Word:  1. Makkabäer

 

1. Makkabäer

 

1 Makkabäer Kapitel 1

 

1 Makk 1:1 Es begab sich folgendes: Der Makedonier Alexander, der Sohn des Philippus, der aus dem Land Kittim (Griechenland) ausgezogen war, hatte den Perser- und Mederkönig Darius besiegt. Er, der vorher König über Griechenland war, folgte ihm im Königsamt.

1 Makk 1:2 Viele Kriege hat er geführt, Festungen erobert und Könige der Erde hingemordet.

1 Makk 1:3 Bis an die Grenzen der Welt ist er gezogen. Beute aus einer Menge von Völkern hat er erworben. Als aber die Welt vor ihm verstummt war, überhob er sich, und sein Herz wurde stolz.

1 Makk 1:4 Eine überaus starke Streitmacht zog er zusammen, wurde Herr über Länder, Völker und Machthaber, die ihm tributpflichtig wurden.

1 Makk 1:5 Danach aber sank er aufs Krankenlager und erkannte, daß er sterben müsse.

1 Makk 1:6 Da ließ er seine Hofleute rufen, die in hohem Ansehen standen und seine Jugendfreunde waren. Er verteilte unter sie noch zu seinen Lebzeiten das Reich.

1 Makk 1:7 Alexander hatte zwölf Jahre lang geherrscht, als er starb.

1 Makk 1:8 Da übernahmen seine Hofleute das Reich, ein jeder in seinem Gebietsanteil.

1 Makk 1:9 Sie alle setzten sich nach seinem Tod Königskronen auf, desgleichen ihre Söhne nach ihnen, viele Jahre hindurch. Viel Unheil stifteten sie auf der Erde.

1 Makk 1:10 Ihnen entsproß ein ruchloser Zweig, Antiochus Epiphanes (der Erlauchte), ein Sohn des Königs Antiochus. Er war in Rom als Geisel gewesen und wurde König im Jahre 137 griechischer Herrschaftszeit.

1 Makk 1:11 In jener Zeit traten in Israel gesetzesfeindliche Leute auf. Sie redeten auf viele ein und sprachen: "Wir wollen uns mit den Heiden, die rings um uns wohnen, gut vertragen! Seitdem wir uns nämlich von ihnen abgesondert haben, traf uns allerlei Unglück."

1 Makk 1:12 Der Vorschlag gefiel ihnen sehr.

1 Makk 1:13 Einige aus dem Volk erklärten sich bereit, zum König zu gehen; dieser gab ihnen die Erlaubnis, heidnische Gewohnheiten einzuführen.

1 Makk 1:14 Man errichtete in Jerusalem nach heidnischer Sitte eine Ringschule.

1 Makk 1:15 Auch stellten sie sich die Vorhaut wieder her, wurden vom heiligen Bund abtrünnig, verbrüderten sich mit den Heiden und verkauften sich zu Schandtaten.

1 Makk 1:16 Als die Königsherrschaft des Antiochus gefestigt war, ging er daran, auch über Ägypten zu herrschen, um so zwei Königreiche zu besitzen.

1 Makk 1:17 Er zog also mit großer Heeresmacht gegen Ägypten, mit Streitwagen, Elefanten, Reitern und einer großen Flotte.

1 Makk 1:18 Er maß sich im Kampf mit dem Ägypterkönig Ptolemäus. Ptolemäus ward von ihm geschlagen und entfloh. Es gab viele Gefallene und Tote.

1 Makk 1:19 Man eroberte die befestigten Städte in Ägypten, und er nahm die Beute Ägyptens entgegen.

1 Makk 1:20 Nach seinem Sieg über Ägypten im Jahre 143 wandte sich Antiochus um und zog gegen Israel zu Felde. Mit großer Heeresmacht rückte er gegen Jerusalem heran.

1 Makk 1:21 Von Stolz aufgebläht, betrat er das Heiligtum und nahm den goldenen Räucheraltar, den Leuchter und alle dazugehörigen Geräte weg,

1 Makk 1:22 desgleichen den Schaubrottisch, die Kannen und Schalen, die goldenen Rauchfässer, den Vorhang, die Kränze und den goldenen Schmuck an der Vorderseite des Tempels; alle Vergoldungen schälte er ab; alles ließ er entfernen.

1 Makk 1:23 Er nahm das Silber, das Gold und die kostbaren Gerätschaften und vergriff sich an den verborgenen Schätzen, die er gefunden hatte.

1 Makk 1:24 Mit all dem Geraubten kehrte er in sein Land zurück. Ein mörderisches Blutbad hatte er angerichtet und äußerst hochmütige Reden geführt.

1 Makk 1:25 Große Trauer brach allerorts in Israel aus.

1 Makk 1:26 Fürsten und Älteste seufzten, Jungfrauen und Jünglinge siechten dahin, und die Schönheit der Frauen schwand.

1 Makk 1:27 Jeder Bräutigam stimmte Wehklage an, und die im Brautgemach saß, war schmerzerfüllt.

1 Makk 1:28 Das Land erbebte wegen seiner Bewohner, das ganze Haus Jakob war in Schmach gehüllt.

1 Makk 1:29 Zwei Jahre später entsandte der König einen Obersteuereinnehmer in die Städte Judas. Dieser kam mit einem gewaltigen Kriegshaufen nach Jerusalem.

1 Makk 1:30 Er sprach in hinterlistiger Weise freundschaftliche Worte, und man gewann Vertrauen zu ihm. Plötzlich aber fiel er über die Stadt her, versetzte ihr einen großen Schlag und brachte viele Leute aus Israel um.

1 Makk 1:31 Er ließ die Stadt plündern, brannte sie nieder und riß ihre Wohnhäuser und die Mauern ringsum ein.

1 Makk 1:32 Man führte Frauen und Kinder in die Gefangenschaft, das Vieh eignete man sich an.

1 Makk 1:33 Man baute um die Davidsstadt eine große, mit starken Türmen befestigte Mauer. Sie diente ihnen als Zwingburg.

1 Makk 1:34 Man siedelte dort frevelhafte Leute an, gesetzesfeindliche Männer, die sich darin seßhaft machten.

1 Makk 1:35 Waffen und Proviant brachten sie hinein, das Beutegut Jerusalems rafften sie zusammen und stapelten es dort auf. So wurden sie zu einer großen Gefahr.

1 Makk 1:36 Die Burg wurde zu einem Hinterhalt für das Heiligtum, zu einem schlimmen Verderber für Israel die ganze Zeit hindurch.

1 Makk 1:37 Man vergoß unschuldiges Blut rings um das Heiligtum; sie schändeten die heilige Stätte.

1 Makk 1:38 Ihretwegen flohen Jerusalems Bürger. Die Stadt wurde zu einem Wohnsitz für Ausländer. Ihren eigenen Söhnen wurde sie fremd, ihre Kinder verließen sie.

1 Makk 1:39 Ihr heiliger Bezirk ward der Wüste gleich, ihre Feste verwandelten sich in Leid, ihre Sabbate in Schmach, ihre Ehre in Hohn.

1 Makk 1:40 Wie sehr sie früher geglänzt, so wurde sie jetzt entehrt; ihre Hoheit wandelte sich in Trauer.

1 Makk 1:41 Da ordnete der König für sein ganzes Reich schriftlich an, daß alle Bewohner zu einem einzigen Volk werden sollten.

1 Makk 1:42 Jedes Volk sollte seine besonderen Bräuche aufgeben! Alle Völker nahmen die Weisung des Königs an.

1 Makk 1:43 Auch vielen in Israel gefiel seine Religion; sie opferten den Götzenbildern und schändeten den Sabbat.

1 Makk 1:44 Da sandte der König durch Boten Sendschreiben nach Jerusalem und in die Städte Judas, man solle sich nach den Sitten der Ausländer richten,

1 Makk 1:45 Brand-, Schlacht- und Trankopfer aus dem Heiligtum fernhalten, die Sabbattage und Feste schänden,

1 Makk 1:46 das Heiligtum und seine heiligen Diener entweihen,

1 Makk 1:47 dafür Opferhöhen, Haine und Götzentempel errichten, Schweine und unreine Tiere opfern,

1 Makk 1:48 die Söhne unbeschnitten lassen und sich selbst mit allem Unreinen und Schandbaren beflecken.

1 Makk 1:49 So sollten sie das Gesetz vergessen und alle Satzungen abschaffen.

1 Makk 1:50 Wer immer der Anordnung des Königs zuwiderhandle, müsse sterben.

1 Makk 1:51 Gemäß all diesen Richtlinien gab er schriftliche Anweisung für sein ganzes Reich. Er bestellte Aufseher über das ganze Volk und befahl den Städten Judas, Opfer darzubringen, und zwar Stadt für Stadt.

1 Makk 1:52 Viele aus dem Volk - jeder, der vom Gesetz abfiel - schlossen sich ihnen an und verrichteten Übeltaten im Land.

1 Makk 1:53 Sie nötigten Israel dazu, sich in Schlupfwinkeln aller Art versteckt zu halten.

1 Makk 1:54 Am fünfzehnten Kislew des Jahres 145 ließ der König über dem Brandopferaltar einen verwüstenden Greuel aufbauen, und in den Ortschaften über ganz Juda hin errichtete man Höhenheiligtümer.

1 Makk 1:55 An den Türen der Häuser und auf den freien Plätzen räucherte man.

1 Makk 1:56 Die Buchrollen des Gesetzes, soweit man sie fand, riß man entzwei und verbrannte sie.

1 Makk 1:57 Wo immer bei jemandem sich eine Bundesrolle fand oder wer immer am Gesetz festhielt, wurde durch königliches Gericht mit dem Tod bestraft.

1 Makk 1:58 So gingen sie mit aller Schärfe gegen Israel vor, gegen alle, die man Monat für Monat in den Städten ertappte.

1 Makk 1:59 Am fünfundzwanzigsten des Monats Kislew opferte man auf dem Altar, der auf dem Brandopferaltar stand.

1 Makk 1:60 Die Frauen aber, die ihre Söhne beschneiden ließen, verurteilte man vorschriftsmäßig zum Tod.

1 Makk 1:61 Die Kinder hängte man ihnen um den Hals. Ebenso tötete man ihre Angehörigen sowie jene, welche die Beschneidung vornahmen.

1 Makk 1:62 Viele Israeliten aber waren starkmütig und fest dazu entschlossen, nichts Unreines zu essen.

1 Makk 1:63 Lieber wollten sie sterben als sich an den Speisen verunreinigen und den heiligen Bund entweihen. Sie nahmen den Tod auf sich.

1 Makk 1:64 Ein gewaltiges Zorngericht lag auf Israel.

 

1 Makkabäer Kapitel 2

 

1 Makk 2:1 In jenen Tagen trat Mattatias auf, ein Sohn des Johannes und Enkel des Simeon, Priester von den Nachkommen Jojaribs aus Jerusalem. Er hatte sich in Modeïn seßhaft gemacht.

1 Makk 2:2 Er hatte fünf Söhne: Johannes mit dem Beinamen Gaddi,

1 Makk 2:3 Simon, genannt Tassi,

1 Makk 2:4 Judas, genannt Makkabäus,

1 Makk 2:5 Eleasar, genannt Avaran, und Jonatan, genannt Apphus.

1 Makk 2:6 Da erfuhr Mattatias von den Gotteslästerungen, die in Juda und Jerusalem geschahen.

1 Makk 2:7 Er klagte: "Wehe mir! Bin ich dazu geboren, den Sturz meines Volkes und den Zusammenbruch der Heiligen Stadt zu erleben und dasitzen zu müssen, während sie der Gewalt des Feindes ausgeliefert wird und das Heiligtum der Gewalt von Ausländern?

1 Makk 2:8 Ihr Tempel ward wie ein entehrter Mann,

1 Makk 2:9 ihre herrlichen Geräte wurden als Raub entführt, ihre Kinder auf den Straßen und ihre Jünglinge durch das Schwert des Feindes gemordet.

1 Makk 2:10 Welches Volk erbte nicht von ihrem Reich, riß nicht ihre Beutestücke an sich?

1 Makk 2:11 Weggenommen wurde all ihr Schmuck, aus der Freien wurde eine Dienstmagd.

1 Makk 2:12 Ja, was uns heilig ist, unsere Zier und unsere Pracht, ist verwüstet; die Heiden haben es geschändet.

1 Makk 2:13 Was soll uns noch das Leben?"

1 Makk 2:14 Da zerrissen Mattatias und seine Söhne ihre Gewänder, legten Bußkleider an und klagten sehr.

1 Makk 2:15 Da kamen die Abgesandten des Königs, die den Abfall erzwingen wollten, in die Stadt Modeïn, damit man opfere.

1 Makk 2:16 Und viele aus Israel stellten sich bei ihnen ein. Auch Mattatias und seine Söhne kamen herzu.

1 Makk 2:17 Da sprachen die königlichen Abgesandten zu Mattatias: "Du bist der höchste, bekannteste und angesehenste Mann in dieser Stadt. Auch hast du eine große Stütze an deinen Söhnen und Verwandten.

1 Makk 2:18 Tritt nun als erster vor und erfülle das königliche Gebot, so wie es alle Völker getan haben, auch die Leute von Juda und die Übriggebliebenen von Jerusalem! Alsdann wirst du mit deinen Söhnen zu den Freunden des Königs gehören und mit Silber und Gold und vielen Geschenken bedacht werden."

1 Makk 2:19 Da antwortete Mattatias und rief mit lauter Stimme: "Mögen auch alle Völker, die sich im Reiche des Königs befinden, auf ihn hören und ein jeder von der Religion seiner Väter abfallen und seinen Vorschriften sich gefügig zeigen,

1 Makk 2:20 so werden doch ich und meine Söhne und meine Verwandten im Bunde unserer Väter weiterhin wandeln.

1 Makk 2:21 Gott bewahre uns davor, Gesetz und Satzungen aufzugeben!

1 Makk 2:22 Auf die Befehle des Königs werden wir nicht hören und unsere Religion nicht verlassen, weder nach rechts noch nach links."

1 Makk 2:23 Als er diese Worte ausgesprochen hatte, trat ein Jude herzu, um vor aller Augen auf dem Altar von Modeïn nach der Anweisung des Königs Opfer darzubringen.

1 Makk 2:24 Mattatias bemerkte es; sein Eifer glühte, sein Inneres erbebte. Er ließ seinem Zorn freien Lauf, wie es sich gehörte, sprang vor und erschlug ihn am Altar.

1 Makk 2:25 Gleichzeitig tötete er auch den vom König bestellten Beamten, der das Opfer erzwingen wollte, und riß den Altar nieder.

1 Makk 2:26 Er eiferte für das Gesetz und tat so, wie Phinees an Zambri, dem Sohne Saloms, getan hatte.

1 Makk 2:27 Dann schrie Mattatias mit lauter Stimme durch die Stadt: "Ein jeder, der für das Gesetz eifert und am Bunde festhält, ziehe hinter mir her!"

1 Makk 2:28 Er floh mit seinen Söhnen in die Berge. Ihre ganze Habe ließen sie in der Stadt zurück.

1 Makk 2:29 Damals begaben sich viele, die nach Gerechtigkeit und Recht trachteten, in die Wüste, um dort ihren Aufenthalt zu nehmen.

1 Makk 2:30 Sie flohen mit ihren Söhnen und Frauen und ihrem Viehbestand; denn das Unheil lastete immer härter auf ihnen.

1 Makk 2:31 Da meldete man den königlichen Beamten und den Streitscharen, die sich zu Jerusalem in der Davidsstadt befanden, daß sich die Gegner des königlichen Befehls in verborgene Winkel der Wüste zurückgezogen hätten.

1 Makk 2:32 Viele Truppen setzten ihnen nach und holten sie ein. Sie legten sich ihnen gegenüber in Stellung und eröffneten wider sie an einem Sabbattag den Kampf.

1 Makk 2:33 Sie riefen ihnen zu: "Schluß jetzt! Kommt hervor und tut nach des Königs Weisung, dann werdet ihr am Leben bleiben!"

1 Makk 2:34 Jene antworteten: "Wir kommen nicht hervor und wir handeln nicht nach der Weisung des Königs, um so den Sabbattag zu entweihen."

1 Makk 2:35 Da begannen sie sofort den Kampf gegen die Juden.

1 Makk 2:36 Diese erwiderten aber den Angriff nicht, schleuderten keinen Stein gegen sie und verschanzten nicht einmal die Schlupfwinkel.

1 Makk 2:37 Sie sprachen: "Wir alle wollen in unserer Unschuld sterben! Himmel und Erde zeugen für uns, daß ihr uns ungerecht umbringt."

1 Makk 2:38 Am Sabbattag eröffnete man also den Kampf wider sie; und sie kamen um samt ihren Frauen und Kindern und ihrem Viehbestand; es waren gegen tausend Personen.

1 Makk 2:39 Mattatias und seine Freunde erfuhren davon. Sie hielten ihretwegen eine große Trauerklage.

1 Makk 2:40 Da sagte einer zum andern: "Wenn wir alle es so machen wie unsere Brüder und nicht gegen die Heiden für unser Leben und unsere Rechtssatzungen kämpfen, wird man uns gar bald vom Erdboden vertilgen."

1 Makk 2:41 An jenem Tag faßten sie einen Beschluß des Inhalts: "Wenn jemand wider uns am Sabbat zum Kampf antritt, so wollen wir gegen ihn kämpfen und nicht alle sterben, wie unsere Brüder in den Schlupfwinkeln den Tod erlitten haben."

1 Makk 2:42 Damals schloß sich ihnen die Gruppe der Asidäer an, tapfere Männer aus Israel, jeder von ihnen dem Gesetz treu ergeben.

1 Makk 2:43 Auch alle, die vor dem Unheil geflüchtet waren, schlossen sich ihnen an und stärkten ihre Reihen.

1 Makk 2:44 Sie konnten also eine Streitmacht aufstellen und in ihrem Grimm die Sünder schlagen, die Abtrünnigen in ihrem Zorn. Die übrigen aber flohen zu den Heiden, um sich zu retten.

1 Makk 2:45 Mattatias und seine Freunde zogen umher und rissen die Altäre nieder.

1 Makk 2:46 Sie vollzogen an unbeschnittenen Kindern, soweit sie solche im Gebiet von Israel vorfanden, mit Gewalt die Beschneidung.

1 Makk 2:47 Den Übermütigen stellten sie nach, und ihr Unternehmen schritt gut voran.

1 Makk 2:48 Sie verteidigten das Gesetz vor den Übergriffen der Heiden und Könige und ließen dem Frevler keine Macht.

1 Makk 2:49 Es kam für Mattatias die Zeit, da er sterben mußte. Da sprach er zu seinen Söhnen: "Übermut und Züchtigung nehmen jetzt überhand, eine Zeit der Zerstörung und wilder Zorn.

1 Makk 2:50 So eifert, Söhne, für das Gesetz! Setzt euer Leben für den Bund unserer Väter ein!

1 Makk 2:51 Gedenkt der Taten, die eure Väter in ihrer Zeit vollbrachten! Reichlichen Ruhm und einen unsterblichen Namen erntet ihr dann.

1 Makk 2:52 Hat sich Abraham nicht in der Prüfung bewährt, ward ihm dies nicht als Gerechtigkeit angerechnet?

1 Makk 2:53 Joseph hielt das Gesetz zur Zeit seiner Drangsal, so wurde er Herrscher Ägyptens.

1 Makk 2:54 Unser Ahnherr Phinees bewies großen Eifer; ewiges Priestertum erhielt er dafür als Verheißung.

1 Makk 2:55 Josua erfüllte den Auftrag und ward dafür Richter in Israel.

1 Makk 2:56 Kaleb legte in der Versammlung Zeugnis ab; dafür ward ihm ein Erbbesitz zuteil.

1 Makk 2:57 Durch sein frommes Verhalten hat David den Königsthron für immer geerbt.

1 Makk 2:58 Ob seines großen Eifers für das Gesetz wurde Elias in den Himmel aufgenommen.

1 Makk 2:59 Ananias, Azarias, Misael haben vertraut; sie wurden aus dem Feuer errettet.

1 Makk 2:60 Daniel in seiner Unschuld wurde dem Rachen des Löwen entrissen.

1 Makk 2:61 Und so überdenkt ein Geschlecht um das andere: Alle, die auf ihn hoffen, werden nicht zuschanden.

1 Makk 2:62 Vor eines Frevlers Worten fürchtet euch nicht: sein Glanz wird zu Kot und zu Würmerfraß.

1 Makk 2:63 Heute wird er erhoben, morgen ist er nicht mehr zu finden; zu Staub wird er und sein Anschlag zunichte!

1 Makk 2:64 Darum ihr Söhne, seid stark, verharrt im Gesetz! In ihm seid ihr ruhmvoll.

1 Makk 2:65 Daß euer Bruder Sim(e)on ein kluger Mann ist, weiß ich. Hört auf ihn allezeit; er ist euer Vater!

1 Makk 2:66 Judas Makkabäus, ein starker Held von Jugend an, sei euch Führer des Heeres; er bekämpfe die heidnischen Völker!

1 Makk 2:67 Ihr aber, schart um euch alle, die das Gesetz erfüllen! Nehmt Rache für euer Volk!

1 Makk 2:68 Übt an den Heiden Vergeltung, achtet auf des Gesetzes Weisung!"

1 Makk 2:69 Darauf segnete er sie und ward seinen Ahnen beigesellt.

1 Makk 2:70 Er starb im Jahre 146 und wurde in der väterlichen Gruft zu Modeïn bestattet. Ganz Israel hielt um ihn große Trauerklage.

 

1 Makkabäer Kapitel 3

 

1 Makk 3:1 An seine Stelle trat sein Sohn Judas mit dem Beinamen Makkabäus.

1 Makk 3:2 Alle seine Brüder und alle, die seinem Vater die Treue hielten, unterstützten ihn. Sie kämpften mit Freuden für Israel.

