Word:  2. Könige

2. Könige

 

2 Könige Kapitel 1

 

2 Kön 1:1 Nach dem Tode des Achab wurde Moab von Israel abtrünnig.

2 Kön 1:2 Achasja war durch das Gitter seines Obergemachs in Samaria gefallen und wurde leidend. Er schickte Boten ab mit der Weisung: "Geht hin und fragt den Baal-Sebub, den Gott von Ekron, ob ich von dieser Krankheit genesen werde."

2 Kön 1:3 Doch der Engel des Herrn sprach zu Elias aus Tisbe: "Mache dich auf, gehe den Boten des Königs von Samaria entgegen und sage ihnen: Gibt es denn keinen Gott in Israel, daß ihr hingehen müßt, den Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen?

2 Kön 1:4 Darum spricht der Herr: Von der Lagerstatt, die du bestiegen hast, sollst du nicht mehr aufstehen; denn du mußt bestimmt sterben." Dann ging Elias fort.

2 Kön 1:5 Die Boten kehrten zum König zurück, und er fragte sie: "Wieso seid ihr schon wieder da?"

2 Kön 1:6 Sie entgegneten ihm: "Ein Mann kam herauf, uns entgegen, und sprach zu uns: "Geht, kehrt zum König zurück, der euch geschickt hat, und sagt ihm: So spricht der Herr: Gibt es wohl keinen Gott in Israel, daß du hinschickst, um Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen? Darum sollst du von der Lagerstatt, die du bestiegen hast, nicht mehr aufstehen; denn du mußt bestimmt sterben.""

2 Kön 1:7 Da fragte er sie: "Wie sah der Mann aus, der euch entgegenkam und diese Worte zu euch sprach?"

2 Kön 1:8 Sie entgegneten ihm: "Es war ein Mann mit einem härenen Mantel; er trug einen Ledergürtel um seine Hüften." Da sagte er: "Das war Elias aus Tisbe."

2 Kön 1:9 Er sandte einen Obersten über Fünfzig mit seinen fünfzig Männern zu ihm. Dieser stieg hinauf zu Elias, der auf dem Gipfel des Berges weilte, und forderte ihn auf: "Mann Gottes, der König befiehlt: Komm herab!"

2 Kön 1:10 Elias antwortete: "Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel und verzehre dich und deine Fünfzig!" Da fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und seine fünfzig Männer.

2 Kön 1:11 Darauf sandte der König wieder einen anderen Obersten über Fünfzig mit seinen fünfzig Männern zu ihm. Dieser sprach zu Elias: "Mann Gottes, so gebietet der König: Komm schleunigst herab!"

2 Kön 1:12 Elias entgegnete ihnen: "Bin ich ein Mann Gottes, so falle Feuer vom Himmel und verzehre dich und deine Fünfzig!" Da fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und seine fünfzig Männer.

2 Kön 1:13 Nun sandte der König erneut den Obersten einer dritten Fünfzigschaft mit seinen fünfzig Männern aus. Dieser dritte Oberst kam hinauf, kniete vor Elias nieder, flehte ihn an und sprach zu ihm: "Mann Gottes! Möchte doch mein Leben und das Leben deiner Knechte, dieser Fünfzig, kostbar sein in deinen Augen!

2 Kön 1:14 Siehe, Feuer ist vom Himmel gefallen und hat die beiden ersten Obersten mit ihren fünfzig Männern verzehrt. Möchte doch mein Leben kostbar in deinen Augen sein!"

2 Kön 1:15 Der Engel des Herrn sprach zu Elias: "Gehe mit ihm hinab, fürchte dich nicht vor jenem!" Da stand er auf und ging mit ihm zum König.

2 Kön 1:16 Er verkündete ihm: "So spricht der Herr: Du hast Boten abgesandt, um Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen! Gibt es denn keinen Gott in Israel, dessen Ausspruch man einholen könnte? Eben darum wirst du vom Bett, das du bestiegen hast, nicht mehr aufstehen, sondern wirst bestimmt sterben."

2 Kön 1:17 So starb er denn nach dem Wort des Herrn, das Elias verkündet hatte. Sein Bruder Joram folgte ihm in der Königsherrschaft im zweiten Jahr Jorams, des Sohnes Josaphats, des Königs von Juda; denn er hatte keinen Sohn.

2 Kön 1:18 Die übrigen Taten Achasjas und all sein Wirken sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

 

2 Könige Kapitel 2

 

2 Kön 2:1 Als der Herr den Elias im Sturm in den Himmel entrücken wollte, da gingen Elias und Elisäus von Gilgal weg.

2 Kön 2:2 Elias bat den Elisäus: "Bleibe hier; denn der Herr hat mich nach Betel gesandt!" Doch Elisäus entgegnete: "So wahr der Herr lebt, und so wahr du lebst, auf keinen Fall verlasse ich dich!" Sie stiegen also hinab nach Betel.

2 Kön 2:3 Da kamen die Prophetenjünger, die in Betel waren, zu Elisäus heraus und fragten ihn: "Weißt du, daß der Herr heute deinen Meister über dein Haupt hinweg entrücken wird?" Er antwortete: "Ja, auch ich weiß es; doch schweigt nur still!"

2 Kön 2:4 Elias aber bat ihn: "Elisäus, bleibe hier; denn der Herr hat mich nach Jericho gesandt." Doch dieser entgegnete: "So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst, auf keinen Fall verlasse ich dich!" Sie kamen also nach Jericho.

2 Kön 2:5 Die Prophetenjünger, die in Jericho waren, traten zu Elisäus heran und fragten ihn: "Weißt du, daß der Herr heute deinen Meister über dein Haupt hinweg in den Himmel entrücken wird?" Dieser antwortete: "Ja, auch ich weiß es; doch schweigt nur still!"

2 Kön 2:6 Elias aber bat ihn: "Bleibe hier; denn der Herr hat mich an den Jordan gesandt." Doch er entgegnete: "So wahr der Herr lebt, und so wahr du lebst, ich verlasse dich nicht!" So schritten beide miteinander fort.

2 Kön 2:7 Fünfzig von den Prophetenjüngern folgten ihnen. Sie blieben abseits von ferne stehen. Die beiden aber traten an den Jordan.

2 Kön 2:8 Elias nahm seinen Mantel, rollte ihn zusammen und schlug auf das Wasser. Es teilte sich nach zwei Seiten, und beide schritten durch das trockene Flußbett.

2 Kön 2:9 Als sie drüben angekommen waren, sagte Elias zu Elisäus: "Verlange, was ich dir tun soll, bevor ich von dir entrückt werde!" Elisäus antwortete: "Mögen doch von deinem Geiste zwei Erbteile mir zufallen!"

2 Kön 2:10 Elias entgegnete: "Du hast Schweres erbeten. Wenn du siehst, wie ich von dir entrückt werde, wird es dir zuteil, andernfalls aber nicht."

2 Kön 2:11 Während sie noch miteinander gingen und sprachen, erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide. Elias stieg im Sturm zum Himmel empor.

2 Kön 2:12 Elisäus sah es und schrie: "Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker!" Dann sah er ihn nicht mehr. Er faßte seine Kleider und zerriß sie in zwei Stücke.

2 Kön 2:13 Dann hob er den Mantel des Elias auf, der heruntergefallen war, kehrte um und trat an das Ufer des Jordans.

2 Kön 2:14 Er nahm den Mantel, der Elias entfallen war, schlug auf das Wasser und rief: "Wo ist der Herr, der Gott des Elias?" Sobald nun auch er auf das Wasser schlug, teilte es sich nach beiden Seiten, und Elisäus konnte hinüberschreiten.

2 Kön 2:15 Die Prophetenjünger aus Jericho, die abseits standen, erblickten ihn und sagten: "Der Geist des Elias ruht auf Elisäus." Sie kamen ihm entgegen und warfen sich vor ihm auf die Erde nieder.

2 Kön 2:16 Dann sprachen sie zu ihm: "Siehe, unter deinen Knechten sind fünfzig starke Männer. Sie sollen hingehen und deinen Meister suchen; es könnte ihn ja der Geist des Herrn ergriffen und auf einen der Berge oder in eines der Täler niedergelassen haben." Doch er lehnte es ab, jemanden hinzuschicken.

2 Kön 2:17 Sie drangen aber unablässig in ihn. Da sagte er endlich: "So schickt denn hin!" Man sandte fünfzig Männer aus, die drei Tage lang suchten; doch sie fanden ihn nicht.

2 Kön 2:18 Sie kehrten also zu ihm zurück. Er hielt sich noch in Jericho auf und sprach zu ihnen: "Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt nicht hingehen?"

2 Kön 2:19 Da sprachen die Männer der Stadt zu Elisäus: "Gewiß, die Stadt hat eine angenehme Lage, wie unser Herr selbst sieht. Doch das Wasser ist schlecht, und das Land hat Fehlgeburten."

2 Kön 2:20 Er befahl: "Bringt mir ein neues Gefäß und legt Salz hinein!" Man holte es ihm.

2 Kön 2:21 Er ging an die Wasserquelle und warf Salz hinein, wobei er die Worte sprach: "So spricht der Herr: Ich mache dieses Wasser gesund; Tod und Fehlgeburten sollen nicht mehr daraus hervorgehen!"

2 Kön 2:22 So wurde das Wasser gesund bis auf den heutigen Tag nach dem Wort, das Elisäus gesprochen hatte.

2 Kön 2:23 Von dort ging er nach Betel. Während er den Weg hinaufstieg, kamen kleine Knaben aus der Stadt und verspotteten ihn. Sie riefen ihm zu: "Kahlkopf, Kahlkopf, steig hinauf!"

2 Kön 2:24 Er wandte sich um, sah sie und verwünschte sie im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären aus dem nahen Wald und zerrissen zweiundvierzig von den Kindern.

2 Kön 2:25 Von dort begab er sich zum Berg Karmel und kehrte von da nach Samaria zurück.

 

2 Könige Kapitel 3

 

2 Kön 3:1 Joram, der Sohn Achabs, wurde im 18. Jahr des Königs Josaphat von Jerusalem König von Israel in Samaria. Er regierte zwölf Jahre lang.

2 Kön 3:2 Er tat, was dem Herrn mißfiel, doch nicht so wie sein Vater und seine Mutter. Er entfernte den Weihestein des Baal, den sein Vater errichtet hatte.

2 Kön 3:3 Nur an der Sünde Jerobeams, des Nebatsohnes, der Israel verführt hatte, hielt er fest und ließ nicht von ihr.

2 Kön 3:4 Mescha, der König von Moab, betrieb Schafzucht und lieferte dem König von Israel als Tribut hunderttausend Lämmer und hunderttausend ungeschorene Widder.

2 Kön 3:5 Nach dem Tode Achabs aber fiel der König von Moab vom König Israels ab.

2 Kön 3:6 Der König Joram rückte zu dieser Zeit von Samaria aus und musterte ganz Israel.

2 Kön 3:7 Er ging hin und ließ dem König von Juda sagen: "Der König von Moab ist mir untreu geworden. Willst du mit mir gegen Moab in den Krieg ziehen?" Dieser antwortete: "Ich will ausziehen wie du, meine Leute wie deine Leute, meine Rosse wie deine Rosse."

2 Kön 3:8 Dann ließ er fragen: "Auf welchem Weg sollen wir vorrücken?" Dieser entgegnete: "Auf dem Weg durch die Steppe Edom."

2 Kön 3:9 Der König von Israel, der König von Juda und der König von Edom rückten nun aus. Sie hatten einen Marsch von sieben Tagen gemacht, als es dem Heer und dem Vieh, das nachzog, an Wasser fehlte.

2 Kön 3:10 Der König von Israel klagte: "O weh, herbeigerufen hat der Herr die drei Könige, um sie der Gewalt der Moabiter zu übergeben."

2 Kön 3:11 Josaphat aber fragte: "Ist kein Prophet des Herrn hier? Wir wollen den Herrn durch ihn befragen." Ein Knecht des Königs von Israel entgegnete: "Hier ist Elisäus, der Sohn Schaphats, der dem Elias (als Diener) Wasser über die Hände gegossen hat."

2 Kön 3:12 Da rief Josaphat aus: "Bei ihm ist das Wort des Herrn zu finden." Der König von Israel und Josaphat und der König von Edom gingen zu Elisäus hinab.

2 Kön 3:13 Elisäus aber sprach zum König von Israel: "Was habe ich denn mit dir zu tun? Geh zu den Propheten deines Vaters und deiner Mutter!" Doch der König von Israel antwortete ihm: "Nicht doch! Denn der Herr hat diese drei Könige gerufen, um sie in die Gewalt der Moabiter zu geben."

2 Kön 3:14 Elisäus entgegnete: "So wahr der Herr der Heerscharen lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn ich nicht auf Josaphat, den König von Juda, Rücksicht nehmen würde, auf dich würde ich nicht sehen und dich nicht beachten!

2 Kön 3:15 Holt mir einen Saitenspieler!" Als der Spielmann die Saiten schlug, kam die Hand des Herrn über jenen.

2 Kön 3:16 Er verkündete: "So spricht der Herr: Man hebe in diesem Tale Gruben aus, eine an der anderen!

2 Kön 3:17 Denn so spricht der Herr: Ihr werdet weder Wind noch Regen spüren; doch dieses Tal wird sich mit Wasser füllen, und ihr werdet trinken mit eurem Vieh und euren Herden.

2 Kön 3:18 Jedoch dem Herrn ist das noch nicht genug! Er gibt in eure Hand auch Moab!

2 Kön 3:19 Erobern werdet ihr alle befestigten Städte, alle nützlichen Bäume sollt ihr fällen, alle Wasserquellen verstopfen und alles gute Ackerland mit Steinen verderben!"

2 Kön 3:20 Am Morgen nun, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, kam plötzlich Wasser von Edom her, und das ganze Gelände füllte sich damit.

2 Kön 3:21 Als ganz Moab vernahm, daß die Könige zum Kriege wider sie ausgezogen seien, ließen sich alle Männer im waffenfähigen Alter und darüber aufbieten. Sie stellten sich an der Grenze auf.

2 Kön 3:22 In der Frühe des Morgens aber, als die Sonne über dem Wasser aufging, sahen die Moabiter das Wasser drüben rot wie Blut.

2 Kön 3:23 Sie sagten: "Das ist Blut! Die Könige haben sich gegenseitig mit dem Schwert vernichtet und geschlagen. Jetzt heran an die Beute, Moab!"

2 Kön 3:24 Als sie aber an das Lager der Israeliten kamen, erhoben sich diese und schlugen die Moabiter, die vor ihnen flohen. Sie rückten nach und schlugen Moab ohne Unterlaß.

2 Kön 3:25 Sie zerstörten die Städte und warfen auf alles gute Ackerland Steine, bis es verschüttet war. Man verstopfte alle Wasserquellen und hieb alle nützlichen Bäume um, bis nur noch ihre Kampfscharen in Kir-Chareset übrig waren. Die Schleuderer umzingelten die Stadt und bewarfen sie.

2 Kön 3:26 Als der König von Moab sah, daß der Angriff ihm zu heftig wurde, nahm er siebenhundert schwerbewaffnete Männer mit sich, um zum König von Edom durchzubrechen. Sie vermochten es jedoch nicht.

2 Kön 3:27 Nun nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der ihm in der Königsherrschaft folgen sollte, und brachte ihn auf der Mauer als Brandopfer dar. Da kam ein gewaltiger Zorn über Israel; sie ließen von ihm ab und kehrten wieder in ihr Land zurück.

 

 2 Könige Kapitel 4

 

2 Kön 4:1 Eine von den Frauen der Prophetenjünger rief Elisäus an: "Dein Knecht, mein Mann, ist tot. Du weißt ja, daß er ein Verehrer des Herrn war. Nun kommt der Gläubiger, um sich meine beiden Söhne als Sklaven zu holen."

2 Kön 4:2 Elisäus fragte sie: "Was soll ich für dich tun? Sage mir, was du zu Hause hast!" Sie antwortete: "Deine Magd hat nichts anderes zu Hause als einen Krug Öl."

2 Kön 4:3 Da sprach er: "Geh hin und erbitte dir Gefäße von all deinen Nachbarn im Umkreis, leere Gefäße, und zwar nicht wenige!

2 Kön 4:4 Dann geh heim, schließe die Türe hinter dir und deinen Söhnen und gieße in all diese Gefäße Öl! Sind sie voll, so stelle sie weg!"

