daselbst noch mit dem
König redest, komme ich und werde deine Worte bekräftigen."
1 Kön 1:15 Batseba ging in das Gemach des
Königs. Der König aber war sehr alt, und Abischag aus Sunem bediente ihn.
1 Kön 1:16 Batseba verneigte sich vor dem König
und huldigte ihm. Der König fragte: "Was willst du?"
1 Kön 1:17 Sie sprach zu ihm: "Mein Herr,
du hast selbst beim Herrn, deinem Gott, deiner Magd eidlich versprochen: Dein
Sohn Salomo wird nach mir König sein, und er wird auf meinem Thron sitzen.
1 Kön 1:18 Nun aber ist Adonia König, ohne daß
du, mein Herr und König, etwas davon weißt.
1 Kön 1:19 Er hat Rinder, Mastvieh und Schafe
mengenweise geschlachtet und alle königlichen Prinzen eingeladen, außerdem noch
den Priester Ebjatar und den Feldherrn Joab. Doch deinen Knecht Salomo hat er
nicht rufen lassen.
1 Kön 1:20 Nun sind auf dich, mein Herr und
König, die Augen aller Israeliten gerichtet. Verkünde ihnen doch, wer auf dem
Thron meines Herrn und Königs in Zukunft regieren soll!
1 Kön 1:21 Im anderen Fall werden, wenn mein
Herr und König zu seinen Vätern entschlafen ist, ich und mein Sohn Salomo als
Versager gelten."
1 Kön 1:22 Als sie noch mit dem König redete, kam
der Prophet Natan.
1 Kön 1:23 Man meldete dem König: "Der
Prophet Natan ist da." Dieser trat vor den König und verneigte sich, sein
Antlitz tief zur Erde gewandt.
1 Kön 1:24 Natan sprach: "Mein Herr und
König, du hast wohl selbst verfügt: "Mein Sohn Adonia soll nach mir als
König herrschen und auf meinem Thron sitzen!"
1 Kön 1:25 Denn er stieg heute hinab,
schlachtete mengenweise Rinder, Mastvieh und Schafe und lud alle königlichen
Prinzen, die Heerführer und den Priester Ebjatar ein. Da essen und trinken sie
nun vor ihm und rufen: Es lebe der König Adonia!
1 Kön 1:26 Mich aber, deinen Knecht, den
Priester Zadok, den Benaja, den Sohn Jehojadas, und deinen Knecht Salomo hat er
nicht geladen.
1 Kön 1:27 Ist diese Verfügung von meinem Herrn
und König erlassen worden, ohne daß du deine Diener davon in Kenntnis gesetzt
hast, wer auf dem Thron meines Herrn und Königs zukünftig sitzen soll?"
1 Kön 1:28 Da entgegnete der König David und
ordnete an: "Ruft mir Batseba!" Sie kam herein und trat vor den
König.
1 Kön 1:29 Da schwur der König und sprach:
"So wahr der Herr lebt, der mich aus aller Drangsal gerettet hat:
1 Kön 1:30 Wie ich dir beim Herrn, dem Gott
Israels, geschworen habe, daß dein Sohn Salomo mir als König nachfolgen und auf
meinem Thron sitzen wird, so will ich dies heute noch in die Tat
umsetzen!"
1 Kön 1:31 Batseba neigte darauf ihr Antlitz zur
Erde, huldigte dem König und sprach: "Mein Herr und König David soll ewig
leben!"
1 Kön 1:32 Darauf befahl der König David:
"Ruft mir den Priester Zadok, den Propheten Natan und Benaja, den Sohn
Jehojadas!" Diese erschienen vor dem König.
1 Kön 1:33 Der König gab ihnen den Auftrag:
"Nehmt mit euch die Leibwache eures Herrn; laßt meinen Sohn Salomo auf
meinem Maultier reiten und bringt ihn zum Gichon hinab!
1 Kön 1:34 Daselbst salbe ihn der Priester Zadok
und der Prophet Natan zum König über Israel! Dann stoßt in die Posaune und
ruft: Es lebe der König Salomo!
1 Kön 1:35 In seinem Gefolge zieht dann herauf;
er soll kommen, auf meinem Thron sitzen und statt meiner als König herrschen;
denn ihn habe ich zum Fürsten über Israel und Juda bestellt!"
1 Kön 1:36 Benaja, der Sohn Jehojadas,
antwortete dem König: "So sei es! So bestimmt es der Herr, der Gott meines
Herrn und Königs!
1 Kön 1:37 Wie der Herr mit meinem Gebieter und
König war, so stehe er auch dem Salomo zur Seite! Er mache seinen Thron noch
erhabener als den Thron meines Herrn und Königs David!"
1 Kön 1:38 Der Priester Zadok, der Prophet Natan
und Benaja, der Sohn Jehojadas, zogen mit den Kretern und Peletern hinab. Sie
ließen Salomo das Maultier des Königs David besteigen und führten ihn zum
Gichon.
1 Kön 1:39 Der Priester Zadok nahm das Ölhorn
aus dem Zelt und salbte Salomo. Hierauf ließ man in die Posaune stoßen, und
alle Leute riefen: "Es lebe der König Salomo!"
1 Kön 1:40 Alles Volk zog nun in seinem Gefolge
hinauf. Sie bliesen Flöten und hatten eine gewaltige Freude, so daß die Erde
bebte von ihrem Lärm.
1 Kön 1:41 Adonia und alle seine Gäste hörten
davon. Sie hatten gerade das Mahl beendet. Als Joab das Geschmetter der Posaune
vernahm, rief er aus: "Was bedeutet der Lärm der außer sich geratenen
Stadt?"
1 Kön 1:42 Während er noch redete, kam Jonatan,
der Sohn des Priesters Ebjatar. Adonia rief: "Komm her, du bist ein
tüchtiger Mann und bringst gute Botschaft!"
1 Kön 1:43 Jonatan aber antwortete dem Adonia:
"Nein! Unser Herr, der König David, hat Salomo als König eingesetzt.
1 Kön 1:44 Der König sandte mit ihm den Priester
Zadok, den Propheten Natan, Benaja, den Sohn Jehojadas, dazu die Kreter und
Peleter. Diese haben ihn auf das Maultier des Königs gesetzt.
1 Kön 1:45 Am Gichon salbten ihn der Priester
Zadok und der Prophet Natan zum König. Von dort zogen sie voller Freude hinauf,
so daß die Stadt außer sich geriet. Daher der Lärm, den ihr vernahmt.
1 Kön 1:46 Salomo sitzt bereits auf dem
königlichen Thron.
1 Kön 1:47 Und dann kamen auch die Diener des
Königs, um unsern Herrn, den König David, zu beglückwünschen und zu rufen:
"Dein Gott lasse den Namen Salomos noch herrlicher werden als deinen
Namen! Seinen Thron mache er noch erhabener als deinen Thron!" Der König
selbst hat dabei auf der Lagerstätte seine Huldigung entboten.
1 Kön 1:48 Auch sprach der König folgendes:
"Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der mir heute auf meinem Thron
einen Nachfolger gegeben hat, den ich noch mit eigenen Augen schauen
durfte!""
1 Kön 1:49 Da erschraken und erhoben sich alle
geladenen Gäste, die bei Adonia waren. Ein jeder ging seines Weges fort.
1 Kön 1:50 Adonia bekam vor Salomo Furcht. Er
machte sich auf, ging hin und erfaßte (als Zuflucht) die Hörner des Altares.
1 Kön 1:51 Dem Salomo meldete man: "Adonia
hat aus Furcht vor dem König Salomo nach den Hörnern des Altares gegriffen und
spricht: "Der König Salomo soll mir heute schwören, daß er seinen Knecht
nicht mit dem Schwert töten wird!""
1 Kön 1:52 Salomo gab zur Antwort: "Verhält
er sich redlich, soll keines von seinen Haaren zu Boden fallen. Wird er aber
dabei ertappt, daß er etwas Böses tut, muß er sterben."
1 Kön 1:53 Der König Salomo ließ ihn daraufhin
vom Altar wegholen. Er kam und huldigte dem König Salomo, und dieser befahl
ihm: "Geh in dein Haus!"
1 Könige Kapitel 2
1 Kön 2:1 Die Zeit kam immer näher, da David
sterben mußte; da gebot er seinem Sohn Salomo:
1 Kön 2:2 "Ich gehe den Weg alles
Irdischen; du aber sei stark und zeige dich mannhaft!
1 Kön 2:3 Erfülle die Pflichten, die der Herr,
dein Gott, dir auferlegt hat; wandle auf seinen Wegen, halte seine Satzungen,
Befehle, Gebote und Verordnungen, wie sie im Gesetz des Moses geschrieben
stehen! Dann wirst du Erfolg haben bei allem, was du unternimmst und wohin du
dich wendest.
1 Kön 2:4 Der Herr wird dann sein Wort wahr
machen, das er zu mir sprach: Wenn deine Söhne auf ihren Weg achten und getreu
mit ihrem ganzen Herzen und mit ganzer Seele vor mir wandeln, dann wird es dir
nie an Nachkommen auf dem Throne Israels fehlen.
1 Kön 2:5 Du weißt auch selber, was Joab, der
Sohn der Zeruja, mir angetan hat, was er den beiden Heerführern Israels, Abner,
dem Sohne Ners, und Amasa, dem Sohne Jeters, getan hat: Er ermordete sie,
verübte blutige Kriegstat im Frieden und befleckte mit unschuldigem Blute den
Gürtel an seinen Hüften und die Schuhe an seinen Füßen.
1 Kön 2:6 Handle nach deiner Weisheit und
schicke sein graues Haupt nicht unversehrt in das Totenreich!
1 Kön 2:7 Den Söhnen des Barsillaj aus Gilead
aber sollst du Huld erweisen! Sie sollen zu deinen Tischgenossen gehören; denn
sie waren meine Anhänger, als ich vor deinem Bruder Absalom fliehen mußte.
1 Kön 2:8 Bei dir ist auch Schimi, der Sohn
Geras, vom Stamme Benjamin aus Bachurim. Er hat arge Fluchworte gegen mich
ausgestoßen, da ich nach Machanajim ging. Aber er ist mir am Jordan
entgegengekommen, und ich habe ihm beim Herrn geschworen, ihn nicht mit dem
Schwert hinrichten zu lassen.
1 Kön 2:9 Du aber lasse ihn nunmehr nicht
unbestraft; denn du bist ein kluger Mann und weißt, was du mit ihm zu tun hast.
Sende sein graues Haupt mit Blut hinab in das Totenreich!"
1 Kön 2:10 David entschlief zu seinen Vätern und
wurde in der Davidsstadt begraben.
1 Kön 2:11 Vierzig Jahre hatte David über Israel
als König geherrscht. In Hebron regierte er sieben Jahre und in Jerusalem
dreiunddreißig.
1 Kön 2:12 Salomo saß nun auf dem Thron seines
Vaters David, und sein Königtum wurde immer beständiger.
1 Kön 2:13 Adonia, der Sohn der Chaggit, kam zu
Batseba, der Mutter Salomos. Sie fragte: "Bedeutet dein Kommen etwas
Gutes?" Er antwortete: "Ja."
1 Kön 2:14 Dann begann er: "Einen Wunsch
habe ich an dich." Sie entgegnete: "Rede!"
1 Kön 2:15 Er fuhr fort: "Du weißt, daß mir
das Königtum gebührte und auf mich ganz Israel seine Blicke richtete; ich hätte
König werden sollen. Die Königswürde aber ging von mir in den Besitz meines
Bruders über; denn ihm war sie vom Herrn bestimmt.
1 Kön 2:16 Jetzt aber erbitte ich von dir nur
dies eine; weise mich nicht ab!" Sie antwortete: "Rede!"
1 Kön 2:17 Er bat: "Sprich doch mit dem
König Salomo, denn dir wird er es nicht verweigern, daß er mir Abischag aus
Sunem zur Frau gebe!"
1 Kön 2:18 Batseba erwiderte: "Gut! Ich
will deinetwegen mit dem König reden."
1 Kön 2:19 Batseba ging dann zum König Salomo,
um mit ihm Adonias wegen zu sprechen. Da erhob sich der König, ging ihr
entgegen und verneigte sich vor ihr. Dann setzte er sich auf seinen Thron und
ließ auch für die Königsmutter einen Thron hinstellen. Sie setzte sich zu
seiner Rechten.
1 Kön 2:20 Sie begann: "Nur eine kleine
Bitte möchte ich dir vortragen. Verweigere sie mir nicht!" Der König gab
ihr zur Antwort: "Fordere nur, Mutter; denn dich werde ich nicht
abweisen!"
1 Kön 2:21 Sie bat: "Möge doch Abischag aus
Sunem deinem Bruder Adonia zur Frau gegeben werden!"
1 Kön 2:22 Der König Salomo aber erwiderte
seiner Mutter: "Warum bittest du um Abischag aus Sunem für Adonia? Erbitte
dir doch noch die Königswürde für ihn; ist er doch mein älterer Bruder, und der
Priester Ebjatar und Joab, der Sohn der Zeruja, stehen auf seiner Seite!"
1 Kön 2:23 Der König Salomo schwur nun beim
Herrn einen Eid: "Mag Gott mich strafen, wenn diese Bitte Adonia nicht
sein Leben kostet!
1 Kön 2:24 So wahr der Herr lebt, der mich
bestätigte und auf den Thron meines Vaters David steigen ließ, der mir, wie er
verhieß, ein Haus gebaut hat: heute noch ist Adonia ein Kind des Todes!"
1 Kön 2:25 Der König Salomo schickte Benaja, den
Sohn des Jehojada, der Adonia den Todesstoß versetzte.
1 Kön 2:26 Dem Priester Ebjatar befahl der
König: "Gehe nach Anatot auf dein Grundstück, denn du bist ein Mann des
Todes! Doch ich will dich heute nicht töten, weil du die Lade des Herrn und
Gottes vor meinem Vater David getragen und weil du alle Leiden meines Vaters
miterduldet hast."
1 Kön 2:27 So entsetzte Salomo den Ebjatar des
Priesteramtes vor dem Herrn, um das Wort des Herrn zu erfüllen, das er über das
Haus Heli in Silo gesprochen hatte.
1 Kön 2:28 Die Kunde hiervon drang zu Joab. Joab
war dem Adonia geneigt gewesen, doch für Absalom hatte er keine Partei
ergriffen. So floh Joab in das Zelt des Herrn und ergriff die Hörner des
Altares.
1 Kön 2:29 Man meldete dem König Salomo, daß
Joab in das Zelt des Herrn geflohen sei und dort neben dem Altar stehe. Da
sandte Salomo den Benaja, den Sohn Jehojadas, und trug ihm auf: "Geh und
stoß ihn nieder!"
1 Kön 2:30 Benaja kam zum Zelt des Herrn und
sprach zu ihm: "So befiehlt der König: Komm heraus!" Doch dieser
antwortete: "Nein! Hier will ich sterben!" Benaja benachrichtigte den
König darüber: "So sprach Joab, und so hat er geantwortet."
1 Kön 2:31 Der König befahl ihm: "Tu, wie
er gesagt hat! Stoß ihn nieder und begrabe ihn! Damit entfernst du von mir und
meiner Familie das von Joab unschuldig vergossene Blut.
1 Kön 2:32 Der Herr lasse sein Blut auf sein
Haupt kommen! Er stieß ja zwei Männer nieder, die gerechter und besser waren
als er, und tötete sie mit dem Schwert: Abner, den Sohn Ners, den Heerführer
von Israel, und Amasa, den Sohn Jeters, den Heerführer von Juda. Mein Vater
aber wußte nichts davon.
1 Kön 2:33 Ihr Blut komme auf das Haupt Joabs
und seines Stammes für immer! David aber und seinem Stamm, seinem Haus und
seinem Thron sei ewiges Heil vom Herrn beschieden!"
1 Kön 2:34 Da schritt Benaja, der Sohn
Jehojadas, hinauf und schlug Joab tot. Er ward in seinem Haus in der Steppe
begraben.
1 Kön 2:35 Der König setzte Benaja, den Sohn
Jehojadas, an seiner Stelle über das Heer, dem Priester Zadok aber verlieh er
die Stelle Ebjatars.
1 Kön 2:36 Der König sandte hin und ließ den
Schimi rufen. Er befahl ihm: "Baue dir ein Haus in Jerusalem und wohne
daselbst! Verlasse es aber nicht"
1 Kön 2:37 Sobald du hinausgehst und den
Kidronbach überschreitest, wisse, daß du sterben mußt! Dein Blut komme dann
über dein Haupt!"
1 Kön 2:38 Schimi antwortete dem König: "Es
ist gut so! Wie mein Herr, der König, bestimmt hat, wird dein Knecht
handeln." Schimi wohnte lange Zeit hindurch in Jerusalem.
1 Kön 2:39 Drei Jahre später entflohen zwei
Sklaven Schimis zum König Achisch von Gat, dem Sohn Maachas. Man meldete dem
Schimi: "Deine Knechte sind in Gat!"
1 Kön 2:40 Schimi machte sich auf, sattelte
seinen Esel und begab sich nach Gat zu Achisch, um seine Knechte zu suchen. Er
kam hin und führte seine Knechte wieder aus Gat zurück.
1 Kön 2:41 Salomo wurde hinterbracht, daß Schimi
aus Jerusalem nach Gat fortgegangen und dann wieder zurückgekehrt sei.
1 Kön 2:42 Der König sandte hin, ließ den Schimi
rufen und sprach zu ihm: "Ließ ich dich nicht schwören beim Herrn? Habe
ich dir nicht versichert: "Sobald du weggehst, wisse, daß du sterben
mußt!"? Du aber gabst mir zur Antwort: "Es ist gut so. Ich habe es
gehört."
1 Kön 2:43 Warum hast du den beim Herrn
geleisteten Eid und das Gebot, das ich dir auferlegte, nicht gehalten?"
1 Kön 2:44 Sodann sprach der König zu Schimi:
"Du kennst alle Bosheit, die du meinem Vater David getan hast! Doch der
Herr bringt deine Bosheit über dein Haupt.
1 Kön 2:45 Der König Salomo aber sei gesegnet,
und der Thron Davids stehe fest vor dem Herrn bis in Ewigkeit!"
1 Kön 2:46 Danach erteilte der König dem Benaja,
dem Sohn Jehojadas, Befehl. Der ging hin und schlug Schimi tot. Das Königtum
aber festigte sich in Salomos Hand.
1 Könige Kapitel 3
1 Kön 3:1 Salomo verschwägerte sich mit dem
Pharao, dem König von Ägypten. Er nahm dessen Tochter zur Frau und brachte sie
in die Davidsstadt, bis er seinen Palast, das Haus des Herrn und die Mauern
rings um Jerusalem vollendet hatte.
1 Kön 3:2 Das Volk indes opferte damals auf den
Höhen; denn bis zu jener Zeit war dem Namen des Herrn noch kein Haus erbaut.
1 Kön 3:3 Salomo aber liebte den Herrn und
wandelte nach den Grundsätzen seines Vaters David. Er opferte und räucherte
jedoch auch noch auf den Höhen.
1 Kön 3:4 Der König ging einst nach Gibeon, um
daselbst zu opfern; denn dies war die bedeutendste Höhe. Tausend Brandopfer
hatte Salomo auf jenem Altar dargebracht.
1 Kön 3:5 Da erschien der Herr in Gibeon dem
Salomo im Traum bei Nacht, und Gott sprach: "Wünsche, was ich dir geben
soll!"
1 Kön 3:6 Salomo entgegnete: "Große Huld
hast du deinem Knecht, meinem Vater David, widerfahren lassen; denn er wandelte
vor dir in Treue, Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen. Du erwiesest ihm
diese große Huld und schenktest ihm einen Sohn, der jetzt auf seinem Thron
sitzt.
1 Kön 3:7 Und nun, Herr, mein Gott, du hast
deinen Knecht an Stelle meines Vaters David zum König eingesetzt; doch ich bin
noch zu jung und weiß nicht, wo aus und wo ein.
1 Kön 3:8 Dein Knecht steht inmitten eines
Volkes, das du erwählt hast, eines starken Volkes, dessen Menge weder
berechenbar noch zählbar ist.
1 Kön 3:9 Schenke also deinem Knecht ein
urteilsfähiges Herz, damit er dein Volk regieren und zwischen Gut und Böse
unterscheiden kann! Denn wer kann sonst dieses dein so mächtiges Volk
leiten?"
1 Kön 3:10 Dem Herrn gefiel es, daß Salomo
diesen Wunsch geäußert hatte.
1 Kön 3:11 Gott entgegnete ihm: "Du hast
dir das erbeten und verlangtest nicht für dich ein langes Leben oder Reichtum
oder den Tod deiner Feinde. Du hast vielmehr um Weisheit für die Pflege der Rechtsprechung
nachgesucht.