1 Makk 3:3 Weithin schaffte er seinem Volk Ruhm; den Harnisch legte er an wie ein Held, gürtete sich die Kriegswaffen um, führte Kämpfe und schützte das Heer mit dem Schwert.

1 Makk 3:4 Einem Löwen glich er in seinen Taten, einem Junglöwen, der nach Beute brüllt.

1 Makk 3:5 Er spürte die Frevler auf und verfolgte sie und verbrannte die Störenfriede seines Volkes.

1 Makk 3:6 Die Frevler waren verwirrt aus Furcht vor ihm, die Übeltäter alle waren bestürzt; so gelang die Rettung durch seine Hand.

1 Makk 3:7 Vielen Königen schuf er Bitternis, Jakob aber Freude durch seine Taten. Das Gedächtnis an ihn bleibt ewig.

1 Makk 3:8 Durch Judas Städte zog er einher und vertilgte die Gottlosen aus dem Land. Er wandte den Zorn von Israel ab.

1 Makk 3:9 Sein Ruhm drang hin bis ans Ende der Welt. Er sammelte die Verlorenen.

1 Makk 3:10 Apollonius aber faßte die Heidenvölker und Leute aus Samaria zu einer großen Streitmacht zusammen, um gegen Israel zu kämpfen.

1 Makk 3:11 Judas erfuhr davon. Er zog ihm entgegen, brachte ihm eine Niederlage bei und tötete ihn. Viele wurden erschlagen und fielen, während der Rest floh.

1 Makk 3:12 Man erbeutete ihre Waffen. Judas nahm das Schwert des Apollonius und gebrauchte es stets im Kampf.

1 Makk 3:13 Da hörte Seron, der Befehlshaber der syrischen Streitmacht, daß Judas eine Truppe gesammelt habe, eine Schar, die treu zu ihm stand und mit ihm ins Feld zog.

1 Makk 3:14 Nun dachte er: "Einen Namen will ich mir machen und eine Berühmtheit im Königreich werden! Ich will Krieg führen gegen Judas und seine Anhänger, die des Königs Anweisung verachten!"

1 Makk 3:15 So zog er wiederum aus, mit ihm ein starkes Heer von ruchlosen Menschen, um ihm bei der Rache an den Israeliten zu helfen.

1 Makk 3:16 Als er bis zum Anstieg von Bet-Choron gekommen war, zog ihm Judas mit geringer Streitmacht entgegen.

1 Makk 3:17 Da nun die Juden die Heeresmasse, die gegen sie anrückte, sahen, sprachen sie zu Judas: "Wie sollen wir mit einer so geringen Streitmacht gegen eine so ungeheure Menge ankämpfen? Außerdem sind wir erschöpft, weil wir heute noch nichts gegessen haben."

1 Makk 3:18 Judas aber entgegnete: "Es ist gut möglich, daß eine große Menge von wenigen überwältigt wird. Für den Himmel ist es gleichgültig, ob er durch viele oder durch wenige die Rettung vollzieht.

1 Makk 3:19 Es liegt nämlich der Sieg in einem Krieg nicht in der Menge einer Heeresmacht, sondern vom Himmel kommt die Kraft.

1 Makk 3:20 Sie ziehen gegen uns in der Fülle ihres Übermutes und ihrer frevelhaften Gesinnung, um uns, unsere Frauen und unsere Kinder auszurotten und uns auszuplündern.

1 Makk 3:21 Wir aber kämpfen um unser Leben und für unsere Rechtssatzungen.

1 Makk 3:22 Gott selbst wird die Feinde vor unseren Augen aufreiben; ihr aber, fürchtet euch nicht vor ihnen!"

1 Makk 3:23 Kaum hatte er zu reden aufgehört, da ließ er sofort auf sie losstürmen. Seron und seine Heeresmacht wurden von ihm vernichtet.

1 Makk 3:24 Sie verfolgten sie vom Abstieg von Bet-Choron bis zur Ebene. Es fielen von ihnen gegen achthundert Mann, die übrigen aber flohen ins Philisterland.

1 Makk 3:25 Da wuchs die Furcht vor Judas und seinen Brüdern; Schrecken überfiel die Heiden ringsum.

1 Makk 3:26 Bis in die Umgebung des Königs drang der Ruhm seines Namens, und von den Schlachten des Judas erzählte man sich bei den Heidenvölkern.

1 Makk 3:27 Als der König Antiochus von diesen Vorgängen hörte, geriet er in Zorn. Er ließ durch Abgesandte alle Streitkräfte seines Reiches aufbieten, eine überaus gewaltige Heeresmacht.

1 Makk 3:28 Er ließ seine Schatzkammern öffnen und gab den Truppen Löhnungen auf ein Jahr. Auch gab er ihnen den Auftrag, für jeglichen Fall bereit zu sein.

1 Makk 3:29 Da mußte er wahrnehmen, daß das Geld in den Staatskassen ausging und die Steuereinnahmen des Landes nachließen. Dies verdankte er der Unruhe und Bedrängnis, die er über das Land gebracht hatte durch die Aufhebung der seit alters bestehenden Gesetze.

1 Makk 3:30 Er mußte befürchten, daß ihm, wie schon früher wiederholt, nicht genug für seinen Aufwand und für die Geschenke übrigblieb, die er ehedem mit freigebiger Hand verteilt hatte. In dieser Hinsicht übertraf er alle seine Vorgänger.

1 Makk 3:31 Darob kam er in große Verlegenheit. Er faßte also den Entschluß, nach Persien zu ziehen, die Tribute der Länder einzutreiben und viel Geld zusammenzuraffen.

1 Makk 3:32 Den Lysias, einen angesehenen Mann aus fürstlichem Geblüt, ließ er als Reichsverweser vom Euphrat bis zur Grenze Ägyptens zurück.

1 Makk 3:33 Auch beauftragte er ihn bis zu seiner Rückkehr mit der Erziehung seines Sohnes Antiochus.

1 Makk 3:34 Er überließ ihm die Hälfte der Streitkräfte und die Elefanten und gab ihm Anweisungen über seine Pläne, auch über die Einwohner von Judäa und Jerusalem.

1 Makk 3:35 Er sollte eine Heeresmacht wider sie entsenden, um die Macht Israels und den Rest Jerusalems aufzureiben und zu vernichten und selbst die Erinnerung an sie an jener Stätte auszutilgen.

1 Makk 3:36 Fremdstämmige sollte er in ihrem ganzen Gebiet ansiedeln und ihr Land durch das Los verteilen.

1 Makk 3:37 Der König übernahm den Befehl über die andere Hälfte der Heeresmacht. Er brach von Antiochien, seiner Regierungsstadt, im Jahre 147 auf, überschritt den Euphrat und zog weiter in die oberhalb gelegenen Länder.

1 Makk 3:38 Lysias wählte sich Ptolemäus, den Sohn des Dorymenes, Nikanor und Gorgias, einflußreiche Männer unter den königlichen Vertrauten, aus.

1 Makk 3:39 Er gab ihnen vierzigtausend Mann Fußvolk und siebentausend Reiter mit, um gegen das Land Juda zu ziehen und es nach dem Willen des Königs zu verwüsten.

1 Makk 3:40 Sie brachen mit ihrer ganzen Streitmacht auf, rückten voran und schlugen in der Ebene nahe bei Emmaus ein Lager auf.

1 Makk 3:41 Die Handelsleute der Gegend hörten davon. Sie nahmen Silber und Gold in großer Menge sowie Fußfesseln und begaben sich ins Lager, um die Israeliten als Sklaven zu kaufen. Auch stieß zu ihnen eine Streitmacht aus Syrien und dem Philisterland.

1 Makk 3:42 Judas und seine Brüder merkten nun, daß das Unheil herannahte und die Truppen sich bereits in ihr Gebiet hinein ergossen. Auch erfuhren sie von den Befehlen des Königs, nach denen dieser die Vernichtung und Ausrottung des Volkes verfügt hatte.

1 Makk 3:43 Sie sprachen zueinander: "Wir wollen den Untergang unseres Volkes verhindern und kämpfen für unser Volk und für das Heiligtum!"

1 Makk 3:44 Da scharte sich die Volksmenge zusammen, um zum Kampf bereit zu sein, um zu beten und Huld und Erbarmen zu erflehen.

1 Makk 3:45 "Jerusalem war unbesiedelt wie Wüstenland. Von seinen Kindern ging niemand ein und aus, zertreten war das Heiligtum, Fremdstämmige hausten auf der Burg, eine Herberge für die Heiden. Frohsinn verschwand aus Jakob, es schwiegen Flöten und Zither."

1 Makk 3:46 Man kam zusammen und zog nach Mizpa gegenüber Jerusalem; denn in Mizpa war in früheren Zeiten eine Gebetsstätte für Israel.

1 Makk 3:47 Sie fasteten an jenem Tag, legten sich Sackgewänder an, streuten Asche auf ihr Haupt und zerrissen ihre Kleider.

1 Makk 3:48 Sie breiteten die Gesetzesrolle aus; nach solchen Rollen hatten die Heiden gefahndet, um die Bildnisse ihrer Götzen darauf zu malen.

1 Makk 3:49 Die priesterlichen Gewänder, die Erstlingsfrüchte und die Zehnten brachten sie herbei. Auch holten sie die Nasiräer, deren Zeit abgelaufen war.

1 Makk 3:50 Sie riefen laut zum Himmel und sprachen: "Was fangen wir mit diesen an, und wohin schaffen wir sie,

1 Makk 3:51 da doch dein Heiligtum zertreten und entweiht ist und deine Priester voll Trauer und Erniedrigung sind?

1 Makk 3:52 Siehe, die Heiden haben sich gegen uns zusammengeschart, uns zu vertilgen! Du weißt, was sie gegen uns planen.

1 Makk 3:53 Wie sollen wir ihnen standhalten, wenn du uns nicht hilfst?"

1 Makk 3:54 Sie stießen nun in die Trompeten und schrieen mit lauter Stimme.

1 Makk 3:55 Danach stellte Judas Führer für das Kriegsvolk auf, Hauptleute für je tausend, hundert, fünfzig und zehn Mann.

1 Makk 3:56 Denen aber, die eben ein Haus bauten, eine Frau nahmen, einen Weinberg anpflanzten oder aber furchtsamen Gemütes waren, ließ er sagen, sie sollten, dem Gesetz entsprechend, nach Hause zurückkehren.

1 Makk 3:57 Das Heer brach auf, und man lagerte sich südlich von Emmaus.

1 Makk 3:58 Da sagte Judas: "Gürtet euch und zeigt euch als tapfere Männer! Seid für morgen früh bereit, mit den Heidenvölkern zu kämpfen! Sie haben sich gegen uns zusammengeschart, um uns und unser Heiligtum zu vernichten.

1 Makk 3:59 Besser ist es, wir fallen im Kampf, als daß wir das Unheil, das über unser Volk und das Heiligtum hereinbricht, anschauen müssen.

1 Makk 3:60 Doch wie es der Wille im Himmel ist, so wird er tun!"

 

1 Makkabäer Kapitel 4

 

1 Makk 4:1 Da nahm sich Gorgias fünftausend Mann Fußvolk und tausend Mann auserwählte Reiter. Das Heer verließ nachts seinen Standort,

1 Makk 4:2 um das Heerlager der Juden zu überfallen und sie überraschend zu schlagen. Leute aus der Burg dienten ihnen als Wegführer.

1 Makk 4:3 Davon hörte Judas. Er brach selbst mit seinen Kriegsleuten auf, um die königliche Streitmacht bei Emmaus vernichtend zu schlagen,

1 Makk 4:4 solange noch die Truppen außerhalb des Lagers zerstreut waren.

1 Makk 4:5 Gorgias kam nachts in das Lager des Judas, traf aber niemand an. Da spürte er ihnen in den Bergen nach; denn er dachte: "Sie sind auf der Flucht vor uns!"

1 Makk 4:6 Bei Anbruch des Tages erschien Judas in der Ebene mit dreitausend Mann; nur hatten sie keine Harnische und Schwerter, wie sie ihrem Wunsch entsprachen.

1 Makk 4:7 Sie erblickten das heidnische Heerlager, stark und gut verschanzt. Reiterei umgab es, Leute mit kriegerischer Erfahrung.

1 Makk 4:8 Da sagte Judas zu seinen Leuten: "Fürchtet euch nicht vor ihrer Menge und erschreckt nicht vor ihrem Ansturm!

1 Makk 4:9 Denkt daran, wie unsere Väter im Roten Meer gerettet wurden, als sie Pharao mit Kriegsmacht verfolgte!

1 Makk 4:10 Und nun laßt uns zum Himmel rufen! Vielleicht wird er uns wohlwollen, des Bundes mit unsern Vätern eingedenk sein und noch heute diese Heeresmacht vor uns vernichten.

1 Makk 4:11 Dann werden alle Heidenvölker erkennen, daß es einen gibt, der Israel erlöst und errettet."

1 Makk 4:12 Da erhoben die Fremdstämmigen ihre Augen und sahen die Juden von der entgegengesetzten Seite heranrücken.

1 Makk 4:13 Sie verließen das Lager zum Kampf, während die Männer um Judas in die Trompeten stießen.

1 Makk 4:14 Nun begann der Kampf; die Heiden wurden besiegt und flohen in die Ebene.

1 Makk 4:15 Alle Nachzügler aber fielen durch das Schwert. Bis Geser verfolgte man sie und bis in die Ebene von Idumäa, Azotus und Jamnia. Es fielen von ihnen gegen dreitausend Mann.

1 Makk 4:16 Als Judas und seine Heeresmacht von ihrer Verfolgung zurückgekehrt waren,

1 Makk 4:17 sprach er zum Kriegsvolk: "Tragt keine Begierde nach Beute; denn uns steht noch ein Kampf bevor.

1 Makk 4:18 Gorgias ist mit seinem Heer im Gebirge in unserer Nähe; tretet also jetzt unseren Feinden entgegen und bekämpft sie! Danach macht euch in aller Ruhe an die Beute!"

1 Makk 4:19 Noch hatte Judas seine Rede nicht vollendet, da wurde eine Abteilung, die vom Gebirge hervorbrach, gesichtet.

1 Makk 4:20 Diese sah, daß das Heer geflohen war und daß man das Lager in Brand steckte. Der Rauch nämlich, den man sehen konnte, machte das Geschehene offenbar.

1 Makk 4:21 Sie gewahrten dies und gerieten in große Furcht. Weiterhin nahmen sie wahr, daß das Heerlager des Judas in der Ebene kampfbereit dastand.

1 Makk 4:22 Da flohen sie insgesamt in das Philisterland.

1 Makk 4:23 Judas machte sich nun an die Beute des Lagers heran. Man raffte viel Gold und Silber, blaue und rote Purpurstoffe von der Meeresküste und große Reichtümer zusammen.

1 Makk 4:24 Sie kehrten zurück, sangen Loblieder und dankten dem Himmel: "Er ist gut; denn ewig währt seine Huld!"

1 Makk 4:25 An jenem Tag hatte Israel eine große Rettung erfahren.

1 Makk 4:26 Die Fremdstämmigen, soviel sich ihrer retten konnten, begaben sich zu Lysias und meldeten ihm alles, was vorgefallen war.

1 Makk 4:27 Als er es vernommen hatte, wurde er bestürzt und mutlos; denn was er gewollt, war Israel nicht geschehen, und was der König ihm aufgetragen hatte, kam nicht zustande.

1 Makk 4:28 Im folgenden Jahr musterte er sechzigtausend ausgesuchte Leute und fünftausend Reiter, um gegen die Juden Krieg zu führen.

1 Makk 4:29 Sie zogen nach Idumäa und schlugen bei Betsur ein Lager auf. Da trat ihnen Judas mit zehntausend Mann entgegen.

1 Makk 4:30 Als er die starke Heeresmacht erblickte, flehte und betete er: "Sei gepriesen, Retter Israels! Des Riesen Ansturm hast du durch die Hand deines Knechtes David zunichte gemacht, hast der Philister Lager der Gewalt Jonatans, des Sohnes Sauls, und seines Waffenträgers überliefert.

1 Makk 4:31 Gib also auch dieses Heer deinem Volke Israel in die Hände! Zuschanden werden sollen sie mit ihrer Kriegsmacht und Reiterei!

1 Makk 4:32 Jag ihnen Furcht ein, brich ihren tollkühnen Sinn! Sie sollen erschüttert werden ob ihres Untergangs!

1 Makk 4:33 Wirf sie nieder durch das Schwert deiner treuen Verehrer! Alle, die deinen Namen kennen, sollen dich preisen in Liedern!"

1 Makk 4:34 Darauf stießen sie aufeinander. Vom Heer des Lysias fielen gegen fünftausend Mann im Nahkampf.

1 Makk 4:35 Als nun Lysias die Niederlage seines Heeres und den erstarkten Mut im Heer des Judas und ihre Entschlossenheit, ruhmvoll zu leben oder zu sterben, in Betracht zog, brach er nach Antiochien auf und warb fremde Söldnerheere, um mit verstärkten Truppen wieder gegen Judäa ins Feld zu ziehen.

1 Makk 4:36 Judas aber und seine Brüder sprachen: "Seht unsere Feinde sind geschlagen! Laßt uns hinaufziehen, das Heiligtum zu entsühnen und erneut einzuweihen!"

1 Makk 4:37 Die ganze Streitmacht war beisammen und zog zum Berge Sion.

1 Makk 4:38 Man sah das Heiligtum verwüstet, den Altar geschändet, die Tore verbrannt. In den Vorhöfen war Gestrüpp gewachsen wie in einem Waldesdickicht oder auf einem der Berge. Die Zellen waren zerstört.

1 Makk 4:39 Da zerrissen sie ihre Kleider, erhoben ein gewaltiges Klagegeschrei und bestreuten sich mit Asche.

1 Makk 4:40 Sie warfen sich zur Erde nieder, ließen die Signaltrompeten blasen und riefen zum Himmel.

1 Makk 4:41 Damals gab Judas einer Truppe den Befehl, gegen die Besatzung der Burg kampfbereit zu bleiben, bis er das Heiligtum gereinigt hätte.

1 Makk 4:42 Auch wählte er Priester aus, die kultisch rein und gesetzesfreudig waren.

1 Makk 4:43 Man entsühnte das Heiligtum und trug die Steine des Götzenaltars an einen unreinen Ort.

1 Makk 4:44 Sie beratschlagten wegen des geschändeten Brandopferaltars, was man mit ihm tun solle.

1 Makk 4:45 Da kam ihnen der gute Gedanke, ihn niederzureißen, um dem schimpflichen Vorwurf vorzubeugen, daß die Heiden ihn entweiht hätten. Sie rissen also den Altar nieder.

1 Makk 4:46 Die Steine aber legten sie auf dem Tempelberg an einem geeigneten Ort nieder, bis daß ein Prophet aufträte, um über ihre Verwendung eine Entscheidung zu treffen.

1 Makk 4:47 Sie nahmen nach Gesetzesvorschrift unbehauene Steine und bauten nach der Art des ehemaligen Altares einen neuen auf.

1 Makk 4:48 Man baute das Heiligtum und die Innenräume des Tempels aus und weihte die Vorhöfe,

1 Makk 4:49 erneuerte die heiligen Geräte und trug den Leuchter, den Rauchopferaltar und den Tisch in das Heiligtum.

1 Makk 4:50 Sie brachten auf dem Altar Rauchopfer dar und zündeten die Lampen auf dem Leuchter an, so daß sie im Tempelraum erstrahlten.

1 Makk 4:51 Auf den Tisch legten sie Schaubrote und hängten die Vorhänge auf. So schlossen sie alle Vorbereitungsarbeiten ab.

1 Makk 4:52 Im Jahr 148, am fünfundzwanzigsten des neunten Monats - das ist der Monat Kislew -, traten sie frühmorgens an,

1 Makk 4:53 und sie brachten auf dem neu errichteten Brandopferaltar ein dem Gesetz entsprechendes Opfer dar.

1 Makk 4:54 Genau um die Zeit und am selben Tag, da die Heiden ihn entweiht hatten, wurde er neu geweiht unter Lobgesängen, mit Zitherspiel, Harfen und Zimbeln.

1 Makk 4:55 Und alle Leute warfen sich auf ihr Antlitz nieder, beteten an und priesen den Himmel, der ihnen Erfolg geschenkt hatte.

1 Makk 4:56 Sie feierten die Neuweihe des Altares acht Tage hindurch, brachten Brandopfer mit Frohlocken dar und weihten Heils- und Lobopfer.

1 Makk 4:57 Die vordere Seite des Tempels schmückten sie mit goldenen Kränzen und Schildern. Sie erneuerten die Tore und Zellen und versahen sie mit Türen.

1 Makk 4:58 Riesige Freude herrschte im Volk, weil die Schmach der Heidenvölker abgewendet war.

1 Makk 4:59 Judas und seine Brüder und die ganze Gemeinde Israel setzten fest: Die Tage der Altarweihe sollen zu ihrer Zeit alljährlich acht Tage lang vom fünfundzwanzigsten Kislew an mit Frohlocken und Freude begangen werden.

1 Makk 4:60 In jener Zeit befestigte man auch den Sionsberg ringsum mit hohen Mauern und starken Türmen, damit nicht wieder die Heidenvölker herbeikommen und ihn vernichten könnten, wie sie es zuvor getan hatten.

1 Makk 4:61 Judas ordnete dort eine Truppenabteilung zu seiner Bewachung ab. Auch befestigte er zu seiner Bewachung Betsur, damit das Volk ein Bollwerk gegenüber Idumäa hätte.