2 Kön 4:5 Sie ging von ihm fort und schloß die Türe hinter sich und ihren Söhnen zu. Diese reichten ihr hin, und sie goß ein.

2 Kön 4:6 Sobald die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: "Reiche mir noch ein Gefäß!" Doch er antwortete ihr: "Es ist keines mehr da." Da stand der Ölfluß still.

2 Kön 4:7 Nun ging sie hin und erzählte es dem Manne Gottes. Dieser aber sprach: "Verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden! Vom übrigen kannst du mit deinen Söhnen leben."

2 Kön 4:8 Eines Tages ging Elisäus nach Sunem hinüber. Dort lebte eine vornehme Frau, die ihn zum Essen einlud. Sooft er vorbeikam, kehrte er dort zum Essen ein.

2 Kön 4:9 Da sagte sie zu ihrem Mann: "Ich weiß, daß der, der immer bei uns einkehrt, ein heiliger Gottesmann ist.

2 Kön 4:10 Wir wollen ein kleines, gemauertes Obergemach einrichten und ihm dort Lagerstätte, Tisch, Stuhl und Leuchter hineinstellen. Wenn er dann zu uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen!"

2 Kön 4:11 Als er eines Tages wieder dort einkehrte, begab er sich in das Obergemach und legte sich darin zur Ruhe.

2 Kön 4:12 Dann befahl er seinem Diener Gechasi: "Rufe diese Sunamitin!" Er holte sie, und sie trat zu ihm hin.

2 Kön 4:13 Da sagte er zu Gechasi: "Sprich zu ihr: Du hast dich um uns so aufmerksam bemüht. Was können wir für dich tun? Sollen wir für dich beim König oder beim Heeresobersten ein gutes Wort einlegen?" Sie antwortete: "Ich wohne ja geborgen inmitten meiner Leute."

2 Kön 4:14 Er fragte weiter: "Was könnte man sonst für sie tun?" Gechasi erwiderte: "Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt."

2 Kön 4:15 Da sprach er: "Rufe sie her!" Er rief sie, und sie trat unter die Türe.

2 Kön 4:16 Nun sagte er: "Übers Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn umarmen." Sie entgegnete: "Ach nein, Herr, du Mann Gottes, täusche doch deiner Magd nichts vor!"

2 Kön 4:17 Die Frau aber empfing und gebar übers Jahr einen Sohn zu der Zeit, die Elisäus ihr angegeben hatte.

2 Kön 4:18 Der Knabe wuchs heran und ging eines Tages zu seinem Vater hinaus zu den Schnittern.

2 Kön 4:19 Er klagte seinem Vater: "Mein Kopf, mein Kopf!" Dieser befahl einem Burschen, den Knaben zu seiner Mutter zu tragen.

2 Kön 4:20 Der Knecht hob ihn auf und brachte ihn zu seiner Mutter. Das Kind saß dann auf ihren Knien bis zum Mittag. Dann starb es.

2 Kön 4:21 Sie stieg nun hinauf, legte den Toten auf die Lagerstätte des Gottesmannes, schloß die Türe ab und ging hinweg.

2 Kön 4:22 Sie rief ihren Mann und bat ihn: "Schicke mir einen von den Knechten mit einer Eselin! Ich will schnell zum Gottesmann gehen und werde sofort wieder zurückkommen."

2 Kön 4:23 Er fragte sie: "Warum willst du denn heute zu ihm hin? Es ist doch kein Neumond oder Sabbat." Sie aber sagte nur: "Lebe wohl!"

2 Kön 4:24 Sie sattelte dann die Eselin und befahl ihrem Knecht: "Treibe nur tüchtig an und halte mich beim Reiten nicht auf, es sei denn, daß ich es dir sage!"

2 Kön 4:25 Sie zog weg und kam zum Gottesmann auf den Berg Karmel. Der Gottesmann sah sie von ferne und sagte zu seinem Diener Gechasi: "Siehe, die Sunamitin ist da.

2 Kön 4:26 Lauf ihr entgegen und frage sie: Geht es dir gut? Geht es deinem Mann und deinem Knaben gut?" Sie antwortete: "Ja."

2 Kön 4:27 Sie kam dann zum Mann Gottes auf den Berg Karmel und umklammerte seine Füße. Gechasi trat hinzu, um sie wegzustoßen. Der Gottesmann aber sprach: "Laß sie gewähren; ihre Seele ist betrübt, doch der Herr hat es mir verborgen und mir nicht angezeigt."

2 Kön 4:28 Darauf sprach sie: "Habe ich denn meinen Herrn um einen Sohn gebeten? Habe ich nicht ausdrücklich gesagt: "Mache mir keine falschen Hoffnungen!"?"

2 Kön 4:29 Danach befahl er Gechasi: "Gürte deine Lenden, nimm meinen Stab zur Hand und geh hin! Wenn du jemandem begegnest, so grüße ihn nicht, und wenn dich jemand grüßt, so antworte ihm nicht! Lege dann meinen Stab an das Antlitz des Knaben!"

2 Kön 4:30 Die Mutter des Knaben aber beteuerte: "So wahr der Herr lebt, und so wahr du lebst, ich verlasse dich nicht!" Da erhob er sich und folgte ihr nach.

2 Kön 4:31 Gechasi war ihnen schon vorausgegangen und hatte den Stab auf den Knaben gelegt. Doch es war kein Laut und kein Lebenszeichen erfolgt. Er kehrte also um und meldete ihm: "Der Knabe ist nicht aufgewacht."

2 Kön 4:32 Elisäus kam in das Haus und fand den Knaben tot auf seiner Lagerstatt liegen.

2 Kön 4:33 Er ging hinein, schloß die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zum Herrn.

2 Kön 4:34 Dann stieg er hinauf und legte sich auf den Knaben. Er legte seinen Mund auf des Knaben Mund, die Augen auf dessen Augen und die Hände auf seine Hände. Er streckte sich also über ihn aus, und der Leib des Knaben wurde warm.

2 Kön 4:35 Danach trat er zurück, ging im Haus einmal auf und ab, stieg wieder zu ihm hinauf und streckte sich über ihn aus. Da nieste der Knabe siebenmal und schlug seine Augen auf.

2 Kön 4:36 Elisäus rief Gechasi und gebot ihm, nach der Sunamitin zu rufen. Dieser holte sie, und als sie zu ihm kam, sagte er: "Nimm deinen Sohn!"

2 Kön 4:37 Sie trat heran, fiel ihm zu Füßen und verneigte sich zur Erde. Dann nahm sie ihren Sohn und ging hinaus.

2 Kön 4:38 Elisäus kehrte nach Gilgal zurück. Eine Hungersnot herrschte im Land. Als die Prophetenjünger vor ihm saßen, befahl er seinem Diener: "Setze den großen Topf auf und koche ein Gericht für die Prophetenjünger!"

2 Kön 4:39 Einer von ihnen ging auf das Feld hinaus, um Kräuter zu sammeln. Er fand wilde Ranken und pflückte davon Koloquinten, seinen ganzen Mantel voll. Dann kam er und schnitt sie in den Kochtopf. Man kannte sie nämlich nicht.

2 Kön 4:40 Man setzte sie nun den Männern vor. Sie aßen von der Speise, schrieen auf und riefen: "Der Tod ist im Topf, Mann Gottes!" Und sie konnten nichts essen.

2 Kön 4:41 Da gebot er: "Bringt Mehl herbei!" Er warf es in den Topf und sagte: "Setzt es nun den Leuten zum Essen vor!" Jetzt war nichts Schädliches mehr im Kochtopf.

2 Kön 4:42 Einst kam ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann in seinem Brotbeutel Brot aus Erstlingsfrüchten. Es waren zwanzig Brote von Gerste und dazu Jungkorn. Elisäus befahl: "Gib es den Leuten zu essen!"

2 Kön 4:43 Doch sein Diener erwiderte: "Wie soll ich das hundert Leuten vorsetzen?" Er aber wiederholte: "Gib es den Leuten zu essen; denn also spricht der Herr: Essen wird man und noch übriglassen!"

2 Kön 4:44 Er setzte es ihnen vor. Sie aßen und ließen noch übrig, wie der Herr gesagt hatte.

 

2 Könige Kapitel 5

 

2 Kön 5:1 Naaman, der Feldherr des Aramäerkönigs, war bei seinem Herrn geschätzt und angesehen; denn durch ihn hatte der Herr den Aramäern Sieg verliehen. Der Mann war ein großer Kriegsheld, jedoch aussätzig.

2 Kön 5:2 Nun waren die Aramäer in Streifzügen ausgezogen und hatten aus dem Land Israel ein junges Mädchen gefangen weggeführt. Es kam in den Dienst der Frau des Naaman.

2 Kön 5:3 Es sprach zu seiner Herrin: "Wäre doch mein Herr beim Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz freimachen."

2 Kön 5:4 Naaman ging hin und meldete es seinem obersten Herrn: "So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet."

2 Kön 5:5 Der König von Aram erwiderte: "Wohlan, ziehe hin! Ich gebe dir einen Brief an den König von Israel mit." So ging er hin und nahm zehn Talente Silber, sechstausend Sekel Gold und zehn Festkleider mit.

2 Kön 5:6 Er brachte dem König von Israel den Brief, der folgenden Inhalt hatte: "Wenn hiermit dieser Brief dich erreicht, so wisse: Ich habe zu dir meinen Knecht Naaman gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist."

2 Kön 5:7 Der König von Israel las den Brief. Da zerriß er seine Kleider und rief aus: "Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken kann? Dieser schickt zu mir, um einen Menschen von seinem Aussatz zu reinigen. Erkennt doch und seht, daß er nur einen Streitfall mit mir sucht!"

2 Kön 5:8 Als Elisäus, der Gottesmann, hörte, daß der König von Israel seine Kleider zerrissen habe, ließ er dem König sagen: "Warum hast du denn deine Kleider zerrissen? Er komme zu mir und erfahre, daß es einen Propheten in Israel gibt!"

2 Kön 5:9 Naaman kam mit seinen Pferden und seinen Wagen und hielt vor der Haustüre des Elisäus an.

2 Kön 5:10 Elisäus schickte einen Boten zu ihm mit der Anweisung: "Gehe hin und wasche dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib genesen und wieder rein werden."

2 Kön 5:11 Naaman war darüber mißmutig und sagte, als er fortging: "Ich habe mir vorgestellt, er würde sicher herauskommen, herantreten und den Namen des Herrn, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die Stelle bewegen und so den Aussatz entfernen.

2 Kön 5:12 Sind denn Abana und Parpar, die Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Wasser Israels? Kann ich mich nicht in ihnen waschen und so rein werden?" Er wandte sich um und ging grollend davon.

2 Kön 5:13 Da traten seine Diener heran und redeten ihm zu. Sie sprachen: "Wenn der Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es nicht ausführen? Wieviel mehr, da er zu dir nur sagte: Wasche dich, so wirst du rein!"

2 Kön 5:14 Nun ging er hinab, und als er sich siebenmal nach der Weisung des Gottesmannes im Jordan untergetaucht hatte, wurde sein Leib gesund wie der Leib eines kleinen Knaben; er war rein.

2 Kön 5:15 Nun kehrte er mit allen seinen Gefolgsleuten zum Gottesmann zurück. Er kam, trat vor ihn hin und sprach: "Siehe, ich habe erkannt, daß es auf der ganzen Erde keinen Gott gibt außer in Israel. Nunmehr nimm ein Dankesgeschenk von deinem Knecht an!"

2 Kön 5:16 Er antwortete: "So wahr der Herr lebt, in dessen Dienst ich stehe, ich nehme nichts!" Auch als jener ihn zur Annahme drängte, weigerte er sich.

2 Kön 5:17 Da antwortete Naaman: "So möge man, bitte, deinem Knecht eine Last Erde mitgeben, soviel zwei Maultiere tragen können; denn dein Knecht wird keinen anderen Göttern mehr Brand- und Schlachtopfer darbringen, sondern nur dem Herrn.

2 Kön 5:18 Nur dies möge der Herr deinem Knecht noch nachsehen: Kommt mein königlicher Gebieter zur Anbetung in den Tempel Rimmons, und stützt er sich dabei auf meinen Arm, so muß ich mich im Tempel Rimmons auch niederwerfen, während er sich dort zu Boden wirft. Das nur verzeihe der Herr deinem Knecht!"

2 Kön 5:19 Elisäus antwortete ihm: "Gehe hin in Frieden." Als er eine Strecke weit seines Weges dahingezogen war,

2 Kön 5:20 fiel dem Gechasi, dem Diener des Gottesmannes Elisäus, ein: "Mein Herr hat diesen Aramäer Naaman geschont und nichts von dem, was er mitgebracht hat, angenommen. So wahr der Herr lebt, ich will ihm nachlaufen und mir von ihm etwas geben lassen!"

2 Kön 5:21 Gechasi lief also Naaman nach; Naaman merkte, wie er hinter ihm herlief, beugte sich zu ihm vom Wagen herab und stellte die Frage: "Ist alles in Ordnung?"

2 Kön 5:22 Gechasi antwortete: "Ja! Mein Herr läßt dir sagen: "Es sind soeben zu mir vom Gebirge Ephraim zwei junge Leute von den Prophetenschülern hergekommen. Gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Festkleider!""

2 Kön 5:23 Naaman entgegnete: "Bitte, nimm doch zwei Talente!" Er nötigte ihn also, band zwei Talente Silber in zwei Beutel, tat zwei Festkleider dazu und übergab sie zwei von seinen Dienern, die sie vor Gechasi hertrugen.

2 Kön 5:24 Er kam an den Hügel, nahm sie aus ihrer Hand und brachte sie in das Haus. Die Männer aber schickte er ihres Weges fort.

2 Kön 5:25 Er selbst ging hinein und trat vor seinen Herrn. Elisäus fragte ihn: "Woher kommst du, Gechasi?" Er erwiderte: "Dein Knecht war nicht weggegangen."

2 Kön 5:26 Jener antwortete ihm: "Nicht doch! Mein Geist war dir zur Seite, als ein Mann von seinem Gefährt aus sich dir zuwandte. Wohlan, du hast das Geld empfangen, um dafür Kleider, Ölbäume, Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde zu erwerben.

2 Kön 5:27 Der Aussatz Naamans soll deshalb an dir und deiner Nachkommenschaft für immer haften!" Gechasi ging fort, vom Aussatz weiß wie Schnee.

 

2 Könige Kapitel 6

 

2 Kön 6:1 Die Prophetenjünger sprachen zu Elisäus: "Sieh doch, der Raum, in dem wir vor dir sitzen, ist für uns zu eng.

2 Kön 6:2 Wir wollen an den Jordan gehen, und dort soll jeder von uns sich einen Balken holen. Dann wollen wir uns hier einen Raum zimmern, um eine Bleibe zu haben." Er antwortete: "Geht hin!"

2 Kön 6:3 Einer aber bat ihn: "Laß dich doch dazu bestimmen, mit deinen Knechten zu gehen!" Er erwiderte: "Gut, ich komme mit."

2 Kön 6:4 Da ging er mit ihnen. Sie kamen an den Jordan und fällten die Bäume.

2 Kön 6:5 Einem aber fiel beim Umhauen des Stammes das Beileisen ins Wasser. Er rief laut: "O weh, Herr, es ist noch dazu geliehen!"

2 Kön 6:6 Der Gottesmann fragte: "Wohin ist es gefallen?" Jener zeigte ihm die Stelle. Elisäus schnitt ein Stück Holz ab, warf es dorthin und brachte das Eisen zum Schwimmen.

2 Kön 6:7 Dann sprach er: "Hole es dir heraus!" Jener streckte seine Hand aus und ergriff es.

2 Kön 6:8 Der König von Aram hatte einst mit Israel Krieg. Er beriet sich mit seinen Untergebenen, an einem bestimmten Ort einen Hinterhalt zu errichten.

2 Kön 6:9 Der Gottesmann ließ dem König von Israel mitteilen: "Hüte dich, an jenem Ort vorüberzugehen, denn dort sind Aramäer!"

2 Kön 6:10 Der König von Israel schickte Späher an den Ort, den der Gottesmann ihm bezeichnet und vor dem er ihn gewarnt hatte. So nahm er sich dort in acht, und das nicht nur einmal oder zweimal.

2 Kön 6:11 Da wurde der Aramäerkönig unruhig. Er rief seine Diener und fragte sie: "Könnt ihr mir nicht mitteilen, wer von unseren Leuten zum König von Israel steht?"