1 Kön 3:12 Daher werde ich deinem Wunsche gemäß
handeln. Ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, so daß vor dir keiner
war wie du und auch nach dir niemand auftreten wird, der dir gleicht.
1 Kön 3:13 Doch auch das, worum du nicht gebeten
hast, gebe ich dir: Reichtum und Ehre. Unter den Königen wird all deine Tage
niemand sein wie du.
1 Kön 3:14 Wandelst du auf meinen Wegen und
hältst meine Satzungen und Gebote, wie dein Vater David es getan hat, so
verlängere ich auch dein Leben."
1 Kön 3:15 Da erwachte Salomo, und der Traum war
beendet. Er ging nach Jerusalem, trat vor die Bundeslade des Herrn, brachte
Brandopfer dar, veranstaltete Friedopfer und ließ all seinen Knechten ein
festliches Gelage geben.
1 Kön 3:16 Damals kamen zwei Dirnen zum König
und traten vor ihn.
1 Kön 3:17 Die eine sagte aus: "Mit
Verlaub, mein Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus. Ich gebar bei
ihr im Haus.
1 Kön 3:18 Drei Tage, nachdem ich geboren hatte,
gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder befand sich bei uns im
Haus außer uns beiden.
1 Kön 3:19 Da starb der Sohn dieser Frau in der
Nacht; denn sie hatte sich auf ihn gelegt.
1 Kön 3:20 Mitten in der Nacht stand sie auf,
nahm mein Kind von meiner Seite fort, während deine Magd schlief, und legte es
an ihren Busen. Ihr totes Kind aber legte sie zu mir.
1 Kön 3:21 Morgens stand ich auf, um mein Kind
zu stillen, und sah, daß es tot war. Als ich es aber am Morgen genauer
anschaute, erkannte ich, daß es nicht mein Kind war, das ich geboren
hatte."
1 Kön 3:22 Die andere Frau aber warf ein:
"Nicht so, mein Kind lebt, und dein Kind ist tot!" Darauf die erste:
"Nein, dein Kind ist tot, und meines lebt!" So stritten sie vor dem
König.
1 Kön 3:23 Der König sprach: "Diese sagt:
Mein Kind lebt, und dein Kind ist tot. Jene behauptet: Nein, dein Kind ist tot,
und mein Kind lebt."
1 Kön 3:24 Da befahl der König: "Bringt mir
ein Schwert!" Man brachte das Schwert vor den König.
1 Kön 3:25 Und der König entschied: "Teilt
das lebendige Kind in zwei Stücke und gebt die eine Hälfte der einen, die
andere Hälfte der anderen!"
1 Kön 3:26 Doch da bat die Mutter des lebendigen
Kindes den König, weil sich das Mitleid mit ihrem Kind in ihr regte: "Mit
Verlaub, mein Herr, gebt ihr doch das lebendige Kind und tötet es nicht!"
Jene aber bestand darauf: "Es gehöre weder dir noch mir! Teilt es
auseinander!"
1 Kön 3:27 Da fällte der König die Entscheidung:
"Gebt der anderen das lebendige Kind und tötet es nicht! Sie ist seine
Mutter."
1 Kön 3:28 Ganz Israel vernahm das Urteil, das
der König gefällt hatte. Man bekam Ehrfurcht vor dem König; denn man sah, daß
Gottes Weisheit in ihm wohnte, um Rechtsentscheide zu treffen.
1 Könige Kapitel 4
1 Kön 4:1 Der König Salomo war Herrscher über
Gesamtisrael.
1 Kön 4:2 Dies waren seine obersten
Würdenträger: Asarja, der Nachkomme Zadoks, war Priester.
1 Kön 4:3 Elichoreph und Achia, die Söhne
Schuschas, waren Staatsschreiber, Josaphat, der Sohn Achiluds, Kanzler.
1 Kön 4:4 Benaja, der Sohn Jehojadas, befehligte
das Heer.
1 Kön 4:5 Asarja, der Sohn Natans, war über die
Statthalter gesetzt, Sabud, der Sohn Natans, war Freund des Königs.
1 Kön 4:6 Achisar war Verwalter des Palastes,
Adoniram, der Sohn Abdas, war Fronaufseher.
1 Kön 4:7 Salomo hatte zwölf Statthalter in
Gesamtisrael, die den König und seinen Hof zu versorgen hatten. Je einen Monat
im Jahr oblag es dem einzelnen, ihn zu versorgen.
1 Kön 4:8 Dies sind ihre Namen: der Sohn Churs
auf dem Gebirge Ephraim,
1 Kön 4:9 der Sohn Dekers in Makaz, Schaalbim,
Bet-Schemesch, Elon und Bet-Chanan,
1 Kön 4:10 der Sohn Cheseds in Arubbot. Ihm
unterstand Socho und die gesamte Gegend von Chepher;
1 Kön 4:11 dem Sohne Abinadabs unterstand der
ganze Bergrücken von Dor. Er hatte Taphat, die Tochter Salomos, zur Frau.
1 Kön 4:12 Baana, der Sohn Achiluds, verwaltete
Taanach, Megiddo, ganz Bet-Schean, das neben Zaretan unterhalb Jezreel liegt,
dann von Bet-Schean bis Abel-Mechola und über Jokmeam hinaus.
1 Kön 4:13 Der Sohn Gebers war zu Ramot in
Gilead. Ihm unterstanden die Dörfer Jaïrs, des Sohnes Manasses, in Gilead und
der Landstrich Argob in Basan, sechzig große Städte mit Mauern und ehernen
Riegeln;
1 Kön 4:14 Achinadab, der Sohn Iddos, verwaltete
Machanajim,
1 Kön 4:15 Achimaaz Naphtali; auch er hatte eine
Tochter Salomos zur Frau, nämlich Basmat.
1 Kön 4:16 Baana, der Sohn Chuschajs, war in
Aser und Bealot,
1 Kön 4:17 Josaphat, der Sohn Paruachs, in
Issachar,
1 Kön 4:18 Schimi, der Sohn Elas, in Benjamin.
1 Kön 4:19 Geber, der Sohn Uris, verwaltete das
Land Gilead, das ist das Land Sichons, des Königs der Amoriter, und Ogs, des
Königs von Basan. Ein Statthalter verwaltete das Stammland.
1 Kön 4:20 Juda und Israel waren so zahlreich
wie der Sand am Meer. Sie aßen und tranken und waren frohgemut.
1 Könige Kapitel 5
1 Kön 5:1 Salomo herrschte über alle Reiche vom
Euphratstrom bis zum Philisterland und zur Grenze Ägyptens. Sie brachten
Tributgeschenke und waren Salomo untertan, solange er lebte.
1 Kön 5:2 Salomo brauchte täglich zum Unterhalt
dreißig Kor Weizengrieß und sechzig Kor Feinmehl,
1 Kön 5:3 zehn Mastrinder, zwanzig Weiderinder,
hundert Stück Kleinvieh, nicht gerechnet die Hirsche, Gazellen, Rehe und das
gemästete Geflügel.
1 Kön 5:4 Denn er herrschte über alles Gebiet
jenseits des Euphratstromes von Tiphsach bis Gaza, über alle Könige jenseits
des Euphratstromes. Er hatte Frieden auf allen Seiten ringsum.
1 Kön 5:5 Juda und Israel wohnten in Sicherheit
von Dan bis Beerseba, ein jeder unter seinem Weinstock und Feigenbaum, solange
Salomo lebte.
1 Kön 5:6 Salomo hatte 4 000 Pferdeställe für
seine Wagen und 12 000 Mann Wagenbesatzung.
1 Kön 5:7 Jene Statthalter versorgten den König
Salomo und alle, die zum Tisch des Königs Salomo Zutritt hatten, ein jeder in
seinem Monat. Sie ließen es an nichts fehlen.
1 Kön 5:8 Die Gerste und das Stroh für die
Pferde und Zugtiere brachten sie an den vorgesehenen Ort, jeder der Reihe nach.
1 Kön 5:9 Und Gott gab Salomo Weisheit und
Einsicht in höchstem Grade, dazu Weitblick des Verstandes, dem Sand am Ufer des
Meeres vergleichbar.
1 Kön 5:10 Die Weisheit Salomos war größer als
die Weisheit aller Söhne des Ostens und alle Weisheit Ägyptens.
1 Kön 5:11 Er war weiser als alle übrigen
Menschen, als etwa der Esrachit Etan, als Heman, Kalkol und Darda, die Söhne
Machols.
1 Kön 5:12 Sein Name war bekannt bei allen
Völkern im Umkreis. Er verfaßte 3 000 Sprüche, und die Zahl seiner Lieder
betrug 1 005.
1 Kön 5:13 Er wußte zu reden über die Bäume, von
der Zeder auf dem Libanon bis zum Ysop, der an der Mauer emporwächst; er redete
über die vierfüßigen Tiere, die Vögel, die Kriechtiere und über die Fische.
1 Kön 5:14 Von allen Völkern kamen Leute, um die
Weisheit Salomos zu hören, und eine Anzahl von allen Königen der Erde, die von
seiner Weisheit Kunde erhalten hatten.
1 Kön 5:15 Hiram, der König von Tyrus, sandte
seine Diener zu Salomo. Denn er hatte vernommen, daß man ihn anstelle seines
Vaters zum König gesalbt hatte. Hiram hatte nämlich mit David immer
Freundschaft gehalten.
1 Kön 5:16 Salomo sandte hin zu Hiram mit der
Botschaft:
1 Kön 5:17 "Du weißt selbst, daß mein Vater
David dem Namen seines Herrn und Gottes kein Haus bauen konnte wegen der
Kriege, in die ihn seine Feinde verwickelten, bis der Herr sie unter seine
Fußsohlen legte.
1 Kön 5:18 Jetzt aber hat mir der Herr, mein
Gott, ringsum Ruhe verliehen. Es ist kein Widersacher da, und auch keine
schlimme Heimsuchung stört.
1 Kön 5:19 So bin ich denn willens, dem Namen
des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen, wie der Herr meinem Vater David
verheißen hat: "Dein Sohn, den ich an deiner Statt auf deinen Thron setzen
werde, baue in meinem Namen das Haus!"
1 Kön 5:20 Erteile nun den Befehl, daß mir
Zedern vom Libanon gefällt werden! Meine Knechte sollen mit deinen Knechten
arbeiten. Den Lohn für deine Knechte will ich dir so geben, wie du bestimmen
wirst; denn du weißt es ja selber, daß wir niemanden haben, der Holz so fällen
kann wie die Sidonier."
1 Kön 5:21 Als Hiram von Salomos Plänen vernahm,
freute er sich sehr. Er rief aus: "Gepriesen sei heute der Herr, der dem
David einen so weisen Sohn über dies große Volk verliehen hat!"
1 Kön 5:22 Hiram ließ dem Salomo sagen:
"Deine Botschaft habe ich vernommen und werde alle deine Wünsche an
Zedern- und Zypressenholz erfüllen.
1 Kön 5:23 Meine Knechte werden es vom Libanon
an das Meer schaffen, und ich lasse es über das Meer an den Ort flößen, den du
mir angeben wirst. Dort lasse ich es zerlegen, und du kannst es holen. Du aber
erfülle meinen Wunsch und liefere für meinen Hof Lebensmittel!"
1 Kön 5:24 So lieferte also Hiram dem Salomo
Zedern- und Zypressenholz, soviel er haben wollte.
1 Kön 5:25 Salomo aber gab dem Hiram 20 000 Kor
Weizen zum Unterhalt für seinen Hof und zwanzig Kor Öl aus zerstoßenen Oliven
ab. Alljährlich lieferte Salomo dem Hiram diese Menge.
1 Kön 5:26 Der Herr aber verlieh dem Salomo
Weisheit, wie er ihm verheißen hatte. Zwischen Hiram und Salomo herrschte gutes
Einvernehmen, und sie schlossen miteinander ein Bündnis.
1 Kön 5:27 Der König Salomo ließ aus ganz Israel
einen Frondienst aufstellen; zur Fron gehörten 30 000 Mann.
1 Kön 5:28 Er sandte davon auf den Libanon 10
000 Mann abwechselnd jeden Monat; einen Monat waren sie also auf dem Libanon
und zwei Monate zu Hause. Adoniram war Fronaufseher.
1 Kön 5:29 Dazu hatte Salomo 70 000 Lastträger
und 80 000 Steinhauer im Gebirge.
1 Kön 5:30 Nicht eingerechnet sind dabei die 3
600 Werkführer der Statthalter Salomos, welche die Arbeit zu beaufsichtigen
hatten. Sie führten die Leute bei der Arbeit an.
1 Kön 5:31 Der König befahl, große und wertvolle
Steine zu brechen, um das Fundament des Hauses mit Quadern auszustatten.
1 Kön 5:32 Die Bauleute Salomos und Hirams und
die Leute aus Gebal bearbeiteten Holz und Steine und richteten sie für den
Tempelbau her.
1 Könige Kapitel 6
1 Kön 6:1 Im 480. Jahr nach dem Auszug der
Israeliten aus Ägypten, im vierten Jahre der Herrschaft Salomos über Israel, im
Monat Siw - das ist der zweite Monat - begann Salomo, den Tempel für den Herrn
zu bauen.
1 Kön 6:2 Der Tempel, den der König Salomo für
den Herrn errichtete, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und dreißig
Ellen hoch.
1 Kön 6:3 Die Vorhalle vor dem Hauptraum des
Tempels hatte zwanzig Ellen Länge an der Stirnseite des Hauses und zehn Ellen
Breite quer zur Längsrichtung des Hauses.
1 Kön 6:4 Am Haus brachte man in Steinrahmen
gefaßte Fenster an.
1 Kön 6:5 An die Wände des Hauses wurden rings
um den Hauptraum und um den hinteren Raum ein Anbau gelegt und Seitenräume
eingesetzt.
1 Kön 6:6 Im Untergeschoß war der Anbau fünf
Ellen, im mittleren sechs und im dritten sieben Ellen breit; denn er gab dem
Haus außen herum Abstufungen, um nicht in die Wände des Hauses eingreifen zu
müssen.
1 Kön 6:7 Bei der Errichtung des Hauses wurde
mit Steinen gearbeitet, die schon beim Bruch fertig behauen waren. Man hörte
also beim Bau des Hauses keine Hämmer, Meißel und was es sonst an eisernen
Werkzeugen gibt.
1 Kön 6:8 Die Tür zu den Seitenräumen im
Untergeschoß war an des Hauses Südseite. Über Treppen stieg man zum mittleren
und vom mittleren zum dritten Geschoß.
1 Kön 6:9 Als er das Haus fertiggebaut hatte,
bedeckte er das Haus, nämlich die Balken und Vertäfelungen, mit Zedern.
1 Kön 6:10 Er baute den Anbau um das ganze Haus,
jedes Stockwerk fünf Ellen hoch. Er verband ihn mit dem Haus durch
Zedernbalken.
1 Kön 6:11 Und das Wort des Herrn erging an
Salomo:
1 Kön 6:12 "Mit dem Haus, das du baust,
verhält es sich so: Wandle in meinen Satzungen, befolge meine Vorschriften,
beachte meine Befehle und wandle nach ihnen! Dann werde ich mein Wort an dir in
Erfüllung gehen lassen, das ich zu deinem Vater David gesprochen habe:
1 Kön 6:13 Ich werde inmitten der Israeliten
wohnen und mein Volk Israel nicht im Stich lassen!"
1 Kön 6:14 So baute Salomo den Tempel und
vollendete ihn.
1 Kön 6:15 Die Wände des Hauses umkleidete er
inwendig mit Brettern aus Zedernholz. Vom Fußboden des Hauses bis zu den Balken
der Decke täfelte er es inwendig mit Holz; den Fußboden des Hauses belegte er
mit Dielen aus Zypressenholz.
1 Kön 6:16 Und er trennte von der Rückseite des
Tempels her zwanzig Ellen durch Zederndielen ab, vom Fußboden bis zum Gebälk,
und schuf so im Innern den Hinterraum, das Allerheiligste.
1 Kön 6:17 Vierzig Ellen lang war der Hauptraum
vor dem Hinterraum.
1 Kön 6:18 Zedernverkleidung war im Innern des
Hauses angebracht, eingeschnitzte Blumen und Blütengehänge. Alles war
Zedernholz, kein Stein war sichtbar.
1 Kön 6:19 Drinnen im Innersten des Hauses
errichtete er den Hinterraum, um hier die Bundeslade des Herrn aufzustellen.
1 Kön 6:20 Der Hinterraum war zwanzig Ellen
lang, zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch. Er überzog ihn mit lauterem
Gold. Auch machte er einen Altar,
1 Kön 6:21 nämlich vor dem Hinterraum, und
überzog ihn mit Gold.
1 Kön 6:22 Das ganze Haus überzog er vollständig
mit Gold.
1 Kön 6:23 Im Hinterraum ließ er zwei Kerubim
aus Ölbaumholz anfertigen, zehn Ellen hoch.
1 Kön 6:24 Fünf Ellen lang war der eine
Kerubflügel und fünf Ellen sein zweiter Flügel. Zehn Ellen betrug die
Entfernung von einem Flügelende bis zum andern.
1 Kön 6:25 Zehn Ellen maß auch der andere Kerub.
Beide hatten das gleiche Maß und die gleiche Gestalt.
1 Kön 6:26 Die Höhe des einen Kerub war zehn
Ellen, ebenso die Höhe des zweiten.
1 Kön 6:27 Er stellte die Kerubim in die Mitte
des innersten Raumes. Sie breiteten ihre Flügel so aus, daß der Flügel des
einen Kerub die eine Wand, der Flügel des zweiten Kerub die andere Wand
berührte und die beiden inneren Flügel in der Mitte des Raumes zusammenstießen.
1 Kön 6:28 Auch die Kerubim hatte er mit Gold
überzogen.
1 Kön 6:29 An allen Wänden des Hauses ließ er
ringsum Schnitzwerke von Kerubim, Palmen und Blumengehängen im inneren und im
äußeren Raum anbringen.
1 Kön 6:30 Auch den Fußboden des Tempels überzog
er mit Gold im inneren und im äußeren Raum.
1 Kön 6:31 Den Eingang zum Hinterraum schmückte
er mit Türflügeln aus Ölbaumholz; Giebelbalken und Türpfosten bildeten ein
Fünfeck.
1 Kön 6:32 An den beiden Türflügeln aus
Ölbaumholz ließ er Schnitzwerke von Kerubim, Palmen und Blütengehängen
anbringen und vergolden. Die Kerubim und Palmen überzog er mit Goldblech.
1 Kön 6:33 Ebenso verfertigte er für den Eingang
zum Hauptraum Pfosten von Ölbaumholz, und zwar im Viereck,
1 Kön 6:34 ferner zwei Türflügel aus
Zypressenholz. Die beiden Blätter des einen Türflügels konnte man drehen und
ebenso die beiden Blätter des anderen Türflügels.
1 Kön 6:35 Er ließ darauf Kerubim, Palmen und
Blumengehänge einschnitzen und dünngeschlagenes Gold auf das Schnitzwerk legen.
1 Kön 6:36 Er umbaute den inneren Vorhof mit je
drei Schichten behauener Quadern und einer Lage von Zedernbalken.
1 Kön 6:37 Im vierten Jahr, im Monat Siw, wurde
zum Haus des Herrn das Fundament gelegt.
1 Kön 6:38 Im elften Jahr, im Monat Bul - das
ist der achte Monat - war das Haus mit allen seinen Teilen und mit allem, was
dazugehörte, vollendet. Sieben Jahre hatte man an ihm gebaut.
1 Könige Kapitel 7
1 Kön 7:1 Salomo baute an seinem eigenen Haus
dreizehn Jahre, bis er es vollendet hatte.
1 Kön 7:2 Er baute das Libanonwaldhaus hundert
Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch mit drei Reihen von
Säulen aus Zedernholz und behauenen Zedernbalken darauf.
1 Kön 7:3 Es war getäfelt mit Zedernholz
oberhalb der Gemächer, die über den fünfundvierzig Säulen, je fünfzehn in einer
Reihe lagen.
1 Kön 7:4 Fenster gab es in drei Reihen, und
zwar dreimal eines gegenüber dem andern.
1 Kön 7:5 Alle Türen und Pfosten waren
viereckig; je drei Öffnungen lagen einander gegenüber.
1 Kön 7:6 Er baute die Vorhalle aus Säulen,
fünfzig Ellen lang und dreißig Ellen breit, und an ihrer Vorderseite eine Halle
mit Säulen und einem Vordach.
1 Kön 7:7 Ferner schuf er die Thronhalle als
Raum für Gerichtssitzungen. Sie war vom Boden bis zur Decke mit Zederngetäfel
verkleidet.
1 Kön 7:8 Dazu kam sein eigenes Wohnhaus im
anderen Vorhof einwärts der Halle, das in der gleichen Art gebaut war. Ein Haus
nach Art jener Halle errichtete er auch für die Tochter des Pharao, die sich
Salomo zur Frau genommen hatte.