 

1 Makkabäer Kapitel 5

 

1 Makk 5:1 Die umwohnenden Heiden vernahmen, daß der Opferaltar in Jerusalem wieder aufgebaut und das Heiligtum in seiner alten Form erneuert war. Da wurden sie sehr erbost;

1 Makk 5:2 sie entschlossen sich, die Nachkommen Jakobs, die sich unter ihnen aufhielten, auszurotten, und begannen, innerhalb des Volkes zu töten und zu vertilgen.

1 Makk 5:3 Judas führte Krieg wider die Söhne Esaus in Idumäa im Gebiet von Akrabattene, weil sie Israel angriffen. Er brachte ihnen eine große Niederlage bei, drängte sie zurück und machte an ihnen reiche Beute.

1 Makk 5:4 Auch gedachte er der Bosheit der Bajaniter, die dem Volk zur Falle und Schlinge geworden waren, weil sie ihm an den Wegen auflauerten.

1 Makk 5:5 Sie wurden von ihm in die Türme eingeschlossen; er belagerte sie, vollstreckte an ihnen den Bann und brannte die Türme der Stadt nieder mit allen, die darin waren.

1 Makk 5:6 Dann zog er hinüber zu den Ammonitern. Er stieß auf eine gewaltige Streitmacht und viele Kriegsleute, deren Anführer Timotheus war.

1 Makk 5:7 Ihnen lieferte er viele Treffen; sie wurden von ihm aufgerieben, und er besiegte sie.

1 Makk 5:8 Auch Jaser und seine Tochterstädte eroberte er und kehrte dann nach Judäa zurück.

1 Makk 5:9 Da rotteten sich die Heidenvölker in Gilead wider die Israeliten, die sich auf ihrem Gebiet befanden, zusammen, um sie zu vertilgen. Diese flohen in die Festung Datema.

1 Makk 5:10 Sie schickten ein Schreiben an Judas und seine Brüder mit dem Wortlaut: "Es haben sich wider uns die Heiden in unserem Umkreis zusammengerottet, um uns zu vertilgen.

1 Makk 5:11 Sie treffen Vorbereitungen, zu kommen und die Festung einzunehmen, in die wir geflohen sind. Timotheus ist der Anführer ihrer Streitmacht.

1 Makk 5:12 Komm also unverzüglich und rette uns aus ihrer Hand! Eine Menge unserer Leute ist schon gefallen.

1 Makk 5:13 Alle unsere Brüder, die unter den Leuten von Tubi wohnten, sind tot. Auch hat man ihre Frauen und Kinder und ihr Hab und Gut entführt. Man hat dort gegen tausend Mann umgebracht."

1 Makk 5:14 Das Schreiben war noch nicht zu Ende gelesen, als andere Boten aus Galiläa mit zerrissenen Gewändern kamen und ähnliche Dinge meldeten,

1 Makk 5:15 daß nämlich Leute von Ptolemaïs, Tyrus und Sidon sowie das ganze heidnische Galiläa zusammenstünden, um sie zu vernichten.

1 Makk 5:16 Als nun Judas und das Volk von diesen Vorgängen hörten, berief man eine große Volksversammlung ein, um zu beratschlagen, was sie für ihre bedrängten, von den Heiden verfolgten Brüder tun könnten.

1 Makk 5:17 Da sprach Judas zu seinem Bruder Simon: "Wähle dir Leute aus, ziehe hin und befreie deine Brüder in Galiläa. Ich aber will mit meinem Bruder Jonatan in das Gebiet von Gilead ziehen."

1 Makk 5:18 Dann ließ er Joseph, den Sohn des Zacharias, und Azarias als Heerführer mit den übrigen Streitkräften in Judäa zurück, um es zu sichern.

1 Makk 5:19 Er gab ihnen den Auftrag: "Seid diesen Leuten Vorsteher; fangt aber keinen Krieg mit den Heiden an, bis wir zurückkommen!"

1 Makk 5:20 Dem Simon wurden dreitausend Mann zugeteilt, um nach Galiläa auszurücken, dem Judas achttausend Mann für das Gebiet von Gilead.

1 Makk 5:21 Da zog Simon nach Galiläa. Er unternahm viele Kämpfe gegen die Heidenvölker, bis sie von ihm aufgerieben waren.

1 Makk 5:22 Er verfolgte sie bis zu den Toren von Ptolemaïs. Es fielen von den Heidenvölkern gegen dreitausend Mann, und er machte an ihnen reiche Beute.

1 Makk 5:23 Die Juden von Galiläa und die von Arbatta nahm er samt Frauen und Kindern und allem, was sie hatten, und brachte sie unter großem Jubel nach Judäa.

1 Makk 5:24 Judas Makkabäus und sein Bruder Jonatan hatten den Jordan überschritten und marschierten drei Tage lang in der Wüste.

1 Makk 5:25 Sie stießen auf die Nabatäer. Diese begegneten ihnen friedlich und erstatteten ihnen Bericht über alles, was den Brüdern in Gilead zugestoßen war:

1 Makk 5:26 daß viele von ihnen in den befestigten und ausgedehnten Städten Bosora, Bosor, Alema, Chaspho, Maked und Karnajim eingeschlossen seien.

1 Makk 5:27 Auch in den übrigen Städten Gileads gebe es solche, die eingeschlossen seien; man habe für den folgenden Tag angeordnet, gegen die Festungen anzustürmen, sie zu erobern und jene alle an einem Tag umzubringen.

1 Makk 5:28 Judas und sein Heer machten nun plötzlich eine Wendung in Richtung der Steppe, nach Bosora. Er nahm die Stadt ein, tötete alle Männer mit der Schärfe des Schwertes, plünderte deren ganzen Besitz und brannte die Stadt nieder.

1 Makk 5:29 Von dort brach er bei Nacht auf und zog bis zur Festung Datema.

1 Makk 5:30 Als man in der Morgenfrühe um sich schaute, sah man viel Kriegsvolk in unzählbarer Menge. Es brachte Leitern und Belagerungsmaschinen herbei, um die Festung einzunehmen, und trat zum Angriff gegen die Juden an.

1 Makk 5:31 Da sah Judas, daß der Kampf begonnen hatte. Das Geschrei der Stadt drang bis zum Himmel mit Trompetenblasen und gewaltigem Lärm.

1 Makk 5:32 Judas wandte sich an die Kriegsleute: "Führt heute den Kampf für unsere Brüder!"

1 Makk 5:33 In drei Heeresabteilungen zog er hinter den Feinden her. Man blies die Trompeten und stimmte Gebetsrufe an.

1 Makk 5:34 Das Heer des Timotheus erkannte nun, daß es der Makkabäer sei; sie flohen vor ihm, und er brachte ihnen eine gewaltige Niederlage bei. An jenem Tag fielen von ihnen gegen achttausend Mann.

1 Makk 5:35 Da bog Judas ab nach Alema, griff die Stadt an, eroberte sie, tötete all ihre Männer, raffte ihre Beute an sich und brannte sie nieder.

1 Makk 5:36 Er brach von da auf und eroberte Chaspho, Maked und Bosor sowie die übrigen Städte von Gilead.

1 Makk 5:37 Nach diesen Ereignissen sammelte Timotheus ein anderes Heer. Er schlug ein Lager auf jenseits des Flusses gegenüber Raphon.

1 Makk 5:38 Judas sandte Boten aus, um das Lager auszuspionieren. Man meldete ihm: "Alle Heidenvölker unserer Umgebung haben sich bei ihm versammelt, ein furchtbar starkes Heer.

1 Makk 5:39 Auch Araber sind zur Hilfe gedungen worden. Sie lagern jenseits des Flusses, bereit, gegen dich in den Kampf zu ziehen." Da zog Judas ihnen entgegen.

1 Makk 5:40 Timotheus sagte zu den Hauptleuten seiner Heeresmacht, als sich Judas und sein Heer dem Flusse näherten: "Wenn er noch vor uns den Übergang vollzieht und auf uns zukommt, können wir ihm nicht widerstehen, da er uns überlegen sein wird.

1 Makk 5:41 Schreckt er aber zurück und bezieht er am anderen Ufer des Flusses sein Lager, dann werden wir in Richtung gegen ihn den Fluß überschreiten und Herr über ihn werden."

1 Makk 5:42 Als nun Judas an den Fluß herangekommen war, stellte er die Aufseher der Mannschaften am Fluß auf mit der Weisung: "Laßt niemand sich lagern, sondern alle sollen in den Kampf ziehen!"

1 Makk 5:43 So setzte er als erster über und zog ihnen entgegen; das ganze Kriegsvolk folgte ihm nach. Da wurden alle Heidenvölker von ihm geschlagen, warfen ihre Waffen weg und flohen in den Tempel von Karnajim.

1 Makk 5:44 Die Juden eroberten die Stadt und brannten den Tempel mit allen, die darin waren, nieder. So wurde Karnajim gedemütigt. Man konnte vor Judas nicht mehr länger Widerstand leisten.

1 Makk 5:45 Da ließ Judas alle Israeliten Gileads zusammenkommen vom kleinsten bis zum größten, ihre Frauen und ihre Kinder und alles Hab und Gut, eine sehr große Menschenmenge, um ins Land Juda zu ziehen.

1 Makk 5:46 Man kam nach Ephron; das war eine große Stadt, am Weg gelegen und sehr stark befestigt. Man konnte weder rechts noch links an ihr vorbeiziehen, mußte also mitten durch sie hindurchmarschieren.

1 Makk 5:47 Die Stadtbewohner versperrten ihnen den Weg und verrammelten die Tore mit Steinen.

1 Makk 5:48 Da schickte Judas zu ihnen, um ihnen in friedlichen Worten sagen zu lassen: "Wir wollen durch euer Gebiet ziehen, um in unser Land zu kommen. Keiner soll euch etwas Böses antun, nur hindurchziehen wollen wir." Sie wollten ihm aber nicht aufmachen.

1 Makk 5:49 Da ließ Judas im Heerlager verkünden, ein jeder solle dort haltmachen, wo er sich gerade befände.

1 Makk 5:50 Die Streitkräfte machten also halt; sie kämpften gegen die Stadt jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Dann fiel die Stadt in seine Gewalt.

1 Makk 5:51 Alles, was männlich war, ließ Judas mit der Schärfe des Schwertes umbringen. Er zerstörte die Stadt von Grund auf, raffte ihren Besitz an sich und zog durch die Stadt über die Toten hinweg.

1 Makk 5:52 Dann überschritten sie den Jordan auf die große Ebene von Bet-Schean zu.

1 Makk 5:53 Judas aber sammelte immer wieder die Nachzügler und redete dem Volk auf dem ganzen Weg zu, bis man in das Land Juda kam.

1 Makk 5:54 Da zogen sie den Berg Sion hinauf in Frohlocken und Freude und brachten Brandopfer dar, weil kein einziger von ihnen bis zur glücklichen Rückkehr umgekommen war.

1 Makk 5:55 In jenen Tagen, in denen Judas mit Jonatan in Gilead war, und Simon, sein Bruder, vor Ptolemaïs in Galiläa,

1 Makk 5:56 hörten Joseph, der Sohn des Zacharias, und Azarias als Heerführer von den Waffentaten und Kämpfen, die jene vollbracht hatten.

1 Makk 5:57 Sie sprachen: "Auch wir wollen uns Ruhm erwerben, ausziehen und gegen die Heiden in unserer Umgebung Krieg führen!"

1 Makk 5:58 Sie gaben den ihnen anvertrauten Streitkräften Befehl und rückten gegen Jamnia vor.

1 Makk 5:59 Gorgias zog mit seinen Leuten vor die Stadt, um ihnen im Kampf gegenüberzutreten.

1 Makk 5:60 Da wurden Joseph und Azarias geschlagen. Man verfolgte sie bis zum Gebiet von Judäa. Es fielen an jenem Tag zweitausend Mann vom Volke Israel.

1 Makk 5:61 So erlitt das Volk eine große Niederlage, weil sie auf Judas und seine Brüder nicht gehört hatten, in der Meinung, Heldentaten verrichten zu können.

1 Makk 5:62 Sie entstammten nicht dem Geschlecht jener Männer, denen die Rettung Israels in die Hand gegeben war.

1 Makk 5:63 Judas aber und seine Brüder waren hochgeachtet in ganz Israel und bei allen Heiden, wo immer man ihre Namen hörte.

1 Makk 5:64 Man fand sich bei ihnen ein, um Glück zu wünschen.

1 Makk 5:65 Dann zog Judas mit seinen Brüdern aus und führte Krieg gegen die Edomiter im Südland. Er schlug Hebron und seine Tochterstädte. Auch vernichtete er die Befestigungsanlagen der Stadt und steckte die Türme rundherum in Brand.

1 Makk 5:66 Sodann brach er ins Philisterland auf und zog durch Marisa.

1 Makk 5:67 An jenem Tag fielen Priester im Kampf, die sich als besonders tapfer zeigen wollten und in unüberlegter Weise in den Kampf zogen.

1 Makk 5:68 Judas wandte sich gegen Azotus im Lande der Philister; er vernichtete ihre Altäre, verbrannte ihre Götzenstatuen, plünderte die Ortschaften und kehrte ins Land Juda zurück.

 

1 Makkabäer Kapitel 6

 

1 Makk 6:1 König Antiochus hatte die oberhalb (des Euphrat) gelegenen Länder durchzogen, als er vernahm, daß Elimaïs, eine persische Stadt, wegen ihres Reichtums, ihres Silbers und Goldes berühmt sei,

1 Makk 6:2 daß das Heiligtum in der Stadt besonders reich sei und goldene Harnische, Panzer und Waffen besitze, die Alexander, der Sohn des Philippus, der erste mazedonische König von Griechenland, dort zurückgelassen habe.

1 Makk 6:3 Da zog er hin und suchte die Stadt zu erobern und zu plündern; es gelang ihm aber nicht, weil sein Vorhaben den Bürgern der Stadt bekanntgeworden war.

1 Makk 6:4 Sie stellten sich ihm zum Kampf. Er floh und zog von dort tiefbetrübt nach Babylon zurück.

1 Makk 6:5 Da kam jemand, der ihm nach Persien meldete, daß die Heere, die gegen das Land Juda gezogen waren, geschlagen worden seien,

1 Makk 6:6 daß Lysias zwar an der Spitze einer gewaltigen Heeresmacht ausgezogen, aber von ihnen geschlagen worden sei, daß die Juden stark aufgeholt hätten an Waffen und Streitkräften sowie an reicher Beute, die sie von den eroberten Heerlagern erworben hätten,

1 Makk 6:7 daß sie auch den Greuel, den er auf dem Altar in Jerusalem errichtet hatte, niedergerissen und das Heiligtum wie ehedem mit hohen Mauern ringsum versehen hätten, desgleichen auch seine Stadt Betsur.

1 Makk 6:8 Als nun der König diese Nachrichten vernahm, erschrak er und wurde gar tief erschüttert. Er mußte sich zu Bett legen und verfiel vor Kummer in eine Krankheit, weil es ihm nicht nach Wunsch gegangen war.

1 Makk 6:9 Mehrere Tage lag er darnieder, da ihn immer wieder großer Schmerz anfiel. Er merkte, daß er sterben müsse.

1 Makk 6:10 Deshalb rief er alle seine vertrauten Freunde herbei und sprach zu ihnen: "Meine Augen finden keinen Schlaf mehr, und vor Kummer bin ich seelisch zusammengebrochen.

1 Makk 6:11 Da sagte ich mir: In welche Drangsal und in welch große Verwirrung bin ich hineingeraten und stecke jetzt darin! Ich war doch rechtschaffen und beliebt, solange ich regierte.

1 Makk 6:12 Jetzt aber gedenke ich der üblen Taten, die ich in Jerusalem vollbrachte. Alle silbernen und goldenen Geräte, die es dort gab, habe ich weggenommen und sandte ein Heer aus, die Bewohner Judas ohne jeglichen Grund zu vertilgen.

1 Makk 6:13 Ich sehe ein, daß mich deswegen dieses Unglück traf. Ja, ich muß in großer Trübsal in fremdem Lande zugrunde gehen."

1 Makk 6:14 Da ließ er den Philippus, einen seiner Freunde, rufen; diesen stellte er an die Spitze seines ganzen Reiches.

1 Makk 6:15 Er gab ihm den Stirnreif, seinen Purpurmantel und den Siegelring, damit er die Erziehung seines Sohnes Antiochus leite und ihn auf das Amt des Königs vorbereite.

1 Makk 6:16 Dann starb Antiochus dortselbst im Jahre 149.

1 Makk 6:17 Als nun Lysias erfuhr, daß der König tot sei, machte er dessen Sohn Antiochus, den er als Unmündigen erzogen hatte, zum König. Er nannte ihn Eupator.

1 Makk 6:18 Die Burgbesatzung aber behinderte die Israeliten rings um das Heiligtum. Auch waren sie bestrebt, überall Schaden anzurichten; für die Heiden aber waren sie ein Rückhalt.

1 Makk 6:19 Judas faßte den Entschluß, sie zu vernichten, weshalb er zur Belagerung alles Kriegsvolk zusammenrief.

1 Makk 6:20 Da versammelten sie sich insgesamt und begannen im Jahre 150 die Belagerung. Er ließ Schießtürme und Belagerungsmaschinen aufstellen.

1 Makk 6:21 Einigen aus der Burgbesatzung gelang es, den Ring zu durchbrechen. Ihnen schlossen sich Gottlose aus Israel an.

1 Makk 6:22 Sie gingen zum König und sprachen: "Wie lange noch wirst du das Gericht und die Rache für unsere Brüder aufschieben?

1 Makk 6:23 Wir waren gern Untertanen deines Vaters, folgten seinen Geboten und richteten uns nach seinen Weisungen.

1 Makk 6:24 Darum eben haben die Söhne unseres Volkes rings um die Burg einen Ring geschlossen und sind uns feind geworden. Ja, alle aus uns, die sie trafen, wurden getötet, und unsere Habe raubte man.

1 Makk 6:25 Nicht nur gegen uns allein haben sie die Hand ausgestreckt, sondern auch gegen alle Grenzgebiete.

1 Makk 6:26 Zur Zeit belagern sie die Burg in Jerusalem, um sie einzunehmen. Den heiligen Bezirk und Betsur haben sie befestigt.

1 Makk 6:27 Wenn du ihnen nicht rasch zuvorkommst, werden sie noch größere Taten vollbringen, und du wirst nicht mehr imstande sein, ihnen Einhalt zu gebieten."

1 Makk 6:28 Sobald der König hiervon hörte, ergrimmte er. Er versammelte alle seine Vertrauten, die Führer seines Heeres und die Obersten der Reiterei.

1 Makk 6:29 Auch aus anderen Reichen und von den Inseln der Meere kamen Söldnertruppen zu ihm.

1 Makk 6:30 Die Anzahl seiner Streitkräfte belief sich auf hunderttausend Fußsoldaten und zwanzigtausend Reiter nebst zweiunddreißig zum Kampf abgerichteten Elefanten.

1 Makk 6:31 Sie zogen durch Idumäa und lagerten gegenüber Betsur. Viele Tage kämpften sie und machten sich Belagerungsmaschinen. Die Belagerten aber verbrannten diese bei einem Ausfall und kämpften tapfer.

1 Makk 6:32 Judas aber brach von der Burg aus und lagerte bei Bet-Sacharja gegenüber dem königlichen Heerlager.

1 Makk 6:33 Am nächsten Morgen in der Frühe ließ der König das Heer schleunigst in Richtung auf Bet-Sacharja aufbrechen. Die Streitkräfte aber wurden in Schlachtordnung aufgestellt, und man blies die Trompeten.

1 Makk 6:34 Den Elefanten gab man Saft von Weintrauben und Maulbeeren, um sie zum Kampf anzureizen.

1 Makk 6:35 Man verteilte die Tiere in die Schlachtreihen und gab jedem Elefanten tausend Männer bei, die in Kettenpanzer gehüllt waren und eherne Helme trugen. Zudem waren jedem Tier fünfhundert ausgewählte Reiter beigesellt.

1 Makk 6:36 Diese waren schon vorher immer da, wo das Tier sich aufhielt; und wohin es lief, dahin eilten sie mit; sie ließen also nie von ihm ab.

1 Makk 6:37 Auf jedem der Tiere waren starke hölzerne Türme, die Deckung boten; sie waren auf den Tieren mit besonderen Vorrichtungen angebracht. Auf jedem befanden sich vier Mann, die darauf kämpften; dazu kam der Inder als Lenker.

1 Makk 6:38 Die übrige Reiterei stellte er verteilt an die beiden Flügel des Heeres, um abzuschrecken und die Flanken zu decken.

1 Makk 6:39 Als nun die Sonne ihren Schein auf die goldenen und ehernen Schilde warf, blitzten die Berge davon auf und leuchteten wie Feuerfackeln.

1 Makk 6:40 Ein Teil der königlichen Streitmacht verteilte sich auf die Höhen der Berge, andere Teile über die Ebene, so daß sie sicher und geordnet vorrücken konnten.

1 Makk 6:41 Alle gerieten in Verwirrung, als sie das Dröhnen ihrer Scharen, das Heranmarschieren der Menge und das Waffengeklirr hörten; denn das Heer war sehr groß und stark.

1 Makk 6:42 Judas aber näherte sich mit seinem Heer zum Kampf. Es fielen vom Heer des Königs sechshundert Mann.

1 Makk 6:43 Eleasar Avaran erblickte eines von den Tieren, das königlichen Panzerschmuck trug. Es überragte alle anderen Tiere. Da glaubte er, darauf befinde sich der König.

1 Makk 6:44 Und er opferte sich selbst, um sein Volk zu retten und sich ewigen Ruhm zu sichern.

1 Makk 6:45 Er lief mutig auf das Tier zu mitten in die Schlachtreihe hinein, tötete, was rechts und links war, so daß vor ihm auf beiden Seiten freier Raum entstand.