2 Kön 6:12 Da antwortete einer von seinen Dienern: "Nein, mein Herr und König! Vielmehr der Prophet Elisäus von Israel teilt dem König von Israel die Reden mit, die du in deinem Schlafgemach führst."

2 Kön 6:13 Da befahl er: "Geht hin und schaut, wo er sich aufhält, damit ich hinschicke, ihn zu ergreifen!" Man meldete ihm: "Er befindet sich in Dotan."

2 Kön 6:14 Dorthin schickte er Pferde und Wagen und eine starke Abordnung. Sie kamen während der Nacht und umzingelten die Stadt.

2 Kön 6:15 Als der Diener des Gottesmannes am Morgen aufstand und hinaustrat, hatte die Mannschaft die Stadt umzingelt. Auch Pferde und Wagen waren herangerückt. Da sprach der Diener zu ihm: "O weh, Herr, was tun wir jetzt?"

2 Kön 6:16 Doch dieser antwortete: "Fürchte dich nicht; bei uns sind mehr als bei jenen!"

2 Kön 6:17 Da betete Elisäus und sprach: "Herr, öffne doch seine Augen, damit er sehe!" Der Herr öffnete dem Diener die Augen, und dieser sah den Berg rings um Elisäus voll von Pferden und Wagen aus Feuer.

2 Kön 6:18 Als die Aramäer gegen ihn heranrückten, betete Elisäus zum Herrn: "Schlage doch diese Leute mit Verblendung!" Und der Herr schlug sie mit Verblendung, wie Elisäus erfleht hatte.

2 Kön 6:19 Elisäus sprach sie an: "Dies ist nicht der richtige Weg und nicht die richtige Stadt. FoIgt mir! Ich werde euch zu dem Mann hinführen, den ihr sucht." So führte er sie nach Samaria.

2 Kön 6:20 Als sie in Samaria angekommen waren, rief Elisäus: "O Herr, öffne ihnen die Augen, damit sie sehen!" Der Herr öffnete ihnen die Augen, und sie sahen, daß sie mitten in Samaria waren.

2 Kön 6:21 Da der König von Israel ihrer ansichtig wurde, fragte er Elisäus: "Soll ich sie gleich niederschlagen, mein Vater?"

2 Kön 6:22 Er wehrte ab: "Schlage sie nicht tot! Darfst du Leute erschlagen, die du nicht mit deinem Schwert oder Bogen erbeutet hast? Gib ihnen Brot und Wasser, sie sollen essen und trinken und dann zu ihrem Herrn zurückkehren!"

2 Kön 6:23 So bereitete er ihnen ein großes Festmahl. Sie aßen und tranken; dann entließ er sie, und sie kehrten zu ihrem Herrn zurück. Seitdem kamen keine Streitscharen der Aramäer mehr in das Land Israel.

2 Kön 6:24 Später zog Benhadad, der König von Aram, seine ganze Heeresmacht zusammen, rückte heran und belagerte Samaria.

2 Kön 6:25 Es brach eine große Hungersnot in Samaria aus, weil die Feinde es umschlossen hielten, so daß ein Eselskopf achtzig Silbersekel und ein Viertel Kab Weißmehl fünf Silbersekel kosteten.

2 Kön 6:26 Als der König von Israel einmal auf der Mauer einherging, schrie eine Frau ihn an: "Hilf doch, mein Herr und König!"

 

2 Kön 6:27 Er antwortete: "Wenn dir der Herr nicht hilft, womit sollte ich dir helfen können, sei es mit etwas von der Tenne oder von der Kelter?"

2 Kön 6:28 Dann fragte sie der König: "Was fehlt dir?" Sie antwortete: "Eine Frau sagte zu mir: Gib deinen Sohn her, damit wir ihn heute essen! Meinen Sohn verzehren wir dann morgen.

2 Kön 6:29 Wir kochten meinen Sohn und verzehrten ihn. Am andern Tage sagte ich zu ihr: Gib jetzt deinen Sohn her, damit wir ihn essen! Sie aber versteckte ihren Sohn."

2 Kön 6:30 Als der König die Worte der Frau hörte, zerriß er seine Kleider. Und während er auf der Mauer einherging, sah das Volk, daß er darunter das Trauergewand auf dem Leibe trug.

2 Kön 6:31 Er rief aus: "Gott möge mich strafen, wenn nicht heute noch Elisäus, der Sohn Schaphats, geköpft wird!"

2 Kön 6:32 Elisäus weilte gerade in seinem Haus, und die Ältesten saßen bei ihm. Da sandte der König einen Mann vor sich her. Ehe aber der Bote bei ihm ankam, sagte Elisäus zu den Ältesten: "Seht ihr, daß dieser Mordbube hergeschickt hat, mir den Kopf abtrennen zu lassen? Gebt acht! Kommt der Bote, dann verschließt die Türe und drängt ihn mit der Türe zurück! Sind nicht schon hinter ihm die Fußtritte seines Herrn vernehmbar?"

2 Kön 6:33 Als er noch mit ihnen redete, kam der König schon zu ihm herab und sprach: "Dieses Unheil ist vom Herrn gekommen. Wie kann ich jetzt noch auf den Herrn mein Vertrauen setzen?"

 

2 Könige Kapitel 7

 

2 Kön 7:1 Elisäus verhieß: "Hört das Wort des Herrn: So spricht der Herr: Morgen um diese Zeit kostet am Tor von Samaria ein Maß Weizenmehl einen Sekel und zwei Maß Gerste ebenfalls einen Sekel."

2 Kön 7:2 Aber der Schildhalter, auf dessen Arm sich der König stützte, erwiderte dem Gottesmann: "Und wenn der Herr auch Schleusen am Himmel anbrächte, könnte dies nicht geschehen." Elisäus entgegnete: "Mit deinen eigenen Augen wirst du es sehen; aber davon essen wirst du nichts."

2 Kön 7:3 Nun waren vier aussätzige Männer außerhalb des Tores. Sie sprachen zueinander: "Warum sitzen wir hier, bis wir tot sind?

2 Kön 7:4 Wenn wir in die Stadt gehen wollten, so herrscht in ihr Hungersnot, und wir sterben dort. Bleiben wir aber hier sitzen, sterben wir auch. Darum kommt, laßt uns in das Lager der Aramäer überlaufen! Lassen sie uns am Leben, dann leben wir weiter, töten sie uns, dann sterben wir!"

2 Kön 7:5 In der Abenddämmerung machten sie sich auf, um in das Lager der Aramäer hinüberzulaufen. Sie kamen in den Bereich des aramäischen Lagers. Dort aber war niemand zu finden.

2 Kön 7:6 Der Herr hatte nämlich im Lager der Aramäer das Geräusch von Kriegswagen, das Wiehern von Pferden und das Lärmen einer großen Heeresmacht vernehmen lassen. Da sagten sie zueinander: "Gewiß hat der König von Israel die Könige der Hethiter und die Könige von Ägypten gedungen, uns zu überfallen."

2 Kön 7:7 Sie machten sich also auf und flohen in der Dämmerung. Dabei hatten sie ihre Zelte, Pferde und Esel und das Lager, wie es bestand, im Stich gelassen. Sie waren geflohen, um ihr Leben zu retten.

2 Kön 7:8 Als nun jene Aussätzigen in den Bereich des Lagers gekommen waren, gingen sie in ein Zelt, aßen und tranken, nahmen Silber, Gold und Kleider daraus mit, gingen fort und versteckten sie. Dann kamen sie wieder, gingen in ein anderes Zelt, machten auch dort ihre Beute, gingen fort und versteckten sie.

2 Kön 7:9 Dann aber sprachen sie zueinander: "Wir handeln nicht recht. Heute ist ja ein Tag froher Botschaft. Wenn wir darüber schweigen und zaudern, bis das Morgenlicht anbricht, dann machen wir uns schuldig. Darum auf, wir wollen gehen und es im Palast des Königs melden!"

2 Kön 7:10 Sie kamen hin, riefen die Torwächter der Stadt und berichteten ihnen: "Wir gelangten in das aramäische Lager. Dort war alles weg, kein menschlicher Laut war zu hören. Nur die Pferde und Esel standen angebunden da, und die Zelte waren, wie man sie verließ."

2 Kön 7:11 Die Torwächter machten Lärm und meldeten es im Innern des königlichen Palastes.

2 Kön 7:12 Der König erhob sich noch in der Nacht und sprach zu seinen Untergebenen: "Ich will euch erklären, was die Aramäer gegen uns im Schilde führen. Sie wissen, daß wir Hungersnot haben. Darum verließen sie das Lager, um sich auf freiem Feld zu verstecken. Sie denken nämlich: Kommen sie aus der Stadt, so ergreifen wir sie lebendig und können dann in die Stadt eindringen."

2 Kön 7:13 Da antwortete einer seiner Diener: "Man nehme etwa fünf von den übriggebliebenen Pferden, die noch da sind! Ihnen mag es ergehen wie der ganzen Menge Israeliten, die schon zugrundegegangen sind. Schicken wir sie hin und sehen wir nach!"

2 Kön 7:14 Man nahm also zwei Gespanne Pferde, und der König sandte sie hinter der Streitmacht der Aramäer her mit der Weisung: "Zieht hin und späht!"

2 Kön 7:15 Sie folgten hinter ihnen her bis zum Jordan. Da war der Weg völlig mit Kleidern und Waffen bedeckt, welche die Aramäer auf ihrer raschen Flucht weggeworfen hatten. Die Boten kehrten zurück und brachten dem König die Meldung.

2 Kön 7:16 Nun zog das Volk hinaus und plünderte das Lager der Aramäer. So kam es wirklich, daß ein Maß Weizenmehl auf einen Sekel und zwei Maß Gerste auf einen Sekel zu stehen kamen, wie der Herr gesagt hatte.

2 Kön 7:17 Der König erteilte dem Schildhalter, auf dessen Arm er sich stützte, die Aufsicht über das Tor. Die Leute aber zertraten diesen im Tor, so daß er starb, wie der Gottesmann vorausgesagt hatte, der mit ihm damals sprach, als der König kam.

2 Kön 7:18 Der Gottesmann hatte nämlich zum König gesagt: "Morgen um diese Zeit werden im Tor von Samaria zwei Maß Gerste einen Sekel und ein Maß Weizenmehl ebenfalls einen Sekel kosten."

2 Kön 7:19 Da hatte der Schildhalter dem Gottesmann geantwortet: "Und wenn der Herr auch Schleusen am Himmel anbrächte, könnte dies nicht geschehen." Elisäus aber hatte entgegnet: "Mit deinen eigenen Augen wirst du es sehen; aber davon essen wirst du nichts."

2 Kön 7:20 So geschah es ihm. Die Leute zertraten ihn im Tor, so daß er starb.

 

2 Könige Kapitel 8

 

2 Kön 8:1 Eines Tages sprach Elisäus zu der Frau, deren Sohn er das Leben wiedergeschenkt: "Mache dich auf, ziehe mit deinen Hausangehörigen fort und verweile irgendwo in der Fremde; denn der Herr hat eine Hungersnot verhängt!" Sie kam tatsächlich über das Land sieben Jahre lang.

2 Kön 8:2 Die Frau machte sich auf den Weg und handelte nach der Weisung des Gottesmannes. Sie ging mit ihrer Familie fort und verweilte sieben Jahre als Fremde im Philisterland.

2 Kön 8:3 Nach Ablauf der sieben Jahre kehrte die Frau aus dem Land der Philister heim und ging hin, um den König wegen ihres Hauses und Grundstückes anzurufen.

2 Kön 8:4 Der König sprach gerade zu Gechasi, dem Diener des Gottesmannes: "Erzähle mir doch alle Großtaten, die Elisäus vollbracht hat!"

2 Kön 8:5 Er war dabei, dem König vorzutragen, wie er den Toten lebendig gemacht, als die Frau eintrat, deren Sohn zum Leben erweckt worden war. Sie wollte den König wegen ihres Hauses und Grundstückes anrufen. Gechasi sprach: "Mein Herr und König, das ist die Frau und das ihr Sohn, den Elisäus erweckt hat."

2 Kön 8:6 Der König forderte die Frau auf, und sie erzählte ihm alles. Danach gab der König ihr einen Hofbeamten mit, dem er befahl: "Verschaffe ihr alles wieder, was ihr gehört, auch den gesamten Ertrag ihres Grundstücks von dem Tag an, da sie das Land verlassen hat, bis jetzt!"

2 Kön 8:7 Elisäus kam einmal nach Damaskus. Benhadad, der König von Aram, war erkrankt, und man meldete ihm, daß der Gottesmann dort angekommen sei.

2 Kön 8:8 Der König befahl Hasael: "Nimm Geschenke, gehe dem Gottesmann entgegen und befrage den Herrn durch ihn, ob ich wohl von dieser Krankheit genesen werde!"

2 Kön 8:9 Hasael ging ihm entgegen und nahm Geschenke mit sich, allerlei Kostbarkeiten von Damaskus, soviel vierzig Kamele tragen konnten. Er kam, trat vor ihn hin und sprach: "Dein Sohn Benhadad, der König von Aram, läßt durch mich fragen, ob er wohl von dieser Krankheit genesen werde."

2 Kön 8:10 Elisäus antwortete ihm: "Gehe hin und sage ihm: "Du wirst genesen." Doch der Herr hat mich schauen lassen, daß er sterben muß!"

2 Kön 8:11 Der Gottesmann blickte starr vor sich hin, entsetzte sich aufs äußerste und weinte.

2 Kön 8:12 Da fragte Hasael: "Warum weint mein Herr?" Der antwortete: "Ich weiß, was du den Israeliten Schlimmes antun wirst: Ihre Festungen wirst du anzünden, ihre jungen Männer mit dem Schwert töten, ihre Säuglinge zerschmettern und ihre schwangeren Frauen aufschlitzen."

2 Kön 8:13 Hasael entgegnete: "Was ist denn dein Knecht, der Hund, daß er so Gewaltiges vollbringen sollte?" Elisäus entgegnete: "Der Herr hat dich mir als aramäischen König gezeigt."

2 Kön 8:14 Dann ging er von Elisäus fort und kam zu seinem Herrn. Dieser erkundigte sich bei ihm: "Was hat denn Elisäus zu dir gesagt?" Er antwortete: "Er hat mir Bescheid gegeben, daß du sicher genesen wirst."

2 Kön 8:15 Am andern Tag nahm er eine Decke, tauchte sie ins Wasser und breitete sie über sein Gesicht, worauf er starb. Hasael folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 8:16 Im fünften Jahre Jorams, des Sohnes Achabs, des Königs von Israel, wurde Joram, der Sohn Josaphats, König von Juda.

2 Kön 8:17 Er war zweiunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte acht Jahre in Jerusalem.

2 Kön 8:18 Er wandelte auf den Pfaden der Könige von Israel, wie es das Haus Achab tat; die Tochter Achabs war ja seine Frau, und er tat das, was dem Herrn mißfiel.

2 Kön 8:19 Doch der Herr wollte Juda um seines Knechtes David willen nicht ins Verderben bringen, dem er doch verheißen hatte, ihm immerdar eine Leuchte vor seinem Antlitz zu verleihen.

2 Kön 8:20 Zu seiner Zeit fiel Edom von Juda ab. Sie beriefen sich einen eigenen König.

2 Kön 8:21 Joram zog also mit allen seinen Kriegswagen nach Zoar. Nachts rüstete er sich zum Angriff; aber die Edomiter hatten ihn umzingelt und schlugen ihn samt den Obersten der Kriegswagen. Seine Leute flohen in ihre Heimat.

2 Kön 8:22 So wurde Edom von Juda abtrünnig bis heute. Damals fiel auch Libna ab.

2 Kön 8:23 Die übrigen Taten Jorams und all seine Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 8:24 Joram entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Ahnen in der Davidsstadt begraben. Sein Sohn Achasja ward König an seiner Stelle.

2 Kön 8:25 Im zwölften Jahr der Regierung Jorams, des Sohnes Achabs, des Königs von Israel, wurde Achasja König, der Sohn des judäischen Königs Joram.

2 Kön 8:26 Achasja war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte ein Jahr in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Atalja; sie war eine Enkelin Omris, des Königs von Israel.

2 Kön 8:27 Er wandelte auf den Pfaden des Hauses Achab und tat, was dem Herrn mißfiel; denn er war mit dem Hause Achab verschwägert.