1 Kön 7:9 Alle diese Bauten waren aus kostbaren
Steinen, die nach dem Maßstab von Quadern innen und außen mit der Steinsäge
geschnitten waren, von den Fundamenten bis zum Dach, von außen her bis zum
großen Vorhof.
1 Kön 7:10 Die Fundamente waren ebenfalls
wertvolle große Steine. Es waren Steinblöcke von zehn und solche von acht
Ellen.
1 Kön 7:11 Darüber lagen kostbare, nach
Quadermaß behauene Steine und Zedernholz.
1 Kön 7:12 Der große Vorhof hatte eine Mauer mit
je drei Reihen Quadern und einer Lage Zedernbalken, desgleichen auch der innere
Vorhof um das Haus des Herrn und der Hof um die Palasthalle.
1 Kön 7:13 Der König Salomo ließ den Hiram aus
Tyrus kommen.
1 Kön 7:14 Dieser war der Sohn einer Witwe aus
dem Stamm Naphtali. Sein Vater war ein Erzschmied aus Tyrus, begabt mit
Weisheit, Verstand und Geschick, Arbeiten in Erz auszuführen. Dieser kam zum
König Salomo und führte alle seine Aufträge aus.
1 Kön 7:15 Er goß die beiden ehernen Säulen,
achtzehn Ellen betrug die Höhe einer jeden Säule, und ein Faden von zwölf Ellen
konnte sie umspannen. Ihre Dicke betrug vier Finger; innen war sie hohl. Ebenso
goß er die zweite Säule.
1 Kön 7:16 Dazu verfertigte er zwei Kapitelle
aus Gußerz, um sie oben auf die Säulen zu setzen. Jedes Kapitell hatte die Höhe
von fünf Ellen.
1 Kön 7:17 Ferner brachte er Ziergeflecht an den
Kapitellen oben auf den Säulen an, für jedes der beiden Kapitelle ein Geflecht.
1 Kön 7:18 Dann verfertigte er die Granatäpfel
in zwei Reihen ringsum auf dem einen Geflecht, um die Kapitelle auf den Säulen
oben zuzudecken. Genauso tat er beim zweiten Kapitell.
1 Kön 7:19 Die Kapitelle oben auf den Säulen
waren lilienförmig und vier Ellen groß.
1 Kön 7:20 Und wieder andere Knäufe befanden
sich oben an den Säulen zum Geflecht hin; Granatäpfel waren zweihundert in den
Reihen rings um das zweite Kapitell.
1 Kön 7:21 Er errichtete die Säulen in der
Vorhalle des Tempels; die Säule, die er zur Rechten aufgestellt hatte, nannte
er Jachin, die Säule, die er links aufgestellt hatte, Boas.
1 Kön 7:22 Oben liefen die Säulen lilienförmig
aus. So wurde die Verfertigung der Säulen vollendet.
1 Kön 7:23 Sodann machte er das aus Erz
gegossene "Meer". Es maß von einem Rand bis zum andern zehn Ellen,
war vollkommen rund und fünf Ellen hoch. Eine Schnur von dreißig Ellen konnte
es rings umspannen.
1 Kön 7:24 Unter seinem Rand waren Blumengewinde
angebracht, je zehn auf einer Elle. In zwei Reihen hatte man die Blumengewinde
mit ihm aus einem Guß gegossen.
1 Kön 7:25 Es stand auf zwölf Rindern, von denen
drei nach Norden, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten gewandt
waren. Das "Meer" ruhte auf ihnen, da ihre Hinterseite jeweils nach
innen gekehrt war.
1 Kön 7:26 Des "Meeres" Dicke betrug
eine Handbreite. Sein Rand war gearbeitet nach Art eines Bechers, der einer
Lilienblüte ähnelt. Es faßte 2 000 Bat.
1 Kön 7:27 Er verfertigte auch zehn eherne
Gestelle, jedes vier Ellen lang, vier Ellen breit und drei Ellen hoch.
1 Kön 7:28 Folgendermaßen waren die Gestelle
ausgeführt: Sie hatten Verbindungsleisten zwischen den Randleisten.
1 Kön 7:29 An den Verbindungsleisten zwischen
den Randleisten befanden sich Löwen, Rinder und Kerubim, und an den Randleisten
ebenso. Oberhalb und unterhalb der Löwen und Rinder waren herabhängende Kränze.
1 Kön 7:30 Vier eherne Räder hatte ein jedes
Gestell und ebenso eherne Radachsen. Diese vier Ecken trugen Ansätze unterhalb
des Beckens, eines gegenüber dem andern.
1 Kön 7:31 Das Becken öffnete sich nach innen an
der oberen Seite, und das äußerlich Sichtbare war eine Elle hoch und ganz rund,
eineinhalb Ellen im Durchmesser. Auch an seinem Rand befand sich Schnitzwerk.
Die Verbindungsleisten waren viereckig und nicht rund.
1 Kön 7:32 Die vier Räder befanden sich unter
den Verbindungsleisten. Die Stützen der Räder waren am Gestell befestigt. Jedes
Rad war anderthalb Ellen hoch.
1 Kön 7:33 Die Räder waren gearbeitet wie
Wagenräder. Ihre Halter, Felgen, Speichen und Naben waren alle aus Erz
gegossen.
1 Kön 7:34 Vier Ansätze befanden sich an den
vier Ecken eines jeden Gestells und bildeten mit ihm zusammen ein Stück.
1 Kön 7:35 Der Aufsatz des Gestells war eine
halbe Elle hoch und ringsum abgerundet. Seine Halter und Leisten waren
ebenfalls mit ihm ein Stück.
1 Kön 7:36 Auf die Seitenflächen ließ er
Kerubim, Löwen und Palmen eingravieren, soweit Platz war, und Gewinde ringsum.
1 Kön 7:37 So fertigte er die zehn Gestelle an.
Alle waren aus dem gleichen Guß, hatten ein Maß und dieselbe Gestalt.
1 Kön 7:38 Er goß auch zehn eherne Becken, von
denen ein jedes vierzig Bat faßte und vier Ellen lang war. Auf jedem der zehn
Gestelle befand sich ein Becher.
1 Kön 7:39 Fünf Gestelle setzte er an die
Südseite des Hauses und fünf an dessen Nordseite. Das "Meer" stellte
er auf die rechte Seite des Hauses nach Südosten zu.
1 Kön 7:40 Endlich verfertigte Hiram Töpfe,
Schaufeln und Sprengschalen. So vollendete Hiram das gesamte Werk, das er im
Auftrag des Königs Salomo für das Haus des Herrn zu leisten hatte:
1 Kön 7:41 Zwei Säulen mit zwei Schalenkapitellen
oben auf den Säulen, die zwei Ziergeflechte, um die beiden Schalenkapitelle auf
den Säulen zu bedecken.
1 Kön 7:42 Vierhundert Granatäpfel für die
beiden Ziergeflechte, die in zwei Reihen an je einem Ziergeflecht hingen, um
die beiden Schalenkapitelle auf den Säulen zuzudecken,
1 Kön 7:43 die zehn Gestelle, die zehn Becken
auf den Gestellen,
1 Kön 7:44 das eine "Meer", die zwölf
Rinder unter dem "Meer",
1 Kön 7:45 die Töpfe, Schaufeln und
Sprengschalen. Alle diese Geräte, die Hiram dem König Salomo für das Haus des
Herrn verfertigte, bestanden aus blankem Erz.
1 Kön 7:46 Im Jordangau ließ sie der König
gießen, bei der Furt von Adama zwischen Sukkot und Zaretan.
1 Kön 7:47 Salomo gab allen Geräten ihren Platz.
Wegen der allzu großen Menge konnte das Gewicht des Erzes nicht festgestellt
werden.
1 Kön 7:48 Salomo hatte alle Geräte, die ins
Haus des Herrn kamen, anfertigen lassen: den goldenen Altar, den goldenen
Tisch, auf dem die Schaubrote lagen,
1 Kön 7:49 die fünf Leuchter zur Rechten und die
fünf zur Linken vor dem Hinterraum, bestehend aus lauterem Gold mit den
goldenen Blüten, Lampen und Dochtscheren,
1 Kön 7:50 ferner die Becken, Messer,
Sprengschalen, Schüsseln und Feuerbecken aus lauterem Gold. Die Stirnseiten an
den Türen des inneren Raumes zum Allerheiligsten und an den Türen des
Tempelhauses waren von Gold.
1 Kön 7:51 So ward das Werk, das der König
Salomo für das Haus des Herrn befohlen hatte, vollendet. Nun brachte Salomo die
Weihegeschenke seines Vaters David hinein. Silber und Gold und die Gefäße legte
er in die Schatzkammern des Hauses des Herrn.
1 Könige Kapitel 8
1 Kön 8:1 Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels,
alle Häupter der Stämme und die Fürsten der israelitischen Geschlechter, bei
sich in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn aus der Davidsstadt, das ist
Sion, herauszuholen.
1 Kön 8:2 Da kamen beim König Salomo alle Männer Israels im
Monat Etanim, d. h. im siebten Monat, am Feste zusammen.
1 Kön 8:3 Als alle Ältesten Israels da waren, erhoben die
Priester die Lade.
1 Kön 8:4 Sie brachten die Lade des Herrn, das
Offenbarungszelt und alle heiligen Geräte, die im Zelte waren, hinauf. Die
Priester und Leviten trugen sie hinauf.
1 Kön 8:5 Der König Salomo und mit ihm die ganze Gemeinde
Israels versammelten sich vor der Lade. Sie schlachteten Schafe und Rinder,
unzählbar an Menge.
1 Kön 8:6 Die Priester stellten die Bundeslade des Herrn an
ihren Platz in den Hinterraum des Hauses, ins Allerheiligste, unter die Flügel
der Kerubim.
1 Kön 8:7 Denn die Kerubim breiteten die Flügel über den
Platz der Lade. Die Kerubim bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her.
1 Kön 8:8 Die Stangen waren so lang, daß man ihre Spitzen im
Heiligtum vor dem Hinterraum wahrnehmen konnte. Jedoch von draußen waren sie
nicht zu sehen. Sie befinden sich dort bis zum heutigen Tag.
1 Kön 8:9 In der Lade lagen nur die beiden steinernen
Tafeln, die Moses am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der
Herr mit den Söhnen Israels bei ihrem Auszug aus Ägypten geschlossen hatte.
1 Kön 8:10 Während die Priester aus dem Heiligtum traten,
erfüllte die Wolke das Haus des Herrn.
1 Kön 8:11 Der Wolke wegen konnten die Priester nicht Dienst
tun; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.
1 Kön 8:12 Damals sprach Salomo: "Im Dunkel wolle er
wohnen, sagte der Herr.
1 Kön 8:13 So baute ich einen Herrscherpalast für dich als
Stätte, an der du weilst auf ewig."
1 Kön 8:14 Dann wandte sich der König um und segnete die
ganze Gemeinde Israels, während die ganze Gemeinde stand.
1 Kön 8:15 Er sprach: "Gepriesen sei der Herr, der Gott
Israels, dessen Mund meinem Vater David Verheißungen gab und dessen Hand sie
erfüllte! Er hatte gesagt:
1 Kön 8:16 "Seit der Zeit, da ich mein Volk Israel aus
Ägypten fortgeführt, habe ich mir aus keinem der israelitischen Stämme eine
Stadt auserwählt für den Bau eines Hauses, damit mein Name dort wohne. Doch
Jerusalem habe ich erwählt, daß mein Name hier sei, und David erwählte ich zum
Herrscher über mein Volk Israel."
1 Kön 8:17 Mein Vater David hegte in seinem Herzen den
Gedanken, dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen.
1 Kön 8:18 Doch der Herr sprach zu ihm: "Wenn du dich
in deinem Herzen mit dem Gedanken beschäftigst, meinem Namen ein Haus zu bauen,
so ist das ein guter Entschluß.
1 Kön 8:19 Nur sollst du selbst das Haus nicht bauen,
sondern der Sohn, der von dir leiblich abstammt soll meinem Namen das Haus
bauen!"
1 Kön 8:20 Der Herr hat nun sein Verheißungswort
Wirklichkeit werden lassen. Ich trat an die Stelle meines Vaters David und
bestieg den Thron Israels, wie der Herr verheißen. Ich habe das Haus dem Namen
des Herrn, des Gottes Israels, gebaut.
1 Kön 8:21 Ich bestimmte dort einen Platz für die Lade, in
welcher der Bund des Herrn ruht, den er mit unsern Vätern schloß, als er sie
fortführte aus Ägypten."
1 Kön 8:22 Dann trat Salomo vor der ganzen Gemeinde Israel
an den Altar des Herrn und breitete seine Hände zum Himmel aus.
1 Kön 8:23 Er flehte: "Herr, du Gott Israels, es ist
kein Gott im Himmel und auf Erden wie du. Du bewahrst den Bund und die Huld
deinen Knechten, die aus ganzem Herzen vor dir wandeln.
1 Kön 8:24 Du hast deinem Knecht David, meinem Vater, dein
Versprechen gehalten. Dein Mund hat es verkündet, deine Hand heute erfüllt.
1 Kön 8:25 Und nun, o Herr, Gott Israels, halte deinem Knecht
David, meinem Vater, auch die weitere Verheißung, die du ihm gabst: "Es
wird dir nie an einem Nachkommen in meinem Dienste fehlen, der auf dem Thron
Israels sitzt, wenn nur deine Söhne auf ihren Weg achtgeben und vor mir
wandeln, wie du vor mir gewandelt bist."
1 Kön 8:26 Möge doch nun, Gott Israels, dein Wort, das du
deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, wahr werden!
1 Kön 8:27 Wohnt denn Gott wahrhaftig auf Erden? Fürwahr,
der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wieviel weniger dieses
Haus, das ich erbaut habe!
1 Kön 8:28 Neige dich nun dem Gebet deines Knechtes und
seinem Flehen zu, Herr, mein Gott, und höre das inständige Rufen und das Gebet,
das dein Knecht heute an dich richtet!
1 Kön 8:29 Mögen doch deine Augen über diesem Haus bei Tag
und Nacht offen sein, über der Stätte, von der du gesagt hast: "Mein Name
wird dort wohnen." Höre also auf das Gebet, das dein Knecht zu dieser
Stätte hin verrichtet!
1 Kön 8:30 Achte auf das Rufen deines Knechtes und deines
Volkes Israel, wenn sie zu dieser Stätte hin beten! Höre du in deiner Wohnung
im Himmel, höre und verzeihe!
1 Kön 8:31 Verfehlt sich jemand gegen seinen Nächsten, und
legt ihm dieser einen Eid auf, den er schwören soll, kommt er dann und schwört
ihn vor deinem Altar in diesem Haus,
1 Kön 8:32 so höre du es im Himmel und nimm dich an! Sprich
Recht deinen Dienern, verurteile den Schuldigen, indem du sein Handeln auf sein
Haupt fallen läßt! Den Schuldlosen dagegen sprich frei, indem du ihm nach
seiner Gerechtigkeit vergiltst!
1 Kön 8:33 Wenn dein Volk Israel vom Feind geschlagen wird,
weil es sich gegen dich versündigt hat, bekehrt sich dann aber wieder zu dir,
lobpreist deinen Namen, betet und fleht zu dir in diesem Haus,
1 Kön 8:34 dann erhöre du es im Himmel; vergib die Sünde
deines Volkes Israel und bringe es in das Land zurück, das du seinen Vätern
verliehen hast!
1 Kön 8:35 Wenn der Himmel verschlossen bleibt und kein
Regen fällt, da sie sündigten gegen dich, und wenn sie dann zu diesem Orte hin
beten, deinen Namen lobpreisen und sich von ihren Sünden bekehren, weil du sie
demütigst,
1 Kön 8:36 so höre du vom Himmel her und verzeihe die Sünden
deiner Knechte, deines Volkes Israel; denn du lehrst sie den rechten Weg, den
sie zu gehen haben. Schenke Regen deinem Land, das du deinem Volk zum Erbbesitz
verliehen hast!
1 Kön 8:37 Hungersnot herrscht im Land, es wütet die Pest,
Getreidebrand und Rost, Heuschrecken und Ungeziefer treten auf, sein Feind
bedrängt es im eigenen Wohngebiet, irgendeine Plage oder Krankheit trifft ein:
1 Kön 8:38 Jegliches Gebet und jedes Flehen irgendeines
Menschen, deines ganzen Volkes Israel, wie jeder sein Herzeleid kennt und seine
Hände ausbreitet zu diesem Hause hin,
1 Kön 8:39 höre du es im Himmel, in deiner Wohnstätte,
verzeihe und handle! Einem jeden vergilt ganz nach seinem Wandel! Du kennst
allein die Herzen aller Menschenkinder.
1 Kön 8:40 Dann werden sie Ehrfurcht vor dir haben, solange
sie auf dem Boden leben, den du unsern Vätern gegeben hast.
1 Kön 8:41 Auch den Ausländer, der nicht aus deinem Volke
Israel stammt, sondern aus fernem Land deines Namens wegen kommt,
1 Kön 8:42 [denn man hört von deinem gewaltigen Namen,
deiner starken Hand und deinem ausgestreckten Arm], wenn er also kommt und
betet zu diesem Hause hin,
1 Kön 8:43 dann höre du es im Himmel, deinem Wohnsitz, und
gewähre alles, worum der Fremde zu dir ruft! Alle Völker der Erde werden
alsdann deinen Namen anerkennen, dich fürchten wie dein Volk Israel und
erfahren, daß dieses Haus, das ich gebaut habe, deinen Namen trägt.
1 Kön 8:44 Wenn dein Volk gegen seine Feinde in den Krieg
zieht auf dem Weg, den du es sendest, und es betet zum Herrn in Richtung auf
die Stadt, die du erwählt hast, und zum Haus, das ich deinem Namen zu Ehren
gebaut habe,
1 Kön 8:45 dann höre im Himmel sein Gebet und sein Flehen,
und verhilf ihm zum Recht!
1 Kön 8:46 Wenn sie sündigen gegen dich - es gibt ja keinen
Menschen, der ohne Sünde ist -, und du zürnst ihnen, gibst sie ihren Bedrängern
preis, und ihre Feinde führen sie gefangen fort in ein fernes oder auch in ein
nahes Land,
1 Kön 8:47 und wenn sie dann im Land ihrer Gefangenschaft in
sich gehen und im Feindesland wieder um dein Erbarmen flehen und eingestehen:
"Wir haben Sünde, Unrecht und Frevel getan",
1 Kön 8:48 und wenn sie mit ihrem ganzen Herzen und ihrer
ganzen Seele im Land ihrer Bedränger, die sie gefangen fortführten, sich zu dir
wenden und zu dir flehen in der Richtung nach ihrem Land, das du ihren Vätern
schenktest, nach der Stadt, die du erwähltest, und nach dem Hause, das ich
deinem Namen erbaute,
1 Kön 8:49 dann erhöre du im Himmel, deinem Wohnsitz, ihr
Beten und Flehen und verhilf ihnen zu ihrem Recht!
1 Kön 8:50 Verzeihe deinem Volk die Schuld, wodurch sie
gegen dich fehlten, und alle ihre Frevel, womit sie sich gegen dich auflehnten!
Laß sie Barmherzigkeit finden bei ihren Bezwingern, daß sie sich ihrer
erbarmen!
1 Kön 8:51 Denn dein Volk sind sie ja und dein Erbteil, das
du aus Ägypten, dem Eisenschmelzofen, fortgeführt hast.
1 Kön 8:52 Mögen deine Augen offenstehen dem Flehen deines Knechtes
und dem Rufen deines Volkes Israel! Höre auf sie, sooft sie zu dir rufen!
1 Kön 8:53 Du hast sie ja als dein Erbteil aus allen
Erdenvölkern ausgeschieden, wie du durch deinen Knecht Moses verheißen hast,
als du unsere Väter aus Ägypten fortführtest, o Herr, unser Gott!"
1 Kön 8:54 Salomo hatte dieses sein flehentliches Gebet an
den Herrn vollendet. Da erhob er sich vor dem Altar des Herrn, wo er auf den
Knien lag, seine Hände zum Himmel ausgebreitet.
1 Kön 8:55 Dann trat er hin, segnete die ganze Gemeinde
Israels mit lauter Stimme und sprach:
1 Kön 8:56 "Gepriesen sei der Herr, der seinem Volke
Israel Ruhe geschenkt hat, wie er versprochen. Kein einziges von all den guten
Verheißungsworten, die er durch seinen Knecht Moses gegeben hat, ist ausgeblieben.
1 Kön 8:57 Der Herr, unser Gott, stehe uns bei, wie er
unseren Vätern geholfen hat! Er verlasse und verstoße uns nicht!
1 Kön 8:58 Er lenke unsere Herzen zu sich hin, damit wir auf
allen seinen Wegen wandeln und seine Befehle, Gebote und Vorschriften halten,
wie er unsern Vätern befohlen hat!