1 Makk 6:46 Er warf sich unter den Elefanten, durchbohrte ihn von unten her und tötete ihn. Er stürzte über ihm zusammen, und Eleasar fand ebenda den Tod.

1 Makk 6:47 Als die Juden die königliche Macht und den Ansturm der Streitkräfte gewahrten, wichen sie vor ihnen zurück.

1 Makk 6:48 Die Truppen des königlichen Heeres zogen gegen Jerusalem, und der König schritt zum Kampf gegen Judäa und den Berg Sion.

1 Makk 6:49 Er schloß Frieden mit den Leuten von Betsur. Diese gaben die Stadt auf, weil sie für eine längere Belagerung nicht ausreichende Verpflegung hatten. Für das Land war nämlich Sabbatzeit.

1 Makk 6:50 Der König nahm Betsur ein und legte eine Besatzung hinein, es zu sichern.

1 Makk 6:51 Lange Zeit belagerte er das Heiligtum. Er ließ Schießtürme und Belagerungsmaschinen aufstellen, Feuerwerfer, Steinwerfer, Skorpione für den Abschuß von Pfeilen sowie Schleudergeräte.

1 Makk 6:52 Auch die Juden errichteten Maschinen als Gegenmaßnahme. Lange Zeit hindurch kämpfte man.

1 Makk 6:53 Da gab es aber keinen Mundvorrat mehr in den Behältern, weil ja ein Sabbatjahr war. Auch hatten die, welche vor den Heidenvölkern nach Judäa geflohen waren, den Rest der Vorräte verbraucht.

1 Makk 6:54 Nur wenige Krieger waren beim Heiligtum zurückgeblieben; weil der Hunger sie bezwungen hatte, zerstreuten sie sich, ein jeder in seine Heimat.

1 Makk 6:55 Da hörte Lysias, daß Philippus, den der König Antiochus noch zu Lebzeiten dazu bestellt hatte, seinen Sohn Antiochus für das Herrscheramt zu erziehen,

1 Makk 6:56 aus Persien und Medien zusammen mit den Streitkräften, die mit dem König gezogen waren, heimgekehrt sei; ferner hörte er, daß jener danach trachte, die Regierung zu übernehmen.

1 Makk 6:57 Nun hatte er es eilig und war geneigt abzuziehen. Er sagte zum König, zu den Heerführern und Mannschaften: "Tag um Tag werden wir schwächer, unsere Verpflegung ist wenig, auch ist der Ort, den wir belagern, befestigt. Auf uns aber ruht die Verantwortung für das Reich.

1 Makk 6:58 Reichen wir also diesen Leuten die Hand, schließen wir Frieden mit ihnen und ihrem ganzen Volk!

1 Makk 6:59 Wir wollen ihnen zugestehen, daß sie nach ihren Gesetzen wie früher leben können; denn nur ihrer Gesetze wegen, die wir für ungültig erklärt haben, sind sie in Erbitterung geraten und haben all das angerichtet."

1 Makk 6:60 Der König und die Heerführer waren mit dem Vorschlag einverstanden. Er schickte zu den Juden Boten ab, um über den Frieden zu verhandeln. Diese willigten ein.

1 Makk 6:61 Der König und die Heerführer leisteten ihnen den Eid. Daraufhin verließen sie die Festung.

1 Makk 6:62 Der König zog auf den Berg Sion. Als er aber die Befestigung des Ortes wahrnahm, brach er den geleisteten Eid und ließ die Mauer ringsum niederlegen.

1 Makk 6:63 Dann brach er eilends auf und kehrte nach Antiochien zurück. Dort fand er den Philippus als Herrn der Stadt. Er kämpfte gegen ihn und nahm die Stadt mit Gewalt ein.

 

1 Makkabäer Kapitel 7

 

1 Makk 7:1 Im Jahre 151 verließ Demetrius, der Sohn des Seleukus, Rom, ging mit wenigen Leuten in eine Stadt am Meer und trat dort als König auf.

1 Makk 7:2 Als er nun in den königlichen Palast seiner Väter einzog, ergriffen seine Truppen den Antiochus und Lysias, um sie ihm vorzuführen.

1 Makk 7:3 Als ihm der Vorfall mitgeteilt wurde, sprach er: "Zeigt mir nicht ihr Antlitz!"

1 Makk 7:4 Sie wurden von den Truppen getötet, und Demetrius bestieg seinen königlichen Thron.

1 Makk 7:5 Zu ihm kamen aber alle abtrünnigen und gottlosen Männer aus Israel, an ihrer Spitze Alkimus, der Hoherpriester werden wollte.

1 Makk 7:6 Sie verklagten das Volk beim König: "Judas und seine Brüder haben alle deine Freunde umgebracht und uns selbst aus unserer Heimat vertrieben.

1 Makk 7:7 Bestelle nun einen Mann, dem du trauen kannst! Er möge kommen und sich die ganze Verwüstung ansehen, die Judas uns und dem Land des Königs angetan hat. Er bestrafe sie und alle, die ihnen geholfen haben."

1 Makk 7:8 Der König erwählte sich den Bakchides, einen seiner Vertrauten. Er war Herr über ein Gebiet jenseits des Stromes, im Reich mächtig und dem König treu ergeben.

1 Makk 7:9 Ihn und den frevelhaften Alkimus schickte der König hin. Letzterem versprach er auch die Hohepriesterwürde und befahl ihm, an den Israeliten Rache zu nehmen.

1 Makk 7:10 Sie brachen auf und kamen mit einem großen Heer ins Land Juda. Da schickte Bakchides an Judas und seine Brüder Gesandte, die in hinterlistiger Weise von Frieden redeten.

1 Makk 7:11 Sie aber gaben nichts auf ihre Reden; denn sie merkten, daß jene mit einem großen Heer gekommen waren.

1 Makk 7:12 Bei Alkimus und Bakchides trat eine Versammlung von Schriftgelehrten zusammen, um eine gerechte Lösung zu suchen.

1 Makk 7:13 An erster Stelle standen unter den Israeliten die Asidäer. Diese suchten ein friedliches Einvernehmen mit ihnen.

1 Makk 7:14 Sie sagten nämlich: "Ein Priester aus Aarons Stamm kam mit den Truppen; er wird uns nicht ungerecht behandeln."

1 Makk 7:15 Alkimus redete mit ihnen Worte des Friedens und versicherte ihnen unter Eid: "Wir werden euch und euren Freunden nichts Übles antun."

1 Makk 7:16 Sie vertrauten ihm. Da ließ er aus ihnen sechzig Mann verhaften und an einem Tag hinrichten, genau nach dem Wort, das geschrieben steht:

1 Makk 7:17 "Die Leiber deiner Frommen und ihr Blut versprengten sie rings um Jerusalem. Niemanden gab es, der sie begrub."

1 Makk 7:18 Furcht und Schrecken vor ihnen befiel das ganze Volk. Denn man mußte sich sagen: "Sie kennen keine Treue und keine Gerechtigkeit; sie haben die Vereinbarung und den geschworenen Eid gebrochen."

1 Makk 7:19 Bakchides zog von Jerusalem ab und lagerte bei Bet-Zaït. Er sandte hin und ließ viele der Männer verhaften, die einst mit ihm übergelaufen waren, dazu auch einige aus dem Volk. Über der großen Zisterne ließ er sie hinrichten.

1 Makk 7:20 Das Land unterstellte er dem Alkimus und ließ zu seinem Schutz eine Streitmacht zurück. Bakchides begab sich zum König.

1 Makk 7:21 Alkimus kämpfte hart um die Hohepriesterwürde.

1 Makk 7:22 Alle jene, die ihr Volk in Unruhe stürzten, schlossen sich ihm an. Sie eroberten das Land Juda und versetzten Israel einen schweren Schlag.

1 Makk 7:23 Judas sah das Unheil, das Alkimus und seine Anhänger unter den Israeliten in schlimmerem Maße als die Heiden anrichteten.

1 Makk 7:24 Da zog er im ganzen Gebiet Judäas umher und vollzog Rache an den Männern, die abtrünnig geworden waren. Sie wurden gehindert, im Lande herumzuziehen.

1 Makk 7:25 Als nun Alkimus sah, daß Judas und die Seinen an Macht gewannen, und erkannte, daß er ihnen nicht standhalten könne, kehrte er zum König zurück und klagte sie arger Vergehen an.

1 Makk 7:26 Da sandte der König den Nikanor, einen seiner angesehensten Fürsten, einen Hasser und Feind Israels. Er beauftragte ihn damit, das Volk auszurotten.

1 Makk 7:27 Nikanor kam mit großer Heeresmacht nach Jerusalem. Er sandte an Judas und seine Brüder in hinterlistiger Weise folgende friedlich klingende Nachricht:

1 Makk 7:28 "Zwischen mir und euch soll es keinen Kampf geben! Mit nur wenigen Leuten will ich hinaufziehen, um euch in Frieden zu treffen."

1 Makk 7:29 Er kam zu Judas; sie begrüßten sich gegenseitig mit friedlichen Zusicherungen; die Feinde aber waren bereit, den Judas gewaltsam zu entführen.

1 Makk 7:30 Judas erkannte, daß er nur hinterlistig zu ihm gekommen war. So ging er ihm aus dem Weg und wollte ihn nicht mehr treffen.

1 Makk 7:31 Als nun Nikanor wahrnahm, daß seine Absicht durchschaut war, zog er aus, um sich mit Judas bei Chapharsalama im Kampfe zu messen.

1 Makk 7:32 Von den Leuten des Nikanor fielen gegen fünfhundert Mann. Man flüchtete sich in die Davidsstadt.

1 Makk 7:33 Danach begab sich Nikanor auf den Berg Sion. Da kamen einige Priester aus dem Heiligtum und einige von den Ältesten des Volkes heraus, um ihn freundlich zu begrüßen und ihm das Brandopfer zu zeigen, das für den König dargebracht wurde.

1 Makk 7:34 Er jedoch verhöhnte sie, lachte sie aus, beschimpfte sie und führte überhebliche Reden.

1 Makk 7:35 Unter Zornesausbrüchen schwur er: "Werden Judas und sein Heer mir nicht sofort überliefert, dann werde ich dieses Haus anzünden, wenn ich gesund heimkehre." Er ging in großem Zorn von dannen.

1 Makk 7:36 Da gingen die Priester hinein, stellten sich vor dem Opferaltar und dem Tempel auf, weinten und riefen:

1 Makk 7:37 "Du selbst hast dieses Haus erwählt, daß es nach deinem Namen benannt werde und ein Haus des Betens und Flehens sei für dein Volk.

1 Makk 7:38 Vollziehe die Rache an diesem Menschen und an seinem Heer! Durch das Schwert sollen sie fallen! Denke an ihre Lästerungen und gib ihnen kein Bestehen!"

1 Makk 7:39 Nikanor verließ Jerusalem und bezog Lager in Bet-Choron. Eine syrische Streitmacht stieß zu ihm.

1 Makk 7:40 Judas schlug bei Adasa mit dreitausend Mann ein Lager auf. Judas betete und sprach:

1 Makk 7:41 "Die königlichen Abgesandten sprachen einst Lästerungen aus; da kam dein Engel herab und schlug von ihnen hundertfünfundachtzigtausend Mann.

1 Makk 7:42 Ebenso vernichte heute dieses Heer vor uns, alsdann werden die Übrigbleibenden erkennen, daß Nikanor Lästerungen gegen dein Heiligtum geredet hat. Geh mit ihm ins Gericht entsprechend seiner Schlechtigkeit!"

1 Makk 7:43 Am dreizehnten Adar gerieten die Heere in Kampf miteinander. Das Heer des Nikanor wurde aufgerieben. Er selbst fiel als erster im Kampf.

1 Makk 7:44 Als nun sein Heer merkte, daß Nikanor gefallen war, warfen sie die Waffen weg und flohen.

1 Makk 7:45 Man verfolgte sie einen Tagemarsch weit von Adasa bis in die Nähe von Geser. Hinter ihnen her blies man Signaltrompeten.

1 Makk 7:46 Da kamen die Leute aus allen Dörfern Judäas ringsum und überholten ihre Flanken. Nun kehrten sich die einen gegen die anderen. Sie fielen alle durch das Schwert; nicht einer von ihnen blieb übrig.

1 Makk 7:47 Beute und Plünderungsgut raffte man zusammen. Dem Nikanor schnitten sie den Kopf und die rechte Hand ab, die er frevelnd erhoben hatte. Man nahm sie mit und hängte sie bei Jerusalem auf.

1 Makk 7:48 Das Volk aber war sehr erfreut und feierte diesen Tag als großen Freudentag.

1 Makk 7:49 Man beschloß, diesen Tag alljährlich am dreizehnten Adar zu begehen.

1 Makk 7:50 Das Land Juda hatte für kurze Zeit Ruhe.

 

1 Makkabäer Kapitel 8

 

1 Makk 8:1 Judas hörte vom ruhmvollen Namen der Römer: daß sie stark und mächtig wären, allen ihren Bundesgenossen wohlwollend begegneten, mit allen ihren Verbündeten Freundschaft schlössen, ja, daß sie stark und mächtig wären.

1 Makk 8:2 Man erzählte ihm von ihren Kriegen und Heldentaten, die sie gegen die Galater vollbrachten, daß sie über jene Herr geworden und sie tributpflichtig gemacht hätten,

1 Makk 8:3 was sie des weiteren in Spanien geleistet hätten, um sich dort die Silber- und Goldbergwerke zu sichern,

1 Makk 8:4 daß sie das ganze Land durch ihre Klugheit und Ausdauer in feste Hand bekommen hätten, obwohl jenes Land von ihnen weit abgelegen wäre. Auch von den Königen erzählte man, die von den Enden der Erde gegen sie herangezogen wären, bis sie diese vernichtet und ihnen eine schwere Niederlage beigebracht hätten, während die übrigen Jahr für Jahr Tribut leisteten.

1 Makk 8:5 Auch den Philippus und den Perseus, einen König der Kittäer, samt allen, die sich gegen sie erhoben, hätten sie im Kampf überwältigt und unterjocht.

1 Makk 8:6 Selbst Antiochus, der Großkönig von Asien, der mit hundertzwanzig Elefanten, mit Reiterei und Kriegswagen, mit einer ungeheuer großen Streitmacht gegen sie marschierte, wurde vernichtend von ihnen geschlagen.

1 Makk 8:7 Man nahm ihn lebendig gefangen, legte ihm und seinen Nachfolgern in der Königswürde gewaltigen Tribut auf und ließ ihn Geiseln stellen sowie Gebiete abtreten:

1 Makk 8:8 Indien, Medien und Lydien, Teile seiner schönsten Länder. Die Römer nahmen sie ihm ab und gaben sie dem König Eumenes.

1 Makk 8:9 Ferner (erfuhr Judas), daß sich die Griechen entschlossen hätten, zu kommen und die Römer zu vernichten.

1 Makk 8:10 Als diese davon erfuhren, hätten sie einen Feldherrn gegen die Griechen gesandt und Krieg gegen sie geführt. Sehr viele von ihnen seien erschlagen worden und gefallen. Man habe ihre Frauen und Kinder gefangen fortgeführt, sie ausgeplündert, sich des Landes bemächtigt, ihre Festungen zerstört und sie bis zum heutigen Tag unterjocht.

1 Makk 8:11 Und was ihnen sonst an Königreichen und Inseln widerstand, hätten sie vernichtet und unterjocht. Mit ihren Freunden dagegen und mit denen, die sich auf sie stützten, hielten sie Freundschaft.

1 Makk 8:12 Sie seien die Herren über die Könige von nah und fern, und wer immer von ihrem ruhmvollen Namen höre, habe Furcht vor ihnen.

1 Makk 8:13 Alle, die sie unterstützen und zur Herrschaft bringen wollten, gelangten auch zur Herrschaft, doch wen sie absetzen wollten, setzten sie ab. So seien sie zuhöchst emporgestiegen.

1 Makk 8:14 Und bei alldem habe auch nicht einer von ihnen eine Krone aufgesetzt oder ein Purpurgewand getragen, um darin zu prangen.

1 Makk 8:15 Vielmehr hätten sie sich eine Ratsversammlung geschaffen, undtäglich säßen dreihundertzwanzig Männer in der Versammlung, um sich dauernd über die Bevölkerung und ihr Wohl zu beraten.

1 Makk 8:16 Einem einzigen Mann vertrauten sie für je ein Jahr die Herrschaft über sich und die Regierung über ihr ganzes Land an. Alle hörten auf den einen, und es gäbe keinen Neid und keine Eifersucht unter ihnen.

1 Makk 8:17 Judas erwählte sich den Eupolemus, den Sohn des Johannes, den Enkel des Akkos, und den Jason, den Sohn des Eleasar, und schickte sie nach Rom, um Freundschaft und Bundesgenossenschaft zu schließen.

1 Makk 8:18 Auch sollten ihnen die Römer das Joch abnehmen, wenn sie sähen, wie das Königreich der Griechen Israel knechte.

1 Makk 8:19 Die Gesandten reisten nach Rom. Der Weg war sehr weit. Sie wurden zur Ratsversammlung vorgelassen und gaben folgende Auskunft:

1 Makk 8:20 "Judas Makkabäus und seine Brüder und das ganze Volk der Juden haben uns zu euch geschickt, um mit euch Bundesgenossenschaft und Friedensvereinbarung zu schließen. Wir möchten als eure Bundesgenossen und Freunde eingetragen werden."

1 Makk 8:21 Diese Rede fand ihr Wohlgefallen.

1 Makk 8:22 Dies ist die Abschrift der Urkunde, die sie auf eherne Tafeln schrieben und nach Jerusalem sandten, damit sie dort bei ihnen ein Erinnerungszeichen der Friedensvereinbarung und der Bundesgenossenschaft wäre:

1 Makk 8:23 "Den Römern und dem Volk der Juden möge es zu Wasser und zu Land immerdar gut gehen! Schwert und Feind seien ihnen fern!

1 Makk 8:24 Sollte aber den Römern oder einem ihrer Verbündeten in ihrem ganzen Herrschaftsbereich zuerst Krieg drohen,

1 Makk 8:25 dann wird das jüdische Volk willig mit in den Kampf eintreten, wie es von ihm die Zeitumstände erfordern.

1 Makk 8:26 Und den Angreifern werden sie weder Getreide liefern noch Waffen, Geld oder Schiffe zur Verfügung stellen, wie es Rom gutdünkt. Sie werden aber, ohne etwas dafür zu nehmen, ihre Verpflichtungen einhalten.

1 Makk 8:27 Für den Fall aber, daß zuerst für das Volk der Juden ein Krieg entsteht, werden die Römer bereitwillig Waffenhilfe leisten, wie es die Zeitumstände von ihnen erfordern.

1 Makk 8:28 Den Feinden soll kein Getreide, keine Bewaffnung, kein Geld, kein Schiff geliefert werden, wie es Rom gutdünkt. Sie werden diese Verpflichtungen ohne Hinterlist wahrnehmen.

1 Makk 8:29 Gemäß diesen Vereinbarungen schlossen die Römer mit dem jüdischen Volk einen Vertrag.

1 Makk 8:30 Wenn aber die einen oder die anderen sich dazu entschließen, nachträglich etwas hinzuzusetzen oder zu streichen, so sollen sie es nach gemeinsamem Einverständnis tun! Was sie hinzufügen oder abstreichen, soll Gültigkeit haben!

1 Makk 8:31 Dem König Demetrius haben wir wegen der Übeltaten, die er an ihnen vollführt, geschrieben: "Warum hast du ein so schweres Joch unseren Freunden und jüdischen Bundesgenossen auferlegt?

1 Makk 8:32 Wenn sie gegen dich noch einmal etwas vorbringen, so werden wir ihnen Recht verschaffen und mit dir zu Wasser und zu Land Krieg führen.""

 

1 Makkabäer Kapitel 9

 

1 Makk 9:1 Demetrius hörte, daß Nikanor mit seiner Streitmacht im Kampf gefallen sei. Da schickte er zum zweitenmal den Bakchides und den Alkimus gegen Judäa und die südliche Heeresabteilung mit ihnen.

1 Makk 9:2 Sie machten sich auf den Weg nach Galgala, bezogen vor Maisalot in Arbela Lager, eroberten es und brachten viele Menschen ums Leben.

1 Makk 9:3 Im ersten Monat des Jahres hundertzweiundfünfzig lagerten sie bei Jerusalem.

1 Makk 9:4 Dann brachen sie wieder auf und marschierten auf Berea zu mit zwanzigtausend Mann Fußvolk und zweitausend Berittenen.

1 Makk 9:5 Judas hatte sein Lager in Elasa aufgeschlagen, und dreitausend auserwählte Männer waren bei ihm.

1 Makk 9:6 Als nun die Juden die große Menge der Streitkräfte sahen, gerieten sie in arge Furcht. Viele flohen aus dem Lager, und es blieben nur gegen achthundert Mann übrig.

1 Makk 9:7 Da nun Judas sah, daß sein Lager in Auflösung begriffen war, der Kampf aber unmittelbar bevorstand, wurde er im Herzen sehr bekümmert, weil er keine Zeit mehr fand, die Leute zusammenzuholen.

1 Makk 9:8 In großer Aufregung sagte er zu den Übriggebliebenen: "Auf, ziehen wir gegen unsere Feinde! Vielleicht vermögen wir doch, sie zu bekämpfen!"

1 Makk 9:9 Sie aber widerrieten ihm und sagten: "Wir können es nicht! Vielmehr müssen wir jetzt unser eigenes Leben in Sicherheit bringen. Wir kehren mit unseren Brüdern zurück, und dann können wir gegen sie ankämpfen; allein sind unser zu wenige."