2 Kön 8:28 Er zog mit Joram, dem Sohn Achabs, in den Krieg gegen Hasael, den König von Aram, nach Ramot in Gilead. Aber die Aramäer verwundeten Joram.

2 Kön 8:29 Da kehrte der König Joram heim, um in Jezreel von den Wunden Heilung zu suchen, die ihm die Aramäer in Ramot beigebracht hatten, da er gegen den Aramäerkönig Hasael kämpfte. Achasja, der Sohn Jorams, des judäischen Königs, kam hinab, um Joram, den Sohn Achabs, in Jezreel zu besuchen; denn dieser lag dort verwundet.

 

2 Könige Kapitel 9

 

2 Kön 9:1 Der Prophet Elisäus rief einen von den Prophetenjüngern und gab ihm den Auftrag: "Gürte deine Lenden, nimm dieses Ölgefäß in die Hand und gehe nach Ramot in Gilead!

2 Kön 9:2 Bist du dort angekommen, suche Jehu, den Sohn Josaphats und Enkel Nimschis! Gehe hin, hole ihn aus dem Kreis seiner Genossen und führe ihn in das innerste Gemach!

2 Kön 9:3 Dann nimm das Ölgefäß und gieße es über sein Haupt aus mit den Worten: "So spricht der Herr: Ich salbe dich zum König über Israel." Dann öffne die Tür und entweiche, ohne zu zögern!"

2 Kön 9:4 Der junge Mann, ein Prophet, begab sich nach Ramot in Gilead.

2 Kön 9:5 Als er ankam, saßen die Heeresobersten eben beisammen. Er sprach: "Ich habe an dich eine Weisung, Oberst!" Als Jehu fragte: "An wen denn von uns allen?", antwortete er: "An dich allein, Oberst!"

2 Kön 9:6 Dieser erhob sich und begab sich in das Haus. Er aber goß ihm Öl über sein Haupt mit den Worten: "So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich salbe dich zum König über das Volk des Herrn, über Israel!

2 Kön 9:7 Du wirst das Haus Achabs, deines Herrn, schlagen. Ich will das Blut meiner Knechte, der Propheten, und das Blut aller Diener des Herrn an Isebel rächen.

2 Kön 9:8 Das ganze Haus Achabs wird zugrunde gehen. Ich werde von Achab alles Männliche ausrotten, Sklaven und Freie in Israel.

2 Kön 9:9 Ich werde es dem Haus Achabs ergehen lassen wie dem Haus Jerobeams, des Nebatsohnes, und dem Haus Baschas, des Achiasohnes.

2 Kön 9:10 Isebel aber werden die Hunde auf der Flur von Jezreel fressen. Niemand wird sie begraben." Dann öffnete er die Türe und entfloh.

2 Kön 9:11 Jehu aber kam zu den Dienern seines Herrn, die ihn fragten: "Ist alles in Ordnung? Warum ist denn dieser verrückte Prophet zu dir gekommen?" Er antwortete: "Ihr kennt doch den Mann und seine Hirngespinste!"

2 Kön 9:12 Sie entgegneten: "Du machst Ausflüchte! Teile es uns ruhig mit!" Da mußte er gestehen: "So und so hat er zu mir gesagt: "So spricht der Herr: Ich salbe dich zum König über Israel.""

2 Kön 9:13 Sogleich nahmen alle ihre Gewänder, legten sie ihm zu Füßen auf die bloßen Stufen, stießen ins Horn und riefen: "Jehu ist König!"

2 Kön 9:14 So verschwor sich denn Jehu, der Sohn des Josaphat und Enkel Nimschis, gegen Joram. Joram hatte mit ganz Israel zu Ramot in Gilead die Wache gehalten wider Hasael, den König von Aram.

2 Kön 9:15 Er war dann heimgekehrt, um in Jezreel von den Wunden, die ihm die Aramäer beim Kampf gegen Hasael, den König von Aram, beigebracht hatten, zu genesen. Jehu ließ verkünden: "Wenn es euch recht ist, so darf kein Flüchtling die Stadt verlassen, um hinzugehen und in Jezreel eine Nachricht zu verbreiten."

2 Kön 9:16 Jehu bestieg seinen Wagen und fuhr nach Jezreel, denn dort lag Joram. Und Achasja, der König von Juda, war hinabgekommen, um Joram zu besuchen.

2 Kön 9:17 Der Späher, der auf dem Turm von Jezreel stand, sah, wie Jehus Scharen heranrückten, und rief: "Ich sehe eine Schar!" Joram aber gab den Befehl, man solle einen Reiter holen und ihnen entgegenschicken. Er solle sich erkundigen, ob alles in Ordnung sei.

2 Kön 9:18 Ein Berittener zog ihm entgegen und sprach: "Der König läßt fragen, ob alles in Ordnung ist." Jehu gab zur Antwort: "Was hast du dich um die Ordnung zu kümmern? Reihe dich in meine Gefolgschaft ein!" Der Späher meldete: "Der Bote ist bis zu ihnen gekommen, kehrt aber nicht mehr zurück."

2 Kön 9:19 Man schickte einen zweiten Berittenen ab. Dieser kam zu ihnen und sagte: "Der König läßt fragen, ob alles in Ordnung ist." Jehu gab zur Antwort: "Was hast du dich um die Ordnung zu kümmern? Reihe dich in meine Gefolgschaft ein!"

2 Kön 9:20 Der Späher meldete erneut: "Er ist zu ihnen gekommen, doch er kehrt nicht mehr zurück. Die Art aber, wie jener fährt, ist die Art Jehus, des Enkels Nimschis. Er fährt wie ein Rasender einher."

2 Kön 9:21 Da befahl Joram anzuspannen. Man machte seinen Wagen fertig, und so fuhr der König Joram von Israel mit dem König Achasja von Juda, jeder auf seinem Wagen. Sie fuhren Jehu entgegen und trafen ihn beim Feld Nabots aus Jezreel.

2 Kön 9:22 Als Joram den Jehu sah, fragte er: "Ist alles in Ordnung, Jehu?" Dieser antwortete: "Was heißt Ordnung, wenn noch immer die Buhlschaften deiner Mutter Isebel und ihre vielfältigen Zauberkünste andauern?"

2 Kön 9:23 Joram wendete und wollte entfliehen. Er rief Achasja zu: "Verrat, Achasja!"

2 Kön 9:24 Jehu riß den Bogen an sich und traf Joram zwischen seine Schultern. Der Pfeil durchbohrte sein Herz, und er sank in seinem Wagen nieder.

2 Kön 9:25 Dann befahl jener seinem Schildhalter Bidkar: "Nimm ihn und wirf ihn auf das Grundstück Nabots aus Jezreel! Denn erinnere dich: Ich und du fuhren zu zweit hinter seinem Vater Achab her, als der Herr über ihn diesen Spruch verkünden ließ:

2 Kön 9:26 "Fürwahr, gestern habe ich das Blut Nabots und seiner Söhne gesehen, spricht der Herr. Vergelten werde ich es dir auf diesem Acker, spricht der Herr." So nimm ihn jetzt und wirf ihn auf den Acker, wie der Herr vorausgesagt!"

2 Kön 9:27 Als der König Achasja von Juda dies sah, floh er in der Richtung nach Bet-Haggan. Doch Jehu verfolgte ihn und rief: "Macht auch diesen nieder!" Man schlug ihn bei der Anhöhe von Gur, das bei Jibleam liegt, im Wagen nieder. Er kam noch bis Megiddo und starb dort.

2 Kön 9:28 Seine Diener überführten ihn nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Grab bei seinen Vätern in der Davidsstadt.

2 Kön 9:29 Im elften Jahr Jorams, des Sohnes Achabs, war Achasja König von Juda geworden.

2 Kön 9:30 Jehu kam nach Jezreel. Als Isebel davon hörte, legte sie auf ihre Augen Schminke, schmückte ihr Haupt und schaute durch das Fenster hinab.

2 Kön 9:31 Jehu trat in das Tor. Da rief sie: "Geht es Simri, dem Mörder seines Herrn, gut?"

2 Kön 9:32 Da erhob Jehu seinen Blick gegen das Fenster und sprach: "Wer spricht zu mir?" Auch zwei oder drei Hofleute schauten zu ihm hinab.

2 Kön 9:33 Er befahl ihnen: "Stürzt sie hinab!" Man stürzte sie hinab, und ihr Blut bespritzte die Wand; und die Pferde zertraten sie.

2 Kön 9:34 Jehu hielt Einzug, aß und trank und befahl: "Seht nach dieser Verfluchten und begrabt sie; denn sie ist eine Königstochter!"

2 Kön 9:35 Die Diener gingen hin, sie zu begraben. Sie fanden aber nichts mehr von ihr als den Schädel, die Beine und die Hände.

2 Kön 9:36 Da kehrten sie zurück und meldeten es ihm. Er aber sagte: "Das ist das Wort des Herrn, das er durch seinen Diener Elias aus Tisbe sprach: Auf der Flur von Jezreel werden die Hunde das Fleisch Isebels fressen.

2 Kön 9:37 Der Leichnam Isebels soll wie Mist auf dem Feld in der Flur Jezreels liegen, damit man nicht sagen kann: "Das ist Isebel!""

 

2 Könige Kapitel 10

 

2 Kön 10:1 Achab hatte siebzig Söhne in Samaria. Jehu schrieb also Briefe und sandte sie nach Samaria an die obersten Beamten Israels, an die Ältesten und an die Erzieher, die von Achab bestellt waren, folgenden Inhalts:

2 Kön 10:2 "Wenn dieses Schreiben an euch gelangt, die ihr ja über die Söhne eures Herrn, die Kriegswagen, Pferde, eine befestigte Stadt und die Waffen verfügt,

2 Kön 10:3 so seht euch nach dem besten und wackersten unter den Söhnen eures Herrn um; setzt ihn auf den Thron seines Vaters und kämpft für das Haus eures Herrn!"

2 Kön 10:4 Sie aber gerieten in überaus große Furcht und meinten: "Nicht einmal die zwei Könige konnten vor ihm standhalten; wie sollten wir also vor ihm bestehen?"

2 Kön 10:5 So sandten denn der Palastvorsteher, der Stadtoberste, die Ältesten und die Erzieher an Jehu folgenden Bescheid: "Deine Knechte sind wir. Alles, was du uns befiehlst, wollen wir tun! Wir rufen niemanden zum König aus. Tu, was dir gefällt!"

2 Kön 10:6 Da schrieb er an sie einen zweiten Brief mit dem Inhalt: "Wenn ihr auf meiner Seite steht und meinen Befehlen gehorchen wollt, so nehmt die Köpfe der Männer, der Söhne eures Herrn, und kommt morgen um diese Zeit zu mir nach Jezreel!" Die Söhne des Königs, siebzig an der Zahl, befanden sich bei den Großen der Stadt, die sie aufzogen.

2 Kön 10:7 Sobald der Brief an sie gelangte, nahmen sie die Söhne des Königs, schlachteten die siebzig Männer, legten ihre Köpfe in Körbe und sandten sie zu ihm nach Jezreel.

2 Kön 10:8 Der Bote kam mit der Meldung, daß man die Köpfe der Prinzen gebracht habe. Er gebot: "Legt sie in zwei Haufen an den Toreingang bis zum Morgen!"

2 Kön 10:9 Am Morgen ging er hinaus, trat vor das ganze Volk und sprach: "Eure Schuld ist es nicht. Ich habe die Verschwörung wider meinen Herrn angezettelt und ihn getötet. Wer aber hat alle diese erschlagen?

2 Kön 10:10 Erkennt also, daß keine von den Drohungen des Herrn unerfüllt bleibt, die er über das Haus Achab gesprochen hat. Der Herr hat getan, was er durch seinen Knecht Elias vorausgesagt hat."

2 Kön 10:11 Dann ließ Jehu alle erschlagen, die noch vom Haus Achab in Jezreel übrig waren, auch alle seine Großen, seine Vertrauten und seine Priester. Nicht einen einzigen ließ er übrig.

2 Kön 10:12 Dann machte er sich auf und zog nach Samaria. Als er unterwegs beim Hirtendorf Bet-Eked war,

2 Kön 10:13 traf Jehu die Brüder Achasjas, des Königs von Juda. Er fragte sie: "Wer seid ihr?" Sie antworteten: "Die Brüder des Achasja sind wir. Wir kommen, um die Söhne des Königs und die Söhne der Herrin zu besuchen."

2 Kön 10:14 Da gab Jehu den Befehl: "Ergreift sie lebendig!" Man ergriff sie lebendig und schlachtete sie ab am Brunnen von Bet-Eked. Es waren zweiundvierzig Mann. Keinen von ihnen ließ er übrig.

2 Kön 10:15 Von da zog er weiter und trf Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm entgegenkam. Er begrüßte ihn und fragte: "Ist dein Herz aufrichtig zu mir, wie mein Herz dir gegenüber friedlich gesinnt ist?" Jonadab antwortete: "Ja, gewiß! Gib mir die Hand!" Er reichte ihm die Hand und nahm ihn zu sich in den Wagen.

2 Kön 10:16 Dabei sprach er: "Komm mit mir und schaue meinen Eifer für den Herrn!" So ließ er ihn bei sich in seinem Wagen fahren.

2 Kön 10:17 Bei seiner Ankunft in Samaria ließ er alle erschlagen, die von Achabs Haus in Samaria noch übriggeblieben waren. Er tilgte es völlig aus, wie der Herr dem Elias vorausgesagt hatte.

2 Kön 10:18 Danach versammelte Jehu das ganze Volk und sprach zu ihm: "Achab hat den Baal nur wenig verehrt, Jehu wird ihm aber um so eifriger dienen.

2 Kön 10:19 Ruft nun alle Propheten des Baal, alle seine Diener und Priester zu mir! Niemand soll fehlen; denn ein großes Schlachtopfer will ich für Baal darbringen! Jeder, dessen Fehlen bemerkt wird, soll sein Leben verlieren." Jehu handelte aber voller Arglist, weil er die Baalsdiener vertilgen wollte.

2 Kön 10:20 Er gab Befehl, eine heilige Festversammlung zu Ehren Baals anzusetzen, die man dann einberief.

2 Kön 10:21 Jehu sandte Boten in ganz Israel umher. Es kamen alle Baalsdiener; keiner blieb übrig, der nicht erschienen wäre. Sie betraten den Baalstempel, der sich von einem Ende bis zum andern füllte.

2 Kön 10:22 Dann gab Jehu dem Aufseher über die Kleiderkammer den Befehl, für jeden Baalsdiener ein Gewand herauszugeben. Dieser stellte die Gewänder bereit.

2 Kön 10:23 Daraufhin betraten Jehu und Jonadab, der Sohn Rechabs, den Baalstempel und gaben den Baalsdienern den Befehl: "Forscht nach und schaut, ob sich nicht hier unter euch ein Diener des Herrn befindet, sondern nur ausschließlich Baalsdiener!"

2 Kön 10:24 Dann traten sie an, um Schlacht- und Brandopfer herzurichten. Jehu hatte aber draußen achtzig Männer aufgestellt und gesagt: "Wer einen von diesen Männern, die ich eurer Hand ausliefere, entweichen läßt, haftet mit seinem Leben für ihn."

2 Kön 10:25 Als er mit der Herrichtung des Brandopfers fertig war, befahl Jehu den Läufern und Schildträgern: "Kommt und haut sie nieder! Keiner soll entkommen!" Die Läufer und Schildträger schlugen sie mit dem Schwert nieder und warfen sie hinaus. Dann gingen sie an die Gebäulichkeiten des Baalstempels heran.

2 Kön 10:26 Sie schafften das Götzenbild des Baalstempels hinaus und verbrannten es.

2 Kön 10:27 Sie zerstörten die Säule des Baal, rissen den Baalstempel nieder und machten Aborte daraus, die heute noch bestehen.

2 Kön 10:28 So beseitigte Jehu den Baal aus Israel.

2 Kön 10:29 Nur von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, zu denen dieser Israel verführte, ließ Jehu nicht ab, nämlich von den goldenen Kälbern in Betel und Dan.

2 Kön 10:30 Der Herr sprach zu Jehu: "Gut hast du ausgeführt, was recht ist in meinen Augen; ganz nach meinen Absichten hast du am Haus Achab gehandelt. Darum sollen deine Nachkommen bis ins vierte Glied auf dem Thron Israels sitzen."