1 Kön 8:59 Möchten doch diese meine Worte, mit denen ich vor
dem Herrn um seine Gnade gefleht habe, dem Herrn, unserm Gott, bei Tag und
Nacht nahe sein! Er möge seinem Knecht und seinem Volk Israel Recht verschaffen,
wie es Tag für Tag nottut!
1 Kön 8:60 So sollen alle Erdenvölker erkennen, daß der Herr
Gott ist und sonst niemand!
1 Kön 8:61 Möchten doch eure Herzen gänzlich dem Herrn,
unserm Gott, gehören, auf daß ihr nach seinen Geboten wandlt und stets seine
Befehle beachtet wie am heutigen Tag!"
1 Kön 8:62 Daraufhin brachte der König und ganz Israel mit
ihm vor dem Herrn Opfer dar.
1 Kön 8:63 Als Friedopfer, das er zu Ehren des Herrn
schlachtete, opferte Salomo 22 000 Rinder und 120 000 Schafe. So vollzogen der
König und alle Kinder Israels am Hause des Herrn die Weihe.
1 Kön 8:64 Damals weihte der König auch den mittleren Teil
des Vorhofes vor dem Haus des Herrn ein. Denn dort brachte er die Brandopfer,
Speiseopfer und die Fettstücke der Friedopfer dar. Der eherne Altar, der vor
dem Herrn stand, war nämlich zu klein und konnte die Brand- und Speiseopfer und
das Fett der Friedopfer nicht fassen.
1 Kön 8:65 So feierte damals Salomo mit Gesamtisrael das
"Fest", eine große Volksversammlung von Lebo-Hamat bis zum Bach Ägyptens
vor dem Herrn, unserem Gott, sieben Tage lang [und noch sieben Tage, d. h.
vierzehn Tage].
1 Kön 8:66 Am achten Tag ließ er das Volk ziehen. Sie nahmen
Abschied vom König und gingen in ihre Zelte fort, freudig und frohgemut über
all das Gute, das der Herr seinem Knecht David und seinem Volk Israel erwiesen
hatte.
1 Könige Kapitel 9
1 Kön 9:1 Als Salomo den Bau des Herrentempels und des
Königspalastes vollendet und alle seine Baupläne nach Wunsch verwirklicht
hatte,
1 Kön 9:2 da erschien ihm der Herr zum zweitenmal, wie er
ihm zu Gibeon erschienen war.
1 Kön 9:3 Der Herr sprach zu ihm: "Ich habe dein Gebet
und dein Flehen, das du zu mir emporgeschickt hast, vernommen. Geweiht habe ich
dieses Haus, das du erbaut hast. Hier will ich für immer meinen Namen wohnen
lassen. Meine Augen und mein Herz werden ständig hier verweilen.
1 Kön 9:4 Wandelst du nun vor mir wie dein Vater David mit
vollster Hingabe und Aufrichtigkeit, tust du alles, was ich dir geboten habe,
befolgst du meine Satzungen und Gebote,
1 Kön 9:5 dann befestige ich den Thron deines Königtums über
Israel für immer, wie ich es deinem Vater David verheißen habe, indem ich
sprach: "Nie soll es dir an einem männlichen Nachkommen auf dem Thron
Israels fehlen!"
1 Kön 9:6 Wendet ihr und eure Söhne euch aber von mir ab,
beachtet ihr nicht meine Befehle und Satzungen, die ich euch zur Pflicht
machte, geht ihr vielmehr hin, fremden Göttern zu dienen und sie anzubeten,
1 Kön 9:7 dann rotte ich Israel vom Boden aus, den ich ihm
gegeben habe, verwerfe das Haus, das ich meinem Namen geweiht habe, und Israel
wird bei allen Völkern Gegenstand des Hohnes und Spottes sein.
1 Kön 9:8 Dieses Haus aber wird zu einem Trümmerhaufen.
Jeder, der an ihm vorübergeht, wird entsetzt sein und höhnisch pfeifen. Fragt
man dann, warum der Herr so mit diesem Land und mit diesem Haus verfahren ist,
1 Kön 9:9 wird man zur Antwort geben: "Weil sie den
Herrn, ihren Gott, der ihre Väter aus Ägypten herausgeführt, verlassen, an
andere Götter sich angeklammert, sie angebetet und ihnen gedient haben, deshalb
hat der Herr all dieses Ungemach über sie kommen lassen.""
1 Kön 9:10 Zwanzig Jahre waren vergangen. In dieser Zeit
hatte Salomo die beiden Gebäude, den Tempel des Herrn und den Palast des
Königs, errichtet.
1 Kön 9:11 Hiram, der König von Tyrus, hatte Salomo mit
Zedern- und Zypressenholz und auch mit Gold, soviel er wünschte, versorgt.
Damals trat der König Salomo dem Hiram zwanzig Städte in der Landschaft Galiläa
ab.
1 Kön 9:12 Hiram kam aus Tyrus, um die Städte zu
besichtigen, die Salomo ihm geschenkt hatte. Sie gefielen ihm aber nicht.
1 Kön 9:13 Und er sprach: "Was sind schon diese Städte,
die du mir abgetreten hast, mein Bruder?" Man nennt sie "Land
Kabul" bis heute.
1 Kön 9:14 Hiram hatte dem König hundertzwanzig Talente Gold
gesandt.
1 Kön 9:15 Und so verhielt es sich mit dem Frondienst, den
der König Salomo für den Bau des Hauses des Herrn, seines Palastes, des Millo,
der Mauer Jerusalems, Chazors, Megiddos und Gesers ausgehoben hatte:
1 Kön 9:16 Der Pharao, der König von Ägypten, war nämlich in
den Krieg gezogen, hatte Geser eingenommen, es verbrannt, die Kanaaniter, die
in der Stadt wohnten, getötet und die Stadt selbst als Brautgeschenk seiner
Tochter, der Frau Salomos, übergeben.
1 Kön 9:17 Salomo baute also Geser wieder auf, dazu das
untere Bet-Choron,
1 Kön 9:18 Baalat und Tamar in der Steppe im Lande (Juda),
1 Kön 9:19 ferner alle Vorratsstädte, die Salomo besaß, die
Städte für die Wagen und deren Bemannung und alles, was Salomo sonst noch in
Jerusalem, auf dem Libanon und in seinem ganzen Herrschaftsgebiet zu bauen
wünschte.
1 Kön 9:20 Alle Leute, die noch übriggeblieben waren von den
Amoritern, den Hethitern, den Perissitern, Hiwwitern und Jebusitern, die nicht
israelitisch waren,
1 Kön 9:21 ihre Nachkommen, die im Lande noch da waren und
von den Israeliten nicht ausgerottet waren, hob Salomo zur Fron aus bis heute.
1 Kön 9:22 Von den Israeliten machte aber Salomo niemanden
zum Sklaven, sondern sie waren seine Kriegsleute und seine Beamten, seine
Vornehmen und Schildträger und die Obersten über seine Kriegswagen und deren
Besatzung.
1 Kön 9:23 Dies waren die fünfhundertfünfzig obersten
Werkführer, welche die Arbeiten Salomos zu leiten hatten. Sie führten die
Aufsicht über das Volk, das die Arbeit verrichtete.
1 Kön 9:24 Als nun die Tochter Pharaos aus der Davidsstadt
in ihr Haus hinaufgezogen war, das Salomo für sie bauen ließ, machte er sich an
die Erbauung des Millo.
1 Kön 9:25 Salomo brachte dreimal im Jahr Brand- und
Friedopfer auf dem Altar dar, den er dem Herrn erbaut hatte; dazu verbrannte er
die Feueropfer vor dem Herrn. Das Haus selbst hatte er vollendet.
1 Kön 9:26 Sogar Schiffe baute der König Salomo zu
Ezjon-Geber, das bei Elat am Ufer des Schilfmeeres in Edom liegt.
1 Kön 9:27 Hiram sandte seine Leute, kundige Seefahrer, auf
Schiffen mit den Leuten Salomos aus.
1 Kön 9:28 Sie fuhren nach Ophir und holten von dort
vierhundertzwanzig Talente Gold, die sie Salomo brachten.
1 Könige Kapitel 10
1 Kön 10:1 Die Königin von Saba hörte gerüchtweise von
Salomo und kam, ihn durch Rätsel auf die Probe zu stellen.
1 Kön 10:2 Sie zog nach Jerusalem mit reichem Gefolge, mit
Kamelen, die Spezereien und viel Gold und Edelsteine trugen. Sie trat zu Salomo
hin und sprach mit ihm über alles, was sie sich ausgedacht hatte.
1 Kön 10:3 Auf alle ihre Fragen gab ihr Salomo Antwort. Dem
König war nichts verborgen, über das er ihr nicht hätte Auskunft geben können.
1 Kön 10:4 Die Königin von Saba bemerkte die große Weisheit
Salomos und sah auch den Palast, den er gebaut hatte,
1 Kön 10:5 die Speisen auf seinem Tisch, die Sitzordnung
seiner Hofbeamten, das Aufwarten seiner Bediensteten und ihre Kleidung, seine
Mundschenke, und endlich seinen Aufzug, wie er zum Haus des Herrn hinaufging.
Da blieb ihr vor Staunen der Atem aus,
1 Kön 10:6 und sie sprach zum König: "Was ich in meinem
Land über deine Verhältnisse und deine Weisheit vernommen habe, entspricht der
Wirklichkeit.
1 Kön 10:7 Nur wollte ich den Gerüchten nicht glauben, bis
ich selber kam und es mit eigenen Augen sehen konnte. Da fand ich, daß ich
nicht die Hälfte von dem, was ich hier sah, erfahren hatte. Deine Weisheit und
dein Reichtum übertreffen die Kunde, die ich vernommen habe.
1 Kön 10:8 Glückselig deine Leute, glückselig diese deine
Knechte, die allezeit vor deinem Angesicht stehen und deine Weisheit hören!
1 Kön 10:9 Der Herr, dein Gott, sei gepriesen, der an dir
Gefallen fand und dich auf den Thron Israels setzte! Weil der Herr für immer
Israel liebt, deshalb hat er dich zum König bestellt, auf daß du Recht und
Gerechtigkeit übst."
1 Kön 10:10 Dann gab sie dem König hundertzwanzig Talente
Gold, Spezereien in großer Menge und Edelsteine. Niemals mehr kamen soviel
Spezereien ins Land, wie die Königin von Saba sie damals dem König Salomo
schenkte.
1 Kön 10:11 Auch Hirams Schiffe, die Gold aus Ophir holten,
brachten von dort kostbare Bauhölzer in Menge und Edelsteine herbei.
1 Kön 10:12 Der König ließ aus den kostbaren Bauhölzern
Pfeiler für das Haus des Herrn und den Königspalast herstellen, ferner Zithern
und Harfen für die Sänger. Solche kostbaren Hölzer sind niemals wieder in das
Land gekommen und gesehen worden bis heute.
1 Kön 10:13 Der König Salomo gab der Königin von Saba alles,
wonach sie begehrte und verlangte, abgesehen von dem, was er ihr bereits,
entsprechend der Möglichkeit eines Königs Salomo, geschenkt hatte. Darauf
kehrte sie in ihr Land zurück samt ihrem Gefolge.
1 Kön 10:14 Das Gewicht des Goldes, das bei Salomo
alljährlich einging, betrug 666 Talente.
1 Kön 10:15 Hierbei sind nicht mitgerechnet die Abgaben der
Kaufleute, die Steuer der Händler, aller Könige Arabiens und der Statthalter
des Landes.
1 Kön 10:16 Der König Salomo ließ zweihundert Schilde aus
gehämmertem Gold anfertigen, sechshundert Goldsekel verwandte er für einen
Schild.
1 Kön 10:17 Dreihundert kleinere Schilde von gehämmertem
Gold kamen dazu. Drei Goldminen verwandte er für jeden. Er hinterlegte sie im
Libanonwaldhaus.
1 Kön 10:18 Der König ließ sodann einen großen Thron aus
Elfenbein anfertigen und mit gediegenem Gold überziehen.
1 Kön 10:19 Sechs Stufen führten zum Thron hinauf, und
Stierköpfe brachte man an der Hinterseite des Thrones an. Armlehnen befanden
sich auf beiden Seiten des Sitzes, und zwei Löwen standen neben den Lehnen.
1 Kön 10:20 Zwölf Löwen standen dort auf den sechs Stufen zu
beiden Seiten. Noch für kein Königreich ist je dergleichen angefertigt worden.
1 Kön 10:21 Auch alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren
aus Gold, ebenso alle Geräte im Libanonwaldhaus von gediegenem Gold. Silber
galt in den Tagen Salomos nichts.
1 Kön 10:22 Denn der König hatte Tarsisschiffe auf dem Meer
zusammen mit den Schiffen Hirams. Jeweils einmal in drei Jahren kamen die
Tarsisschiffe und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Perlhühner.
1 Kön 10:23 So übertraf der König Salomo alle Erdenkönige an
Reichtum und Weisheit.
1 Kön 10:24 Alle Welt suchte Salomo persönlich zu sehen und
seine Weisheit zu hören, die Gott ihm ins Herz gelegt hatte.
1 Kön 10:25 Jeder von ihnen brachte alljährlich sein
Tributgeschenk: Silberne und goldene Geräte, Kleider, Waffen, Spezereien,
Pferde und Maultiere.
1 Kön 10:26 Salomo beschaffte sich Wagen und Bemannung. Er
besaß 1 400 Streitwagen und 12 000 Mann Besatzung. Er verlegte sie in die
Wagenstädte oder zu sich nach Jerusalem.
1 Kön 10:27 Der König machte in Jerusalem das Silber so
häufig wie Steine und die Zedern wie Maulbeerfeigenbäume in der Niederung.
1 Kön 10:28 Die Pferde wurden für Salomo aus Ägypten und aus
Koë geholt. Die Händler des Königs brachten sie aus Koë zum Marktpreis.
1 Kön 10:29 Ein Wagen aus Ägypten kam auf sechshundert
Silbersekel zu stehen und ein Pferd auf hundertfünfzig. Ebenso wurden sie durch
ihre Vermittlung an alle hethitischen und aramäischen Könige ausgeführt.
1 Könige Kapitel 11
1 Kön 11:1 Der König Salomo liebte viele ausländische Frauen
neben der Tochter des Pharao. Es waren moabitische, ammonitische, edomitische,
sidonische und hethitische Frauen,
1 Kön 11:2 aus den Völkern also, von denen der Herr den
Israeliten geboten hatte: "Ihr sollt nicht zu ihnen gehen, und sie sollen
nicht zu euch kommen; sonst wenden sie eure Herzen ihren Göttern zu." An
diesen hing Salomo in Liebe.
1 Kön 11:3 Er hatte siebenhundert fürstliche Frauen und
dreihundert Nebenfrauen, die sein Herz verführten.
1 Kön 11:4 Als Salomo älter wurde, machten seine Frauen sein
Herz fremden Göttern geneigt. Sein Herz war nicht mehr dem Herrn, seinem Gott,
so gänzlich hingegeben wie das Herz seines Vaters David.
1 Kön 11:5 Salomo lief Astarte, der Gottheit der Sidonier,
und Milkom, dem Scheusal der Ammoniter, nach.
1 Kön 11:6 So tat er denn, was den Augen des Herrn mißfiel;
er gehorchte nicht unentwegt dem Herrn wie sein Vater David.
1 Kön 11:7 Damals baute Salomo eine Opferhöhe für Moabs
Scheusal Kamosch auf dem Berg, der östlich von Jerusalem liegt, desgleichen für
den Molech, das Götzenscheusal der Ammoniter.
1 Kön 11:8 Den gleichen Gefallen tat er all seinen
ausländischen Frauen, die ihren Gottheiten Rauch- und Schlachtopfer
darbrachten.
1 Kön 11:9 Der Herr geriet in Zorn über Salomo, weil er sein
Herz vom Herrn, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen
war.
1 Kön 11:10 Gerade das hatte er ihm ja eingeschärft, nicht
hinter fremden Göttern herzugehen. Doch Salomo beachtete nicht, was der Herr
befohlen hatte.
1 Kön 11:11 Der Herr sprach daher zu ihm: "Da es so mit
dir steht und du meinen Bund und meine Satzungen, die ich dir auftrug, nicht
befolgt hast, will ich dir das Königtum entreißen und es deinem Knecht geben.
1 Kön 11:12 Doch um deines Vaters David willen werde ich das
zu deinen Lebzeiten noch nicht tun; erst deinem Sohn werde ich es entreißen.
1 Kön 11:13 Indes werde ich ihm das Königtum nicht völlig
wegnehmen. Einen Stamm will ich deinem Sohn um meines Knechtes David willen
geben und Jerusalems wegen, das ich erwählt habe."
1 Kön 11:14 Der Herr ließ wider Salomo einen Gegner in der
Person des Edomiters Hadad aus dem königlichen Geschlecht in Edom erstehen.
1 Kön 11:15 David hatte die Edomiter geschlagen, worauf sein
Feldherr Joab hinaufzog, die Gefallenen zu begraben und alle Männer in Edom
niederzumachen.
1 Kön 11:16 Sechs Monate lang hielt sich Joab mit ganz
Israel dort auf, bis er alle Männer in Edom ausgerottet hatte.
1 Kön 11:17 Da floh Hadad mit Edomitern aus der Umgebung
seines Vaters und kam nach Ägypten; er war damals noch recht jung.
1 Kön 11:18 Sie brachen von Midian auf und kamen nach Paran.
Aus Paran nahmen sie Leute mit sich und gelangten nach Ägypten zum Pharao, dem
König Ägyptens. Dieser gab ihm ein Haus, bewilligte ihm den Lebensunterhalt und
wies ihm Land an.
1 Kön 11:19 Hadad machte sich beim Pharao sehr beliebt, so
daß dieser ihm die Schwester seiner Gattin, die Schwester der Herrscherin
Tachpenes, zur Frau gab.
1 Kön 11:20 Diese Schwester der Tachpenes gebar ihm einen
Sohn, Genubat. Tachpenes zog ihn im Palast des Pharao auf. Genubat blieb dort
unter den Kindern des Pharao wohnen.
1 Kön 11:21 Sobald nun Hadad in Ägypten vernommen hatte, daß
David zu seinen Vätern entschlafen und auch der Feldherr Joab tot sei, erklärte
er dem Pharao: "Laß mich fort, ich will in meine Heimat ziehen!"
1 Kön 11:22 Der Pharao wandte dagegen ein: "Was fehlt
dir denn bei mir, daß du in deine Heimat zurück möchtest?" Hadad
antwortete: "Nichts, doch laß mich ziehen!"
1 Kön 11:23 Gott stellte noch einen Widersacher gegen Salomo
in der Person des Reson, des Sohnes Eljadas, auf. Dieser war vor seinem Herrn,
dem König Hadadeser von Zoba, geflüchtet.
1 Kön 11:24 Er sammelte Männer um sich und wurde der
Anführer einer Bande, als David die Aramäer tötete. Sie eroberten Damaskus,
setzten sich fest und herrschten in Damaskus.
1 Kön 11:25 Er war Israels Widersacher, solange Salomo
lebte, - dazu noch die Bedrängnis von seiten Hadads! Er haßte Israel und wurde
König über Aram.
1 Kön 11:26 Jerobeam, der Sohn Nebats, war ein Ephrait aus
Zereda. Der Name seiner Mutter war Zerua; sie war eine Witwe. Als Beamter
Salomos erhob er seine Hand wider den König.
1 Kön 11:27 Die Empörung gegen den König geschah auf
folgende Weise: Salomo baute den Millo und schloß die Lücke in der Stadt
Davids, seines Vaters.
1 Kön 11:28 Jerobeam war ein tüchtiger Mann. Als Salomo
merkte, wie gut der junge Mann seine Arbeit verrichtete, setzte er ihn über die
gesamte Fron des Hauses Joseph.
1 Kön 11:29 In jener Zeit verließ Jerobeam einmal Jerusalem.
Der Prophet Achia aus Silo traf ihn unterwegs. Dieser war mit einem neuen
Mantel bekleidet, und die beiden befanden sich allein auf dem Feld.
1 Kön 11:30 Da faßte Achia den neuen Mantel, den er anhatte,
und zerriß ihn in zwölf Stücke.
1 Kön 11:31 Er befahl dem Jerobeam: "Nimm dir zehn
Stücke; denn so spricht der Herr, der Gott Israels: "Fürwahr, ich entreiße
das Königtum der Hand Salomos und gebe dir zehn Stämme.
1 Kön 11:32 Nur der eine Stamm soll ihm verbleiben um meines
Knechtes David willen und Jerusalems wegen, der Stadt, die ich aus allen
Stämmen Israels erwählt habe.