1 Makk 9:10 Da sagte Judas: "Niemals wollen wir vor ihnen fliehen! Wenn unsere Zeit herangekommen ist, wollen wir mannhaft für unsere Brüder sterben und keinen Makel auf unserem Ruhm lassen."

1 Makk 9:11 Die Streitmacht brach vom Lager auf und nahm ihnen gegenüber Aufstellung. Die Reiterei war in zwei Teile geteilt; die Schleuderer und Bogenschützen zogen voran, desgleichen alle die tapferen Vorkämpfer. Bakchides aber befand sich auf dem rechten Flügel.

1 Makk 9:12 Die Schlachtreihe rückte von beiden Seiten heran; man blies die Trompeten. Auch die Männer um Judas ließen Trompetenschall ertönen.

1 Makk 9:13 Der Boden zitterte unter dem Getöse der Kriegsscharen. Der Kampf dauerte von der Morgenfrühe bis zum Abend.

1 Makk 9:14 Judas sah, daß sich Bakchides und der Kern der Truppen auf der rechten Seite befanden; es sammelten sich um ihn alle, die Mut im Herzen hatten.

1 Makk 9:15 Der rechte Flügel wurde von ihnen zerschlagen. Er verfolgte sie bis hin zum Gebirge von Azotus.

1 Makk 9:16 Als nun die vom linken Flügel sahen, daß der rechte Flügel aufgerieben sei, machten sie kehrt und folgten von rückwärts Judas und den Seinen auf dem Fuße nach.

1 Makk 9:17 Der Kampf wurde hart, und es gab auf beiden Seiten zahlreiche Gefallene.

1 Makk 9:18 Da fiel auch Judas, und die anderen ergriffen die Flucht.

1 Makk 9:19 Jonatan und Simon hoben ihren Bruder Judas auf und bestatteten ihn in der väterlichen Grabstätte in Modeïn.

1 Makk 9:20 Ganz Israel beweinte und betrauerte ihn gar sehr. Viele Tage blieben sie in Trauer und riefen:

1 Makk 9:21 "Warum mußte fallen ein Held, ein Retter Israels?"

1 Makk 9:22 Die übrige Geschichte des Judas, die Kriegsleistungen und Heldentaten, die er vollbracht, und seine großen Werke, all das wurde nicht aufgezeichnet; denn es war zu viel.

1 Makk 9:23 Nach dem Tode des Judas erhoben die Abtrünnigen in allen Gebieten Israels wiederum ihr Haupt, und alle Übeltäter wagten sich ans Licht.

1 Makk 9:24 In jenen Tagen entstand nun eine fürchterliche Hungersnot, so daß zusammen mit ihnen auch das Land abfiel.

1 Makk 9:25 Bakchides wählte sich die gottlosen Männer aus und machte sie zu Herren des Landes.

1 Makk 9:26 Sie spürten die Anhänger des Judas auf und führten sie dem Bakchides zu. Er strafte und verspottete sie.

1 Makk 9:27 Eine große Drangsal entstand in Israel, wie noch keine gewesen war, seitdem kein Prophet mehr unter ihnen auftrat.

1 Makk 9:28 Da taten sich alle Anhänger des Judas zusammen und sprachen zu Jonatan:

1 Makk 9:29 "Seit dein Bruder Judas dahinging, gibt es keinen mehr, der es ihm gleichtäte, um gegen die Feinde und Bakchides und gegen die Widersacher unseres Volkes vorzugehen.

1 Makk 9:30 Darum erwählen wir dich heute, damit du an seiner Stelle Leiter und Anführer in unseren Kriegen seiest."

1 Makk 9:31 Jonatan übernahm zu jener Zeit den Oberbefehl und trat an die Stelle seines Bruders Judas.

1 Makk 9:32 Davon erhielt Bakchides Kunde und suchte ihn zu töten.

1 Makk 9:33 Als Jonatan und sein Bruder Simon mit all ihrem Anhang davon erfuhren, flohen sie in die Wüste von Tekoa und nahmen ihren Aufenthalt beim Wasser der Zisterne Asphar.

1 Makk 9:34 Bakchides erfuhr davon am Sabbattag. Er zog mit seiner ganzen Heeresmacht auf die andere Seite des Jordans.

1 Makk 9:35 Jonatan hatte seinen Bruder als Anführer des Trosses ausgesandt und die Nabatäer als seine Freunde gebeten, bei ihnen ihr zahlreiches Kriegsgerät niederlegen zu dürfen.

1 Makk 9:36 Da zogen die Jambriter von Medaba aus, ergriffen den Johannes und alles, was er besaß, und zogen damit von dannen.

1 Makk 9:37 Nach diesen Begebenheiten wurde dem Jonatan und seinem Bruder Simon gemeldet, daß die Jambriter eine große Hochzeit feierten und die Braut, die Tochter eines der angesehensten Vornehmen Kanaans, mit großem Geleit von Nadabat einholten.

1 Makk 9:38 Da wurden sie des Blutes ihres Bruders Johannes eingedenk, zogen hinauf und verbargen sich in einer Bergschlucht.

1 Makk 9:39 Sie erhoben ihre Augen, schauten und nahmen viel Lärm und einen großen Aufzug wahr: Der Bräutigam samt seinen Freunden und Brüdern kam ihnen entgegen mit Pauken, Musikinstrumenten und vielen Waffen.

1 Makk 9:40 Da warfen sich jene aus dem Hinterhalt auf sie und töteten sie. Es gab viele Erschlagene. Die Überlebenden aber flohen in das Gebirge, und man bemächtigte sich ihrer ganzen Habe.

1 Makk 9:41 Die Hochzeit ward in Trauer verwandelt, in Klage der Ton ihrer Musikinstrumente.

1 Makk 9:42 So rächten sie das Blut ihres Bruders. Dann zogen sie sich in das Sumpfgelände des Jordans zurück.

1 Makk 9:43 Das vernahm Bakchides. Er kam am Sabbattag mit großem Aufgebot bis zum Ufer des Jordans.

1 Makk 9:44 Jonatan sprach zu seinen Männern: "Auf, kämpfen wir für unser Leben; denn heute ist es nicht so wie gestern und vorgestern.

1 Makk 9:45 Der Kampf droht ja vor uns und hinter uns, das Wasser des Jordans ist hier und dort, dazu noch Sumpfgelände und Dickicht. Keine Stelle ist da, um auszuweichen.

1 Makk 9:46 Schreit nun zum Himmel, damit ihr aus der Gewalt eurer Feinde errettet werdet!"

1 Makk 9:47 Es entbrannte der Kampf. Jonatan streckte seine Hand aus, den Bakchides zu schlagen. Dieser aber wich vor ihm aus.

1 Makk 9:48 Nun stürzten sich Jonatan und die Seinen in den Jordan und schwammen hinüber. Die Gegner aber überschritten den Jordan nicht, um sie zu verfolgen.

1 Makk 9:49 Es fielen von den Truppen des Bakchides an jenem Tag gegen tausend Mann.

1 Makk 9:50 Darauf wandte er sich nach Jerusalem. Man errichtete befestigte Städte in Judäa: die Festung bei Jericho, ferner Emmaus und Bet-Choron, Betel und Tamnata, Pharaton und Tephon, jeweils mit hohen Mauern, Toren und Riegeln.

1 Makk 9:51 Auch belegte er sie mit einer Besatzung, um Israel zu bekämpfen.

1 Makk 9:52 Er befestigte die Städte Betsur und Geser und die Burg; er legte Streitkräfte hinein und Vorräte an Lebensmitteln.

1 Makk 9:53 Die Söhne der Vornehmen des Landes nahm er als Geiseln und legte sie in der Burg von Jerusalem in Gewahrsam.

1 Makk 9:54 Im zweiten Monat des Jahres 153 befahl Alkimus, die Mauer des inneren Tempelhofes niederzulegen. Er zerstörte die Werke der Propheten und ließ mit dem Niederreißen beginnen.

1 Makk 9:55 Genau zu jener Zeit erlitt Alkimus einen Schlaganfall, und sein Unternehmen wurde verhindert. Sein Mund ward verschlossen, er wurde gelähmt und konnte kein Wort mehr sprechen und keine Verfügung über sein Hauswesen treffen.

1 Makk 9:56 Alkimus starb um jene Zeit unter großen Qualen.

1 Makk 9:57 Als Bakchides sah, daß Alkimus tot war, kehrte er zum König zurück. Das Land Juda hatte zwei Jahre lang Ruhe.

1 Makk 9:58 Alle Abtrünnigen beratschlagten jedoch und meinten: "Seht, Jonatan und seine Partei leben in Ruhe und Sicherheit. Wir wollen Bakchides herbeiholen, damit er sie alle in einer Nacht festnehme!"

1 Makk 9:59 Sie zogen also los und berieten sich mit ihm.

1 Makk 9:60 Er machte sich auf, um mit einer großen Truppenmacht zu kommen. Heimlich sandte er allen seinen Bundesgenossen in Judäa Briefe, daß sie Jonatan und seine Anhänger verhaften sollten. Sie vermochten es aber nicht, weil ihr Vorhaben bekanntgeworden war.

1 Makk 9:61 Die Makkabäer nahmen von den Bewohnern des Landes, den Vorkämpfern der Bosheit, gegen fünfzig Mann gefangen und töteten sie.

1 Makk 9:62 Jonatan und Simon samt ihren Anhängern zogen sich nach Bet-Besseï in die Wüste zurück. Er baute seine Ruinen wieder auf und machte es zur Festung.

1 Makk 9:63 Als Bakchides davon erfuhr, zog er seine ganze Streitmacht zusammen und bot auch die Leute aus Judäa auf.

1 Makk 9:64 Nach seiner Ankunft belagerte er Bet-Besseï und bekämpfte die Stadt lange Zeit. Er ließ auch Belagerungsmaschinen bauen.

1 Makk 9:65 Jonatan ließ seinen Bruder Simon in der Stadt zurück und zog mit nur wenigen Leuten auf das Land hinaus.

1 Makk 9:66 Er erschlug den Odomera und seine Brüder und die Phasiriten in ihrem Zeltlager. So begannen sie zu siegen, und ihre Streitkräfte nahmen zu.

1 Makk 9:67 Da machten Simon und die Seinigen einen Ausfall aus der Stadt und verbrannten die Belagerungsmaschinen.

1 Makk 9:68 Sie kämpften gegen Bakchides, besiegten ihn und brachten ihn in große Verlegenheit, weil seine Absicht und sein Feldzug zunichte geworden waren.

1 Makk 9:69 Sein Zorn wandte sich gegen die Abtrünnigen, die ihm den Rat erteilt hatten, in das Land zu kommen. Viele von ihnen ließ er hinrichten; dann faßte er den Entschluß, in sein Land heimzukehren.

1 Makk 9:70 Jonatan brachte dies in Erfahrung. Er schickte Gesandte zu ihm, um mit ihm über den Frieden zu verhandeln und die Rückgabe der Gefangenen zu veranlassen.

1 Makk 9:71 Jener nahm an, willigte ein und verpflichtete sich durch einen Eid, sein ganzes Leben lang ihm nichts Übles mehr antun zu wollen.

1 Makk 9:72 Er gab ihm die Gefangenen zurück, die er früher aus dem Lande Juda weggeführt hatte, zog in sein Land zurück und kam in Zukunft nie mehr in ihr Gebiet.

1 Makk 9:73 Das Schwert hatte also in Israel eine Ruhepause. Jonatan ließ sich in Machmas nieder und begann, das Richteramt im Volk auszuüben. Er sorgte dafür, daß die Gottlosen aus Israel verschwanden.

 

1 Makkabäer Kapitel 10

 

1 Makk 10:1 Im Jahre 160 zog Alexander der Erlauchte, der Sohn des Antiochus, hinauf und eroberte Ptolemaïs. Man nahm ihn auf, und er herrschte dort als König.

1 Makk 10:2 Der König Demetrius hörte davon. Er brachte zahlreiche Truppenverbände zusammen und zog in einen Krieg gegen ihn.

1 Makk 10:3 Demetrius schickte an Jonatan Briefe mit Friedensversicherungen, um ihm damit zu schmeicheln.

1 Makk 10:4 Er sagte sich nämlich: "Wir müssen zuerst einen Freundschaftsvertrag mit ihnen schließen, noch bevor er ihn mit Alexander gegen uns schließt!

1 Makk 10:5 Er wird sich nämlich noch an all das Schlimme erinnern, das wir ihm und seinen Brüdern und dem Volk zugefügt haben."

1 Makk 10:6 Demetrius gab daher dem Jonatan die Vollmacht, Truppen zusammenzuziehen, zu rüsten und sein Verbündeter zu werden. Auch versprach er ihm, die Geiseln, die sich in der Burg befanden, auszuliefern.

1 Makk 10:7 Jonatan kam nach Jerusalem. Er las die Schreiben dem ganzen Volke und auch den Leuten in der Burg vor.

1 Makk 10:8 Diese gerieten in große Furcht, als sie vernahmen, daß der König ihm die Vollmacht gegeben habe, ein Heer zusammenzubringen.

1 Makk 10:9 Die Leute auf der Burg lieferten nun dem Jonatan die Geiseln aus, und er gab sie ihren Eltern zurück.

1 Makk 10:10 Jonatan nahm Wohnung in Jerusalem. Er begann zu bauen und die Stadt wieder instand zu setzen.

1 Makk 10:11 Den Bauarbeitern gab er den Befehl, die Mauern zu bauen und den Berg Sion mit Quadersteinen wie eine Festung auszubauen. Diese führten den Auftrag aus.

1 Makk 10:12 Die Fremdstämmigen, die sich in den von Bakchides errichteten Festungen befanden, wurden flüchtig.

1 Makk 10:13 Jeder verließ seinen Aufenthaltsort und zog in sein Heimatland.

1 Makk 10:14 Nur in Betsur blieben einige Leute, die Gesetz und Satzungen verlassen hatten, zurück. Die Stadt diente nämlich als Zufluchtsstätte.

1 Makk 10:15 Der König Alexander hörte von den Versprechungen, die Demetrius dem Jonatan zukommen ließ. Man erzählte ihm ferner von den Kriegen und Heldentaten, die er und seine Brüder vollbracht hätten, und von den Mühsalen, die sie ausgehalten.

1 Makk 10:16 Da sprach er: "Solch einen Mann werden wir nie mehr finden. Wohlan, wir wollen ihn zu unserem Freund und Bundesgenossen machen!"

1 Makk 10:17 Da verfaßte er ein Schreiben und sandte es an ihn; es lautete etwa folgendermaßen:

1 Makk 10:18 "König Alexander grüßt Bruder Jonatan.

1 Makk 10:19 Wir haben von dir erfahren, daß du ein tapferer Mann bist und dich eignest, unser Freund zu sein.

1 Makk 10:20 Wir haben dich also heute zum Hohenpriester deines Volkes bestimmt und verfügt, daß man dich "Freund des Königs" nenne [dazu sandte er ihm ein Purpurgewand und einen goldenen Stirnreif], damit du zu uns hältst und mit uns in Freundschaft lebst."

1 Makk 10:21 Im siebten Monat des Jahres 160 zog Jonatan am Laubhüttenfest die heilige Amtstracht an. Er brachte auch Streitkräfte zusammen und traf umfangreiche Rüstungen.

1 Makk 10:22 Als Demetrius von diesen Dingen vernahm, wurde er sehr bestürzt und sprach:

1 Makk 10:23 "Wie konnten wir nur dulden, daß uns Alexander zuvorkam, sich der Freundschaft der Juden als Stütze zu versichern?

1 Makk 10:24 Auch ich will ihnen ermunternde Worte schreiben, Erhöhung und Geschenke versprechen, damit sie mir Beistand leisten!"

1 Makk 10:25 In diesem Sinne ließ er ihnen ein Angebot zukommen: "König Demetrius entbietet dem jüdischen Volke Gruß.

1 Makk 10:26 Ihr habt die gegenseitigen Verträge gehalten, seid mit uns in Freundschaft geblieben und habt euch nicht unseren Feinden angeschlossen; dies hörten wir und sind froh darüber.

1 Makk 10:27 Verharret nur weiter darin, uns Treue zu bewahren! Wir werden euch das Gute vergelten, das ihr uns erweist.

1 Makk 10:28 Wir werden euch viele Erleichterungen zugestehen und euch Geschenke geben.

1 Makk 10:29 Und nun befreie ich euch und lasse allen Juden die Steuern nach, auch die Salz- und die Kronensteuer.

1 Makk 10:30 Den Betrag vom dritten Teil der Saatfrüchte und der Hälfte der Baumfrüchte, der mir zufällt, erlasse ich von heute an und für die kommende Zeit. Ich werde ihn nicht mehr einziehen vom Lande Juda und von den drei Bezirken, die von Samaria zu ihm gekommen sind.

1 Makk 10:31 Jerusalem sei heilig und frei, ebenso sein Bezirk, die Zehnten und Abgaben!

1 Makk 10:32 Ich verzichte auf die Herrschaft über die Burg in Jerusalem und überlasse sie dem Hohenpriester, damit er dort Mannschaften aufstelle nach seiner eigenen Wahl, um dieselbe zu bewachen.

1 Makk 10:33 Alle Juden, die vom Land Juda irgendwohin in meinem Reich als Kriegsgefangene verschleppt worden sind, lasse ich ohne Gegenleistung frei. Alle sollen Steuererlaß - auch für ihr Vieh - erhalten!

1 Makk 10:34 Auch alle Festtage, Sabbate, Neumondtage und gesetzlich festgelegten Tage, dazu drei Tage vor und drei Tage nach dem Fest seien insgesamt Tage der Dienstfreiheit und des Erlasses für alle Juden in meinem Reich!

1 Makk 10:35 Niemand wird die Erlaubnis erhalten, wegen irgendeines Rechtsgeschäftes jemand von ihnen zu belangen oder zu belästigen.

1 Makk 10:36 Auch sollen gegen dreißigtausend Mann aus den Juden zu den königlichen Truppen ausgehoben und besoldet werden, wie es allen königlichen Truppen zukommt.

1 Makk 10:37 Vertreter von ihnen sollen in die großen königlichen Festungen kommen, andere sollen an königlichen Amtsstellen beschäftigt werden, die Vertrauen voraussetzen. Eigene Vorgesetzte und Vorsteher sollen sie haben, auch mögen sie nach ihren Gesetzen wandeln, wie es der König bereits im Lande Juda angeordnet hat.

1 Makk 10:38 Die drei Amtsbezirke, die von der Landschaft Samaria Judäa einverleibt sind, sollen unter eine einheitliche Leitung kommen und keiner andern Macht unterworfen sein als der des Hohenpriesters!

1 Makk 10:39 Ptolemaïs und das angrenzende Gebiet vermache ich als Geschenk dem Heiligtum in Jerusalem, um den Aufwand zu decken, der dem Heiligtum zukommt.

1 Makk 10:40 Auch stifte ich alljährlich fünfzehntausend Silbersekel aus den königlichen Einkünften von den dazu bestimmten Orten.

1 Makk 10:41 Die ganze noch fällige Summe, die man von den Leistungen noch nicht abgeliefert hat wie in früheren Jahren, soll man von jetzt ab für den Tempelbedarf ausgeben!

1 Makk 10:42 Außerdem sollen die fünftausend Silbersekel, die man von dem alljährlich berechneten Einkommen des Tempels genommen hat, ebenfalls erlassen sein, weil sie den diensttuenden Priestern zukommen!

1 Makk 10:43 Diejenigen, die in das Heiligtum von Jerusalem und in all seine Bezirke hineinfliehen, weil sie in einer Königssache oder in irgendeiner andern Angelegenheit etwas Schuldbares getan haben, sollen unbehelligt bleiben samt allem, was ihnen in meinem Königreich gehört!

1 Makk 10:44 Was zum Aufbau und zur Neuherstellung der Kunstwerke des Heiligtums notwendig ist, soll aus der königlichen Kasse bestritten werden!

1 Makk 10:45 Auch die Kosten zum Aufbau der Mauern Jerusalems und ihrer Befestigung ringsum sollen aus den Einkünften des Königs bestritten werden, ebenso (der Betrag) für den Bau der Stadtmauern in Judäa!"

1 Makk 10:46 Jonatan und das Volk hörten von diesen Zusicherungen, glaubten ihnen aber nicht und wiesen sie ab, weil sie der großen Bosheit eingedenk waren, die er an Israel verübt und mit der er sie in große Drangsal gebracht hatte.

1 Makk 10:47 Vielmehr schenkten sie Alexander ihr Vertrauen, der ihnen als erster friedliche Worte gesagt hatte, und blieben allezeit seine Waffenbrüder.

1 Makk 10:48 König Alexander zog starke Truppenverbände zusammen und schlug gegenüber von Demetrius sein Lager auf.

1 Makk 10:49 Die beiden Könige lieferten sich eine Schlacht; das Heer des Demetrius mußte fliehen, und Alexander verfolgte ihn. So gewann er die Oberhand.

1 Makk 10:50 Mit Hartnäckigkeit kämpfte er bis Sonnenuntergang. An jenem Tag fiel Demetrius.

1 Makk 10:51 Danach sandte Alexander an Ptolemäus, den König von Ägypten, Boten und ließ berichten:

1 Makk 10:52 "Ich bin wieder in mein Reich zurückgekehrt und habe mich auf den Thron meiner Väter gesetzt, mich der Herrschaft bemächtigt und den Demetrius vernichtet. Ich habe von unserem Land Besitz genommen.

1 Makk 10:53 Ich habe mit ihm einen Kampf ausgefochten, und er wurde mit seinem Heer von uns geschlagen. Wir haben seinen königlichen Thron bestiegen.