2 Kön 10:31 Jehu aber bemühte sich nicht, nach dem Gesetz des Herrn, des Gottes Israels, mit ganzer Hingabe zu wandeln. Er ließ nicht ab von den Sünden Jerobeams, zu denen dieser Israel verführt hatte.

2 Kön 10:32 In jenen Tagen begann der Herr, Israel zu verkleinern. Hasael schlug sie im ganzen Grenzgebiet Israels:

2 Kön 10:33 östlich des Jordans das ganze Land Gilead, das Stammesgebiet von Gad, Ruben und Manasse von Aroer an, das am Arnonfluß gelegen ist, sowohl Gilead als auch Basan.

2 Kön 10:34 Die übrigen Taten Jehus, all seine Wirksamkeit und kriegerischen Leistungen, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 10:35 Jehu entschlief zu seinen Vätern, und man begrub ihn in Samaria. Sein Sohn Joachas folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 10:36 Die Zeit, in der Jehu in Samaria als König über Israel herrschte, betrug achtundzwanzig Jahre.

 

2 Könige Kapitel 11

 

2 Kön 11:1 Als Atalja, die Mutter Achasjas, sah, daß ihr Sohn tot war, ging sie sofort daran, die gesamte Nachkommenschaft in der königlichen Familie auszurotten.

2 Kön 11:2 Aber Jehoscheba, die Tochter des Königs Joram und Schwester Achasjas, nahm den Joas, den Sohn Achasjas, und brachte ihn mit seiner Amme aus der Mitte der Prinzen, die ermordet werden sollten, heimlich weg in die Bettkammer. Sie verbarg ihn vor Atalja, so daß er der Ermordung entging.

2 Kön 11:3 Er blieb bei ihr im Haus des Herrn sechs Jahre lang versteckt, während Atalja über das Land herrschte.

2 Kön 11:4 Im siebten Jahr ließ Jojada die Hundertschaftsführer der Karer und der Läufer holen. Er führte sie zu sich in den Tempel des Herrn, schloß mit ihnen einen Vertrag, auf den er sie im Tempel des Herrn vereidigte. Dann zeigte er ihnen den Sohn des Königs.

2 Kön 11:5 Hierauf gebot er ihnen: "Das ist es, was ihr tun sollt: Von euch soll ein Drittel, nämlich jene, die am Sabbat abziehen und den Königspalast bewachen,

2 Kön 11:6 ferner das Drittel am Tor Sur und das Drittel am Tor hinter den Läufern, bei der Ablösung die Bewachung des Tempels übernehmen!

2 Kön 11:7 Die zwei Abteilungen aber von euch, die am Sabbat aufziehen, sollen die Wache beim König im Haus des Herrn übernehmen!

2 Kön 11:8 Umringt alle den König mit den Waffen in der Hand! Wer in die Reihen eindringen will, werde getötet! Seid beim König, wenn er auszieht und einzieht!"

2 Kön 11:9 Die Obersten der Hundertschaften taten genau, wie der Priester Jojada geboten hatte. Jeder nahm seine Leute zu sich, jene sowohl, die am Sabbat abzogen, als auch jene, die am Sabbat aufzogen. Sie kamen zum Priester Jojada.

2 Kön 11:10 Der Priester gab den Obersten der Hundertschaften die Lanzen und Schilde, die Eigentum des Königs David waren und sich im Tempel des Herrn befanden.

2 Kön 11:11 Die Läufer stellten sich mit ihren Waffen in den Händen von der Südseite des Tempels bis zur Nordseite gegen Altar und Tempel zum Schutz des Königs auf.

2 Kön 11:12 Dann führte er den Königssohn heraus und überreichte ihm das Diadem und die Königsurkunde. So machten sie ihn zum König, salbten ihn, klatschten in die Hände und riefen: "Es lebe der König!"

2 Kön 11:13 Atalja vernahm das Geschrei des Volkes und begab sich zu den Leuten in den Tempel des Herrn.

2 Kön 11:14 Da bot sich ihr dieser Anblick: Der König stand, wie es dem Brauche entsprach, auf dem Sockel; die Vornehmen und die Trompeter umgaben den König. Alles Volk des Landes freute sich und stieß in die Trompeten. Da zerriß Atalja ihre Kleider und rief: "Verrat, Verrat!"

2 Kön 11:15 Der Priester Jojada gab den Obersten der Hundertschaften, die über die Truppen gestellt waren, Anordnung und befahl ihnen: "Führt sie aus den Reihen hinaus! Folgt ihr jemand, so schlagt ihn mit dem Schwerte nieder!" Der Priester wollte nämlich nicht, daß sie im Hause des Herrn getötet werde.

2 Kön 11:16 Da legten sie Hand an sie, und sie wurde auf dem Fahrweg der Pferde in den Königspalast gebracht und dort getötet.

2 Kön 11:17 Jojada schloß nun den Bund zwischen dem Herrn, dem König und dem Volk, daß sie nämlich das Volk des Herrn sein wollten, ferner zwischen dem König und dem Volke.

2 Kön 11:18 Danach drangen alle Bürger des Landes in den Baalstempel ein und rissen ihn nieder. Seine Altäre und Bilder zerschlugen sie vollständig. Den Baalspriester Mattan töteten sie vor den Altären. Der Priester setzte Aufsichtsbehörden über den Tempel des Herrn ein.

2 Kön 11:19 Dann ließ er die Obersten der Hundertschaften, ferner die Karer und die Läufer sowie die gesamte Bevölkerung des Landes kommen. Man führte den König aus dem Tempel des Herrn und zog durch das Tor der Läufer in den Königspalast ein. Dort setzte er sich auf den Thron der Könige.

2 Kön 11:20 Die gesamte Bevölkerung des Landes war voll der Freude, und die Stadt verhielt sich ruhig, obwohl man Atalja mit dem Schwert im Palast des Königs umgebracht hatte.

 

2 Könige Kapitel 12

 

2 Kön 12:1 Joas war sieben Jahre alt, als er die Königsherrschaft antrat.

2 Kön 12:2 Im siebten Jahr Jehus wurde Joas König, und vierzig Jahre herrschte er in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Zibja aus Beerseba.

2 Kön 12:3 Joas tat, was dem Herrn wohlgefiel, solange der Priester Jojada ihm Weisungen erteilte.

2 Kön 12:4 Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft; die Leute opferten und räucherten immer noch auf den Höhen.

2 Kön 12:5 Joas befahl den Priestern: "Alles Geld, das zu Weihezwecken in den Tempel gebracht wird, das Bargeld der Leute, das Geld, das für Personen nach Schätzung entrichtet wird, ferner alles Geld, das jemand freiwillig in den Tempel des Herrn bringt,

2 Kön 12:6 sollen die Priester an sich nehmen, jeder von seinem Geldgeber! Damit sollen sie die Schäden am Tempel ausbessern, wo immer ein Riß sich findet!"

2 Kön 12:7 Im dreiundzwanzigsten Jahr des Königs Joas hatten die Priester noch immer nicht die Risse am Tempelhaus beseitigt.

2 Kön 12:8 Der König rief daher den Priester Jojada und die übrigen Priester und machte ihnen den Vorwurf: "Warum bessert ihr die Schäden am Tempel nicht aus? Von jetzt an dürft ihr kein Geld mehr von euren Spendern annehmen, sondern müßt es für Ausbesserungsarbeiten am Tempel abgeben."

2 Kön 12:9 Die Priester waren einverstanden, vom Volk kein Geld mehr anzunehmen, aber auch für die Schäden am Tempel nicht mehr aufzukommen.

2 Kön 12:10 So nahm denn der Priester Jojada einen Kasten, bohrte in den Deckel ein Loch und stellte ihn neben dem Altar rechts vom Eingang in den Tempel des Herrn auf. Dahinein legten die Priester, die an der Schwelle Wache hielten, alles Geld, das in den Tempel gebracht wurde.

2 Kön 12:11 Sahen sie, daß das Geld sich im Kasten anhäufte, so kam der Schreiber des Königs mit dem Hohenpriester. Sie schnürten zusammen und zählten das Geld, das sich im Tempel des Herrn fand.

2 Kön 12:12 Das abgewogene Geld gab man den Werkmeistern, die als Tempelaufseher bestellt waren. Diese verwandten es für die Zimmerleute und die Baumeister, die am Tempel arbeiteten,

2 Kön 12:13 desgleichen für die Maurer, die Steinmetzen, sowie für den Ankauf von Holz und behauenen Steinen, damit die Risse im Tempel ausgebessert würden, kurz für alles, was zur Ausbesserung des Hauses auszugeben war.

2 Kön 12:14 Doch wurden von dem Geld, das in den Tempel des Herrn gebracht wurde, keine silbernen Becken, Messer, Sprengschalen oder Trompeten, keinerlei Gold- und Silbergeräte für den Tempel angefertigt.

2 Kön 12:15 Man gab es vielmehr den Werkarbeitern, die dafür den Tempel ausbesserten.

2 Kön 12:16 Mit den Männern, denen das Geld in die Hände gegeben wurde, um es den Werkarbeitern auszuzahlen, rechnete man indessen nicht ab. Sie handelten auf Treu und Glauben.

2 Kön 12:17 Geld von Schuld- und Sündopfern wurde nicht an den Tempel abgeführt, sondern gehörte den Priestern.

2 Kön 12:18 Damals zog der Aramäerkönig Hasael herauf. Er stritt wider Gat und eroberte es. Als Hasael sich vorbereitete, gegen Jerusalem zu marschieren,

2 Kön 12:19 holte sich der Judäerkönig Joas alle Weihegeschenke, die seine Vorfahren Josaphat, Joram und Achasja, die Könige von Juda, gespendet hatten, dazu seine eigenen Weihegeschenke und alles Gold, das sich in den Schatzkammern des Tempels und des königlichen Palastes befand. Er sandte alles an den Aramäerkönig Hasael, der darauf von Jerusalem abzog.

2 Kön 12:20 Die übrigen Taten des Joas und all seine Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 12:21 Seine Diener erhoben sich, stifteten eine Verschwörung an und erschlugen ihn im Haus am Millo beim Abstieg nach Silla.

2 Kön 12:22 Josachar, der Sohn Schimats, und Josabad, der Sohn Schomers, seine Diener, brachten ihn um. Er starb, und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Davidsstadt. Sein Sohn Amazja folgte ihm in der Königsherrschaft.

 

2 Könige Kapitel 13

 

2 Kön 13:1 Im dreiundzwanzigsten Jahre des Joas, des Sohnes Achasjas, des Königs von Juda, wurde Joachas, der Sohn Jehus, König über Israel. Er regierte in Samaria siebzehn Jahre.

2 Kön 13:2 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und lief der Sünde nach, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte, und ließ nicht von ihr ab.

2 Kön 13:3 Deshalb entbrannte der Zorn des Herrn über Israel. Er übergab es die ganze Zeit hindurch der Gewalt des Aramäerkönigs Hasael und dessen Sohnes Benhadad.

2 Kön 13:4 Joachas aber versöhnte den Herrn. Der Herr erhörte ihn; denn er schaute die Drangsal, die der Aramäerkönig über Israel brachte.

2 Kön 13:5 Der Herr sandte Israel einen Retter, so daß es sich aus der Gewalt Arams befreite, und die Israeliten wohnten ruhig in ihren Zelten wie ehedem.

2 Kön 13:6 Sie ließen jedoch nicht ab von der Sünde des Hauses Jerobeam, der Israel verführt hatte; sie wandelten in ihr, und auch die Aschera blieb in Samaria stehen.

2 Kön 13:7 Der Herr ließ dem Joachas als Kriegsvolk nur fünfzig Wagenkämpfer, zehn Wagen und zehntausend Mann Fußtruppen übrig; denn der Aramäerkönig hatte sie vernichtet und wie Staub zertreten.

2 Kön 13:8 Die übrigen Taten des Joachas, all seine Wirksamkeit und seine kriegerischen Leistungen, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 13:9 Joachas entschlief zu seinen Vätern, und man begrub ihn in Samaria. Sein Sohn Joas folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 13:10 Im siebenunddreißigsten Jahre des Königs Joas von Juda wurde Joas, der Sohn des Joachas, König von Israel. Er herrschte in Samaria sechzehn Jahre.

2 Kön 13:11 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und ließ nicht ab von all der Sünde, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte, sondern wandelte in ihr.

2 Kön 13:12 Die übrigen Taten des Joas, all seine Wirksamkeit und seine kriegerischen Leistungen, wie er gegen König Amazja von Juda kämpfte, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 13:13 Joas entschlief zu seinen Vätern, und Jerobeam bestieg seinen Thron. Man begrub Joas in Samaria bei den Königen von Israel.

2 Kön 13:14 Elisäus war auf den Tod erkrankt. Da kam Joas, der König von Israel, zu ihm, weinte vor ihm und rief aus: "Mein Vater, mein Vater, Israels Wagen und sein Lenker!"

2 Kön 13:15 Elisäus sprach zu ihm: "Nimm einen Bogen und Pfeile!" Er holte sich Bogen und Pfeile.

2 Kön 13:16 Darauf befahl Elisäus dem König von Israel: "Fahre mit deiner Hand über den Bogen!" Er fuhr mit der Hand darüber, und Elisäus legte seine Hände auf des Königs Hände.

2 Kön 13:17 Dann gebot er: "Öffne das Fenster gegen Osten!" Er öffnete es, und Elisäus sprach: "Schieße!" Während er abschoß, rief Elisäus: "Ein Pfeil des Sieges wider Aram! Du wirst Aram bei Aphek vernichtend schlagen."

2 Kön 13:18 Dann redete er weiter: "Nimm die Pfeile!" Als der König von Israel sie genommen hatte, befahl ihm Elisäus: "Schlage auf den Boden!" Er schlug dreimal und hielt dann inne.

2 Kön 13:19 Da wurde der Gottesmann über ihn unwillig und sprach: "Fünf- oder sechsmal hättest du schlagen sollen, dann hättest du Aram bis zur Vernichtung geschlagen. Jetzt aber wirst du es nur dreimal schlagen."

2 Kön 13:20 Elisäus starb und wurde begraben. Moabitische Räuberscharen fielen in jenem Jahr in das Land ein.

2 Kön 13:21 Man begrub gerade einen Toten, als man die Horde ankommen sah. Darauf warf man den Toten in das Grab des Elisäus und eilte von dannen. Als der Tote die Gebeine des Elisäus berührte, wurde er wieder lebendig und richtete sich auf.

2 Kön 13:22 Der Aramäerkönig Hasael bedrängte Israel, solange Joachas lebte.

2 Kön 13:23 Doch der Herr war ihnen gnädig und erbarmte sich ihrer. Wegen seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob neigte er sich ihnen wieder zu; denn er beabsichtigte nicht, sie zu verderben, und hatte sie bis dahin von seinem Angesicht nicht verstoßen.

2 Kön 13:24 Als daher der Aramäerkönig Hasael starb und sein Sohn Benhadad ihm in der Königsherrschaft folgte,

2 Kön 13:25 entriß Joas, der Sohn des Joachas, dem Benhadad, dem Sohn Hasaels, die Städte wieder, die dieser seinem Vater Joachas im Krieg abgenommen hatte. Dreimal schlug ihn Joas und gewann die Städte Israels zurück.

 

2 Könige Kapitel 14

 

2 Kön 14:1 Im zweiten Jahre des Joas, des Sohnes des Joachas, des Königs von Israel, wurde Amazja, der Sohn des Joas, König von Juda.

2 Kön 14:2 Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er zu herrschen begann, und regierte neunundzwanzig (?) Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Joaddan von Jerusalem.

2 Kön 14:3 Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, doch nicht in dem Sinne wie sein Ahnherr David, sondern ganz wie sein Vater Joas handelte.

2 Kön 14:4 Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft. Das Volk opferte und räucherte immer noch auf den Höhen.

2 Kön 14:5 Als die Königsherrschaft in seiner Hand gefestigt war, ließ er seine Diener, die seinen königlichen Vater erschlagen hatten, hinrichten.

2 Kön 14:6 Doch die Söhne der Mörder ließ er nicht umbringen, wie im Gesetzbuch des Moses geschrieben steht, dem der Herr geboten hatte: "Väter sollen nicht um ihrer Kinder willen und Kinder nicht um ihrer Väter willen mit dem Tode bestraft werden; vielmehr soll jeder nur für seine eigene Schuld den Tod erleiden" (5Mos 24,16).

2 Kön 14:7 Amazja schlug zehntausend Edomiter im Salztal, nahm Sela im Kampf und gab ihm den Namen Jokteel, den es bis zum heutigen Tag führt.