1 Kön 11:33 Denn sie haben mich verlassen und die Astarte,
die Gottheit der Sidonier, den Kamosch, die Gottheit der Moabiter, und den
Milkom, die Gottheit der Ammoniter, angebetet. Sie wandelten nicht auf meinen
Wegen und haben meinen Willen, meine Satzungen und Vorschriften nicht beachtet,
wie es sein Vater David getan.
1 Kön 11:34 Doch will ich ihm selber das Königtum nicht
entreißen, sondern ihn in seiner Fürstenwürde belassen, solange er lebt, meines
Knechtes David wegen, den ich erwählt habe und der meine Gebote und Satzungen
befolgte.
1 Kön 11:35 Ich nehme erst seinem Sohn das Königtum und gebe
es dir, die zehn Stämme.
1 Kön 11:36 Seinem Sohn aber belasse ich einen Stamm, damit
meinem Knecht David immerdar eine Leuchte bleibe vor mir in Jerusalem, jener
Stadt, die ich mir erwählt habe, um meinen Namen dort wohnen zu lassen.
1 Kön 11:37 Dich aber will ich nehmen, und du wirst ganz
nach deiner Seele Begehren herrschen und König über Israel sein.
1 Kön 11:38 Bist du nun in allem, was ich dir gebiete,
gehorsam und wandelst du auf meinen Wegen und tust du, was recht ist in meinen
Augen, beobachtest du meine Satzungen und Gebote, wie es mein Knecht David
getan hat, dann werde ich mit dir sein und dir ein beständiges Haus bauen, wie
ich es für David gebaut habe, und werde dir Israel übergeben.
1 Kön 11:39 Davids Nachkommen will ich deshalb demütigen,
doch nicht für alle Zeit.""
1 Kön 11:40 Salomo trachtete nun danach, Jerobeam zu töten.
Doch dieser machte sich auf den Weg und floh nach Ägypten zu Schischak, dem
König von Ägypten. Er blieb dort bis zum Tod Salomos.
1 Kön 11:41 Die übrige Geschichte Salomos, alle seine
Leistungen und seine Weisheit sind geschildert im Buch der Taten Salomos.
1 Kön 11:42 Die Zeit, in der Salomo in Jerusalem über ganz
Israel herrschte, betrug vierzig Jahre.
1 Kön 11:43 Salomo entschlief zu seinen Vätern und wurde in
der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Rehabeam ward an seiner
Stelle König.
1 Könige Kapitel 12
1 Kön 12:1 Rehabeam begab sich nach Sichem; denn dorthin war
ganz Israel gekommen, um ihn zum König auszurufen.
1 Kön 12:2 Jerobeam, der Sohn Nebats, erfuhr es; er befand
sich noch in Ägypten, wohin er vor dem König Salomo geflohen war; nun kehrte er
aus Ägypten heim.
1 Kön 12:3 Man sandte hin und ließ ihn rufen. Jerobeam und
die ganze Gemeinde Israels kamen und sagten zu Rehabeam:
1 Kön 12:4 "Dein Vater hat uns ein hartes Joch
auferlegt; mildere du nun die harte Fron deines Vaters und das schwere Joch,
das er uns auflud; dann wollen wir dir dienen!"
1 Kön 12:5 Er antwortete ihnen: "Geht weg und kommt
nach drei Tagen wieder zu mir!" Die Leute zerstreuten sich also.
1 Kön 12:6 Da beriet sich der König Rehabeam mit den Alten,
die zu Lebzeiten seines Vaters Salomo in dessen Diensten gestanden hatten. Er
fragte sie: "Was ratet ihr mir, dem Volk zu sagen?"
1 Kön 12:7 Sie antworteten ihm: "Wenn du dich heute zum
Diener dieses Volkes machst, ihnen gefügig bist, sie beachtest und ihnen
freundliche Worte sagst, dann werden sie dir allezeit dienen."
1 Kön 12:8 Er aber verwarf den Rat, den die alten Leute ihm
gegeben hatten. Er besprach sich mit den jungen, die mit ihm zusammen
aufgewachsen waren und nun in seinem Dienst standen.
1 Kön 12:9 Er fragte sie: "Welchen Rat gebt ihr mir,
daß wir diesem Volk einen Bescheid erteilen können, da es zu mir sagte:
"Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat!"?"
1 Kön 12:10 Die jungen Leute, die mit ihm groß geworden
waren, entgegneten: "So sollst du diesem Volk antworten, das zu dir sagte:
"Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht; mach du es leichter!", so
sollst du sprechen: "Mein kleiner Finger ist stärker als die Lenden meines
Vaters.
1 Kön 12:11 Wohlan, mein Vater hat euch ein schweres Joch
auferlegt, ich aber will euer Joch noch mehr erschweren. Mein Vater hat euch
mit Geißeln geschlagen, ich aber will euch mit Stachelpeitschen
züchtigen!""
1 Kön 12:12 Nach drei Tagen kamen Jerobeam und das ganze
Volk zu Rehabeam, wie der König geboten hatte: "Kommt in drei Tagen wieder
zu mir!"
1 Kön 12:13 Da gab der König dem Volk eine harte Antwort. Er
mißachtete den Ratschlag, den die Alten ihm gegeben hatten.
1 Kön 12:14 Er redete mit ihnen nach dem Rat der jungen
Leute: "Mein Vater hat euch ein schweres Joch auferlegt, ich aber will es
noch mehr erschweren. Mein Vater hat euch mit Geißeln geschlagen, ich aber will
euch mit Stachelpeitschen züchtigen!"
1 Kön 12:15 Der König hörte nicht auf das Volk; denn so war
es vom Herrn gefügt, der das Wort bestätigen wollte, das er durch Achia aus
Silo zu Jerobeam, dem Sohne Nebats, gesprochen hatte.
1 Kön 12:16 Ganz Israel merkte nun, daß der König nicht auf
sie hörte. Sie gaben also dem König folgende Antwort: "Wir haben keinen
Anteil an David und kein Erbe an Isais Sohn! Zu deinen Zelten, Israel! Nun
sorge du für dein Haus, David!" Da kehrte Israel zu seinen Zelten zurück.
1 Kön 12:17 Nur über die Söhne Israels, die in den Städten
Judas wohnten, herrschte Rehabeam als König.
1 Kön 12:18 Da sandte der König Rehabeam den Fronaufseher
Adoram. Ganz Israel bewarf ihn mit Steinen, so daß er starb. Der König Rehabeam
konnte gerade noch auf den Wagen steigen und nach Jerusalem fliehen.
1 Kön 12:19 So fiel Israel vom Hause David ab bis zum
heutigen Tag.
1 Kön 12:20 Als nun Israel die Kunde vernahm, daß Jerobeam
heimgekehrt sei, sandten sie hin, ließen ihn zur Versammlung rufen und machten
ihn zum König über ganz Israel. Außer dem Stamme Juda leistete niemand dem Haus
David Gefolgschaft.
1 Kön 12:21 Rehabeam kam nach Jerusalem. Er musterte vom
ganzen Haus Juda und dem Stamm Benjamin 180 000 auserlesene Krieger, um mit dem
Haus Israel zu kämpfen und die Königswürde für sich, den Sohn Salomos,
zurückzugewinnen.
1 Kön 12:22 Da erging das Wort Gottes an Schemaja, den
Gottesmann:
1 Kön 12:23 "Sage zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem
König von Juda, sowie zum ganzen Haus Juda und Benjamin und dem übrigen Volk:
1 Kön 12:24 So spricht der Herr: Zieht nicht hinaus und
führt nicht Krieg mit euren Brüdern, den Israeliten! Jeder kehre in sein Haus
zurück; denn von mir ist dies verfügt worden." Sie hörten das Wort des
Herrn und kehrten heim, wie der Herr befohlen hatte.
1 Kön 12:25 Jerobeam baute Sichem im Gebirge von Ephraim aus
und siedelte sich daselbst an. Von hier aus zog er hin und befestigte Penuel.
1 Kön 12:26 Jerobeam überlegte bei sich selbst: "Nun
wird die Königswürde doch wieder an das Haus David kommen!
1 Kön 12:27 Ziehen diese Leute aus und bringen im Tempel des
Herrn zu Jerusalem Opfer dar, dann kehrt das Herz dieses Volkes sich wieder
ihrem Herrn Rehabeam zu, dem König von Juda. Mich werden sie töten und sich
Rehabeam, dem König von Juda, zuwenden."
1 Kön 12:28 Dies überlegte der König bei sich. Er ließ zwei
goldene Kälber anfertigen und erklärte dem Volk: "Schon allzu lang seid
ihr nach Jerusalem hinaufgezogen. Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus dem
Lande Ägypten weggeführt hat!"
1 Kön 12:29 Er stellte das eine Kalb in Betel auf, und das
andere schaffte er nach Dan.
1 Kön 12:30 Dies ward der Anlaß zur Sünde. Das Volk zog vor
dem anderen Kalb her bis nach Dan.
1 Kön 12:31 Jerobeam errichtete auch Höhenheiligtümer. Er
setzte aus der Gesamtheit des Volkes Priester ein, die nicht Nachkommen Levis
waren.
1 Kön 12:32 Jerobeam führte auch für den fünfzehnten Tag des
achten Monats ein Fest ein, entsprechend dem Fest in Juda; er bestieg dabei
selbst den Altar. So tat er in Betel, um den Kälbern zu opfern, die er
angefertigt hatte. In Betel ließ er auch die von ihm eingesetzten Priester der
Höhenheiligtümer den Dienst verrichten.
1 Kön 12:33 Er war zum Altar hinaufgestiegen, den er in
Betel errichtet hatte; es war am fünfzehnten Tage des achten Monats, den er
sich ausgedacht und als Fest für die Israeliten eingeführt hatte. Er war soeben
zum Altar hinaufgestiegen, um ein Rauchopfer darzubringen.
1 Könige Kapitel 13
1 Kön 13:1 Da kam ein Gottesmann aus Juda im Auftrag des
Herrn nach Betel. Jerobeam stand eben am Altar und brachte das Rauchopfer dar.
1 Kön 13:2 Jener rief gegen den Altar auf Geheiß des Herrn:
"Altar! Altar! So spricht der Herr: Siehe, dem Hause David wird ein Sohn
geboren, namens Josia, und dieser wird auf dir die Höhenpriester schlachten,
die hier ihre Rauchopfer darbringen. Man wird Menschengebeine auf dir
verbrennen."
1 Kön 13:3 An jenem Tag gab er auch ein Zeichen und sprach:
"Das ist das Zeichen dafür, daß der Herr gesprochen hat: Der Altar bricht
in Stücke, und die Asche darauf wird verschüttet werden."
1 Kön 13:4 Als der König das Wort, das der Gottesmann gegen
den Altar zu Betel rief, hörte, streckte er seine Hand vom Altar herab und gab
den Befehl: "Packt ihn!" Doch seine Hand, die er gegen ihn
ausgestreckt hatte, verdorrte sogleich. Er konnte sie nicht mehr an sich
ziehen.
1 Kön 13:5 Der Altar aber zerbarst, und die Asche wurde vom
Altar hinweggestreut, wie es der Gottesmann im Auftrag des Herrn als Zeichen
angegeben hatte.
1 Kön 13:6 Der König begann den Gottesmann zu bitten:
"Versöhne doch das Angesicht des Herrn, deines Gottes, und bete für mich,
daß ich meine Hand wieder an mich ziehen kann!" Der Gottesmann versöhnte
den Herrn, und der König konnte seine Hand wieder an sich ziehen. Sie ward wie
zuvor.
1 Kön 13:7 Da sprach der König zum Gottesmann: "Gehe
mit mir in das Haus und stärke dich! Ich will dir auch ein Geschenk
machen!"
1 Kön 13:8 Der Gottesmann aber entgegnete dem König:
"Gibst du mir auch die Hälfte deines Palastes, so gehe ich nicht mit dir.
An diesem Ort darf ich weder essen noch trinken.
1 Kön 13:9 Denn so ist mir durch das Wort des Herrn
befohlen: "Du darfst weder etwas essen noch trinken und auf dem Weg, den
du gekommen bist, nicht mehr umkehren.""
1 Kön 13:10 Da kehrte er auf einem andern Weg zurück, nicht
auf dem Weg, den er nach Betel gekommen war.
1 Kön 13:11 Ein alter Prophet wohnte in Betel. Seine Söhne
kamen heim und erzählten ihm von dem, was der Gottesmann in Betel gewirkt und
was er zum König gesprochen hatte.
1 Kön 13:12 Ihr Vater fragte sie: "Wohin ist er des
Weges gezogen?" Die Söhne hatten bemerkt, welchen Weg der Gottesmann
einschlug, der aus Juda gekommen war.
1 Kön 13:13 Er befahl seinen Söhnen: "Sattelt mir den
Esel!" Sie sattelten ihm den Esel, und er bestieg ihn.
1 Kön 13:14 Er ging den Spuren des Gottesmannes nach und
traf ihn sitzend unter der Terebinthe. Er redete ihn an: "Bist du der
Gottesmann, der aus Juda gekommen ist?" Dieser antwortete: "Ja."
1 Kön 13:15 Er bat ihn: "Komm mit mir nach Hause und
iß!"
1 Kön 13:16 Er erwiderte: "Ich kann mit dir nicht
zurückgehen und bei dir einkehren; auch darf ich an diesem Ort bei dir weder
essen noch trinken.
1 Kön 13:17 Denn im Auftrag des Herrn ist an mich ein Wort
ergangen: Du darfst dort weder essen noch trinken; auf dem Weg, den du gekommen
bist, sollst du nicht zurückkehren."
1 Kön 13:18 Dieser erwiderte ihm: "Auch ich bin ein
Prophet wie du. Ein Engel hat im Auftrage des Herrn zu mir gesagt: Hole ihn zu
dir in dein Haus zurück; er soll essen und trinken." Das log er ihm vor.
1 Kön 13:19 Und jener ging mit ihm zurück und aß und trank
in seinem Hause.
1 Kön 13:20 Während sie nun zu Tische saßen, erging das Wort
des Herrn an den Propheten, der ihn zur Umkehr eingeladen hatte.
1 Kön 13:21 Dieser teilte es dem Gottesmann, der aus Juda
gekommen war, mit: "So spricht der Herr: "Weil du gegen den Befehl
des Herrn widerspenstig warst und das Gebot, das der Herr, dein Gott, dir
aufgetragen, nicht gehalten hast,
1 Kön 13:22 vielmehr umgekehrt bist und gegessen und getrunken
hast an dem Ort, an dem zu essen und zu trinken ich dir verboten hatte, darum
soll dein Leichnam nicht in das Grab deiner Väter gelangen!"
1 Kön 13:23 Nachdem er aber mit Essen und Trinken fertig
war, sattelte ihm der Prophet, der ihn zurückgeholt hatte, den Esel.
1 Kön 13:24 Er reiste fort. Unterwegs fiel ihn ein Löwe an
und zerriß ihn. Sein Leichnam lag am Weg dahingestreckt, während der Esel
daneben stand. Auch der Löwe blieb neben dem Leichnam stehen.
1 Kön 13:25 Leute, die vorüberzogen, erblickten den Toten am
Wege und den Löwen neben der Leiche. Sie kamen und erzählten es in der Stadt,
wo der alte Prophet seinen Wohnsitz hatte.
1 Kön 13:26 Als der Prophet, der ihn vom Weg zurückgeholt
hatte, davon hörte, sprach er: "Dies ist der Gottesmann, der gegen den
Befehl des Herrn widerspenstig war. Der Herr hat ihn also dem Löwen
preisgegeben; dieser zerriß und tötete ihn nach dem Worte des Herrn."
1 Kön 13:27 Dann befahl er seinen Söhnen: "Sattelt mir
meinen Esel!" Sie taten es.
1 Kön 13:28 Er ritt fort und fand die Leiche hingestreckt am
Wege, während der Löwe und der Esel daneben standen. Der Löwe hatte den
Leichnam nicht aufgefressen und auch den Esel nicht zerrissen.
1 Kön 13:29 Der Prophet nahm nun den Leichnam des
Gottesmannes, legte ihn auf den Esel und brachte ihn in die Stadt zurück, um
die Totenklage zu halten und ihn zu begraben.
1 Kön 13:30 Er legte den Leichnam in sein eigenes Grab. Man
hielt um ihn die Totenklage: "Ach, mein Bruder!"
1 Kön 13:31 Als sie ihn begraben hatten, sagte er zu seinen
Söhnen: "Wenn ich gestorben bin, begrabt mich in dem Grab, in dem der
Gottesmann ruht! Legt mich hin neben seine Gebeine, damit meine Gebeine mit den
seinen erhalten bleiben!
1 Kön 13:32 Denn das Wort, das er im Auftrag des Herrn wider
den Altar in Betel und gegen alle Höhenheiligtümer in allen Städten Samarias
gesprochen hat, wird sich bestimmt erfüllen."
1 Kön 13:33 Nach diesem Ereignis wich Jerobeam von seinem
bösen Weg nicht ab. Er setzte weiterhin aus dem gesamten Volk Höhenpriester
ein. Jedem, der danach trachtete, gab er die Vollmacht, Höhenpriester zu
werden.
1 Kön 13:34 Aus diesem Vorgehen heraus kam es zur Sünde des
Hauses Jerobeam; es wurde deshalb (später) vernichtet und vom Erdboden getilgt.
1 Könige Kapitel 14
1 Kön 14:1 In jener Zeit wurde Abia, der Sohn des Jerobeam,
krank.
1 Kön 14:2 Da sprach Jerobeam zu seiner Frau: "Eile,
verkleide dich, damit man nicht merkt, daß du meine Frau bist, und gehe nach
Silo! Dort wohnt der Prophet Achia, der mir einstens verkündet hat, daß ich
über dieses Volk als König herrschen werde.
1 Kön 14:3 Nimm zehn Brote sowie Kuchen und einen Krug mit
Honig zur Hand, und begib dich zu ihm! Er wird dir bedeuten, was mit dem Knaben
geschehen wird."
1 Kön 14:4 Die Frau Jerobeams tat so. Sie machte sich auf,
ging nach Silo und trat in das Haus des Achia. Achia aber konnte nicht mehr
sehen, denn seine Augen waren durch das Alter erstarrt.
1 Kön 14:5 Doch der Herr hatte zu Achia gesprochen:
"Siehe, die Frau Jerobeams kommt, um von dir Auskunft über ihren kranken
Sohn zu erbitten. So und so sollst du zu ihr sprechen; wenn sie kommt, wird sie
unkenntlich sein."
1 Kön 14:6 Als sie nun eintrat und Achia das Geräusch ihrer
Tritte hörte, rief er: "Komm nur her, Frau des Jerobeam! Warum verstellst
du dich? Eine harte Botschaft muß ich dir vermelden.
1 Kön 14:7 Geh hin und sprich zu Jerobeam: So spricht der
Herr, der Gott Israels: "Aus der Mitte des Volkes habe ich dich erhöht und
dich zum Fürsten über mein Volk Israel bestellt.
1 Kön 14:8 Die Königswürde entriß ich dem Haus David und gab
sie dir. Du aber warst nicht wie mein Knecht David, der meine Gebote hielt, mit
ganzem Herzen mir nachfolgte und nur das tat, was recht ist in meinen Augen.
1 Kön 14:9 Schlimmer triebst du es als alle deine Vorfahren;
du gingst hin und machtest dir andere Götter und Gußbilder, um mich zum Zorn zu
reizen. Mich aber hast du verschmäht.
1 Kön 14:10 Darum höre! Unglück werde ich über das Haus
Jerobeam bringen und von Jerobeam alles Männliche ausrotten, Sklaven und Freie
in Israel. Ich werde das Haus Jerobeam wegfegen, so wie man Kot wegfegt, bis
keine Spur mehr übrigbleibt.
1 Kön 14:11 Wer von Jerobeam in der Stadt stirbt, den werden
die Hunde fressen, wer auf freiem Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels
verzehren!" Wohlan, der Herr hat gesprochen!
1 Kön 14:12 Du aber mache dich auf und gehe in dein Haus!
Sobald deine Füße die Stadt berühren, wird der Knabe sterben.
1 Kön 14:13 Ganz Israel wird ihm die Totenklage halten und
ihn beerdigen; denn er allein wird von Jerobeams Haus in ein Grab gelangen,
weil im Hause Jerobeam sich nur an ihm Gutes fand vor dem Herrn, dem Gott
Israels.
1 Kön 14:14 Der Herr wird sich einen König über Israel
bestellen, der das Haus Jerobeam wegräumt zu seiner Zeit und schon von jetzt
an.
1 Kön 14:15 Der Herr wird Israel schlagen, daß es hin- und
herschwankt wie das Rohr im Wasser. Er wird Israel aus diesem schönen Land, das
er ihren Vätern verliehen hat, ausreißen und wird sie jenseits des Stromes
zerstreuen, weil sie sich heilige Pfähle machten, um den Herrn zum Zorn zu
reizen.