1 Makk 10:54 Wir wollen also jetzt miteinander Freundschaft schließen! Gib mir nun deine Tochter zur Frau; ich will mich mit dir verschwägern und dir und ihr Geschenke geben, die deiner würdig sind!"

1 Makk 10:55 Da gab der König Ptolemäus diese Antwort: "O seliger Tag, an dem du in das Land deiner Väter zurückkehrtest und dich auf ihren Königsthron setztest!

1 Makk 10:56 Nun gut, ich will dir gewähren, wovon du schriebst! Doch komme mir bis Ptolemaïs entgegen, damit wir einander sehen! Ich will mich mit dir verschwägern, wie du gesagt hast."

1 Makk 10:57 So verließ Ptolemäus mit seiner Tochter Kleopatra Ägypten und kam im Jahre 162 nach Ptolemaïs.

1 Makk 10:58 Der König Alexander kam mit ihm zusammen, und dieser gab ihm seine Tochter Kleopatra. Man feierte ihre Hochzeit in Ptolemaïs, wie es bei Königen Brauch ist, mit gewaltigem Prunk.

1 Makk 10:59 Der König Alexander aber schrieb an Jonatan, er solle sich zu einem Treffen mit ihm einfinden.

1 Makk 10:60 Da reiste er mit Gepränge nach Ptolemaïs und hatte eine Begegnung mit den beiden Königen. Auch gab er ihnen und ihren Freunden Silber und Gold sowie zahlreiche Geschenke. So fand er Gnade vor ihnen.

1 Makk 10:61 Es rotteten sich aber gegen ihn frevelhafte Männer aus Israel zusammen, Gesetzesübertreter, um ihn zu verklagen. Der König schenkte ihnen jedoch kein Gehör.

1 Makk 10:62 Der König gab vielmehr den Befehl, man solle Jonatan seine Gewandung abnehmen und ihn mit dem Purpur bekleiden. So geschah es.

1 Makk 10:63 Der König ließ ihn neben sich Platz nehmen und sagte zu seinen Amtsleuten: "Geht mit ihm mitten in die Stadt und verkündet, daß niemand ihn aus irgendeinem Grund verklagen oder wegen irgendeiner Angelegenheit belästigen dürfe!"

1 Makk 10:64 Als nun die Ankläger von seiner Ehrung und von der Bekanntmachung erfuhren und daß er mit dem Purpur bekleidet wurde, da flohen sie insgesamt.

1 Makk 10:65 Der König erwies ihm Ehre und ließ ihn in die Liste seiner vertrautesten Freunde eintragen. Er machte ihn zum Befehlshaber und Statthalter.

1 Makk 10:66 Jonatan kehrte nach Jerusalem zurück in Frieden und Freude.

1 Makk 10:67 Im Jahre 165 kam Demetrius, der Sohn des Demetrius, aus Kreta in das Land seiner Väter.

1 Makk 10:68 Davon vernahm der König Alexander. Er wurde sehr bekümmert und kehrte nach Antiochien zurück.

1 Makk 10:69 Demetrius setzte den Apollonius zum Statthalter von Cölesyrien ein. Dieser brachte eine gewaltige Streitmacht zusammen und lagerte bei Jamnia. Er sandte an den Hohenpriester Jonatan folgende Meldung:

1 Makk 10:70 "Du als einziger empörst dich gegen uns; ich aber bin deinetwegen zum Gelächter und zum Spott geworden. Warum behauptest du uns gegenüber auf dem Gebirge die Macht?

1 Makk 10:71 Wohlan, wenn du auf deine Streitkräfte vertraust, dann steige zu uns in die Ebene hinab! Dort werden wir uns miteinander messen; denn bei mir ist die Streitmacht der Städte.

1 Makk 10:72 Frage doch nach und erkundige dich, wer ich bin und wer die anderen sind, die uns Hilfe leisten! Man wird dir sagen: Ihr könnt euch vor uns nicht halten; denn schon zweimal haben deine Väter in ihrem Land eine Niederlage erlitten.

1 Makk 10:73 Auch jetzt kannst du einer solchen Reiterei und Heeresmacht in der Ebene, wo es keinen Stein und keinen Kiesel und keinen Zufluchtsort gibt, nicht standhalten."

1 Makk 10:74 Als nun Jonatan die Worte des Apollonius hörte, ward er tief beleidigt, musterte zehntausend Mann und verließ Jerusalem. Sein Bruder Simon kam ihm zu Hilfe herbei.

1 Makk 10:75 Er lagerte sich bei Joppe. Die Stadtbürger aber verriegelten die Tore, weil eine Besatzung des Apollonius in Joppe war. Die Juden stürmten wider sie an.

1 Makk 10:76 Erschreckt öffneten nun die Bürger die Tore, und Jonatan bemächtigte sich Joppes.

1 Makk 10:77 Als Apollonius davon hörte, ließ er dreitausend Berittene und eine große Heeresmacht aufbrechen. Er marschierte auf Azotus zu, als wollte er nur durchziehen. Gleichzeitig aber bewegte er sich zur Ebene, weil er viel Reiterei hatte und auf sie vertraute.

1 Makk 10:78 Jonatan setzte ihm nach bis Azotus; hier gerieten die Heere aneinander.

1 Makk 10:79 Apollonius hatte heimlich hinter den Juden tausend Reiter zurückgelassen.

1 Makk 10:80 Jonatan erfuhr, daß in seinem Rücken ein Hinterhalt sei. Sie umzingelten seine Heeresmacht und beschossen das Kriegsvolk von früh bis spät mit Pfeilen.

1 Makk 10:81 Doch das Kriegsvolk hielt stand, wie Jonatan befohlen hatte; die feindlichen Rosse aber ermüdeten.

1 Makk 10:82 Da zog Simon seine Streitmacht heran und kämpfte gegen die Reihe des Fußvolkes; denn die Reiterei war bereits kampfunfähig. Sie wurden von ihm besiegt und flohen.

1 Makk 10:83 Auch die Reiterei zerstreute sich in der Ebene. Sie flohen nach Azotus und betraten das Haus des Dagon, ihren Götzentempel, um sich in Sicherheit zu bringen.

1 Makk 10:84 Nun brannte Jonatan Azotus und die Städte im Umkreis nieder und raffte ihre Beute an sich. Auch das Heiligtum des Dagon samt den dorthin Geflüchteten ließ er verbrennen.

1 Makk 10:85 Die Anzahl derer, die durch das Schwert fielen, zusammen mit den Verbrannten betrug etwa achttausend Mann.

1 Makk 10:86 Jonatan zog von dort weg und schlug sein Lager bei Askalon auf. Da zogen ihm die Bürger der Stadt mit großem Gepränge entgegen.

1 Makk 10:87 Dann kehrte er mit seinen Leuten mit reicher Beute beladen nach Jerusalem zurück.

1 Makk 10:88 Als nun der König Alexander von diesen Vorfällen erfuhr, ehrte er den Jonatan noch mehr.

1 Makk 10:89 Er sandte ihm eine goldene Spange, wie man sie der Sitte gemäß königlichen Verwandten gibt. Auch gab er ihm Akkaron und das angrenzende Gebiet zum Besitz.

 

1 Makkabäer Kapitel 11

 

1 Makk 11:1 Der König von Ägypten sammelte Streitkräfte, die so zahlreich waren wie der Sand am Meeresufer, dazu auch viele Schiffe. Er suchte das Reich Alexanders mit Hinterlist zu erobern und seinem Reich einzuverleiben.

1 Makk 11:2 Er zog nach Syrien, friedliche Worte auf seinen Lippen. Die Bürger der Städte öffneten ihm die Tore und zogen ihm huldigend entgegen; denn es bestand eine Anweisung des Königs Alexander, ihm huldigend entgegenzuziehen, weil er sein Schwiegervater wäre.

1 Makk 11:3 Sobald Ptolemäus in jede einzelne Stadt eingezogen war, ordnete er Truppen als Besatzung in jede Stadt ab.

1 Makk 11:4 Als sie sich nun Azotus näherten, zeigte man ihm das durch Feuer zerstörte Dagonheiligtum, die Ruinen von Azotus und den umliegenden Orten, die hingeworfenen Leichen und die Verbrannten, die Jonatan im Kriege verbrannt hatte. Man hatte nämlich Haufen von ihnen seinem Weg entlang aufgeschichtet.

1 Makk 11:5 Man erzählte dem König, was Jonatan getan hatte, um ihn zu verdächtigen. Der König aber schwieg dazu.

1 Makk 11:6 Jonatan zog mit Gepränge dem König nach Joppe entgegen. Sie begrüßten einander und übernachteten dort.

1 Makk 11:7 Jonatan begleitete den König bis zu dem Fluß, der Eleutherus heißt. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück.

1 Makk 11:8 Der König Ptolemäus unterwarf sich aber die an der Küste liegenden Städte bis Seleukia, das am Meer liegt. Er hegte gegen Alexander schlimme Pläne.

1 Makk 11:9 An den König Demetrius schickte er Gesandte mit dem Anerbieten: "Komm, wir wollen miteinander ein Bündnis schließen! Ich gebe dir meine Tochter, die Alexander besitzt, und du sollst im Reich deines Vaters als König herrschen!

1 Makk 11:10 Es tut mir nämlich leid, daß ich ihm meine Tochter gab. Denn er hatte versucht, mich zu ermorden."

1 Makk 11:11 So verdächtigte er Alexander, weil er nach dessen Reich trachtete.

1 Makk 11:12 Er nahm ihm seine Tochter weg und gab sie dem Demetrius. So kam es zum Bruch mit Alexander und zur offenen Feindschaft.

1 Makk 11:13 Ptolemäus zog in Antiochien ein und setzte sich Asiens Krone aufs Haupt. So hatte er zwei Kronen auf sein Haupt gesetzt, die von Ägypten und die von Asien.

1 Makk 11:14 König Alexander war aber damals in Kilikien, weil die Bewohner jener Gegenden abtrünnig geworden waren.

1 Makk 11:15 Als Alexander von diesen Ereignissen hörte, zog er gegen ihn zu Felde. Auch Ptolemäus rückte aus, trat ihm mit überlegener Macht entgegen und zwang ihn zur Flucht.

1 Makk 11:16 Da floh Alexander nach Arabien, um dort Schutz zu suchen. König Ptolemäus aber stand auf der Höhe seiner Macht.

1 Makk 11:17 Der Araber Zabdiel enthauptete Alexander und schickte dessen Kopf an Ptolemäus.

1 Makk 11:18 Der König Ptolemäus selbst starb drei Tage danach, und seine Leute, die in den Festungen zurückgelassen waren, fanden durch die Bewohner jener Festungen ihr Ende.

1 Makk 11:19 Im Jahre 167 gelangte Demetrius zur Herrschaft.

1 Makk 11:20 In jenen Tagen scharte Jonatan die Mannschaften aus Judäa zusammen, um die Burg in Jerusalem zu erobern. Er ließ viele Belagerungsmaschinen gegen sie aufstellen.

1 Makk 11:21 Da begaben sich einige Feinde ihres Volkes, vom Gesetz abgefallene Leute, zum König und meldeten ihm, daß Jonatan die Burg belagere.

1 Makk 11:22 Demetrius wurde auf diese Kunde hin zornig. Unverzüglich brach er auf und kam nach Ptolemaïs. Er gab Jonatan schriftliche Anweisung, von der Belagerung abzustehen und sich so schnell wie möglich nach Ptolemaïs zu begeben, um mit ihm zusammenzutreffen.

1 Makk 11:23 Jonatan erteilte auf diese Nachricht hin den Befehl, die Belagerung fortzusetzen. Er wählte aus den Ältesten Israels und aus den Priestern einige aus und begab sich in die Gefahr.

1 Makk 11:24 Bepackt mit Silber und Gold, Gewändern und anderen Gastgeschenken in recht großer Menge, reiste er nach Ptolemaïs zum König. Er fand tatsächlich Gnade vor ihm.

1 Makk 11:25 Allerdings verklagten ihn einige Abtrünnige aus dem Volk.

1 Makk 11:26 Der König jedoch tat an ihm genauso, wie seine Vorgänger getan hatten. Er erwies ihm hohe Ehre in Gegenwart aller seiner Vertrauten.

1 Makk 11:27 Er bestätigte ihm das Hohepriestertum und alle anderen Würdenstellungen, die er von früher her hatte, und veranlaßte, daß er unter die ersten Vertrauten gezählt wurde.

1 Makk 11:28 Jonatan ersuchte den König, Judäa und die drei Provinzen von Samaria von der Steuer zu befreien. Dafür versprach er ihm dreihundert Talente.

1 Makk 11:29 Der König war damit einverstanden und ließ dem Jonatan über all dies eine Urkunde ausstellen, die folgenden Wortlaut hatte:

1 Makk 11:30 "Der König Demetrius entbietet dem Bruder Jonatan und dem jüdischen Volk seinen Gruß.

1 Makk 11:31 Die Abschrift des Briefes, den wir euretwegen unserem Verwandten Lasthenes schrieben, senden wir auch an euch zur Kenntnisnahme.

1 Makk 11:32 König Demetrius entbietet Vater Lasthenes seinen Gruß.

1 Makk 11:33 Wir haben beschlossen, dem Volk der Juden, unseren Freunden und Hütern unseres Rechtes, zum Dank für ihre wohlwollende Gesinnung gegen uns Vergünstigungen einzuräumen.

1 Makk 11:34 Wir treten ihnen also das Gebiet von Judäa ab und die drei Bezirke Ephraim, Lydda und Ramataïm. Diese sollen von Samaria Judäa einverleibt werden mit allem, was zu ihnen gehört. Allen, die in Jerusalem ihren Opferpflichten genügen, erlassen wir die königlichen Abgaben, die der König ehedem jährlich von ihren Erzeugnissen des Bodens und der Fruchtbäume bezog.

1 Makk 11:35 Ebenso erlassen wir von jetzt ab alles andere, was uns zusteht an Zehnten und uns zufallenden Steuern, auch die von den Salzteichen sowie die Kronenspende, die uns zukommt; das alles wollen wir ihnen gewähren.

1 Makk 11:36 Nicht ein Punkt soll hieran von jetzt an und für alle kommenden Zeiten geändert werden.

1 Makk 11:37 Jetzt aber seid darum besorgt, eine Abschrift hiervon anfertigen zu lassen! Diese soll dem Jonatan gegeben und auf dem heiligen Berg an einem geeigneten, sichtbaren Platz aufgestellt werden!"

1 Makk 11:38 Der König Demetrius sah, daß in seinem ganzen Lande Ruhe herrschte und daß nichts mehr gegen ihn stand. Deshalb entließ er alle seine Streitkräfte in ihre Heimat. Ausgenommen davon waren die Streitkräfte der Fremdvölker, die er sich von den Inseln der Völker angeworben hatte. Dadurch wurden ihm alle Streitkräfte, die noch aus der Zeit der Väter bestanden, feindlich gesinnt.

1 Makk 11:39 Tryphon aber hatte ehemals zu den Parteigängern des Alexander gehört. Er merkte, daß alle Truppen gegen Demetrius murrten, und begab sich deshalb zu dem Araber Jamliku, der den kleinen Antiochus, den Sohn des Alexander, zu erziehen hatte.

1 Makk 11:40 Er drängte ihn, daß er ihm den Knaben anvertraue, damit er an Stelle seines Vaters die Königsherrschaft antrete. Auch erstattete er ihm Bericht, was Demetrius alles verübt habe und mit welchem Haß seine Truppen gegen ihn erfüllt seien. Er hielt sich dort längere Zeit auf.

1 Makk 11:41 Da ließ Jonatan den König Demetrius ersuchen, die Besatzung aus der Burg von Jerusalem zu entfernen und ebenso die Besatzungen in den Festungen; denn diese befehdeten Israel dauernd.

1 Makk 11:42 Demetrius schickte an Jonatan folgende Botschaft: "Nicht nur dies will ich dir und deinem Volk gewähren, sondern ich will dich und dein Volk ganz besonders auszeichnen, wenn sich mir dazu eine Gelegenheit bietet.

1 Makk 11:43 Jetzt aber kannst du nichts Besseres tun, als mir sofort Kriegsleute schicken, die auf meiner Seite kämpfen; denn alle meine Streitkräfte fielen von mir ab."

1 Makk 11:44 Da schickte ihm Jonatan dreitausend kriegstüchtige Männer nach Antiochien. Sie kamen zum König, und dieser war über ihr Kommen hocherfreut.

1 Makk 11:45 Die Einwohner der Stadt aber rotteten sich mitten im Stadtgebiet zusammen, gegen hundertzwanzigtausend Mann, und wollten den König beseitigen.

1 Makk 11:46 Der König flüchtete in den Palast; die Einwohner der Stadt aber besetzten die Durchgangsstraßen und eröffneten den Kampf.

1 Makk 11:47 Der König rief die Juden zu Hilfe. Diese wurden alle insgesamt um ihn zusammengezogen, verteilten sich in der Stadt und töteten an jenem Tage etwa hunderttausend Mann.

1 Makk 11:48 Die Stadt steckten sie in Brand und machten damals große Beute. Den König aber retteten sie.

1 Makk 11:49 Als nun die Bürger sahen, daß die Juden nach freiem Belieben sich der Stadt bemächtigten, verloren sie den Mut und schrieen zum König in bittendem Ton:

1 Makk 11:50 "Reiche uns die Friedenshand, damit die Juden mit dem Krieg gegen uns und die Stadt aufhören!"

1 Makk 11:51 Man warf die Waffen weg und schloß Frieden. Die Juden aber waren beim König und bei allen Bewohnern seines Reiches hoch in Ehren. Sie kehrten beutebeladen nach Jerusalem zurück.

1 Makk 11:52 Als nun König Demetrius wieder auf seinem Herrschaftsthron saß und das Land unter ihm Ruhe hatte,

1 Makk 11:53 da brach er sämtliche Versprechungen, wandte sich ab von Jonatan und vergalt ihm die Beweise des gezeigten Wohlwollens in keiner Weise; vielmehr bedrängte er ihn hart.

1 Makk 11:54 Danach kehrte Tryphon zurück. In seiner Begleitung befand sich Antiochus, der noch blutjung war. Dieser trat die Herrschaft an und setzte sich eine Krone auf.

1 Makk 11:55 Um ihn sammelten sich alle Streitkräfte, die Demetrius entlassen hatte, und kämpften gegen diesen. Er mußte fliehen und erlitt eine Niederlage.

1 Makk 11:56 Tryphon bekam die Elefanten in Besitz und eroberte Antiochien.

1 Makk 11:57 Nun schrieb der junge Antiochus an Jonatan: "Ich bestätige dir die Hohepriesterwürde, setze dich ein über die vier Gebiete und verfüge, daß du zu den Freunden des Königs gehörst."

1 Makk 11:58 Er übersandte ihm goldenes Tafelgeschirr und erteilte ihm die Erlaubnis, aus goldenen Gefäßen zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.

1 Makk 11:59 Seinen Bruder Simon bestellte er zum Oberbefehlshaber des Gebietes von der tyrischen Treppe bis zum Grenzgebiet Ägyptens.

1 Makk 11:60 Jonatan rückte aus und durchzog das Gebiet westlich vom Euphrat und die Städte. Die gesamte syrische Streitmacht scharte sich um ihn, um Waffenhilfe zu leisten. Als er nach Askalon kam, empfingen ihn die Stadtbürger voll Ehrerbietung.

1 Makk 11:61 Von dort zog er weiter nach Gaza. Die Bürger von Gaza aber verriegelten die Tore. Er belagerte nunmehr die Stadt, brannte ihre Vororte nieder und plünderte sie.

1 Makk 11:62 Die Einwohner von Gaza wurden bei Jonatan vorstellig, und er reichte ihnen die Friedenshand. Die Söhne ihrer vornehmsten Bürger aber ließ er als Geiseln ergreifen, schickte sie nach Jerusalem und durchzog das Land bis nach Damaskus.

1 Makk 11:63 Jonatan vernahm, daß die Truppenführer des Demetrius im galiläischen Kedes mit vielen Streitkräften eingetroffen seien, in der Absicht, ihn aus dem Amt zu verdrängen.

1 Makk 11:64 Da trat er ihnen entgegen; seinen Bruder Simon aber hatte er im Land (Juda) zurückgelassen.

1 Makk 11:65 Simon belagerte Betsur, kämpfte lange Zeit gegen die Stadt und schloß sie ein.

1 Makk 11:66 Die Bewohner baten ihn um Frieden, den er ihnen auch gewährte. Jedoch vertrieb er sie von dort, bemächtigte sich der Stadt und legte eine Besatzung hinein.

1 Makk 11:67 Jonatan lagerte mit seinem Heer am See Genesareth. In der Morgenfrühe brachen sie nach der Ebene von Chazor auf.

1 Makk 11:68 Da kam ihm plötzlich in der Ebene ein fremdstämmiges Heer entgegen. Die Feinde hatten einen Hinterhalt wider ihn ins Gebirge gelegt, sie selber aber traten ihm entgegen.

1 Makk 11:69 Die Kämpfer aus dem Hinterhalt brachen aus ihren Stellungen hervor und eröffneten den Kampf.

1 Makk 11:70 Da flohen alle Leute um Jonatan. Keiner von ihnen blieb zurück außer den Truppenführern Mattatias, dem Sohn des Absalom, und Judas, dem Sohn des Chalphi.

1 Makk 11:71 Jonatan zerriß sein Gewand, streute sich Staub auf das Haupt und betete.

1 Makk 11:72 Dann stürzte er sich in den Kampf gegen sie und brachte ihnen eine Niederlage bei, so daß sie flohen.

1 Makk 11:73 Seine eigenen Leute, die auf der Flucht waren, sahen es, kehrten zu ihm zurück und nahmen mit ihm zusammen die Verfolgung bis zu ihrem Lager in Kedes auf. Dort machten sie halt.