2 Kön 14:8 Damals sandte Amazja Boten an Joas, den Sohn des Joachas und Enkel Jehus, den König von Israel, mit der Herausforderung: "Komm, wir wollen uns gegenseitig im Kampfe messen!"

2 Kön 14:9 Doch Joas, der König von Israel, antwortete dem Judäerkönig Amazja: "Der Dornstrauch auf dem Libanon schickte zur Zeder auf dem Libanon und stellte die Forderung: Gib deine Tochter meinem Sohn zum Weibe! Aber das Wild des Libanon lief darüber und zertrat den Dornstrauch.

2 Kön 14:10 Edom hast du völlig geschlagen, und nun ist dein Herz überheblich geworden. Genieße deinen Ruhm und bleibe daheim! Warum willst du dich unter ungünstigen Voraussetzungen in einen Streit einlassen, so daß du zu Fall kommst, du und Juda mit dir?"

2 Kön 14:11 Doch Amazja wollte nicht hören. Darum zog Joas, der König von Israel, aus, um mit Amazja, dem König von Juda, seine Kräfte bei Bet-Schemesch in Juda zu messen.

2 Kön 14:12 Juda wurde von Israel geschlagen, so daß alle in ihre Zelte flohen.

2 Kön 14:13 Den Judäerkönig Amazja, den Sohn des Joas und Enkel Achasjas, nahm Joas, der König von Israel, bei Bet-Schemesch gefangen. Er führte ihn nach Jerusalem und riß von der Mauer Jerusalems vom Ephraimtor bis zum Ecktor vierhundert Ellen nieder.

2 Kön 14:14 Er holte sich auch alles Gold und Silber, alle Geräte, die sich im Tempel und in den königlichen Schatzkammern befanden, und dazu die Geiseln. Dann kehrte er nach Samaria zurück.

2 Kön 14:15 Die übrigen Taten des Joas, seine Wirksamkeit und kriegerischen Leistungen, sowie sein Kriegszug gegen den Judäerkönig Amazja, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 14:16 Joas entschlief zu seinen Vätern und wurde in Samaria bei den Königen von Israel begraben. Sein Sohn Jerobeam folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 14:17 Amazja, der Sohn des Joas, der Judäerkönig, lebte nach dem Tod des Joas, des Sohnes des Joachas, des Königs von Israel, noch fünfzehn Jahre.

2 Kön 14:18 Die übrigen Taten Amazjas sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 14:19 Man zettelte gegen ihn eine Verschwörung an in Jerusalem. Er floh nach Lachis; aber man sandte hinter ihm her und tötete ihn in Lachis.

2 Kön 14:20 Er wurde auf Pferden übergeführt und in der Davidsstadt Jerusalem bei seinen Ahnen begraben.

2 Kön 14:21 Dann nahmen alle Einwohner Judas den Asarja, obwohl er erst sechzehn Jahre alt war, und riefen ihn zum König an Stelle seines Vaters Amazja aus.

2 Kön 14:22 Er befestigte Elat, das er an Juda zurückbrachte, nachdem der König zu seinen Vätern entschlafen war.

2 Kön 14:23 Im fünfzehnten Jahre Amazjas, des Sohnes des Joas, des Königs von Juda, wurde Jerobeam, der Sohn des Joas, König über Israel. Er herrschte in Samaria einundvierzig Jahre.

2 Kön 14:24 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und ließ nicht ab von all der Sünde Jerobeams, des Sohnes Nebats, zu der dieser Israel verführt hatte.

2 Kön 14:25 Er gewann das Gebiet Israels von Lebo-Hamat bis zum Steppenmeer wieder zurück, gemäß der Verheißung, die der Herr, der Gott Israels, durch seinen Knecht, den Propheten Jona, den Sohn Amittajs aus Gat-Hachepher, gegeben hatte.

2 Kön 14:26 Denn der Herr sah das bittere Elend Israels: Sklaven und Freie waren dahin, und einen Helfer für Israel gab es nicht.

2 Kön 14:27 Doch wollte der Herr den Namen Israels nicht unter dem Himmel vertilgen; darum rettete er die Israeliten durch Jerobeam, den Sohn des Joas.

2 Kön 14:28 Die übrigen Taten Jerobeams, all seine Wirksamkeit und seine kriegerischen Leistungen, seine Kämpfe und die Rückeroberung von Damaskus und Hamat an Israel, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 14:29 Jerobeam entschlief zu seinen Vätern, den Königen von Israel, und sein Sohn Sacharja folgte ihm in der Königsherrschaft.

 

2 Könige Kapitel 15

 

2 Kön 15:1 Im siebenundzwanzigsten Jahre des Königs Jerobeam von Israel wurde Asarja, der Sohn des Amazja, König von Juda.

2 Kön 15:2 Er war sechzehn Jahre alt, als er zu herrschen anfing, und regierte zweiundfünfzig (?) Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Jecholja; sie stammte aus Jerusalem.

2 Kön 15:3 Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, ganz wie sein Vater Amazja getan hatte.

2 Kön 15:4 Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft. Das Volk opferte und räucherte noch immer auf den Höhen.

2 Kön 15:5 Der Herr aber schlug den König. Er ward aussätzig bis zu seinem Todestag und wohnte in einem abgesonderten Haus, während Jotam, der Sohn des Königs, die Verwaltung des Krongutes führte und den Bürgern des Landes Recht sprach.

2 Kön 15:6 Die übrigen Taten Asarjas und all seine Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 15:7 Asarja entschlief zu seinen Vätern. Man begrub ihn bei seinen Ahnen in der Davidsstadt. Sein Sohn Jotam folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 15:8 Im achtunddreißigsten Jahre des Königs Asarja von Juda wurde Sacharja, der Sohn des Jerobeam, König von Israel. Er herrschte in Samaria sechs Monate.

2 Kön 15:9 Er tat, was dem Herrn mißfiel, ebenso wie seine Väter getan hatten. Er ließ nicht von der Sünde, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, die Israeliten verführt hatte.

2 Kön 15:10 Wider ihn zettelte Sallum, der Sohn des Jabesch, eine Verschwörung an. In Jibleam erschlug und tötete er ihn und folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 15:11 Die übrigen Taten Sacharjas sind in der Chronik der Könige von Israel aufgeschrieben.

2 Kön 15:12 Das entsprach dem Wort, das der Herr zu Jehu gesprochen hatte: "Söhne von dir sollen bis ins vierte Geschlecht auf dem Throne Israels sitzen." So geschah es nun.

2 Kön 15:13 Sallum, der Sohn des Jabesch, wurde König im 39. Jahr des Ussia, des Königs von Juda. Er herrschte einen Monat in Samaria.

2 Kön 15:14 Menachem, der Sohn Gadis, zog von Tirza heran. Er gelangte nach Samaria, erschlug Sallum, den Sohn des Jabesch, und folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 15:15 Die übrigen Taten Sallums und die Verschwörung, die er anzettelte, sind aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 15:16 Von Tirza aus schlug damals Menachem Tiphsach mit allem, was in der Stadt war, dazu ihr gesamtes Gebiet, weil man ihm die Tore nicht geöffnet hatte. Er schlug sie, und allen schwangeren Frauen ließ er den Leib aufschlitzen.

2 Kön 15:17 Im neununddreißigsten Jahre des Königs Asarja von Juda wurde Menachem, der Sohn Gadis, König über Israel. Er herrschte zehn Jahre in Samaria.

2 Kön 15:18 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und ließ nicht von der Sünde, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.

2 Kön 15:19 In seinen Tagen kam Pul, der König von Assur, in das Land. Menachem gab ihm tausend Talente Silber, damit er ihm helfe, das Königtum in seiner Hand zu festigen.

2 Kön 15:20 Menachem trieb das Geld von allen vermögenden Männern Israels ein, um es dem König von Assur zu geben. Fünfzig Sekel Silber trafen auf jeden. Da zog der König von Assur ab und blieb nicht mehr dort im Land.

2 Kön 15:21 Die übrigen Taten Menachems und all seine Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 15:22 Menachem entschlief zu seinen Vätern. Sein Sohn Pekachja folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 15:23 Im fünfzigsten Jahre des Königs Asarja von Juda wurde Pekachja, der Sohn Menachems, König über Israel. Er herrschte zwei Jahre in Samaria.

2 Kön 15:24 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und ließ nicht von der Sünde, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.

2 Kön 15:25 Gegen ihn zettelte sein Schildträger Pekach, der Sohn des Remalja, eine Verschwörung an und erschlug ihn zu Samaria in der Burg des königlichen Palastes. Bei ihm befanden sich fünfzig Männer aus Gilead. So tötete er jenen und wurde König an seiner Statt.

2 Kön 15:26 Die übrigen Taten Pekachjas und all seine Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 15:27 Im zweiundfünfzigsten Jahr des Königs Asarja von Juda wurde Pekach, der Sohn des Remalja, König von Israel. Er herrschte in Samaria zwanzig Jahre.

2 Kön 15:28 Er tat, was dem Herrn mißfiel, und ließ nicht von der Sünde, zu der Jerobeam, der Sohn Nebats, Israel verführt hatte.

2 Kön 15:29 In den Tagen Pekachs, des Königs von Israel, zog Tiglatpileser, der König von Assur, heran. Er eroberte Ijjon, Abel-Bet-Maacha, Janoach, Kedesch, Chazor, Gilead, Galiläa und das ganze Land Naphtali. Die Bewohner führte er nach Assur in die Verbannung.

2 Kön 15:30 Hosea, der Sohn Elas, zettelte wider Pekach, den Sohn des Remalja, eine Verschwörung an. Er schlug ihn tot und folgte ihm in der Königsherrschaft im zwanzigsten Jahr Jotams, des Sohnes Ussias.

2 Kön 15:31 Die übrigen Taten Pekachs und all seine Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

2 Kön 15:32 Im zweiten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, des Königs von Israel, wurde Jotam, der Sohn Ussias, König von Juda.

2 Kön 15:33 Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er zu herrschen begann, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Jeruscha, die Tochter Zadoks.

2 Kön 15:34 Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, ganz wie sein Vater Ussia getan hatte.

2 Kön 15:35 Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft. Immer noch opferte und räucherte das Volk auf den Höhen. Er baute das obere Tor am Hause des Herrn.

2 Kön 15:36 Die übrigen Taten Jotams und seine Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 15:37 In jenen Tagen begann der Herr gegen Juda den König Rezin von Aram und Pekach, den Sohn Remaljas, zu senden.

2 Kön 15:38 Jotam entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Ahnen in der Davidsstadt begraben. Sein Sohn Achas folgte ihm in der Königsherrschaft.

 

2 Könige Kapitel 16

 

2 Kön 16:1 Im siebzehnten Jahre Pekachs, des Sohnes Remaljas, wurde Achas, der Sohn Jotams, König von Juda.

2 Kön 16:2 Achas war zwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte sechzehn Jahre in Jerusalem, tat aber nicht wie sein Ahnherr David, was dem Herrn, seinem Gott, gefiel.

2 Kön 16:3 Er wandelte vielmehr auf dem Pfad der Könige von Israel. Seinen Sohn ließ er sogar durchs Feuer gehen, wie es den scheußlichen Sitten der Völker entsprach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.

2 Kön 16:4 Er opferte und räucherte auf den Höhen und Hügeln und unter jedem grünen Baum.

2 Kön 16:5 Damals zogen der Aramäerkönig Rezin und Pekach, der Sohn des Remalja, der König von Israel, zum Krieg wider Jerusalem. Sie schlossen Achas ein, konnten ihn aber nicht zu einer Entscheidungsschlacht zwingen.

2 Kön 16:6 Zur gleichen Zeit brachte Rezin, der Aramäerkönig, Elat an Edom zurück. Er vertrieb die Judäer aus Elat; dann kamen die Edomiter und ließen sich dort bis zum heutigen Tag nieder.

2 Kön 16:7 Da sandte Achas Boten an Tiglatpileser, den König von Assur, und ließ ihm sagen: "Dein Knecht und dein Sohn bin ich. Ziehe herbei und hilf mir aus der Gewalt des Aramäerkönigs und des israelitischen Königs, die mich angegriffen haben!"

2 Kön 16:8 Achas nahm das Silber und Gold, das sich im Tempel und in den Schatzkammern des Königspalastes befand, und sandte es dem König von Assur als Bestechungsgeschenk.

2 Kön 16:9 Der König von Assur hörte auf ihn. Er zog gegen Damaskus, eroberte es und führte die Bewohner in die Verbannung nach Kir. Rezin aber ließ er töten.

2 Kön 16:10 Der König Achas hatte eine Begegnung mit dem Assyrerkönig Tiglatpileser in Damaskus. Er sah dort den Altar und schickte an den Priester Uria eine Zeichnung dieses Altares und ein genaues Modell seiner Ausführung.

2 Kön 16:11 Der Priester Uria errichtete den Altar genau nach dem Vorbild, das der König Achas aus Damaskus gesandt hatte, noch bevor der König aus Damaskus zurückkehrte.

2 Kön 16:12 Nach seiner Heimkehr aus Damaskus sah der König den Altar, trat hin und stieg zu ihm empor.

2 Kön 16:13 Er ließ sein Brand- und Speiseopfer in Rauch aufgehen; er goß sein Trankopfer aus und sprengte das Blut seiner Friedopfer auf den Altar.

2 Kön 16:14 Den ehernen Altar, der vor dem Herrn stand, rückte er von der Vorderseite des Tempels zwischen dem neuen Altar und dem Tempel fort. Er stellte ihn seitlich des neuen Altars nach Norden zu auf.

2 Kön 16:15 Dann gab der König Achas dem Priester Uria die Anordnung: "Auf dem großen Altar sollst du das morgendliche Brand- und das abendliche Speiseopfer, das Brandopfer des Königs und sein Speiseopfer, das Brandopfer des ganzen Volkes im Lande sowie die Speise- und ihre Trankopfer darbringen! Auch sollst du an ihn das Blut aller Brandopfer und Schlachtopfer sprengen! Was mit dem ehernen Altar geschehen soll, muß ich erst überlegen."

2 Kön 16:16 Der Priester Uria tat alles, was der König Achas angeordnet hatte.

2 Kön 16:17 Der König Achas ließ die Leisten an den Fahrgestellen abreißen und die Becken aus ihnen nehmen. Auch ließ er das "Meer" von den ehernen Rindern, die es trugen, abheben und auf Pflastersteine setzen.

2 Kön 16:18 Sodann ließ er den überdeckten Sabbatgang, den man an den Tempel angebaut hatte, und den äußeren Zugang für den König am Tempel entfernen. Er tat dies wegen des Assyrerkönigs.

2 Kön 16:19 Die übrigen Taten des Achas sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 16:20 Achas entschlief zu seinen Vätern und wurde bei seinen Ahnen in der Davidsstadt begraben. Sein Sohn Hiskia folgte ihm in der Königsherrschaft.

 

2 Könige Kapitel 17

 

2 Kön 17:1 Im zwölften Jahr des Königs Achas von Juda wurde Hosea, der Sohn des Ela, König. Er herrschte in Samaria neun (?) Jahre über Israel.

2 Kön 17:2 Er tat, was dem Herrn mißfiel, doch nicht in der gleichen Weise wie die Könige von Israel vor ihm.

2 Kön 17:3 Gegen ihn zog Salmanassar, der König von Assur, in den Krieg. Hosea wurde ihm untertan und zahlte ihm Tribut.

2 Kön 17:4 Dann aber entdeckte der König von Assur, daß Hosea in eine Verschwörung verwickelt war. Er hatte nämlich Boten an Sewe, den König von Ägypten, gesandt und die jährliche Abgabe an den König von Assur nicht mehr abgeführt. Der König von Assur ließ Hosea festnehmen und in das Gefängnis werfen.

2 Kön 17:5 Jetzt zog der Assyrerkönig gegen das ganze Land heran, kam nach Samaria und belagerte es drei Jahre.

2 Kön 17:6 Im neunten Jahr Hoseas nahm der König von Assur Samaria ein und führte die Israeliten in die Verbannung nach Assur, indem er sie in Chalach, am Chabor, dem Flusse Gosans, und in den Mederstädten ansiedelte.

2 Kön 17:7 Das geschah, weil die Israeliten sich gegen den Herrn, ihren Gott, versündigt hatten, der sie aus Ägypten, aus der Gewalt Pharaos, des Königs von Ägypten, fortgeführt hatte. Sie erwiesen fremden Göttern Verehrung.