1 Kön 14:16 Er wird Israel um der Sünden willen preisgeben,
die Jerobeam begangen und zu denen er Israel verführt hat."
1 Kön 14:17 Die Frau Jerobeams erhob sich, ging fort und kam
nach Tirza. Sie hatte kaum die Schwelle des Hauses betreten, da starb der
Knabe.
1 Kön 14:18 Man begrub ihn, und ganz Israel hielt ihm die
Totenklage, gemäß dem Wort des Herrn, das er durch seinen Diener, den Propheten
Achia, gesprochen hatte.
1 Kön 14:19 Die übrige Geschichte Jerobeams, wie er Kriege
führte und als König regierte, steht geschrieben in der Chronik der Könige von
Israel.
1 Kön 14:20 Die Zeit, in der Jerobeam herrschte, betrug
zweiundzwanzig Jahre. Er entschlief zu seinen Vätern, und an seiner Stelle
bestieg sein Sohn Nadab den Königsthron.
1 Kön 14:21 Rehabeam, Salomos Sohn, herrschte über Juda. Er
war einundvierzig Jahre, als er zu regieren begann, und herrschte siebzehn
Jahre in Jerusalem, der Stadt, die der Herr aus allen Stämmen Israels sich
auserwählt hatte, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. Seine Mutter hieß
Naama; sie stammte aus Ammon.
1 Kön 14:22 Juda verübte Böses in den Augen des Herrn. Man
reizte ihn durch die Sünden, die sie begingen noch mehr, als er durch all das,
was ihre Väter taten, gereizt worden war.
1 Kön 14:23 Sie bauten sich ebenfalls Höhenheiligtümer,
errichteten Weihesteine und heilige Pfähle auf jedem ragenden Hügel und unter
jedem grünen Baum.
1 Kön 14:24 Selbst religiöse Unzucht gab es im Lande. Alle
Scheußlichkeiten der Heidenvölker, die der Herr vor den Israeliten vertrieben
hatte, verübten sie.
1 Kön 14:25 Im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog
Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem.
1 Kön 14:26 Er nahm die Schätze des Herrentempels und die
Schätze des königlichen Palastes fort. Alles raubte er; auch alle goldenen
Schilde, die Salomo verfertigt hatte, eignete er sich an.
1 Kön 14:27 An ihrer Stelle ließ der König Rehabeam eherne
Schilde verfertigen und vertraute sie den Obersten der Läufer an, die den
Palasteingang zu bewachen hatten.
1 Kön 14:28 Sooft der König nun in den Tempel des Herrn
ging, trugen sie die Läufer und brachten sie dann in das Dienstzimmer der
Läufer zurück.
1 Kön 14:29 Die übrigen Taten Rehabeams und alles, was er
gewirkt hat, stehen aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
1 Kön 14:30 Die ganze Zeit hindurch war zwischen Rehabeam
und Jerobeam Kriegszustand.
1 Kön 14:31 Rehabeam entschlief zu seinen Vätern und wurde
bei ihnen in der Davidsstadt begraben. Der Name seiner Mutter war Naama aus
Ammon. Sein Sohn Abiam folgte ihm in der Herrschaft.
1 Könige Kapitel 15
1 Kön 15:1 Im achtzehnten Jahre des Königs Jerobeam, des
Sohnes Nebats, wurde Abiam König von Juda.
1 Kön 15:2 Er regierte drei Jahre in Jerusalem. Der Name
seiner Mutter war Maacha, eine Enkelin Absaloms.
1 Kön 15:3 Er wandelte in allen Sünden, die vor ihm sein
Vater begangen hatte. Sein Herz war nicht hingegeben an den Herrn, seinen Gott,
wie das Herz seines Ahnherrn David.
1 Kön 15:4 Denn nur um Davids willen ließ der Herr, sein
Gott, ihm eine Leuchte zu Jerusalem, setzte seinen Sohn als Nachfolger ein und
ließ Jerusalem bestehen.
1 Kön 15:5 David nämlich hatte getan, was dem Herrn
wohlgefiel. Er war sein Leben lang von seinen Geboten nicht abgewichen,
abgesehen von der Sache mit dem Hethiter Uria.
1 Kön 15:6 Solange er lebte, dauerte der Streit zwischen dem
Haus Rehabeam und Jerobeam fort.
1 Kön 15:7 Die übrigen Taten des Abiam und alles, was er
gewirkt hat, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.
Kriegszustand herrschte zwischen Abiam und Jerobeam.
1 Kön 15:8 Abiam entschlief zu seinen Vätern. Man begrub ihn
in der Davidsstadt. Sein Sohn Asa folgte ihm in der Herrschaft.
1 Kön 15:9 Im zwanzigsten Jahre des Jerobeam, des Königs von
Israel, wurde Asa König von Juda.
1 Kön 15:10 Er herrschte einundvierzig Jahre in Jerusalem.
Der Name seiner (Groß-) Mutter war Maacha, eine Enkelin Absaloms.
1 Kön 15:11 Asa tat, was dem Herrn wohlgefiel, so wie sein
Ahnherr David.
1 Kön 15:12 Er beseitigte die Tempeldirnen aus dem Land und
entfernte alle Götzenbilder, die seine Väter gemacht hatten.
1 Kön 15:13 Auch seiner (Groß-) Mutter Maacha, die der
Göttin Aschera ein Greuelbild verfertigt hatte, nahm er ihre Stellung als
Herrin. Asa ließ ihr Schandbild umhauen und im Kidrontal verbrennen.
1 Kön 15:14 Nur die Höhen schaffte man nicht ab. Jedoch hing
Asas Herz mit ungeteilter Hingabe am Herrn sein Leben lang.
1 Kön 15:15 Er brachte die Weihegeschenke seines Vaters und
seine eigenen Weihegaben in den Tempel des Herrn: Silber, Gold und Geräte.
1 Kön 15:16 Zwischen Asa und Bascha, dem König von Israel,
war Kriegszustand, solange sie lebten.
1 Kön 15:17 Bascha, der König von Israel, rückte gegen Juda
ins Feld und baute Rama aus, um den König Asa von Juda am Aus- und Einziehen zu
hindern.
1 Kön 15:18 Asa aber nahm alles Silber und Gold, das sich
noch in den Schatzkammern des Herrentempels befand, dazu die Schätze des
königlichen Palastes und übergab sie seinen Dienern. Dann sandte sie der König
Asa zu Benhadad, dem Sohn Tabrimmons und Enkel Chesjons, dem König von Aram,
der in Damaskus seinen Sitz hatte, und ließ ihm sagen:
1 Kön 15:19 "Es besteht doch ein Bündnis zwischen mir
und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater. Silber und Gold sende ich dir
als Geschenk. Wohlan, erkläre dein Bündnis mit Bascha, dem König von Israel,
für aufgehoben, dann wird er von mir abrücken!"
1 Kön 15:20 Benhadad schenkte dem König Asa Gehör. Er
schickte seine Heerführer gegen die Städte Israels und schlug Ijjon, Dan,
Abel-Bet-Maacha und ganz Kinneret und die gesamte Landschaft von Naphtali.
1 Kön 15:21 Sobald Bascha davon hörte, brach er die
Befestigung von Rama ab und kehrte nach Tirza zurück.
1 Kön 15:22 Der König Asa aber bot ganz Juda ohne Ausnahme
auf. Man nahm die Steine und Holzbalken von Rama weg, die Bascha zur
Befestigung verwendet hatte. Der König Asa befestigte damit Geba-Benjamin und
Mizpa.
1 Kön 15:23 Alle übrigen Taten des Asa, alle seine
kriegerischen Leistungen, seine gesamte Wirksamkeit sowie seine Städtebauten,
sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda. In seinem Alter wurde er
fußleidend.
1 Kön 15:24 Asa entschlief zu seinen Vätern. Er wurde bei
seinen Ahnen in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Josaphat
folgte ihm in der Herrschaft.
1 Kön 15:25 Nadab, der Sohn Jerobeams, ward König über
Israel im zweiten Jahr der Regierung des Königs Asa von Juda. Er herrschte zwei
Jahre über Israel.
1 Kön 15:26 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und wandelte auf
dem Weg seines Vaters und in den Sünden, zu denen dieser Israel verführt hatte.
1 Kön 15:27 Gegen ihn verschwor sich Bascha, der Sohn Achias
aus dem Stamme Issachar. Bascha erschlug ihn bei Gibbeton, das den Philistern
gehörte. Nadab belagerte nämlich soeben mit ganz Israel Gibbeton.
1 Kön 15:28 So tötete ihn Bascha im dritten Jahr Asas, des
Königs von Juda, und folgte ihm in der Herrschaft.
1 Kön 15:29 Als er König geworden war, erschlug er das ganze
Haus Jerobeam. Vom Geschlecht Jerobeams ließ er keine Person am Leben, bis er
sie nach dem Wort, das der Herr durch seinen Diener Achia aus Silo gesprochen,
ausgerottet hatte.
1 Kön 15:30 Dies geschah wegen der Sünden Jerobeams, die er
begangen und zu denen er Israel verführt hatte, indem er den Herrn, den Gott
Israels, zum Zorn reizte.
1 Kön 15:31 Die übrigen Taten Nadabs und all seine
Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
1 Kön 15:32 Kriegszustand aber war zwischen Asa und Bascha,
dem König von Israel, solange sie lebten.
1 Kön 15:33 Im dritten Jahre des Königs Asa von Juda wurde
Bascha, der Sohn Achias, König von Israel und herrschte in Tirza vierundzwanzig
Jahre.
1 Kön 15:34 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und wandelte auf
den Pfaden Jerobeams und in dessen Sünden, zu denen er Israel verführte.
1 Könige Kapitel 16
1 Kön 16:1 Da erging das Wort des Herrn an Jehu, den Sohn
des Chanani, gegen Bascha:
1 Kön 16:2 "Ich habe dich aus dem Staub erhoben und zum
Fürsten über mein Volk Israel gesetzt, du aber wandelst auf den Pfaden
Jerobeams und hast mein Volk Israel zur Sünde verführt, so daß es mich durch
seine Sünden erzürnte.
1 Kön 16:3 Darum werde ich Bascha und sein Haus wegfegen und
dein Haus so behandeln wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats.
1 Kön 16:4 Wer von Baschas Geschlecht in der Stadt stirbt,
den werden die Hunde fressen; wer von ihm auf dem freien Feld stirbt, den
werden die Vögel des Himmels verzehren."
1 Kön 16:5 Die übrigen Taten Baschas, seine Wirksamkeit und
seine kriegerischen Leistungen, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige
von Israel.
1 Kön 16:6 Bascha entschlief zu seinen Vätern und wurde in
Tirza begraben. Sein Sohn Ela folgte ihm in der Königsherrschaft.
1 Kön 16:7 Doch war durch den Propheten Jehu, den Sohn
Chananis, das Wort des Herrn gegen Bascha und sein Haus ergangen wegen all der
Übeltaten, die er vor dem Herrn beging, indem er ihn durch das Werk seiner
Hände erzürnte und dem Hause Jerobeams ähnlich wurde, und auch deswegen, weil
er dieses Haus ausgerottet hat.
1 Kön 16:8 Im sechsundzwanzigsten Jahr des Königs Asa von
Juda wurde Ela, der Sohn Baschas, König über Israel und herrschte in Tirza zwei
Jahre.
1 Kön 16:9 Wider ihn verschwor sich sein Untergebener Simri,
Oberster der Hälfte der Kriegswagen. Ela war in Tirza. Er hatte sich im Haus
des Arza, des Palastvorstehers in Tirza, völlig betrunken.
1 Kön 16:10 Simri drang ein und erschlug ihn im
siebenundzwanzigsten Jahr des Königs Asa von Juda. Er selbst folgte Ela in der
Königswürde.
1 Kön 16:11 Gleich nachdem er König geworden war und den
Thron bestiegen hatte, erschlug er das ganze Haus Bascha. Er ließ keinen Mann,
weder Bluträcher noch Freunde, übrig.
1 Kön 16:12 So beseitigte Simri das ganze Haus Bascha gemäß
dem Wort, das der Herr durch den Propheten Jehu gegen Bascha gesprochen hatte.
1 Kön 16:13 Dies geschah all der Sünden wegen, die Bascha
und sein Sohn Ela begingen und zu denen sie Israel verführten, indem sie den
Herrn, den Gott Israels, durch ihre Götzen erzürnten.
1 Kön 16:14 Die übrigen Taten Elas und alle seine
Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
1 Kön 16:15 Im siebenundzwanzigsten Jahre des Königs Asa von
Juda war Simri sieben Tage lang König von Tirza. Das Kriegsvolk lag vor
Gibbeton, das den Philistern gehörte.
1 Kön 16:16 Während der Belagerung vernahm das Volk die
Kunde: Verschworen hat sich Simri und den König ermordet! Da rief ganz Israel
noch am selben Tag den Feldherrn Omri im Lager zum König über Israel aus.
1 Kön 16:17 Omri zog mit Gesamtisrael von Gibbeton heran,
und man belagerte Tirza.
1 Kön 16:18 Als Simri wahrnahm, daß die Stadt erobert war,
zog er sich in den Wohnturm des Königspalastes zurück, steckte den Palast über
sich in Brand und fand dabei den Tod.
1 Kön 16:19 So mußte es der Sünden wegen sein, die er
beging. Er tat, was dem Herrn mißfiel, und wandelte auf den Pfaden Jerobeams
und in den Sünden, die dieser getan und zu denen er Israel verführt hatte.
1 Kön 16:20 Die übrigen Taten Simris und seine Verschwörung,
die er ins Werk setzte, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von
Israel.
1 Kön 16:21 Damals spaltete sich die israelitische
Bevölkerung in zwei Teile; die Hälfte des Volkes stand hinter Tibni, dem Sohn
Ginats, und rief ihn zum König aus, die andere Hälfte stand hinter Omri.
1 Kön 16:22 Die Anhänger Omris aber gewannen die Oberhand
gegenüber der Gefolgschaft Tibnis, des Sohnes Ginats. Als Tibni tot war, wurde
Omri König.
1 Kön 16:23 Im einunddreißigsten Jahr des Königs Asa von
Juda wurde Omri König von Israel und herrschte zwölf Jahre. In Tirza regierte
er sechs Jahre.
1 Kön 16:24 Dann kaufte er den Berg Samaria von Semer um
zwei Talente Silber, versah den Berg mit Bauten und nannte die Stadt, die er
erbaut hatte, nach dem Namen Semers, des Eigentümers des Berges, Samaria.
1 Kön 16:25 Omri tat, was dem Herrn mißfiel. Er handelte
schlimmer als alle seine Vorgänger.
1 Kön 16:26 Er wandelte ganz auf dem Pfade Jerobeams, des
Sohnes Nebats, und in den Sünden, zu denen dieser die Israeliten verführt
hatte, so daß sie den Herrn, den Gott Israels, durch ihre Götzen erzürnten.
1 Kön 16:27 Die übrigen Taten Omris, seine Wirksamkeit und
seine kriegerischen Leistungen, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige
von Israel.
1 Kön 16:28 Omri entschlief zu seinen Vätern und ward zu
Samaria begraben. Sein Sohn Achab folgte ihm in der Königsherrschaft.
1 Kön 16:29 Achab, der Sohn Omris, ward König von Israel im
achtunddreißigsten Jahre des Königs Asa von Juda und regierte in Samaria
zweiundzwanzig Jahre über Israel.
1 Kön 16:30 Achab, der Sohn Omris, tat, was dem Herrn
mißfiel, noch schlimmer als alle seine Vorgänger.
1 Kön 16:31 Es war ihm noch nicht genug, daß er in den
Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wandelte; er nahm Isebel, die Tochter des
Sidonierkönigs Etbaal, zur Frau. Er ging hin, verehrte den Baal und warf sich
vor ihm nieder.
1 Kön 16:32 Er errichtete dem Baal einen Altar im
Baalstempel, den er in Samaria erbaut hatte.
1 Kön 16:33 Auch ließ Achab ein Bild der Aschera anfertigen
und tat darüber hinaus noch anderes, wodurch er den Herrn, den Gott Israels,
mehr erzürnte als alle Könige Israels, die vor ihm waren.
1 Kön 16:34 In seinen Tagen war es auch, daß Chiel aus Betel
Jericho wieder aufbaute. Um den Preis seines Erstgeborenen Abiram legte er das
Fundament, und um den Preis seines jüngsten Sohnes Segub errichtete er die
Stadttore gemäß dem Wort, das der Herr durch Josua, den Sohn Nuns, gesprochen
hatte.
1 Könige Kapitel 17
1 Kön 17:1 Der Tisbiter Elias aus Tisbe in Gilead verkündete
dem Achab: "So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, in dessen Dienst ich
stehe, in diesen Jahren soll weder Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein
Wort hin."
1 Kön 17:2 Danach erging das Wort des Herrn an ihn:
1 Kön 17:3 "Geh fort von hier; wende dich gegen Osten
und verstecke dich im Bachtal des Kerit östlich vom Jordan!
1 Kön 17:4 Aus dem Bach kannst du trinken, und den Raben
habe ich befohlen, dich dort zu versorgen."
1 Kön 17:5 Er ging hin und tat, wie der Herr geboten hatte.
Er machte sich auf und blieb am Bach Kerit östlich vom Jordan.
1 Kön 17:6 Die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen
und am Abend. Aus dem Bach trank er.
1 Kön 17:7 Einige Zeit später vertrocknete der Bach, weil im
Land kein Regen mehr fiel.
1 Kön 17:8 Damals erging das Wort des Herrn an Elias:
1 Kön 17:9 "Mache dich auf den Weg nach Zarephta im
Sidonierland und bleibe dort! Ich habe daselbst einer Witwe geboten, dich zu
versorgen."
1 Kön 17:10 Er machte sich auf und ging nach Zarephta. Als
er an das Stadttor kam, war dort eine Witwe, die Holz sammelte. Er rief ihr zu
und sprach: "Hole mir im Krug ein wenig Wasser zum Trinken!"
1 Kön 17:11 Als sie hinging, es zu holen, rief er ihr nach:
"Bringe mir auch einen Bissen Brot mit!"
1 Kön 17:12 Doch sie erwiderte: "So wahr der Herr, dein
Gott, lebt, ich habe nichts mehr vorrätig außer einer Handvoll Mehl im Topf und
ein wenig Öl im Krug. Eben lese ich hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann
heim, um mir und meinem Sohne eine Speise zu bereiten. Wir wollen essen und
dann sterben!"
1 Kön 17:13 Elias sprach zu ihr: "Sei ohne Sorgen! Geh
und tue, wie du gesagt hast! Doch zuvor mach mir ein kleines Backwerk und
bringe es mir heraus! Dir aber und deinem Sohne bereite hernach etwas zu!
1 Kön 17:14 Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der
Mehltopf wird nicht leer, und das Ölgefäß wird nicht trocken, bis der Tag
kommt, da der Herr wieder Regen auf den Ackerboden sendet."
1 Kön 17:15 Sie ging hin und tat, wie Elias gesagt hatte. So
hatten sie lange Zeit hindurch zu essen, er und sie und ihr Sohn.
1 Kön 17:16 Der Mehltopf ward nicht leer und das Ölgefäß
nicht trocken nach der Verheißung, die der Herr durch Elias gegeben hatte.
1 Kön 17:17 Nach diesen Begebenheiten wurde der Sohn jener
Frau, der das Haus gehörte, krank. Die Krankheit verschlimmerte sich immer
mehr, bis kein Atem mehr in ihm war.
1 Kön 17:18 Sie sprach zu Elias: "Was habe ich mit dir
zu tun, Mann Gottes? Du kamst zu mir nur, um meine Schuld (vor Gott) in
Erinnerung zu bringen und meinen Sohn zu töten."
1 Kön 17:19 Er aber antwortete ihr: "Gib mir deinen
Sohn!" Er nahm ihn von ihrem Schoß, trug ihn in das Obergemach, wo er
wohnte, und legte ihn auf sein Bett.
1 Kön 17:20 Da rief er zum Herrn und sprach: "Herr,
mein Gott, willst du auch über die Witwe, deren Gast ich bin, Unheil verhängen
und ihren Sohn sterben lassen?"
1 Kön 17:21 Danach streckte er sich dreimal über den Knaben
hin, rief zum Herrn und flehte: "Herr, mein Gott, möchte doch der
Lebensgeist dieses Knaben wieder in ihn zurückkehren!"
1 Kön 17:22 Der Herr hörte auf des Elias Gebetsruf, und der
Lebensgeist kehrte in den Knaben zurück, so daß er wieder auflebte.
1 Kön 17:23 Elias nahm den Knaben, brachte ihn vom
Obergemach in das Haus zurück und übergab ihn seiner Mutter. Elias sprach
dabei: "Siehe, dein Sohn lebt."
1 Kön 17:24 Die Frau rief dem Elias zu: "Jetzt weiß
ich, daß du ein Gottesmann bist und des Herrn Wort in deinem Mund untrüglich
ist!"