1 Makk 11:74 Von den Fremdstämmigen fielen an jenem Tage etwa 3 000 Mann. Jonatan aber kehrte nach Jerusalem zurück.

 

1 Makkabäer Kapitel 12

 

1 Makk 12:1 Jonatan merkte, daß die Zeit für ihn günstig wäre. Er wählte also Männer aus und sandte sie nach Rom, um die Freundschaft mit den Römern zu bestätigen und zu erneuern.

1 Makk 12:2 Auch an die Spartaner und an andere Völker schickte er Briefe desselben Inhalts.

1 Makk 12:3 So reisten sie nach Rom, betraten die Ratsversammlung und sprachen: "Der Hohepriester Jonatan und das jüdische Volk sandten uns, um das Freundschafts- und Waffenbündnis, wie es schon früher geschlossen wurde, zu erneuern."

1 Makk 12:4 Man gab ihnen Briefe an die Vorsteher der einzelnen Orte mit, sie möchten ihnen sicheres Geleit bis in das Land Judäa gewähren.

1 Makk 12:5 Dies ist die Abschrift des Briefes, den Jonatan an die Spartaner schrieb:

1 Makk 12:6 "Der Hohepriester Jonatan, der Hohe Rat des Volkes, die Priester und das übrige Volk der Juden entbieten ihren Brüdern, den Spartanern, Grüße.

1 Makk 12:7 Schon früher ist an Onias, den Hohenpriester, von Areios, eurem König, ein Schreiben geschickt worden, daß ihr unsere Brüder seid, wie die vorliegende Abschrift bezeugt.

1 Makk 12:8 Onias hat den Abgesandten ehrenvoll aufgenommen und sich das Schreiben geben lassen, in dem von Bundesgenossenschaft und Freundschaft ausdrücklich die Rede war.

1 Makk 12:9 Wir benötigen diese allerdings nicht, da wir als Trost die heiligen Bücher in unseren Händen haben.

1 Makk 12:10 Trotzdem wagten wir, die Verwandtschaft und Freundschaft mit euch zu erneuern, damit wir euch nicht entfremdet werden. Lange ist es nämlich her, seitdem ihr eure Boten an uns gesandt habt.

1 Makk 12:11 Wir erinnern uns aber bei jeder Gelegenheit ohne Unterlaß an euch, an den Festen und an den sonstigen geeigneten Tagen, bei den Opfern, die wir darbringen, und bei den Gebeten, wie es ja recht und geziemend ist, der Brüder zu gedenken.

1 Makk 12:12 Wir freuen uns über euren Ruhm.

1 Makk 12:13 Uns selbst haben vielerlei Drangsale und zahlreiche Kriege festgehalten. Die Könige rings um uns her griffen uns an.

1 Makk 12:14 Wir wollten aber weder euch noch unseren sonstigen Bundesgenossen und Freunden mit diesen Kriegen lästig fallen.

1 Makk 12:15 Denn unsere Hilfe kommt vom Himmel, der uns unterstützt. Wir wurden aus der Gewalt der Feinde errettet, und unsere Feinde wurden gedemütigt.

1 Makk 12:16 Wir haben den Numenius, den Sohn des Antiochus, und den Antipater, den Sohn des Jason, ausgewählt und zu den Römern geschickt, um die frühere Freundschaft und Bundesgenossenschaft mit ihnen zu erneuern.

1 Makk 12:17 Wir erteilten ihnen den Auftrag, auch zu euch zu reisen, euch zu grüßen und euch das Schreiben über die Vertragserneuerung und über unsere Verwandtschaft zu übergeben.

1 Makk 12:18 Jetzt aber wäre es schön von euch, wenn ihr uns darauf eine Antwort gäbet!"

1 Makk 12:19 Dies ist die Abschrift des Briefes, den man an Onias sandte:

1 Makk 12:20 "Der Spartanerkönig Areios entbietet dem Hohenpriester Onias Grüße.

1 Makk 12:21 In einer Schrift über Spartaner und Juden entdeckte man, daß sie Blutsverwandte seien und sich von Abraham herleiten.

1 Makk 12:22 Nachdem wir dies in Erfahrung gebracht haben, ist es angebracht, daß ihr uns über euer Wohlergehen schreibt.

1 Makk 12:23 Unsererseits schreiben wir euch das Gegenangebot: Euer Viehbestand und eure Habe gehören uns, und alles Unsrige gehört euch. Wir ordnen an, daß die Boten euch entsprechend berichten."

1 Makk 12:24 Jonatan hörte davon, daß die Truppenführer des Demetrius mit einer größeren Streitmacht als zuvor zurückgekehrt wären, um gegen ihn Krieg zu führen.

1 Makk 12:25 Er brach von Jerusalem auf und zog ihnen in das Gebiet von Hamat entgegen, um ihnen keine Gelegenheit zu geben, sein eigenes Land zu betreten.

1 Makk 12:26 Er entsandte Späher in ihr Lager. Sie kehrten zurück und brachten ihm die Meldung, daß man sich rüste, nachts über die Juden herzufallen.

1 Makk 12:27 Als die Sonne unterging, erteilte Jonatan seinen Leuten den Befehl, wach und bewaffnet zu bleiben, um die ganze Nacht hindurch zum Kampf bereit zu sein. Auch stellte er Vorwachen rings um das Lager auf.

1 Makk 12:28 Als die Gegner hörten, daß Jonatan mit den Seinigen zum Kampf bereit sei, gerieten sie in Furcht und wurden mutlos. Sie entzündeten Feuer in ihrem Lager und zogen ab.

1 Makk 12:29 Jonatan und die Seinigen wußten es bis zur Morgenfrühe nicht; denn sie sahen die Feuer brennen.

1 Makk 12:30 Da nahm Jonatan die Verfolgung auf, konnte aber die Feinde nicht mehr einholen; denn sie hatten den Fluß Eleutherus bereits überschritten.

1 Makk 12:31 So bog Jonatan gegen die Araber, die sogenannten Sabadäer, ab, schlug sie und nahm ihnen Beute ab.

1 Makk 12:32 Er zog weiter, kam nach Damaskus und durchzog das ganze Land.

1 Makk 12:33 Auch Simon war ausgezogen und bis Askalon und zu den in der Nähe gelegenen Festungen gekommen. Dann bog er nach Joppe ab und nahm die Stadt ein.

1 Makk 12:34 Er hatte nämlich erfahren, daß man die Festung den Anhängern des Demetrius übergeben wolle. Da legte er eine Besatzung hinein, sie zu bewachen.

1 Makk 12:35 Und Jonatan kehrte zurück, versammelte die Ältesten des Volkes und faßte mit ihnen den Entschluß, Festungen in Judäa zu bauen,

1 Makk 12:36 auch die Mauern von Jerusalem höher zu machen und eine besonders hohe Mauer zwischen die Burg und die Stadt zu legen. Jene sollte dadurch von der Stadt getrennt und ganz auf sich allein gestellt werden, so daß die Leute weder kaufen noch verkaufen könnten.

1 Makk 12:37 So tat man sich zusammen, die Stadt wieder aufzubauen. Von der im Osten gelegenen Mauer am Bach war ein Teil eingestürzt. Man stellte das sogenannte Chaphenata wieder her.

1 Makk 12:38 Simon aber baute Adida in der Niederung aus, befestigte es und setzte Tore und Riegel ein.

1 Makk 12:39 Da versuchte Tryphon, König über Asien zu werden, sich die Krone aufzusetzen und an den König Antiochus Hand anzulegen.

1 Makk 12:40 Er befürchtete aber, Jonatan würde dies nicht zulassen und gegen ihn kämpfen. Darum strebte er danach, ihn festzunehmen und zu töten. So brach er denn nach Bet-Schean auf.

1 Makk 12:41 Jonatan zog ihm entgegen mit vierzigtausend für die Schlacht besonders ausgesuchten Männern und kam nach Bet-Schean.

1 Makk 12:42 Tryphon stellte nun fest, daß Jonatan mit großen Streitkräften gekommen war, und scheute sich, Hand an ihn zu legen.

1 Makk 12:43 Er nahm ihn vielmehr ehrenvoll auf, stellte ihn allen seinen Vertrauten vor, übergab ihm Geschenke und erteilte seinen Vertrauten und seinen Streitkräften den Befehl, Jonatan ebenso zu gehorchen wie ihm selbst.

1 Makk 12:44 Dann sprach er zu Jonatan: "Warum hast du eigentlich dieses ganze Kriegsvolk hierher bemüht, obwohl uns doch kein Krieg bevorsteht?

1 Makk 12:45 Entlaß nun die Leute in ihre Heimat! Wähle dir lediglich einige wenige Männer zu deiner Begleitung aus und komme mit mir nach Ptolemaïs! Ich will dir die Stadt übergeben und die anderen Festungen, auch die übriggebliebenen Streitkräfte und alle Beamten. Dann will ich umkehren und wegziehen. Dies ist nämlich der Grund für meine Anwesenheit."

1 Makk 12:46 Jonatan glaubte ihm und tat so, wie er vorgeschlagen hatte. Er entließ seine Truppen, die in das Land Juda zurückkehrten.

1 Makk 12:47 Dreitausend Mann behielt er bei sich, von denen er zweitausend in Galiläa ließ, während tausend mit ihm zogen.

1 Makk 12:48 Als aber Jonatan in Ptolemaïs eingezogen war, riegelten die Einwohner der Stadt die Tore ab, ergriffen ihn und machten alle, die mit ihm hereingekommen waren, mit dem Schwert nieder.

1 Makk 12:49 Außerdem entsandte Tryphon Truppen und Reiter ab nach Galiläa und in die große Ebene, um alle Leute Jonatans umzubringen.

1 Makk 12:50 Diese aber hatten die Nachricht erhalten, Jonatan sei gefangen worden und mit seiner Begleitung umgekommen. Da ermunterten sie sich gegenseitig und zogen kampfbereit geordnet in das Treffen.

1 Makk 12:51 Die Verfolger merkten, daß jene ihr Leben einsetzten, und kehrten um.

1 Makk 12:52 Sie kamen alle wohlbehalten in das Land Juda, betrauerten Jonatan und die Seinigen und fürchteten sich sehr. Ganz Israel hielt eine große Trauerklage.

1 Makk 12:53 Alle Heidenvölker in der Umgebung trachteten danach, die Juden gänzlich auszurotten. Denn sie sagten sich: "Sie haben keinen Herrscher und Helfer mehr. Führen wir also Krieg gegen sie, und tilgen wir jedes Andenken an sie unter den Menschen aus!"

 

1 Makkabäer Kapitel 13

 

1 Makk 13:1 Da vernahm Simon, daß Tryphon eine gewaltige Heeresmacht aufgeboten habe, um in das Land Juda zu ziehen und es zu verwüsten.

1 Makk 13:2 Auch sah er, daß das Volk zitterte und voller Furcht war. Er begab sich nach Jerusalem und versammelte das Volk.

1 Makk 13:3 Er ermunterte die Leute und sprach zu ihnen: "Ihr wißt selber, was ich und meine Brüder und mein ganzes Vaterhaus um der Gesetze und des Heiligtums willen geleistet haben, und welche Kriege und Drangsale wir erleben mußten.

1 Makk 13:4 Um dessentwillen starben alle meine Brüder für Israel; ich bin als einziger übriggeblieben.

1 Makk 13:5 Und auch ich will niemals mein Leben zu irgendeiner Zeit der Bedrängnis schonen; denn ich bin nicht besser als meine Brüder.

1 Makk 13:6 Nein, ich will vielmehr mein Volk, das Heiligtum und eure Frauen und Kinder rächen, da sich alle Heidenvölker zusammenscharten, uns aus Haß zu vernichten."

1 Makk 13:7 Da wurde der Mut des Volkes zu neuer Glut entfacht, als sie diese Worte vernahmen.

1 Makk 13:8 Mit lauter Stimme gaben sie zur Antwort: "Du bist unser Anführer für Judas und deinen Bruder Jonatan!

1 Makk 13:9 Führe du unseren Krieg, und alles, was du uns befiehlst, wollen wir tun!"

1 Makk 13:10 Da hob er alle waffenfähigen Männer aus, stellte in Eile die Mauern Jerusalems endgültig her und befestigte die Stadt nach allen Seiten.

1 Makk 13:11 Er entsandte Jonatan, den Sohn des Absalom, mit einer ausreichenden Streitmacht nach Joppe. Dieser vertrieb die Einwohner und blieb dort in der Stadt.

1 Makk 13:12 Da brach Tryphon mit großem Truppenaufgebot von Ptolemaïs nach Juda auf. Jonatan war bei ihm als Gefangener.

1 Makk 13:13 Simon aber lagerte in Adida am Rande der Ebene.

1 Makk 13:14 Tryphon erfuhr, daß Simon für seinen Bruder Jonatan eingetreten sei und daß er bereit sei, mit ihm Krieg zu führen. Da schickte er Boten an ihn und ließ sagen:

1 Makk 13:15 "Des Geldes wegen, das dein Bruder Jonatan der königlichen Kasse für die Ämter, die er bekleidete, noch schuldet, halten wir ihn gefangen.

1 Makk 13:16 Sende uns nun hundert Talente Silber und zwei seiner Söhne als Geiseln, damit er nicht, in Freiheit gesetzt, von uns abfalle! Alsdann wollen wir ihn aus der Haft entlassen."

1 Makk 13:17 Simon durchschaute gar wohl, daß sie mit hinterlistigen Absichten zu ihm sprachen; jedoch ließ er das Geld und die Knaben holen, um nicht beim Volke großen Haß zu erregen.

1 Makk 13:18 Denn man hätte sich ja äußern können: "Er kam deshalb um, weil Simon ihm das Geld und die Knaben nicht schicken wollte."

1 Makk 13:19 Da sandte er die Knaben und die hundert Talente. Tryphon aber brach sein Wort und gab den Jonatan nicht heraus.

1 Makk 13:20 Darauf brach Tryphon auf, das Land zu betreten und zu verwüsten. Sie machten einen Umweg in der Richtung auf Adora zu. Simon aber zog mit seiner Streitmacht neben ihm her an jeden Ort, dem er zustrebte.

1 Makk 13:21 Die Besatzung der Burg in Jerusalem sandte an Tryphon Boten, die ihn drängen sollten, durch die Wüste zu ihnen zu kommen und ihnen Lebensmittel zu schicken.

1 Makk 13:22 Da rüstete Tryphon seine gesamte Reiterei zum Aufbruch. In jener Nacht aber fiel sehr viel Schnee, so daß er infolge des Schnees nicht kommen konnte. So brach er auf und zog nach Gilead.

1 Makk 13:23 Als er aber in die Nähe von Baskama kam, ließ er den Jonatan töten und dort begraben.

1 Makk 13:24 Dann zog Tryphon zurück und begab sich in sein eigenes Land.

1 Makk 13:25 Simon ließ die Gebeine seines Bruders Jonatan holen und in Modeïn, seiner Vaterstadt, begraben.

1 Makk 13:26 Ganz Israel hielt um ihn eine große Totenklage und betrauerte ihn viele Tage lang.

1 Makk 13:27 Simon aber ließ über dem Grab seines Vaters und seiner Brüder ein hohes Denkmal errichten, das man weithin sehen konnte. Es war aus poliertem Stein an der Vorder- und Rückseite.

1 Makk 13:28 Er stellte auch sieben Pyramiden auf, eine jeweils der anderen gegenüber, für den Vater und die Mutter und die vier Brüder.

1 Makk 13:29 An diesen brachte er Kunstwerke an. Er setzte große Säulen ringsum und ließ an den Säulen Waffenrüstungen zum ewigen Andenken anbringen und neben den Waffenrüstungen Schiffe einmeißeln, damit sie von allen Seefahrern gesehen würden.

1 Makk 13:30 So sieht das Grabmal, das er in Modeïn anfertigen ließ, noch heute aus.

1 Makk 13:31 Tryphon aber ging hinterlistig gegen den jungen König Antiochus vor und tötete ihn.

1 Makk 13:32 Er folgte ihm im Königsamt nach und setzte sich die Krone Asiens auf. Er brachte großes Unheil über das Land.

1 Makk 13:33 Nun baute Simon die Festungen Judäas aus, umgab sie mit hohen Türmen und großen Mauern, mit Toren und Riegeln und legte Lebensmittelvorräte in den Festungen nieder.

1 Makk 13:34 Simon wählte Männer aus und entsandte sie zu König Demetrius, daß er dem Land Nachlaß gewähre, da ja sämtliche Handlungen des Tryphon Räubertaten seien.

1 Makk 13:35 Da sandte ihm der König Demetrius eine zustimmende Botschaft und gab ihm mit folgendem Brief Antwort:

1 Makk 13:36 "König Demetrius entbietet dem Hohenpriester Simon, dem Freunde der Könige, sowie den Ältesten und dem jüdischen Volk Grüße.

1 Makk 13:37 Die goldene Krone und den Palmzweig, den ihr sandtet, haben wir empfangen. Wir sind bereit, euch einen vollständigen Frieden zu gewähren und den Beamten zu schreiben, daß man euch die Abgaben erläßt.

1 Makk 13:38 Was wir zu eurem Nutzen festgesetzt haben, bleibt festgesetzt. Auch die Festungen, die ihr erbaut habt, bleiben euer Eigentum.

1 Makk 13:39 Wir erlassen euch alle Versehen und Rückstände bis auf den heutigen Tag und auch die noch schuldige Kronenspende. Wenn noch irgendeine andere Steuer in Jerusalem eingetrieben wurde, so soll sie nun nicht mehr erhoben werden!

1 Makk 13:40 Wenn einige unter euch geeignet erscheinen, unter die Männer unserer nächsten Umgebung aufgenommen zu werden, so sollen sie eingetragen werden! Friede sei zwischen uns!"

1 Makk 13:41 Im Jahre 170 ward das heidnische Joch von Israel abgenommen.

1 Makk 13:42 Das Volk Israel begann Urkunden und Verträge mit der Überschrift: "Im ersten Jahr Simons, des großen Hohenpriesters, des Feldherrn und Fürsten der Juden."

1 Makk 13:43 In jenen Tagen zog Simon gegen Geser, umzingelte es mit Heeresmacht, baute einen Belagerungsturm und ließ ihn nahe an die Stadt heranführen. Er schlug eine Bresche in einen Turm und nahm ihn ein.

1 Makk 13:44 Die Mannschaften des Belagerungsturmes drangen in die Stadt ein, und es entstand in der Stadt ein gewaltiger Aufruhr.

1 Makk 13:45 Die Bürger stiegen mit den Frauen und Kindern auf die Mauer, zerrissen ihre Gewänder, schrieen mit lauter Stimme und baten Simon, ihnen die Hand zum Frieden zu reichen.

1 Makk 13:46 Sie sagten: "Verfahre mit uns nicht nach unseren schlimmen Taten, sondern nach deiner Güte!"

1 Makk 13:47 Simon zeigte sich ihnen geneigt und bekämpfte sie nicht weiter. Er vertrieb sie aber aus der Stadt und ließ Häuser, in denen sich Götzenbilder befanden, reinigen. So zog er denn unter Psalmen und Lobgesang in die Stadt ein.

1 Makk 13:48 Er verbannte daraus jegliche Unreinheit und ließ in ihr Männer ansiedeln, die das Gesetz erfüllen wollten. Dann befestigte er sie noch stärker und baute sich selbst darin ein Haus.

1 Makk 13:49 Die Leute auf der Burg in Jerusalem wurden daran gehindert, mit dem Land Verkehr zu unterhalten, um einzukaufen und zu verkaufen. Sie litten daher großen Mangel, und viele von ihnen kamen vor Hunger um.

1 Makk 13:50 Nun baten sie Simon, daß er Frieden mache, und er gab ihnen nach. Jedoch vertrieb er sie von dort und ließ die Burg von jeder Befleckung reinigen.

1 Makk 13:51 Im Jahre 171, am dreiundzwanzigsten Tag des zweiten Monats, zog er in die Burg ein mit Lobgesang und Palmzweigen, unter den Klängen von Zithern, Zimbeln und Harfen, unter Hymnen und Psalmen; denn ein Hauptfeind war aus Israel vertilgt.

1 Makk 13:52 Er setzte fest, daß man alljährlich diesen Tag mit Freuden feiere. Auch befestigte er den Tempelberg neben der Burg noch stärker. Er selbst nahm dort mit den Seinigen Wohnung.

1 Makk 13:53 Da nun Simon sah, daß sein Sohn Johannes herangewachsen war, setzte er ihn als Befehlshaber über alle Streitkräfte ein. Dieser nahm in Geser Wohnung.

 

1 Makkabäer Kapitel 14

 

1 Makk 14:1 Im Jahre 172 bot König Demetrius seine Truppenverbände auf und zog nach Medien, um sich Hilfe für den Kampf gegen Tryphon zu verschaffen.

1 Makk 14:2 Als Arsakes, der König von Persien und Medien, hörte, daß Demetrius in sein Gebiet eingerückt sei, schickte er einen seiner Heerführer aus, um ihn lebendig gefangenzunehmen.

1 Makk 14:3 Er zog hin, zerschlug das Heer des Demetrius, nahm ihn gefangen und brachte ihn vor Arsakes. Dieser setzte ihn in Haft.

1 Makk 14:4 Ruhe genoß das Land Juda, solange Simon lebte. Er sorgte für das Wohl seines Volkes; diesem aber gefielen seine Macht und sein Glanz während der ganzen Zeit.

1 Makk 14:5 Zu all seinem Ruhm hinzu gewann er Joppe als Hafenstadt und schuf so für die Meeresinseln einen Zugang.

1 Makk 14:6 Die Landesgrenzen weitete er seinem Volk und herrschte über das Land.

1 Makk 14:7 Viele Gefangene trieb er zusammen, war Herr über Geser, Betsur und die Burg; er entfernte aus ihr, was unrein war, und keiner war, der ihm trotzte.