2 Kön 17:8 Man wandelte nach den Bräuchen der Völker, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte, und nach dem Beispiel, das die Könige von Israel gaben.

2 Kön 17:9 Die Israeliten ersannen gegen den Herrn, ihren Gott, Dinge, die nicht recht waren. Sie bauten sich Höhen in allen ihren Städten, vom Wächterturm bis zur befestigten Stadt.

2 Kön 17:10 Sie errichteten sich Weihesteine und Ascheren auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum.

2 Kön 17:11 Auf allen Höhen räucherten sie wie die Völker, die der Herr vor ihnen in die Verbannung getrieben hatte. Sie trieben üble Dinge, wodurch sie den Herrn beleidigten.

2 Kön 17:12 Sie dienten den Götzen, was der Herr ihnen ausdrücklich verboten hatte.

 

2 Kön 17:13 Der Herr aber warnte Israel und Juda durch alle seine Propheten und durch jeden Seher, indem er verkünden ließ: "Kehrt um von euren schlechten Wegen und haltet meine Befehle und Satzungen genau nach dem Gesetz, das ich euren Vätern aufgetragen und euch durch meine Diener, die Propheten, vermittelt habe!"

2 Kön 17:14 Doch sie hörten nicht, sondern waren halsstarrig wie ihre Väter, die dem Herrn, ihrem Gott, keinen Glauben schenkten.

2 Kön 17:15 Sie verwarfen seine Gebote, seinen Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen, und seine Mahnungen, die er ihnen gegeben hatte. Hinter dem Nichts gingen sie her und wurden selbst ein Nichts, und hinter den Heidenvölkern, obwohl der Herr ihnen befohlen hatte, sie nicht nachzuahmen.

2 Kön 17:16 Sie übertraten alle Befehle des Herrn, ihres Gottes, machten sich zwei gegossene Kälber, verfertigten eine Aschera, beteten das ganze Heer des Himmels an und dienten dem Baal.

2 Kön 17:17 Ihre Söhne und Töchter ließen sie durch das Feuer gehen und trieben Zauberei und Wahrsagerei. Sie gaben sich dazu her, das zu tun, was dem Herrn mißfiel, und ihn so zu beleidigen.

2 Kön 17:18 Darum zürnte der Herr gewaltig über Israel und verwarf es vor seinem Angesicht. Nur der Stamm Juda allein blieb übrig.

2 Kön 17:19 Aber auch Juda befolgte die Gebote des Herrn, seines Gottes, nicht. Sie wandelten nach den Bräuchen, die Israel eingeführt hatte.

2 Kön 17:20 Da verwarf der Herr das ganze Geschlecht Israel; er demütigte sie und gab sie den Räubern preis, bis er sie vollends von seinem Antlitz verstieß.

2 Kön 17:21 Er riß Israel vom Haus Davids los. Man rief Jerobeam, den Sohn Nebats, zum König aus. Jerobeam aber verleitete Israel zum Abfall vom Herrn und verführte es zu schwerer Sünde.

2 Kön 17:22 Die Israeliten wandelten ganz in der Sünde, die Jerobeam begangen hatte, und ließen davon nicht ab,

2 Kön 17:23 bis der Herr sie vor seinem Angesicht verwarf, wie er durch alle seine Knechte, die Propheten, angedroht hatte. So wurde Israel von seinem Land hinweg in die Verbannung nach Assur geführt, wo es bis zum heutigen Tage verblieb.

2 Kön 17:24 Der König von Assur brachte Leute aus Babel, Kuta, Awwa, Hamat und Sepharwajim herbei und siedelte sie in den Städten Samarias als Nachfolger der Israeliten an. Sie nahmen Samaria in Besitz und ließen sich in seinen Ortschaften nieder.

2 Kön 17:25 In der ersten Zeit erwiesen sie in ihrer neuen Heimat dem Herrn keine Verehrung. Deshalb sandte der Herr Löwen gegen sie, die unter ihnen würgten.

2 Kön 17:26 Man berichtete dem König von Assur: "Die Stämme, die du fortgeführt und in den Städten Samarias angesiedelt hast, wissen nicht, auf welche Art man den Landesgott verehren kann. Darum hat er Löwen unter sie gesandt, die sie umbringen, da man ja nicht weiß, wie der Landesgott zu verehren ist."

2 Kön 17:27 Der König von Assur befahl: "Bringt doch einen von den Priestern, die ihr in die Verbannung geschickt habt, zurück! Er gehe hin, wohne dort und kläre sie über die gesetzmäßige Verehrung des Landesgottes auf!"

2 Kön 17:28 Einer von den Priestern, die man aus Samaria in die Verbannung geführt hatte, kam also zurück. Er siedelte sich in Betel an und belehrte sie, wie man dem Herrn dienen müsse.

2 Kön 17:29 Jedes Volk aber schuf sich seinen eigenen Gott. Es stellte ihn in den Höhentempeln auf, welche die Samaritaner erbauten. Ein jedes Volk handelte so in seiner Stadt, die es bewohnte.

2 Kön 17:30 Die Leute aus Babel machten Bilder von Sukkot-Benot, die Leute aus Kuta stellten Bilder Nergals her, jene aus Hamat Aschimabilder,

2 Kön 17:31 die Leute aus Awwa Bilder des Nibchas und Tartak. Die aus Sepharwajim herkamen, verbrannten ihre Kinder zu Ehren des Adram-Melek und Anam-Melek, der Götter Sepharwajims.

2 Kön 17:32 Gleichzeitig aber verehrten sie auch den Herrn. Sie setzten aus ihren eigenen Reihen Höhenpriester ein. Diese waren dann an den Höhenheiligtümern für sie tätig.

2 Kön 17:33 Sie verehrten den Herrn, dienten aber zugleich ihren Göttern nach den Gebräuchen der Völker, aus denen man sie fortgeführt hatte.

2 Kön 17:34 Bis zum heutigen Tage handeln sie nach den alten Bräuchen. Sie fürchten den Herrn nicht und richten sich nicht, wie es ihre Pflicht und Schuldigkeit wäre, nach dem Gesetz und Gebot, das der Herr den Söhnen Jakobs, den er Israel benannte, verordnet hatte.

2 Kön 17:35 Der Herr hatte mit ihnen einen Bund geschlossen und ihnen den Befehl gegeben: "Ihr sollt keine fremden Götter verehren, euch nicht vor ihnen niederwerfen, ihnen nicht dienen und keine Opfer darbringen!

2 Kön 17:36 Den Herrn, der euch mit starker Macht und ausgestrecktem Arm aus Ägypten heraufgeführt hat, sollt ihr verehren; vor ihm sollt ihr euch niederwerfen und ihm opfern!

2 Kön 17:37 Die Satzungen und Verordnungen, Gesetz und Gebot, die er für euch niederschrieb, sollt ihr beobachten und immerdar erfüllen! Fremde Götter aber sollt ihr nicht verehren!

2 Kön 17:38 Den Bund, den ich mit euch geschlossen habe, dürft ihr nicht vergessen! Fremde Götter dürft ihr nicht verehren!

2 Kön 17:39 Nur den Herrn, euren Gott, sollt ihr fürchten! Er wird euch aus der Gewalt eurer Feinde befreien."

2 Kön 17:40 Doch sie gehorchten nicht; vielmehr richteten sie sich nach ihrem früheren Brauchtum.

2 Kön 17:41 Diese Völker verehrten also den Herrn und dienten zugleich ihren Götzenbildern. Auch ihre Kinder und Nachkommen handeln genauso, wie ihre Väter taten, bis zum heutigen Tag.

 

2 Könige Kapitel 18

 

2 Kön 18:1 Im dritten Jahr des Hosea, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, wurde Hiskia, der Sohn des Achas, König von Juda.

2 Kön 18:2 Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er zu herrschen begann, und neunundzwanzig Jahre regierte er in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Abi; sie war die Tochter des Sacharja.

2 Kön 18:3 Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, ganz wie sein Ahnherr David getan hatte.

2 Kön 18:4 Er schaffte die Höhen ab, zerbrach die Weihesteine, fällte die Aschera und schlug die eherne Schlange, die Moses verfertigt hatte, in Stücke. Denn ihr hatten bis zu jener Zeit die Israeliten Rauchopfer dargebracht. Man nannte sie Nechuschtan (Erzbild).

2 Kön 18:5 Hiskia vertraute auf den Herrn, den Gott Israels. Unter allen Königen von Juda nach ihm und auch unter denen, die vor ihm gewesen waren, gab es keinen wie ihn.

2 Kön 18:6 Er hing dem Herrn an, ohne von ihm abzuweichen, und die Gebote, die der Herr dem Moses gegeben hatte, beobachtete er treu.

2 Kön 18:7 Der Herr stand ihm zur Seite. In all seinen Unternehmungen handelte er umsichtig. Er fiel vom König von Assur ab und blieb ihm nicht untertan.

2 Kön 18:8 Er schlug die Philister bis Gaza und den ganzen Stadtbezirk, vom Wächterturm bis zur befestigten Stadt.

2 Kön 18:9 Im vierten Jahr des Königs Hiskia, das ist das siebte Jahr des Hosea, des Sohnes Elas und Königs von Israel, zog der Assyrerkönig Salmanassar gegen Samaria und belagerte es.

2 Kön 18:10 Nach Ablauf von drei Jahren nahm er es ein; im sechsten Jahr des Hiskia und im neunten Jahr des Hosea, des Königs von Israel, fiel Samaria.

2 Kön 18:11 Der König von Assur führte die Israeliten in die Verbannung nach Assur und brachte sie nach Chalach, an den Chabor, den Fluß Gosans, und in die Städte der Meder;

2 Kön 18:12 denn sie hatten der Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht Gehör geschenkt, seinen Bund und alles, was der Gottesknecht Moses angeordnet hatte, übertreten. Sie hörten nicht und folgten nicht.

2 Kön 18:13 Im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia zog Sanherib, der König von Assur, gegen alle befestigten Städte Judas und nahm sie ein.

2 Kön 18:14 Der König Hiskia von Juda schickte Boten an den König von Assur nach Lachis und ließ ihm sagen: "Ich habe gefehlt, doch laß ab von mir; was du mir auferlegst, will ich tragen!" Da verpflichtete der Assyrerkönig den König Hiskia von Juda, dreihundert Talente Silber und dreißig Talente Gold abzuliefern.

2 Kön 18:15 Hiskia gab die gesamten Gelder ab, die sich im Tempel des Herrn und in den königlichen Schatzkammern befanden.

2 Kön 18:16 In jener Zeit ließ Hiskia die Türen am Tempel und die Türpfosten, die er selbst mit Goldblech überzogen hatte, zerschlagen, um sie dem Assyrerkönig abzuliefern.

2 Kön 18:17 Da sandte der Assyrerkönig den Oberfeldherrn, den Oberkämmerer und Obermundschenk mit einer großen Streitmacht von Lachis aus zum König Hiskia nach Jerusalem. Sie zogen hinauf und kamen in die Nähe Jerusalems. Bei der Wasserleitung des oberen Teiches an der Straße des Walkerfeldes nahmen sie Aufstellung.

2 Kön 18:18 Sie ließen den König rufen. Daraufhin gingen der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn des Hilkia, und der Staatsschreiber Sebna mit dem Kanzler Joach, dem Sohn Asaphs, zu ihnen hinaus.

2 Kön 18:19 Der Obermundschenk gab ihnen den Auftrag: "Sagt doch dem Hiskia: So spricht der Großkönig, der König von Assur: Was ist das für ein Vertrauen, das du hegst?

2 Kön 18:20 Du denkst wohl, bloßes Lippengerede sei schon Rat und Stärke für den Krieg? Nun, auf wen vertraust du denn eigentlich, daß du dich wider mich empörst?

2 Kön 18:21 Siehe, du vertrautest auf den zerknickten Rohrstab, auf Ägypten, der jedem, der sich darauf stützt, in die Hand eindringt und sie durchbohrt. So handelt Pharao, der Ägypterkönig, an allen, die sich auf ihn verlassen.

2 Kön 18:22 Falls ihr mir nun aber erwidert: Auf den Herrn, unsern Gott, vertrauen wir, dann erwägt: Ist nicht gerade er es, dessen Höhenheiligtümer und Altäre Hiskia entfernt hat? Er befahl Juda und Jerusalem: Nur vor diesem Altar in Jerusalem sollt ihr anbeten.

2 Kön 18:23 Nun gehe doch mit meinem Herrn, dem König von Assur, eine Wette ein! Zweitausend Pferde gebe ich dir, wenn du die dazugehörigen Reiter stellen kannst.

2 Kön 18:24 Wie wolltest du auch nur einen einzigen Anführer von den geringsten Knechten meines Gebieters in die Flucht schlagen? Doch du vertraust auf Ägypten wegen der Kriegswagen und deren Besatzung!

2 Kön 18:25 Außerdem, bin ich denn etwa ohne Zutun des Herrn wider diesen Ort gezogen, um ihn zu verwüsten? Der Herr hat mir gesagt: Ziehe hinauf gegen dieses Land und verwüste es!"

2 Kön 18:26 Da baten Eljakim, der Sohn Hilkias, Sebna und Joach den Obermundschenk: "Rede doch mit deinen Knechten aramäisch; denn wir verstehen es. Rede aber nicht judäisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer steht!"

2 Kön 18:27 Der Obermundschenk aber erwiderte ihnen: "Hat mich mein Gebieter denn nur zu deinem Herrn und zu dir geschickt, um dieses zu sagen, und nicht auch zu den Männern, die auf der Mauer sitzen und schließlich mit euch zusammen ihren eigenen Kot essen und ihren Harn trinken müssen?"

2 Kön 18:28 Da trat der Obermundschenk vor, rief mit lauter Stimme auf judäisch und sprach: "Hört das Wort des Großkönigs, des Königs von Assur!

2 Kön 18:29 So spricht der König: Hiskia soll euch nicht betören; denn er kann euch nicht aus seiner Gewalt retten!

2 Kön 18:30 Hiskia soll euer Vertrauen nicht auf den Herrn lenken mit den Worten: Ganz sicher wird uns der Herr erretten; diese Stadt wird nicht in die Gewalt des Königs von Assur überliefert werden.

2 Kön 18:31 Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assur: Trefft doch mit mir eine Vereinbarung! Lauft zu mir über! Jeder kann sich dann von seinem Weinstock und seinem Feigenbaum ernähren und von seinem eigenen Zisternenwasser trinken,

2 Kön 18:32 bis ich komme und euch in ein Land herübernehme, das eurem Lande gleichwertig ist, in ein Land voll Getreide und Most, voll Brot und Weinbergen, in ein Land voll von Ölbäumen und Honig. Ihr sollt am Leben bleiben und nicht umkommen. Schenkt darum dem Hiskia kein Gehör, denn er betrügt euch, wenn er sagt: Der Herr wird uns erretten.

2 Kön 18:33 Haben etwa die einzelnen Götter der Völker ihr Land aus der Hand des Königs von Assur errettet?

2 Kön 18:34 Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo die Götter von Sepharwajim, von Hena und Iwwa? Haben sie etwa Samaria aus meiner Hand errettet?

2 Kön 18:35 Wer unter allen Göttern der Länder hat denn sein Land aus meiner Gewalt errettet? Und da soll nun der Herr Jerusalem aus meiner Gewalt erretten?"

2 Kön 18:36 Das Volk schwieg und gab ihm keine Antwort; denn der Befehl des Königs lautete: "Ihr sollt ihm nicht entgegnen!"

2 Kön 18:37 Dann begaben sich der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn Hilkias, der Staatsschreiber Sebna und der Kanzler Joach, der Sohn Asaphs, zu Hiskia. Sie hatten ihre Kleider zerrissen und berichteten ihm nun von den Reden des Obermundschenken.

 

2 Könige Kapitel 19

 

2 Kön 19:1 Als der König Hiskia das hörte, zerriß er seine Kleider, hüllte sich in das Trauergewand und begab sich in das Haus des Herrn.

2 Kön 19:2 Dann sandte er den Palastvorsteher Eljakim, den Staatsschreiber Sebna und die Ältesten der Priester, in Trauergewänder gehüllt, zum Propheten Isaias, dem Sohn des Amoz.

2 Kön 19:3 Sie sagten zu ihm: "So spricht Hiskia: Ein Tag der Drangsal, der Züchtigung und der Schmähung ist der heutige Tag; denn Kinder sind bis an den Muttermund gekommen, doch es fehlt die Kraft zum Gebären.