1 Könige Kapitel 18
1 Kön 18:1 Lange Zeit verstrich. Da erging im dritten Jahr
das Wort des Herrn an Elias: "Gehe hin und zeige dich dem Achab; ich will
Regen auf den Erdboden senden!"
1 Kön 18:2 Elias ging hin, um sich dem Achab zu zeigen. Es
herrschte große Hungersnot in Samaria.
1 Kön 18:3 Achab rief daher den Palastvorsteher Obadja, der
ein treuer Verehrer des Herrn war.
1 Kön 18:4 Als Isebel die Propheten des Herrn ausrottete,
hatte Obadja hundert Propheten kommen lassen, sie zu fünfzig je in einer Höhle
versteckt und mit Brot und Wasser versorgt.
1 Kön 18:5 Achab sprach zu Obadja: "Komm, wir wollen
das Land durchstreifen nach allen Wasserquellen und Bächen! Vielleicht finden
wir Gras, damit wir Pferde und Maultiere am Leben erhalten und nichts vom
Viehbestand einbüßen."
1 Kön 18:6 Sie teilten das Land unter sich, um es zu
durchstreifen. Achab zog in der einen Richtung, Obadja in der anderen, jeder
allein.
1 Kön 18:7 Während Obadja unterwegs war, stand ihm plötzlich
Elias gegenüber. Jener erkannte ihn, fiel auf sein Angesicht nieder und rief:
"Bist du es wirklich, mein Herr Elias?"
1 Kön 18:8 Dieser antwortete: "Ja. Gehe hin und sage
deinem Herrn: Elias ist da."
1 Kön 18:9 Er aber erwiderte: "Worin habe ich mich denn
verschuldet, daß du deinen Knecht an Achab ausliefern willst zur Ermordung?
1 Kön 18:10 So wahr der Herr, dein Gott, lebt, es gibt kein
Volk und kein Reich, wohin mein Herr nicht gesandt hätte, dich zu suchen. Und
sagte man: "Hier ist er nicht", dann ließ er das betreffende Reich
oder Volk schwören, daß man dich nicht gefunden habe.
1 Kön 18:11 Und jetzt befiehlst du: "Gehe hin und sage
deinem Herrn: Elias ist da!"
1 Kön 18:12 Gehe ich aber fort von dir, dann entrückt dich
sicher der Geist des Herrn an einen Ort, der mir unbekannt ist. Käme ich nun
mit der Nachricht zu Achab, und könnte er dich nicht finden, dann würde er mich
töten. Dein Knecht verehrt doch den Herrn von Jugend an.
1 Kön 18:13 Wurde denn meinem Herrn nicht berichtet, was ich
getan habe, als Isebel die Propheten des Herrn tötete? Hundert von den
Propheten des Herrn verbarg ich, je fünfzig in einer Höhle, und versorgte sie
mit Brot und Wasser.
1 Kön 18:14 Jetzt aber befiehlst du: "Gehe hin und sage
deinem Herrn: Elias ist da!" Der wird mich umbringen!"
1 Kön 18:15 Elias erwiderte: "So wahr der Herr der
Heerscharen lebt, in dessen Dienst ich stehe, noch heute werde ich bei ihm
erscheinen."
1 Kön 18:16 Obadja ging dem Achab entgegen und machte ihm
davon Mitteilung, und Achab ging auf Elias zu.
1 Kön 18:17 Sobald nun Achab den Elias sah, rief er ihm
entgegen: "Bist du es wirklich, du Verderber Israels?"
1 Kön 18:18 Dieser aber antwortete: "Ich habe Israel
nicht ins Verderben gebracht, sondern du und deine Familie, weil ihr die Gebote
des Herrn verlassen habt, und weil du den Baalen nachgegangen bist.
1 Kön 18:19 Nun aber schicke hin, versammle ganz Israel bei
mir auf dem Berge Karmel, auch die vierhundertfünfzig Baalspropheten und die
vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tische Isebels essen!"
1 Kön 18:20 Achab sandte darauf zu allen Israeliten und
versammelte die Propheten auf dem Berge Karmel.
1 Kön 18:21 Elias trat vor dem ganzen Volk auf und rief:
"Wie lange noch wollt ihr auf zwei Krücken hinken? Ist der Herr der Gott,
so folgt ihm nach! Ist es aber der Baal, so folgt diesem!" Das Volk
erwiderte darauf nichts.
1 Kön 18:22 Da sagte Elias zu den Leuten: "Ich allein
bin als Prophet des Herrn übriggeblieben. Der Propheten Baals sind es aber
vierhundertfünfzig Mann.
1 Kön 18:23 Man gebe uns zwei Stiere; sie sollen einen Stier
wählen, ihn zerteilen und ihn auf die Holzscheite legen, ohne Feuer anzuzünden.
Ich aber werde den anderen Stier herrichten und auf die Holzscheite legen und
das Feuer ebenfalls nicht anzünden.
1 Kön 18:24 Dann ruft den Namen eures Gottes an, und ich
werde den Namen des Herrn anrufen. Der Gott aber, der mit Feuer antwortet, ist
der wahre Gott." Da antwortete das ganze Volk: "So ist es
recht!"
1 Kön 18:25 Elias befahl den Baalspropheten: "Wählt
euch den einen Stier und schlachtet ihn zuerst, denn ihr seid ja in der
Überzahl. Dann ruft den Namen eures Gottes an, entzündet aber kein Feuer!"
1 Kön 18:26 Sie holten den Stier, den er ihnen gab,
richteten ihn her und riefen den Namen des Baal an vom Morgen bis zum Mittag:
"Baal, erhöre uns!" Doch es kam kein Laut und keine Antwort. Sie
machten dabei hinkende Verbeugungen auf der Opferstätte, die sie verfertigt
hatten.
1 Kön 18:27 Als es schon um die Tagesmitte war, spottete
Elias über sie und bemerkte: "Ruft doch lauter, er ist ja ein Gott! Er
hatte wohl ein Bedürfnis und ist ausgetreten, vielleicht schläft er auch und
muß erst aufwachen!"
1 Kön 18:28 So riefen sie immer lauter und brachten sich
nach ihrem Brauchtum mit Schwertern und Lanzen Einschnitte bei, bis das Blut an
ihnen herabfloß.
1 Kön 18:29 Als die Mittagszeit vorüber war, da begannen sie
zu rasen bis zu der Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegte. Es kam
aber kein Laut, keine Antwort und keinerlei Beachtung.
1 Kön 18:30 Da sprach Elias zum ganzen Volk: "Kommt nun
zu mir heran!" Das ganze Volk näherte sich ihm, und er stellte den
niedergerissenen Altar des Herrn wieder her.
1 Kön 18:31 Elias nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme
der Söhne Jakobs, zu dem der Herr gesagt hatte: "Israel soll dein Name
sein!"
1 Kön 18:32 Er baute aus den Steinen einen Altar im Namen
des Herrn und machte um den Altar herum einen Graben, der zwei Scheffel
Saatgetreide hätte fassen können.
1 Kön 18:33 Sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte den
Stier und legte ihn über das Holz.
1 Kön 18:34 Dann befahl er: "Füllt vier Krüge mit
Wasser und gießt es auf das Opfer und das Holz!" Hierauf gebot er:
"Tut es noch einmal!" Sie wiederholten es. Da sprach er: "Tut es
zum drittenmal!" Und sie taten es zum drittenmal.
1 Kön 18:35 Das Wasser lief rings um den Altar. Auch den
Graben füllte er mit Wasser.
1 Kön 18:36 Zur Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen
pflegt, trat der Prophet Elias heran und rief: "Herr, Gott Abrahams,
Isaaks und Israels! Heute soll man erkennen, daß du Gott bist in Israel, und
daß ich dein Knecht bin und auf dein Wort hin dies alles getan habe.
1 Kön 18:37 Erhöre mich, Herr, erhöre mich, damit dieses
Volk erfahre, daß du, Herr, Gott bist, und daß du sein Herz wieder umgewandelt
hast!"
1 Kön 18:38 Da fiel das Feuer des Herrn herab und fraß das
Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte
es auf.
1 Kön 18:39 Als das Volk dies sah, warf es sich auf sein
Angesicht nieder und rief: "Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!"
1 Kön 18:40 Elias aber befahl ihnen: "Packt die
Baalspropheten, keiner von ihnen soll entkommen!" Man ergriff sie, und Elias
ließ sie zum Bache Kischon hinabführen und dort töten.
1 Kön 18:41 Zu Achab aber sagte Elias: "Geh hin, iß und
trink; denn ich höre das Rauschen des Regens!"
1 Kön 18:42 Als Achab hinging, um zu essen und zu trinken,
stieg Elias auf den Gipfel des Karmel, beugte sich zur Erde nieder und legte
sein Antlitz zwischen seine Knie.
1 Kön 18:43 Dann sprach er zu seinem Diener: "Geh
hinauf und richte deine Blicke nach dem Meer zu!" Er ging hinauf, schaute
aus und meldete: "Es ist nichts zu merken." Elias befahl: "Geh
nochmals hin!" So geschah es siebenmal.
1 Kön 18:44 Beim siebtenmal meldete er: "Eine Wolke
erhebt sich aus dem Meer, so klein wie eine Menschenhand." Da erwiderte
Elias: "Geh hin und sage zu Achab: Spanne an und fahre zu Tal, damit der
Regen dich nicht aufhält!"
1 Kön 18:45 Nicht lange danach verfinsterte sich der Himmel
vor Sturmwolken, und es fiel ein starker Regen. Achab aber bestieg den Wagen
und fuhr nach Jezreel.
1 Kön 18:46 Die Hand des Herrn kam über Elias, so daß er
seine Lenden gürtete und vor Achab herlief bis nach Jezreel.
1 Könige Kapitel 19
1 Kön 19:1 Achab teilte der Isebel alles mit, was Elias
getan hatte, auch daß er sämtliche Propheten mit dem Schwert töten ließ.
1 Kön 19:2 Da sandte Isebel einen Boten an Elias und ließ
ihm sagen: "Ich schwöre, und die Götter mögen mich strafen, wenn ich dich
morgen nicht einem jeden von ihnen gleichmache!"
1 Kön 19:3 Elias fürchtete sich, machte sich auf und ging
fort, um sein Leben zu retten. So kam er nach Beerseba in Juda und ließ dort
seinen Diener zurück.
1 Kön 19:4 Er selbst begab sich eine Tagereise weit in die
Wüste hinein und setzte sich unter einen Ginsterstrauch. Er wünschte sich den
Tod und sprach: "Genug ist es jetzt, o Herr! Nimm mein Leben hin; denn ich
bin nicht besser als meine Väter!"
1 Kön 19:5 Da legte er sich nieder und schlief unter dem
Ginsterstrauch ein. Da plötzlich berührte ihn ein Engel und sprach zu ihm:
"Steh auf und iß!"
1 Kön 19:6 Er sah sich um und bemerkte an seinem Kopfende
einen gerösteten Brotfladen und ein Gefäß mit Wasser. Er aß und trank und legte
sich von neuem nieder.
1 Kön 19:7 Da kam der Engel des Herrn zum zweitenmal, rührte
ihn an und sprach: "Steh auf und iß; denn sonst ist der Weg zu weit für
dich!"
1 Kön 19:8 So stand er auf, aß und trank und ging in der
Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.
1 Kön 19:9 Er trat dort in eine Höhle hinein und
übernachtete. Da erging an ihn das Wort des Herrn, der ihn fragte: "Was
suchst du hier, Elias?"
1 Kön 19:10 Er entgegnete: "Ich eiferte für den Herrn,
den Gott der Heerscharen; denn die Israeliten haben deinen Bund verlassen,
deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert getötet. Ich
allein blieb übrig. Doch auch mir trachten sie nach dem Leben."
1 Kön 19:11 Der Herr befahl: "Tritt hinaus und stelle
dich auf dem Berg vor den Herrn hin!" Siehe, da zog der Herr vorüber: Ein
starker mächtiger Sturm, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, ging vor
dem Herrn einher, doch im Sturm war der Herr nicht. Nach dem Sturm kam ein
Erdbeben, doch der Herr war nicht im Erdbeben.
1 Kön 19:12 Nach dem Erdbeben kam ein Feuer, doch auch im
Feuer war der Herr nicht. Nach dem Feuer kam ein leises, zartes Säuseln.
1 Kön 19:13 Elias vernahm es, hüllte sein Gesicht in seinen
Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. Eine Stimme
sprach ihn an: "Was suchst du hier, Elias?"
1 Kön 19:14 Er antwortete: "Geeifert habe ich für den
Herrn, den Gott der Heerscharen; denn die Israeliten haben deinen Bund
verlassen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert
hingerichtet. Ich allein bin zurückgeblieben. Doch auch mir trachten sie nach
dem Leben."
1 Kön 19:15 Der Herr sprach zu ihm: "Geh auf deinem Weg
in die Wüste zurück nach Damaskus! Dort angekommen, salbe Hasael zum König über
Aram!
1 Kön 19:16 Jehu, den Sohn Nimschis, salbe zum König über
Israel, und Elisäus, den Sohn Schaphats, aus Abel-Mechola, salbe zum Propheten
an deiner Stelle!
1 Kön 19:17 Wer dann dem Schwert Hasaels entgeht, den wird
Jehu töten, und wer dem Schwert Jehus entkommt, den wird Elisäus töten.
1 Kön 19:18 Ich lasse mir aber in Israel 7 000 Mann übrig,
die ihre Knie vor Baal nicht beugten und deren Mund ihn nicht küßte."
1 Kön 19:19 Als er von dort weggegangen war, traf er
Elisäus, den Sohn Schaphats, beim Pflügen. Zwölf Gespanne hatte er vor sich; er
selbst ging beim zwölften. Elias trat zu ihm heran und warf seinen Mantel über
ihn.
1 Kön 19:20 Sogleich verließ er die Rinder, eilte Elias nach
und sagte: "Ich möchte nur noch meinem Vater und meiner Mutter den
Abschiedskuß geben; dann will ich dir folgen." Jener antwortete ihm:
"Kehre um; denn was soll ich mit dir?"
1 Kön 19:21 Da wandte er sich von ihm weg, nahm das
Rindergespann und schlachtete es. Mit dem Geschirr der Rinder kochte er das
Fleisch und gab es den Leuten zu essen. Dann machte er sich auf, folgte Elias
nach und wurde sein Diener.
1 Könige Kapitel 20
1 Kön 20:1 Benhadad, der König von Aram, sammelte seine
ganze Streitmacht. Zweiunddreißig Könige waren bei ihm mit Pferden und Wagen.
So zog er heran, belagerte und bekriegte Samaria.
1 Kön 20:2 Er sandte Boten zu Achab, dem König von Israel,
in die Stadt.
1 Kön 20:3 Dabei ließ er ihm sagen: "So spricht
Benhadad: Dein Silber und Gold gehören mir; aber auch deine Frauen und deine
besten Söhne sollen mir gehören!"
1 Kön 20:4 Der König von Israel antwortete: "Nach
deinem Wort, mein Herr und König, geschehe es! Dein bin ich mit allem, was ich
besitze."
1 Kön 20:5 Aber die Boten kamen wieder und gaben bekannt:
"So spricht Benhadad: Ich habe doch zu dir gesandt und gefordert: Dein
Silber und dein Gold, deine Frauen und Söhne sollst du mir geben!
1 Kön 20:6 Genauerhin werde ich morgen um diese Zeit meine
Knechte zu dir schicken. Sie werden dein Haus und die Häuser deiner Untergebenen
durchsuchen und alles Kostbare beschlagnahmen und fortbringen."
1 Kön 20:7 Der König von Israel berief alle Ältesten des
Landes und erklärte ihnen: "Erkennt doch und seht, daß dieser Böses im
Sinne hat! Er hatte zu mir gesandt um meine Frauen und Söhne und mein Silber
und Gold, und ich habe sie ihm nicht verweigert."
1 Kön 20:8 Da antworteten ihm alle Ältesten und das gesamte
Volk: "Höre nicht auf ihn und sei ihm nicht gefügig!"
1 Kön 20:9 So gab er also den Boten Benhadads den Bescheid:
"Sagt zu meinem Herrn, dem König: Alles, was du zuerst von deinem Knecht
verlangt hast, will ich erfüllen; aber diese Forderung kann ich nicht
erfüllen." Die Boten zogen ab und überbrachten ihm die Antwort.
1 Kön 20:10 Da sandte Benhadad nochmals an ihn und ließ ihm
sagen: "Ich schwöre, und die Götter mögen mich strafen: Der Staub Samarias
wird nicht genügen, um allem Kriegsvolk, das in meiner Gefolgschaft ist, die
Hand zu füllen."
1 Kön 20:11 Der König von Israel gab zur Antwort: "Sagt
ihm: Wer seinen Gürtel anlegt, soll sich nicht rühmen wie jener, der ihn
löst!"
1 Kön 20:12 Als Benhadad diese Kunde erhielt, war er eben
beim Zechgelage mit den Königen im Zelt; er befahl seinen Knechten,
anzugreifen, und sie griffen die Stadt an.
1 Kön 20:13 Da trat ein Prophet zu Achab, dem König von
Israel, und sagte: "So spricht der Herr: Siehst du diesen großen
Heerhaufen? Fürwahr, heute gebe ich ihn in deine Gewalt. Du wirst erkennen, daß
ich der Herr bin."
1 Kön 20:14 Achab fragte: "Durch wen?" Er
erwiderte: "So spricht der Herr: Durch die Leute der Gauobersten."
Achab erkundigte sich dann: "Wer soll den Kampf eröffnen?" Er
entgegnete: "Du selbst."
1 Kön 20:15 Da musterte er die Leute der Gauobersten; es
waren zweihundertzweiunddreißig Mann; nach ihnen musterte er das gesamte
Kriegsvolk, alle Israeliten, siebentausend Mann.
1 Kön 20:16 Am Mittag rückten sie aus. Benhadad hatte sich
mit den zweiunddreißig Königen, die ihm zu Hilfe gekommen waren, in den Zelten
völlig berauscht.
1 Kön 20:17 Die Leute der Gauobersten zogen zunächst voraus.
Benhadad hatte Beobachter ausgesandt, und diese brachten ihm die Meldung, daß
Kriegsleute Samaria verließen.
1 Kön 20:18 Er gab den Befehl: "Kommen sie in
friedlicher Absicht, so ergreift sie lebendig! Kommen sie zum Kampf, so
ergreift sie ebenfalls lebendig!"
1 Kön 20:19 Die Leute der Gauobersten und der ihnen
folgenden Heerhaufen waren also aus der Stadt ausgerückt.
1 Kön 20:20 Jeder schlug seinen Gegner. Die Aramäer
ergriffen die Flucht, und Israel verfolgte sie. Benhadad, der König von Aram,
entkam auf einem Pferd mit seinen Wagenkämpfern.
1 Kön 20:21 Der König von Israel brach hervor, schlug die
Pferde und Streitwagen und brachte den Aramäern eine große Niederlage bei.
1 Kön 20:22 Der Prophet aber trat an den König von Israel
heran und sprach zu ihm: "Auf, zeige dich stark und erkenne, was du zu tun
hast; denn nach Ablauf des Jahres wird der König von Aram erneut gegen dich
heranziehen."
1 Kön 20:23 Zum König von Aram aber sprachen seine Diener:
"Ihr Gott ist ein Gott der Berge; darum waren sie stärker als wir. Kämpfen
wir aber in der flachen Ebene mit ihnen, werden wir sie mit Bestimmtheit
besiegen.
1 Kön 20:24 Und auch das tue: Enthebe die Könige einzeln
ihrer Stellung und setze Statthalter für sie ein!
1 Kön 20:25 Du aber zähle dir eine Heeresmacht ab gleich dem
Heer, das dir verlorenging, und dazu Pferde und Wagen soviel wie früher! Dann
aber kämpfen wir mit ihnen in der Ebene und werden sicherlich ihrer Herr."
Er hörte auf ihren Rat und tat so.
1 Kön 20:26 Nach Ablauf des Jahres musterte Benhadad die Aramäer
und zog nach Aphek aus zum Kampf gegen Israel.
1 Kön 20:27 Die Israeliten aber ließen sich mustern und
versahen sich mit Lebensmitteln. Dann rückten sie ihnen entgegen und lagerten
ihnen gegenüber wie zwei Häuflein Ziegen. Die Aramäer aber verbreiteten sich im
Land.
1 Kön 20:28 Da trat der Gottesmann hinzu und sprach zum
König von Israel: "So spricht der Herr: Die Aramäer glauben, daß der Herr
ein Gott der Berge ist und nicht ein Gott der Täler, und eben darum gebe ich
diesen ganzen gewaltigen Heerhaufen in deine Gewalt. Ihr werdet erkennen, daß
ich der Herr bin!"