1 Makk 14:8 Man bebaute in Frieden das Land, der Boden gab seinen Ertrag, der Baum im Feld seine Frucht.

1 Makk 14:9 Greise saßen auf freien Plätzen, unterhielten sich gemeinsam über den Wohlstand. Jünglinge trugen mit Stolz das Kriegsgewand.

1 Makk 14:10 Er verschaffte den Städten Nahrung, mit Bollwerken hat er sie ausgestattet, bis daß sein ruhmvoller Name erklang bis an die Enden der Erde.

1 Makk 14:11 Er schaffte Frieden im Land, Israels Freude war groß.

1 Makk 14:12 Ein jeder konnte bei seinem Weinstock und seinem Feigenbaum sitzen, niemanden gab es, der sie erschreckte.

1 Makk 14:13 Keiner war, der sie bekriegte im Land; denn zerschmettert waren die Könige damals.

1 Makk 14:14 Er war der Halt aller Armen in seinem Volk; er folgte dem Gesetz und entfernte jeden Abtrünnigen und Schlechten.

1 Makk 14:15 Dem Heiligtum gab er Glanz und vermehrte des Tempels Geräte.

1 Makk 14:16 Als man in Rom und Sparta die Kunde erhalten hatte, daß Jonatan tot sei, war man sehr betrübt.

1 Makk 14:17 Sobald man aber vernahm, daß sein Bruder Simon an seiner Stelle Hoherpriester geworden, und daß er Herr des Landes und der darin befindlichen Städte sei,

1 Makk 14:18 da schrieben sie an ihn auf ehernen Tafeln, um mit ihm die Freundschaft und Bundesgenossenschaft zu erneuern, die sie mit seinen Brüdern Judas und Jonatan früher geschlossen hatten.

1 Makk 14:19 Der Inhalt wurde vor der versammelten Gemeinde in Jerusalem vorgelesen.

1 Makk 14:20 Dies ist die Abschrift des Briefes, den die Spartaner geschickt haben: "Regierung und Stadt der Spartaner entbieten dem Hohenpriester Simon, den Ältesten und den Priestern und dem übrigen Volk der Juden, ihren Brüdern, Grüße.

1 Makk 14:21 Die Botschafter, die an unser Volk gesandt worden sind, brachten uns Kunde von eurem Ruhm und Ansehen. Wir waren über ihr Kommen sehr erfreut.

1 Makk 14:22 Das von ihnen Berichtete trugen wir in die Volksbeschlüsse ein in folgendem Wortlaut: "Numenius, der Sohn des Antiochus, und Antipater, der Sohn Jasons, sind als Gesandte der Juden zu uns gekommen, um die Freundschaft mit uns zu erneuern.

1 Makk 14:23 Es hat dem Volk gefallen, die Männer ehrenvoll aufzunehmen und eine Abschrift ihrer Worte in den öffentlichen Staatsurkunden niederzulegen, damit das spartanische Volk ein Andenken daran habe. Eine andere Abschrift davon aber sandte man dem Hohenpriester Simon.""

1 Makk 14:24 Daraufhin entsandte Simon den Numenius mit einem großen goldenen Schild im Wert von tausend Minen nach Rom, um die Bundesgenossenschaft mit ihnen zu bekräftigen.

1 Makk 14:25 Als aber das Volk von diesen Dingen hörte, sprach es: "In welcher Form können wir dem Simon und seinen Söhnen unseren Dank abstatten?

1 Makk 14:26 Er, seine Brüder und seine Sippe waren unsere Stütze; sie haben die Feinde Israels von ihm abgewehrt und sicherten ihm die Freiheit." Da machten sie auf ehernen Tafeln eine Inschrift und hängten sie an Säulen auf dem Sionsberg auf.

1 Makk 14:27 Dies ist die Wiedergabe der Inschrift: "Am 18. Elul des Jahres 172 - das ist das dritte Jahr unter dem Hohenpriester Simon, dem Fürsten des Gottesvolkes -

1 Makk 14:28 wurde uns in einer großen Versammlung der Priester, des Volkes und der Ältesten des Landes folgendes bekanntgegeben:

1 Makk 14:29 Da oftmals Kämpfe im Land ausbrachen, begaben sich Simon, der Sohn des Mattatias, Priester von den Nachkommen des Jojarib, und seine Brüder in die Gefahr und traten den Gegnern ihres Volkes entgegen, damit ihr Heiligtum und das Gesetz bestehen blieben. Sie brachten ihrem Volk hohen Ruhm ein.

1 Makk 14:30 Jonatan scharte das Volk um sich und wurde sein Hoherpriester. Als er aber zu seinen Ahnen heimgegangen war,

1 Makk 14:31 wollten ihre Feinde in ihr Land eindringen und die Hand nach ihrem Heiligtum ausstrecken.

1 Makk 14:32 Damals trat Simon auf, kämpfte für sein Volk, spendete viel von seinem eigenen Vermögen, versah die Kriegsleute seines Volkes mit Waffen und gab ihnen Sold.

1 Makk 14:33 Auch befestigte er die Städte Judäas und Betsur an der Grenze von Judäa, wo zuvor die Waffen der Feinde aufgespeichert waren. Er legte jüdische Männer als Besatzungstruppen hinein.

1 Makk 14:34 Auch das am Meer liegende Joppe befestigte er, ebenso Geser im Grenzgebiet von Azotus, wo ehedem die Feinde gewohnt hatten. Dort siedelte er Juden an und lagerte darin alles, was für ihren Unterhalt nötig war.

1 Makk 14:35 Das Volk sah die feste Zuverlässigkeit Simons und wie er darauf bedacht war, seinem Volk Ruhm zu verschaffen. Da machten sie ihn zu ihrem Herrscher und Hohenpriester, all dieser Taten und der Gerechtigkeit und Zuverlässigkeit wegen, die er seinem Volk bewiesen hatte. Auf jegliche Art und Weise suchte er sein Volk zu erhöhen.

1 Makk 14:36 In seinen Tagen gelang es ihm, die Heiden aus dem Land Juda zu vertreiben, auch jene in der Davidsstadt Jerusalem, die sich eine Burg erbaut hatten, aus der sie herauskamen und die Umgebung des Heiligtums verunreinigten, wodurch sie die Heiligkeit des Ortes schwer schädigten.

1 Makk 14:37 Er siedelte in ihr jüdische Männer an und befestigte sie zur Sicherheit des Landes und der Stadt. Die Mauern Jerusalems machte er höher.

1 Makk 14:38 König Demetrius bestätigte ihm deshalb die hohepriesterliche Würde.

1 Makk 14:39 Er machte ihn auch zu einem seiner Vertrauten und zeichnete ihn mit hohen Ehren aus.

1 Makk 14:40 Er hatte nämlich gehört, daß die Juden von den Römern Freunde, Bundesgenossen und Brüder genannt würden und daß man die Gesandten Simons ehrenvoll empfangen habe.

1 Makk 14:41 So haben denn die Juden und die Priester eingewilligt, daß Simon ihr Herrscher und Hoherpriester für immer sei, bis ein zuverlässiger Prophet sich erhebe,

1 Makk 14:42 daß er auch ihr Heerführer sei mit Befehlsgewalt über ihre Arbeiten, über das Land, über die Waffen und über die Festungen,

1 Makk 14:43 daß er sich ferner des Heiligtums annehme, und daß alle ihm gehorchen sollten. Alle Urkunden im Lande sollten auf seinen Namen abgefaßt werden, und er dürfe sich in Purpur und Goldschmuck kleiden.

1 Makk 14:44 Niemandem aus dem Volk und den Priestern sei es erlaubt, eine dieser Bestimmungen aufzuheben oder seinen Anordnungen zu widersprechen, ohne seine Zustimmung eine Volksversammlung im Lande durchzuführen oder sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.

1 Makk 14:45 Sollte aber einer dagegen handeln oder eine dieser Bestimmungen aufheben, so würde er sich strafbar machen."

1 Makk 14:46 Das ganze Volk gab seine Zustimmung, daß Simon aufgefordert werden solle, diesen Beschlüssen entsprechend zu handeln.

1 Makk 14:47 Simon aber nahm es an und erklärte sich bereit, Hoherpriester, Feldherr und Fürst der Juden und Priester zu sein und allem vorzustehen.

1 Makk 14:48 Diese Inschrift ließen sie auf ehernen Tafeln anbringen und im Bezirk des Heiligtums an einem sichtbaren Ort aufstellen.

1 Makk 14:49 Eine Abschrift davon ließen sie in der Schatzkammer hinterlegen, damit Simon und seine Söhne sie zur Verfügung hätten.

 

1 Makkabäer Kapitel 15

 

1 Makk 15:1 Antiochus, der Sohn des Königs Demetrius, sandte von den Inseln des Meeres einen Brief an Simon, den Priester und Fürsten der Juden, und an das ganze Volk.

1 Makk 15:2 Inhaltlich lautete er wie folgt: "König Antiochus entbietet dem Hohenpriester und Volksfürsten Simon und dem jüdischen Volk Grüße.

1 Makk 15:3 Einige Frevler haben zwar das Reich unserer Väter in Besitz genommen, ich will aber das Königreich wieder erobern, um den früheren Zustand wiederherzustellen. Ich habe also eine Menge von Streitkräften aufgeboten und Kriegsschiffe gerüstet.

1 Makk 15:4 Ich will nun an Land gehen, um denen entgegenzutreten, die unser Land verwüstet und zahlreiche Städte in meinem Reich verheert haben.

1 Makk 15:5 Nun bestätige ich dir alle Steuernachlässe, die dir meine Vorgänger im Königsamt gewährten, und auch alles andere, was sie dir an Abgaben nachgelassen haben.

1 Makk 15:6 Auch billige ich dir zu, eigene Münzen zu prägen als Zahlungsmittel für dein Land.

1 Makk 15:7 Jerusalem und das Heiligtum seien frei! Alle Waffen, mit denen du dich versehen, die Festungen, die du erbaut und in Händen hast, sollen dir verbleiben!

1 Makk 15:8 Jegliche Leistung an die Krone, auch für die Zukunft, sei dir von heute ab für immer nachgelassen!

1 Makk 15:9 Sobald wir aber unser Reich wieder erobert haben, werden wir dich, dein Volk und das Heiligtum mit großer Ehre auszeichnen, damit euer Ruhm auf der ganzen Erde offenbar werde."

1 Makk 15:10 Im Jahre 174 kam Antiochus in das Land seiner Ahnen. Alle Streitkräfte schlossen sich ihm an, so daß nur wenige mit Tryphon gemeinsame Sache machten.

1 Makk 15:11 Antiochus setzte dem Tryphon nach, und dieser gelangte auf der Flucht nach Dora, das am Meer liegt.

1 Makk 15:12 Er erkannte nämlich, daß das Unheil sich über ihm zusammenballte und die Truppen ihn im Stiche ließen.

1 Makk 15:13 Antiochus aber belagerte mit hundertzwanzigtausend Mann und achttausend Reitern die Stadt Dora.

1 Makk 15:14 Er umzingelte sie, und die Schiffe griffen vom Meer aus an. Vom Land und vom Meer bedrängte er also die Stadt und ließ niemand mehr aus- und eingehen.

1 Makk 15:15 Da kam Numenius mit seinen Begleitern aus Rom mit Briefen an die Könige und Länder; darin stand geschrieben:

1 Makk 15:16 "Lucius, römischer Konsul, entbietet König Ptolemäus Grüße.

1 Makk 15:17 Die Botschafter der Juden kamen zu uns als unsere Freunde und Bundesgenossen, um die seit jeher bestehende Freundschaft und Bundesgenossenschaft zu erneuern. Sie waren gesandt von Simon, dem Hohenpriester, und von der Volksgemeinde der Juden.

1 Makk 15:18 Sie brachten auch einen goldenen Schild im Wert von tausend Minen mit.

1 Makk 15:19 Es hat uns nun gefallen, den Königen und Ländern zu schreiben, nichts Böses gegen sie auszuhecken, sie, ihre Städte und ihr Land nicht zu bekriegen und sich auch nicht mit jenen zu verbinden, die gegen sie Krieg führen.

1 Makk 15:20 Wir hielten es für richtig, den Schild von ihnen anzunehmen.

1 Makk 15:21 Sind nun einige Verbrecher aus ihrem Land zu euch geflohen, so liefert sie dem Hohenpriester Simon aus, damit er sie nach ihrem Gesetz bestrafe!"

1 Makk 15:22 Dasselbe schrieb er auch an König Demetrius, Attalus, Ariarathes und Arsakes

1 Makk 15:23 sowie an alle Länder: nach Sampsame und an die Spartaner, nach Delos, Myndos und Sikyon, nach Karien, Samos und Pamphylien, nach Lykien und Halikarnassos, nach Rhodos und Phasalis, Kos und Side, nach Arados und Gortyna, nach Knidos, Cypern und Cyrene.

1 Makk 15:24 Eine Abshrift davon stellte man dem Hohenpriester Simon zu.

1 Makk 15:25 König Antiochus belagerte Dora erneut. Er führte ständig Mannschaften heran, ließ Belagerungsmaschinen aufstellen und schloß Tryphon ein, so daß ihm der Ausgang und Zugang unmöglich war.

1 Makk 15:26 Simon sandte dem Antiochus zweitausend auserlesene Männer, um auf seiner Seite zu kämpfen, dazu Silber und Gold und reichlich viel Kriegsmaterial.

1 Makk 15:27 Aber er wollte dies nicht annehmen, sondern machte alles, was er früher mit ihm vereinbart hatte, rückgängig und brach mit ihm.

1 Makk 15:28 Den Athenobius, einen seiner Freunde, sandte er zu ihm, um mit ihm folgendermaßen zu verhandeln: "Ihr seid die Herren von Joppe, von Geser und der Burg in Jerusalem; das sind Städte meines Reiches.

1 Makk 15:29 Ihr Gebiet habt ihr verheert und dem Land großen Schaden zugefügt. Vieler Orte meines Reiches habt ihr euch bemächtigt.

1 Makk 15:30 Gebt nun die Städte wieder heraus, die ihr in Besitz nahmt, und zahlt Steuern für die Orte, deren ihr euch außerhalb des Gebietes von Judäa bemächtigt habt!

1 Makk 15:31 Im anderen Fall zahlt dafür fünfhundert Talente Silber und für den Schaden, den ihr angerichtet habt, sowie für die Steuern der Städte weitere fünfhundert Talente! Sonst kommen wir und führen mit euch Krieg."

1 Makk 15:32 Nun kam also Athenobius, der Freund des Königs, nach Jerusalem. Er sah die Prachtentfaltung des Simon und den Schenktisch mit goldenen und silbernen Gefäßen sowie die zahlreiche Dienerschaft. Er war erstaunt und meldete ihm die Worte des Königs.

1 Makk 15:33 Simon gab ihm zur Antwort: "Wir haben weder fremdes Land eingenommen noch uns fremden Eigentums bemächtigt, sondern lediglich des Erbes unserer Väter, das von unseren Feinden ohne rechtliche Grundlage im Lauf der Zeit erobert wurde.

1 Makk 15:34 Wir ergreifen die Gelegenheit, um das Erbe unserer Väter festzuhalten.

1 Makk 15:35 Joppe und Geser, die du verlangst, haben ihrerseits dem Volk und unserem Land schwer geschadet. Wir wollen aber dafür hundert Talente zahlen."

1 Makk 15:36 Darauf gab ihm Athenobius keine Antwort, kehrte vielmehr wütend zum König zurück und berichtete ihm diese Reden, ferner von der Pracht des Simon und von allem, was er gesehen hatte. Da wurde der König überaus zornig.

1 Makk 15:37 Tryphon aber bestieg ein Schiff und entfloh nach Orthosia.

1 Makk 15:38 Da bestimmte der König den Kendebäus zum Heerführer an der Küste und gab ihm Fußtruppen und Reiterei.

1 Makk 15:39 Dazu trug er ihm auf, gegen Judäa Lager zu beziehen; er befahl ihm, Kedron zu befestigen, die Tore zu verstärken und dann gegen das Volk Krieg zu führen. Der König aber setzte dem Tryphon nach.

1 Makk 15:40 Da kam Kendebäus nach Jamnia und begann das Volk in Aufregung zu versetzen, in Judäa einzufallen, die Bevölkerung gefangenzunehmen und zu töten.

1 Makk 15:41 Er befestigte Kedron und legte Reiterei und Streitkräfte hinein, damit sie auf den Straßen Judäas umherstreiften, wie der König ihm aufgetragen hatte.

 

1 Makkabäer Kapitel 16

 

1 Makk 16:1 Da begab sich Johannes von Geser nach Jerusalem hinauf und meldete seinem Vater Simon, was Kendebäus angerichtet habe.

1 Makk 16:2 Simon ließ seine zwei ältesten Söhne, Judas und Johannes, kommen und sprach zu ihnen: "Ich und meine Brüder und meine Sippe haben die Kämpfe Israels geleitet von Jugend an bis heute. Oft genug ist es uns geglückt, Israel durch unser Eingreifen zu befreien.

1 Makk 16:3 Jetzt aber bin ich alt. Ihr aber seid, Gott sei Dank, in den besten Jahren. Tretet an meine und meines Bruders Stelle, zieht aus und kämpft für unser Volk; die Hilfe des Himmels sei mit euch!"

1 Makk 16:4 Er wählte aus dem Land zwanzigtausend Krieger und Reiter aus. Sie zogen gegen Kendebäus und blieben die Nacht über in Modeïn.

1 Makk 16:5 In der Morgenfrühe brachen sie auf und zogen zur Ebene; da trat eine starke Heeresmacht ihnen entgegen, Fußvolk und Reiterei. Zwischen ihnen floß ein Bach.

1 Makk 16:6 Johannes und sein Kriegsvolk schlugen das Lager den Feinden gegenüber auf. Er bemerkte, daß die Leute sich fürchteten, den Bach zu überqueren. So durchschritt er ihn denn als erster. Die Männer sahen ihn und zogen hinter ihm drein hinüber.

1 Makk 16:7 Er bildete aus dem Kriegsvolk zwei Abteilungen und stellte die Reiterei inmitten des Fußvolkes auf. Die Reiterei der Gegner war überaus stark.

1 Makk 16:8 Die Juden bliesen die Trompeten. Kendebäus und sein Heer wurden in die Flucht geschlagen. Es gab unter ihnen viele Gefallene; der Rest aber floh in die Festung.

1 Makk 16:9 Damals wurde auch Judas, der Bruder des Johannes, verwundet. Johannes aber nahm die Verfolgung der Feinde auf bis Kedron, das Kendebäus befestigt hatte.

1 Makk 16:10 Man floh auch in das Gebiet von Azotus zu den Türmen. Johannes ließ die Stadt niederbrennen. Es waren von jenen zweitausend Mann gefallen. Er aber kehrte unversehrt nach Judäa zurück.

1 Makk 16:11 Ptolemäus, der Sohn des Abub, war Heerführer in der Ebene bei Jericho. Er besaß viel Silber und Gold;

1 Makk 16:12 denn er war ein Schwiegersohn des Hohenpriesters.

1 Makk 16:13 Sein Sinn aber wurde hochmütig, und er wollte das Land erobern. Da ersann er hinterlistige Pläne gegen Simon und seine Söhne, um sie zu beseitigen.

1 Makk 16:14 Simon aber bereiste dauernd die Städte im Land und sorgte für sie. Da kam er nach Jericho hinab mit seinen Söhnen Mattatias und Judas. Es war im elften Monat, das heißt im Monat Schebat, des Jahres 177.

1 Makk 16:15 Der Sohn Abubs nahm sie voller Heimtücke in die kleine Feste Dok auf, die er erbaut hatte. Er gab ihnen ein großes Gelage, hielt dort aber Kriegsleute verborgen.

1 Makk 16:16 Als nun Simon und seine Söhne angetrunken waren, erhoben sich Ptolemäus und die Seinen, griffen zu ihren Waffen, überfielen Simon im Trinkgemach und töteten ihn, seine beiden Söhne und auch einige aus seinem Gefolge.

1 Makk 16:17 So verübte er einen gemeinen Verrat und vergalt Gutes mit Bösem.

1 Makk 16:18 Darüber machte nun Ptolemäus dem König schriftliche Mitteilung, damit er Streitkräfte zu seiner Hilfe entsende und ihm ihr Land und die Städte ausliefere.

1 Makk 16:19 Andere Boten schickte er nach Geser, um den Johannes zu beseitigen. Auch den Hauptleuten schickte er Briefe mit der Einladung, sich ihm anzuschließen: er wolle ihnen Silber, Gold und Geschenke geben.

1 Makk 16:20 Andere Leute schickte er aus, daß sie Jerusalem und den Tempelberg besetzen sollten.

1 Makk 16:21 Einer aber eilte voraus und meldete dem Johannes in Geser, daß sein Vater und seine Brüder ermordet seien, und fügte bei: "Schon hat er ausgesandt, auch dich zu töten!"

1 Makk 16:22 Als er das hörte, geriet er ganz außer sich. Er ließ die Männer, die zu seiner Ermordung kamen, festnehmen und hinrichten. Er wußte ja, daß sie ihm nach dem Leben trachteten.

1 Makk 16:23 Was aber sonst von Johannes zu berichten ist, von seinen Kriegen und seinen Heldentaten, die er vollbrachte, vom Mauerbau, den er durchführte, und von seiner sonstigen Wirksamkeit,

1 Makk 16:24 all das steht geschrieben im Buch der Chronik seines Hohenpriestertums von der Zeit an, da er nach seinem Vater Hoherpriester wurde.