1 Kön 20:29 Sie lagerten sieben Tage lang einander
gegenüber. Am siebten Tage brach der Kampf aus. Die Israeliten schlugen die
Aramäer, 100 000 Mann Fußvolk, an einem einzigen Tag.
1 Kön 20:30 Die Überreste rückten nach Aphek in die Stadt.
De Mauer jedoch fiel auf 27 000 Mann, die übriggeblieben waren. Auch Benhadad
kam auf der Flucht in die Stadt und irrte von Zimmer zu Zimmer.
1 Kön 20:31 Seine Untergebenen sagten nun zu ihm:
"Siehe, wir haben gehört, daß die Könige des Hauses Israel mildherzig
sind. Wir wollen also Trauergewänder um unsere Lenden und Stricke um unsere
Köpfe binden und zum König von Israel hinausgehen! Vielleicht begnadigt er dich
zum Leben."
1 Kön 20:32 Sie gürteten Trauergewänder um ihre Hüften und
banden Stricke um ihre Köpfe. So kamen sie zum König von Israel und sagten:
"Dein Knecht Benhadad bittet dich, am Leben bleiben zu dürfen." Da
fragte jener: "Lebt er denn noch? Er sei mein Bruder!"
1 Kön 20:33 Die Männer sahen das Wort als günstiges Zeichen
an, nahmen es sogleich von ihm auf und antworteten: "Dein Bruder ist
Benhadad!" Er befahl: "Geht hin und bringt ihn her!" Benhadad
kam zu ihm hinaus, und jener ließ ihn auf seinen Wagen steigen.
1 Kön 20:34 Benhadad versicherte ihm: "Die Städte, die
mein Vater von deinem Vater genommen hat, will ich zurückerstatten; auch mache
dir Kaufläden in Damaskus, wie mein Vater es tat in Samaria! Ich aber möge,
vertraglich gebunden, von dir scheiden dürfen!" Da schloß er mit ihm einen
Vertrag und ließ ihn frei.
1 Kön 20:35 Einer von den Prophetenschülern sprach im
Auftrag des Herrn zu seinem Genossen: "Schlage mich!" Jener aber
weigerte sich, ihn zu schlagen.
1 Kön 20:36 Da sagte er zu ihm: "Du hast auf die Stimme
des Herrn nicht gehört; darum wird dich, wenn du von mir fortgehst, der Löwe
zerreißen." Als er nun von ihm fortging, überfiel ihn tatsächlich ein Löwe
und zerriß ihn.
1 Kön 20:37 Der Prophetenschüler begegnete einem anderen
Mann und hieß ihn: "Schlage mich doch!" Dieser nun schlug ihn und
brachte ihm eine Wunde bei.
1 Kön 20:38 Der Prophet ging hin und stellte sich dem König
in den Weg. Durch eine Binde über seinen Augen hatte er sich unkenntlich
gemacht.
1 Kön 20:39 Als der König vorüberzog, rief er ihm zu und
sprach: "Dein Knecht war mit in den Kampf gezogen; da schwenkte plötzlich
ein Mann ab, brachte zu mir einen Gefangenen und sprach: "Passe auf diesen
Mann auf! Wird er irgendwie vermißt, dann haftet dein Leben für sein Leben,
oder du hast ein Talent Silber zu zahlen."
1 Kön 20:40 Dein Knecht hatte hier und da zu tun, und auf
einmal war jener verschwunden." Der König von Israel entgegnete:
"Damit hast du dein eigenes Urteil gefällt!"
1 Kön 20:41 Jener nahm eilends die Binde von seinen Augen.
Da erkannte ihn der König von Israel als einen der Propheten.
1 Kön 20:42 Dieser sprach zu ihm: "So spricht der Herr:
Weil du den Mann, der meinem Bann verfallen war, aus deiner Gewalt entlassen
hast, so hafte dein Leben für sein Leben und dein Volk für sein Volk!"
1 Kön 20:43 Der König von Israel aber zog mißmutig und
wütend nach Hause und kam nach Samaria.
1 Könige Kapitel 21
1 Kön 21:1 Danach ereignete sich folgendes: Nabot aus
Jezreel hatte daselbst einen Weinberg neben dem Palast Achabs, des Königs von
Samaria.
1 Kön 21:2 Achab redete mit Nabot: "Gib mir deinen
Weinberg; ich will mir einen Gemüsegarten daraus machen; er liegt ja so nahe an
meinem Haus. Ich gebe dir dafür einen besseren Weinberg; oder wenn es dir
genehm ist, so bezahle ich dir den Kaufpreis in Geld."
1 Kön 21:3 Nabot entgegnete: "Der Herr bewahre mich
davor, daß ich das Erbe meiner Väter dir übergebe!"
1 Kön 21:4 Da begab sich Achab mißmutig und wütend in seinen
Palast. Es war um des Wortes willen, das Nabot aus Jezreel ihm geantwortet
hatte: "Ich will dir das Erbe meiner Väter nicht übergeben!" Er warf
sich auf sein Bett, wandte sein Antlitz ab und nahm keine Nahrung zu sich.
1 Kön 21:5 Seine Frau Isebel kam zu ihm hinein und sprach zu
ihm: "Warum bist du so mißmutig und nimmst keine Nahrung zu dir?"
1 Kön 21:6 Er antwortete ihr: "Ich habe mit Nabot aus
Jezreel geredet und ihm vorgeschlagen: Verkaufe mir deinen Weinberg um Geld;
oder wenn es dir lieber ist, gebe ich dir einen anderen Weinberg dafür. Doch er
hat mir geantwortet: Ich gebe dir meinen Weinberg nicht!"
1 Kön 21:7 Isebel, seine Gemahlin, antwortete darauf:
"Du übst doch gegenwärtig die Herrschaft über das Königreich Israel aus!
Stehe auf, iß und sei wohlgemut! Ich werde dir den Weinberg des Nabot aus
Jezreel schon verschaffen."
1 Kön 21:8 Sie schrieb nun Briefe im Namen Achabs,
versiegelte sie mit seinem Siegel und schickte sie an die Ältesten und
Vornehmen, die mit Nabot in der gleichen Stadt zusammen wohnten.
1 Kön 21:9 In den Briefen schrieb sie: "Ruft ein Fasten
aus und laßt Nabot an der Spitze der Leute Platz nehmen!
1 Kön 21:10 Ihm gegenüber aber setzt zwei ruchlose Männer,
die wider ihn zu zeugen haben: Du hast Gott und den König gelästert. Dann führt
ihn hinaus und steinigt ihn, bis er stirbt!"
1 Kön 21:11 Die Männer seiner Stadt, die Ältesten und Vornehmen,
die in seiner Stadt wohnten, taten, wie Isebel sie anwies nach dem Wortlaut der
Briefe, die sie ihnen gesandt hatte.
1 Kön 21:12 Sie riefen ein Fasten aus und ließen Nabot an
der Spitze der Leute sitzen.
1 Kön 21:13 Die beiden ruchlosen Männer kamen und setzten
sich ihm gegenüber. Dann legten sie vor dem Volk gegen Nabot Zeugnis ab und
erklärten: "Nabot hat Gott und den König gelästert!" Man führte ihn
zur Stadt hinaus und steinigte ihn zu Tode.
1 Kön 21:14 Sodann sandte man zu Isebel und ließ melden: "Nabot
wurde gesteinigt; er ist tot."
1 Kön 21:15 Als Isebel die Kunde vernahm, daß Nabot
gesteinigt und tot sei, forderte sie Achab auf: "Wohlan, ergreife Besitz
vom Weinberg Nabots aus Jezreel, den er dir um Geld nicht verkaufen wollte;
denn Nabot lebt nicht mehr. Er ist tot!"
1 Kön 21:16 Als Achab erfuhr, daß Nabot tot sei, stand er
auf, um den Weinberg Nabots aus Jezreel in Besitz zu nehmen.
1 Kön 21:17 Aber das Wort des Herrn erging an Elias aus
Tisbe.
1 Kön 21:18 "Auf, geh hinab, Achab, dem König von Israel,
entgegen, der in Samaria seinen Sitz hat. Er ist gerade in den Weinberg des
Nabot hinabgegangen, um von ihm Besitz zu ergreifen.
1 Kön 21:19 Sage zu ihm: "So spricht der Herr: Gemordet
hast du, und jetzt willst du erben?" Weiter sollst du ihm sagen: "So
spricht der Herr: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben,
werden die Hunde auch dein Blut auflecken!""
1 Kön 21:20 Achab sprach zu Elias: "Hast du mich
gefunden, mein Todfeind?" Dieser erwiderte: "Ja, ich habe dich
gefunden! Du hast dich dazu hergegeben, zu tun, was dem Herrn mißfällt.
1 Kön 21:21 Siehe, ich werde deshalb über dich Unheil
bringen und dich hinwegfegen! Ausrotten werde ich von Achab alles Männliche,
Sklaven und Freie in Israel.
1 Kön 21:22 Ich lasse es deinem Hause ergehen wie dem Hause
Jerobeams, des Nebatsohnes, und dem Hause Baschas, des Achiasohnes, wegen der
Beleidigung, die du mir zugefügt, und weil du Israel in Sünde gestürzt hast.
1 Kön 21:23 Und über Isebel verkündet der Herr: Die Hunde
werden Isebel auf dem Feld von Jezreel fressen.
1 Kön 21:24 Wer von Achab in der Stadt stirbt, den werden
die Hunde fressen, und wer auf freiem Feld stirbt, den werden die Vögel des
Himmels verzehren."
1 Kön 21:25 Es gab wirklich niemanden, der wie Achab sich
hergab, das zu tun, was dem Herrn mißfiel. Dazu verführte ihn seine Frau
Isebel.
1 Kön 21:26 Er handelte überaus verwerflich und lief den
Götzen nach, ganz wie die Amoriter es taten, die der Herr vor den Israeliten
vertrieben hat.
1 Kön 21:27 Als Achab diese Drohworte vernahm, zerriß er
seine Kleider, legte ein Bußgewand über seinen nackten Leib, fastete, schlief
im Bußgewand und ging bedrückt einher.
1 Kön 21:28 Da erging das Wort des Herrn an Elias aus Tisbe:
1 Kön 21:29 "Hast du bemerkt, wie Achab sich vor mir
verdemütigt? Weil er sich nun vor mir verdemütigt, werde ich das Unheil in
seinen Tagen nicht kommen lassen. Erst in den Tagen seines Sohnes sende ich
Unglück über sein Haus."
1 Könige Kapitel 22
1 Kön 22:1 Drei Jahre lang hatte man Ruhe. Es fand kein
Krieg zwischen Aram und Israel statt.
1 Kön 22:2 Da kam im dritten Jahr König Josaphat von Juda
zum König von Israel.
1 Kön 22:3 Der König von Israel sagte zu seinen
Untergebenen: "Ihr wißt doch, daß Ramot in Gilead uns gehört! Wir aber
unternehmen nichts, um es der Gewalt des Aramäerkönigs zu entreißen."
1 Kön 22:4 Als er Josaphat fragte: "Willst du mit mir
zusammen in den Krieg gegen Ramot in Gilead ziehen?", antwortete dieser
dem König von Israel: "Ja, ich bin bereit wie du, meine Leute wie deine
Leute, meine Pferde wie deine Pferde!"
1 Kön 22:5 Josaphat bat aber den König von Israel:
"Frage erst nach dem Entscheid des Herrn!"
1 Kön 22:6 Der König von Israel ließ sich sogleich die
Propheten, etwa vierhundert Mann, zusammenrufen und sprach zu ihnen: "Soll
ich gegen Ramot in Gilead in den Krieg ziehen oder darauf verzichten?" Sie
riefen: "Ziehe hin, denn der Herr wird es der Gewalt des Königs
überliefern!"
1 Kön 22:7 Josaphat fragte: "Ist denn nicht noch ein
Prophet des Herrn hier, damit wir ihn befragen?"
1 Kön 22:8 Der König von Israel antwortete: "Es ist
noch ein Mann da, durch den wir den Herrn befragen könnten. Doch ich kann ihn
nicht leiden; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern nur Übles. Es ist
Michajehu, der Sohn Jimlas." Josaphat widersprach: "So sollte der König
nicht reden!"
1 Kön 22:9 Der König von Israel rief einen Kämmerer herbei
und befahl ihm, so schnell wie möglich Michajehu, den Sohn Jimlas, zu holen.
1 Kön 22:10 Der König von Israel und Josaphat, der König von
Juda, saßen in ihren Königsgewändern auf ihren Thronen im Freiplatz am
Toreingang Samarias. Alle Propheten weissagten vor ihnen.
1 Kön 22:11 Zidkia, der Sohn des Kenaana, hatte sich eiserne
Hörner gemacht und rief: "So spricht der Herr: Mit solchen wirst du die
Aramäer niederstoßen, bis sie vernichtet sind."
1 Kön 22:12 Auf diese Art wahrsagten alle Propheten und
sprachen: "Ziehe hinauf nach Ramot in Gilead! Glück auf! Der Herr gibt es
in die Gewalt des Königs."
1 Kön 22:13 Der Bote, der fortgegangen war, Michajehu zu
rufen, sprach zu ihm: "Siehe, die Worte der Propheten verkünden wie aus
einem Munde Gutes für den König. So seien also auch deine Worte gleich dem Wort
eines jeden von ihnen! Verheiße Glück!"
1 Kön 22:14 Doch Michajehu entgegnete: "So wahr der
Herr lebt, nur was der Herr mir sagt, werde ich reden!"
1 Kön 22:15 Er erschien vor dem König, und dieser fragte
ihn: "Michajehu, sollen wir gegen Ramot in Gilead in den Krieg ziehen,
oder sollen wir darauf verzichten?" Er antwortete ihm: "Ziehe hin!
Glück auf! Der Herr gibt es in die Hand des Königs!"
1 Kön 22:16 Der König fragte: "Wie oft muß ich dich
beschwören, mir nichts als die Wahrheit im Namen des Herrn zu sagen?"
1 Kön 22:17 Darauf verkündete jener: "Ganz Israel sah
ich auf den Bergen zerstreut wie Kleinvieh, das des Hirten entbehrt. Und der
Herr sprach: Sie haben keine Herren. Jeder kehre ruhig heim!"
1 Kön 22:18 Da sagte der König von Israel, zu Josaphat
gewandt: "Habe ich es dir nicht gesagt: Er wahrsagt mir nie Gutes, sondern
nur Übles!?"
1 Kön 22:19 Michajehu fuhr fort: "Höre darum das Wort
des Herrn! Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen und die gesamte himmlische
Heerschar bei ihm zu seiner Rechten und Linken stehen.
1 Kön 22:20 Der Herr fragte: Wer will Achab betören, daß er
hinaufzieht und vor Ramot in Gilead fällt? Der eine meinte dies und der andere
jenes.
1 Kön 22:21 Da trat ein Geist vor, stellte sich hin vor den
Herrn und sprach: Ich werde ihn betören. Der Herr fragte ihn: Wodurch?
1 Kön 22:22 Er gab zur Antwort: Ich will hingehen und will
im Munde aller seiner Propheten zu einem Lügengeist werden! Der Herr erwiderte:
Du sollst ihn betören und wirst es auch zustande bringen! Geh hin und tue es!
1 Kön 22:23 So hat nun der Herr einen Lügengeist in den Mund
all dieser deiner Propheten gelegt; denn der Herr hat Unheil über dich
beschlossen."
1 Kön 22:24 Zidkia aber, der Sohn des Kenaana, trat hinzu,
schlug Michajehu auf die Wange und sprach: "Ist denn der Geist des Herrn
von mir gewichen, um mit dir zu reden?"
1 Kön 22:25 Michajehu antwortete: "Das wirst du an
jenem Tage sehen, wenn du von einem Zimmer zum andern rennen wirst, um dich zu
verbergen."
1 Kön 22:26 Da befahl der König von Israel: "Pack den
Michajehu und bring ihn zum Stadtobersten Amon und zum Königssohn Joas!
1 Kön 22:27 Erstatte die Meldung: So spricht der König: Werft
diesen ins Gefängnis und ernährt ihn kärglich mit Brot und Wasser, bis ich heil
zurückkomme!"
1 Kön 22:28 Michajehu aber antwortete: "Kommst du heil
zurück, dann hat der Herr nicht durch mich gesprochen."
1 Kön 22:29 Der König von Israel und Josaphat, der König von
Juda, zogen nun nach Ramot in Gilead hinauf.
1 Kön 22:30 Der König von Israel sagte zu Josaphat:
"Ich will mich verkleiden und so in den Kampf ziehen; du aber behalte
deine eigenen Kleider an!" So machte sich der König von Israel unkenntlich
und zog in den Kampf.
1 Kön 22:31 Der König von Aram hatte seinen zweiunddreißig
Kriegswagenführern den Befehl gegeben: "Kämpft mit niemandem, ob klein
oder groß, außer mit dem König von Israel allein!"
1 Kön 22:32 Als die Wagenführer Josaphat erblickten, meinten
sie, er wäre der König von Israel, und umzingelten ihn zum Angriffskampf.
Josaphat aber schrie auf.
1 Kön 22:33 Die Wagenführer bemerkten, daß er nicht der
König von Israel war und wandten sich von ihm ab.
1 Kön 22:34 Ein Mann jedoch spannte ahnungslos seinen Bogen
und traf den König von Israel zwischen den Tragbändern und dem Panzer. Dieser
befahl daher seinem Wagenlenker: "Wende um und bringe mich aus der
Schlacht; denn ich bin verwundet!"
1 Kön 22:35 Da aber der Kampf an jenem Tage immer heftiger
wurde, blieb der König den Aramäern gegenüber aufrecht in seinem Wagen stehen.
Am Abend starb er, und das Blut seiner Wunde hatte sich in die Wagenausbuchtung
ergossen.
1 Kön 22:36 Als die Sonne unterging, erscholl durch das
Lager der Ruf: "Jeder in seine Stadt, jeder in sein Land!"
1 Kön 22:37 So starb der König und kam nach Samaria, wo man
ihn begrub.
1 Kön 22:38 Als man am Teich von Samaria den Wagen wusch,
leckten die Hunde sein Blut, und die Dirnen wuschen sich darin nach dem Wort,
das der Herr gesprochen hatte.
1 Kön 22:39 Die übrigen Taten Achabs und all sein Wirken,
der Bau des Elfenbeinhauses, den er unternommen, die Befestigung der Städte,
die er ausführte, das alles ist aufgeschrieben in der Chronik der Könige von
Israel.
1 Kön 22:40 Achab entschlief zu seinen Vätern, und sein Sohn
Achasja folgte ihm in der Königsherrschaft.
1 Kön 22:41 Josaphat, der Sohn Asas, begann im vierten Jahr
des Königs Achab über Juda zu herrschen.
1 Kön 22:42 Josaphat war fünfunddreißig Jahre alt, als er
König wurde, und regierte fünfundzwanzig Jahre in Jerusalem. Der Name seiner
Mutter war Asuba; sie war die Tochter des Schilchi.
1 Kön 22:43 Er wandelte ganz auf den Pfaden seines Vaters
Asa und wich nicht davon ab, sondern tat, was dem Herrn gefiel.
1 Kön 22:44 Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft, sondern
das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen.
1 Kön 22:45 Josaphat unterhielt mit dem König von Israel
friedliche Beziehungen.
1 Kön 22:46 Die übrigen Taten Josaphats, die Siege, die er
errang, und wie er Krieg führte, das alles ist aufgeschrieben in der Chronik
der Könige von Juda.
1 Kön 22:47 Den Rest an religiöser Unzucht, der in den Tagen
seines Vaters Asa übriggeblieben war, beseitigte er aus dem Lande.
1 Kön 22:48 In Edom war kein eigener König, sondern ein
königlicher Statthalter.
1 Kön 22:49 Josaphat baute Tarsisschiffe, die nach Ophir
fahren sollten, um Gold zu holen. Doch man lief nicht aus; denn es gab
Schiffbruch bei Ezjongeber.
1 Kön 22:50 Damals sagte Achasja, der Sohn Achabs, zu
Josaphat: "Meine Leute sollen mit deinen Leuten auf den Schiffen
fahren!" Aber Josaphat stimmte nicht zu.
1 Kön 22:51 Josaphat entschlief zu seinen Ahnen und wurde
bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Joram
folgte ihm in der Königsherrschaft.
1 Kön 22:52 Achasja, der Sohn Achabs, trat im siebzehnten
Jahre des Königs Josaphat von Juda in Samaria die Herrschaft über Israel an. Er
regierte zwei Jahre lang über Israel.
1 Kön 22:53 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und wandelte auf
den Pfaden seines Vaters und seiner Mutter und auf dem Wege Jerobeams, des
Sohnes Nebats, der Israel zur Sünde verführte.
1 Kön 22:54 Er diente dem Baal und betete ihn an. So
beleidigte er den Herrn, den Gott Israels, ganz wie sein Vater getan hatte.