2 Kön 19:4 Vielleicht vernahm der Herr, dein Gott, alle Hohnreden des Obermundschenken, den sein Herr, der König von Assur, geschickt hat, um den lebendigen Gott zu schmähen, und vielleicht bestraft er die Reden, die der Herr, dein Gott, gehört hat. Lege also Fürbitte ein für den Rest, der noch geblieben ist!"

2 Kön 19:5 Darauf gingen die Knechte des Königs Hiska zu lsaias.

2 Kön 19:6 Da sprach Isaias zu ihnen: "Sagt folgendes zu eurem Gebieter: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht vor den Hohnreden, die du gehört hast, welche die Buben des Königs von Assur gegen mich ausgestoßen haben!

2 Kön 19:7 Siehe, ich werde jenem einen Geist eingeben; er wird eine Kunde vernehmen und dann in sein Land zurückkehren. Ich werde ihn durch das Schwert fallen lassen in seinem eigenen Lande."

2 Kön 19:8 Der Obermundschenk kehrte zurück und traf den König von Assur im Kampf gegen Libna. Er hatte nämlich erfahren, daß dieser von Lachis abgezogen sei;

2 Kön 19:9 denn er hörte, daß Tirhaka, der König von Kusch, gegen ihn zum Streit ausgerückt sei. Da schickte er nochmals Boten an Hiskia mit dem Auftrag:

2 Kön 19:10 "So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sprechen: Dein Gott, auf den du vertraust, soll dich nicht darüber hinwegtäuschen, daß Jerusalem in die Hand des Königs von Assur fallen wird!

2 Kön 19:11 Du hörtest ja selbst, wie die Könige von Assur mit allen Ländern verfuhren. Sie haben an ihnen den Bann vollstreckt. Solltest du nun etwa gerettet werden?

2 Kön 19:12 Haben denn die Götter der von meinen Vätern vernichteten Völker jene gerettet; nämlich Gosan, Charan, Rezeph und die Söhne von Eden in Telassar?

2 Kön 19:13 Wo ist der König von Hamat, der von Arpad, der von der Stadt Sepharwajim, von Hena und von Iwwa?"

2 Kön 19:14 Da nahm Hiskia das Schreiben aus der Hand der Boten und las es. Darauf begab er sich in den Tempel und breitete es vor dem Herrn aus.

2 Kön 19:15 Hiskia betete vor dem Herrn: "Herr, Gott Israels, der du auf den Kerubim thronst, du allein bist der Gott über alle Königreiche der Erde! Du hast den Himmel und die Erde erschaffen.

2 Kön 19:16 Neige, Herr, dein Ohr und höre! Öffne, Herr, deine Augen und schau! Höre die Drohworte Sanheribs, die er übermittelt hat, den lebendigen Gott zu verhöhnen!

2 Kön 19:17 Es ist wahr, o Herr, verwüstet haben die Könige von Assur die Völker und deren Länder.

2 Kön 19:18 Sie haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn es waren ja überhaupt keine Götter, sondern Gebilde von Menschenhand, Holz und Stein, die man vernichten konnte.

2 Kön 19:19 Nun aber, Herr, unser Gott, errette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, daß du, Herr, allein Gott bist!"

2 Kön 19:20 Da sandte Isaias, der Sohn des Amoz, an Hiskia und ließ sagen: "So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe gehört, um was du Sanheribs wegen, des Königs von Assur, zu mir gebetet hast.

2 Kön 19:21 Dies ist nun der Spruch, den der Herr über ihn verkündet hat: "Es verachtet dich, verspottet dich die Jungfrau, Tochter Sion. Hinter dir her schüttelt das Haupt die Tochter Jerusalem.

2 Kön 19:22 Wen hast du gelästert, geschmäht, gegen wen die Stimme erhoben und deine Augen hochmütig emporgerichtet? Wider den Heiligen Israels!

2 Kön 19:23 Durch deine Boten hast du den Herrn beschimpft. Du hast dir gedacht: Mit meiner Wagenmenge erklomm ich die Höhen der Berge, des Libanon entlegensten Teil. Seine ragenden Zedern habe ich gefällt, die schönsten seiner Zypressen! Ich drang bis zum äußersten Rastort vor, in seines Baumgartens Dickicht.

2 Kön 19:24 Brunnen grub ich und trank fremde Wasser. Ich trocknete mit meiner Füße Tritt alle Ströme Ägyptens.

2 Kön 19:25 Ist dir folgendes entgangen? Seit langem habe ich dies so gefügt, seit der Vorzeit Tagen geplant, und jetzt ließ ich es eintreffen; zu wüsten Trümmern sollte es zerstören befestigte Städte!

2 Kön 19:26 Ihre Bewohner erbebten in Ohnmacht und stürzten in Schande. Sie wurden wie Kraut auf dem Feld und wie sprießendes Grün, wie Gras auf den Dächern, das verdorrt vor dem Ostwind.

2 Kön 19:27 Mir ist dein Aufstehen und Ruhen, dein Gehen und Kommen bekannt und auch dein Toben gegen mich.

2 Kön 19:28 Und weil du tobtest gegen mich, dein Lärmen mir zu Ohren drang, darum ziehe ich dir meinen Ring durch die Nase, meinen Zaum in deine Lippen und bringe dich zurück auf den Weg, den du kamst!"

2 Kön 19:29 Dies aber sei dir zum Zeichen: Heuer ißt man den Nachwuchs, im nächsten Jahr den Brachwuchs, im dritten Jahr sollt ihr säen und ernten, Weinberge pflanzen und deren Frucht essen!

2 Kön 19:30 Was dann entronnen von Judas Haus, was noch geblieben, treibt wieder Wurzeln nach unten und zeitigt Früchte nach oben.

2 Kön 19:31 Denn von Jerusalem wird ein Rest ausgehen, eine gerettete Schar vom Berge Sion. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies bewirken.

2 Kön 19:32 Darum spricht der Herr über den König von Assur: In diese Stadt kommt er nicht, schießt keinen Pfeil hinein, er rennt sie nicht an mit dem Schild und gräbt keinen Wall wider sie.

2 Kön 19:33 Des Weges, den er kam, wird er abziehen; in diese Stadt dringt er nicht ein! - Spruch des Herrn.

2 Kön 19:34 Diese Stadt will ich zu ihrem Heil umhegen um meinetwillen und meines Knechtes David willen!"

2 Kön 19:35 In jener Nacht zog der Engel des Herrn aus. Er schlug im assyrischen Lager 185 000 Mann. Als man am Morgen aufstand, waren diese alle entseelte Leichen.

2 Kön 19:36 Nun brach Sanherib, der König von Assur, auf, zog heimwärts und blieb in Ninive.

2 Kön 19:37 Als er sich einmal im Tempel seines Gottes Nisroch zur Anbetung niederwarf, erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert. Sie flüchteten danach in das Land Ararat. Sein Sohn Asarhaddon folgte ihm in der Königsherrschaft.

 

2 Könige Kapitel 20

 

2 Kön 20:1 In jenen Tagen wurde Hiskia auf den Tod krank. Da begab sich der Prophet Isaias, der Sohn des Amoz, zu ihm und sprach: "So spricht der Herr: Bestelle dein Haus; denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben!"

2 Kön 20:2 Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und flehte zum Herrn:

2 Kön 20:3 "Ach, Herr, gedenke doch, wie ich in Treue und mit vollster Herzenshingabe vor deinem Angesicht gewandelt bin und getan habe, was deinen Augen wohlgefällig ist." Dann brach Hiskia in heftiges Weinen aus.

2 Kön 20:4 Isaias war über den mittleren Vorhof noch nicht hinausgekommen, als das Wort des Herrn an ihn erging:

2 Kön 20:5 "Kehre um und sage zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, deine Tränen gesehen. Siehe, ich werde dich heilen. Übermorgen wirst du in den Tempel des Herrn hinaufgehen.

2 Kön 20:6 Ich will zu deinen Lebenstagen noch fünfzehn Jahre hinzugeben. Auch will ich dich und diese Stadt aus der Hand des Königs von Assur erretten und diese Stadt beschirmen um meinetwillen und meines Knechtes David willen!"

2 Kön 20:7 Danach befahl Isaias: "Holt einen Feigenkuchen!" Man nahm ihn und legte ihn auf das Geschwür, und der König wurde gesund.

2 Kön 20:8 Hiskia fragte den Isaias: "Welches ist das Zeichen, daß der Herr mich heilen wird und ich übermorgen in den Tempel des Herrn gehen kann?"

2 Kön 20:9 Isaias antwortete: "Dies diene dir als Zeichen vom Herrn, daß der Herr das Wort, das er gesprochen, auch ausführen wird: Soll der Schatten zehn Stufen nach vorn oder zehn Stufen nach rückwärts gehen?"

2 Kön 20:10 Hiskia erwiderte: "Es ist dem Schatten leicht, nach vorwärts sich zu neigen. Nein, er soll um zehn Stufen zurückgehen!"

2 Kön 20:11 Nun rief der Prophet Isaias zum Herrn, und dieser ließ den Schatten an den Stufen, welche die Sonne auf der Treppe des Achas hinabgegangen war, zehn Stufen rückwärts gehen.

2 Kön 20:12 In jener Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, ein Schreiben mit Geschenken an Hiskia; denn er hatte gehört, daß Hiskia krank sei.

2 Kön 20:13 Hiskia freute sich darüber und zeigte den Abgesandten sein ganzes Schatzhaus, das Silber und Gold, die Spezereien und das kostbare Öl, sein ganzes Zeughaus sowie alles, was sich in seinen Schatzkammern befand. In seinem Haus und in seinem ganzen Herrschaftsbereich gab es nichts, was ihnen Hiskia nicht gezeigt hätte.

2 Kön 20:14 Da begab sich der Prophet Isaias zum König Hiskia und fragte ihn: "Was haben jene Männer gesagt? Woher sind sie zu dir gekommen?" Hiskia antwortete: "Aus fernem Land sind sie gekommen, aus Babel."

2 Kön 20:15 Da fragte er weiter: "Was bekamen sie in deinem Palast zu sehen?" Hiskia gab zur Antwort: "Alles, was sich in meinem Palast befindet, haben sie besichtigt. Es gibt in meinen Schatzkammern nichts, was ich ihnen nicht gezeigt hätte."

2 Kön 20:16 Da sprach Isaias zu Hiskia: "Höre das Wort des Herrn:

2 Kön 20:17 Siehe, Tage kommen, da wird man alles, was in deinem Palast ist und was deine Väter bis zum jetzigen Tag angehäuft haben, nach Babel bringen. Nichts wird hierbleiben, spricht der Herr.

2 Kön 20:18 Auch von deinen leiblichen Söhnen, die du bekommst, wird man einige nehmen, damit sie als Kämmerer im Palast des Königs von Babel dienen."

2 Kön 20:19 Darauf antwortete Hiskia dem Isaias: "Das Wort des Herrn, das du verkündet hast, ist gut!" Er dachte nämlich: "Wenn nur beständiger Friede in meinen Tagen bleibt!"

2 Kön 20:20 Die übrigen Taten des Hiskia und alle seine kriegerischen Leistungen, und wie er den Teich und die Wasserleitung angelegt und das Wasser in die Stadt geleitet hat, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 20:21 Hiskia entschlief zu seinen Vätern, und sein Sohn Manasse folgte ihm in der Königsherrschaft.

 

2 Könige Kapitel 21

 

2 Kön 21:1 Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde. Er regierte fünfundfünfzig Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Chephzibah.

2 Kön 21:2 Er tat, was dem Herrn mißfiel, entsprechend den Greueln der Völker, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.

2 Kön 21:3 Er ließ die Höhen wieder aufbauen, die sein Vater Hiskia zerstört hatte, errichtete dem Baal Altäre, ließ eine Aschera verfertigen, wie der König Achab von Israel es getan, betete das ganze Heer des Himmels an und diente ihm.

2 Kön 21:4 Er ließ solche Altäre im Tempel bauen, von dem der Herr doch gesagt hatte: "In Jerusalem will ich meinen Namen wohnen lassen."

2 Kön 21:5 Zu Ehren des gesamten Himmelsheeres errichtete er Altäre in den beiden Vorhöfen des Herrentempels.

2 Kön 21:6 Auch ließ er seinen Sohn durch das Feuer gehen, trieb Zauberei und Wahrsagerei, stellte Totenbeschwörer und Zeichendeuter an und tat vieles, was dem Herrn mißfiel, um ihn zu reizen.

2 Kön 21:7 Das Bild der Aschera, das er angefertigt hatte, stellte er in den Tempel, von dem der Herr doch zu David und dessen Sohn Salomo gesagt hatte: "In diesem Tempel und in Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich meinen Namen wohnen lassen in Ewigkeit!

2 Kön 21:8 Ich werde den Fuß Israels nicht mehr unstet aus dem Lande wegziehen lassen, das ich ihren Vätern gegeben habe, wenn sie nur darauf achten, alles zu tun nach dem gesamten Gesetz, das mein Knecht Moses ihnen verordnet hat."

2 Kön 21:9 Doch sie wollten nicht hören, und Manasse verführte sie, noch schlimmere Dinge zu tun als die Völker, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.

2 Kön 21:10 Der Herr aber verkündete durch seine Diener, die Propheten, folgendes:

2 Kön 21:11 "Manasse, der König von Juda, hat Untaten verübt, hat die ganze Bosheit der früheren Amoriter übertroffen und auch Juda mit seinen Götzen zur Sünde verführt.

2 Kön 21:12 Darum spricht der Herr, der Gott Israels: "Siehe, ich bringe Unheil über Jerusalem und Juda, daß allen, die davon hören, beide Ohren gellen.

2 Kön 21:13 Ich werde an Jerusalem die Meßschnur Samarias und die Waage des Hauses Achab anlegen und werde Jerusalem fortwischen, wie man eine Schüssel auswischt und dann nach unten kehrt.

2 Kön 21:14 Verstoßen will ich den Rest meines Erbbesitzes und der Gewalt seiner Feinde übergeben. So werden sie allen ihren Feinden zum Raub und zur Beute sein.

2 Kön 21:15 Denn sie taten, was mir mißfallen mußte, und reizten mich von dem Tage an, da ihre Väter aus Ägypten fortzogen, bis heute.""

2 Kön 21:16 Auch unschuldiges Blut vergoß Manasse in großer Menge und erfüllte damit Jerusalem von einem Ende bis zum andern, abgesehen von der Sünde, daß er Juda zu einem dem Herrn mißfälligen Handeln verführte.

2 Kön 21:17 Die übrigen Taten Manasses, sein Wirken und die Sünden, die er begangen hat, sind aufgeschrieben im Buch der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 21:18 Manasse entschlief zu seinen Vätern und wurde im Garten seines Palastes, im Garten des Ussa, begraben. Sein Sohn Amon folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 21:19 Amon war zweiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte zwei Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Meschullemet; sie war die Tochter des Charuz aus Jotba.

2 Kön 21:20 Er tat, was dem Herrn mißfiel, wie sein Vater Manasse.

2 Kön 21:21 Ganz auf den Pfaden wandelte er, die sein Vater beschritten hatte, diente den gleichen Götzen, die sein Vater verehrt hatte, und betete sie an.

2 Kön 21:22 Er verließ den Herrn, den Gott seiner Väter, und wandelte nicht auf dem Weg des Herrn.

2 Kön 21:23 Gegen ihn stifteten seine eigenen Diener eine Verschwörung an und töteten ihn in seinem Haus.

2 Kön 21:24 Die Bürger des Landes aber erschlugen alle, die sich gegen den König verschworen hatten, und riefen seinen Sohn Josia an seiner Stelle zum König aus.

2 Kön 21:25 Die übrigen Taten Amons, sein ganzes Wirken, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 21:26 Man begrub ihn in seiner Grabkammer im Garten des Ussa. Sein Sohn Josia folgte ihm in der Königsherrschaft.

 

2 Könige Kapitel 22

 

2 Kön 22:1 Josia war acht Jahre alt, als er König wurde. Er regierte einunddreißig Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Jedida; sie war die Tochter Adajas aus Bozkat.

2 Kön 22:2 Josia tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wandelte ganz auf dem Wege seines Ahnherrn David, ohne nach rechts oder links abzuweichen.

2 Kön 22:3 Im achtzehnten Jahr des Königs Josia sandte der König den Staatsschreiber Schaphan, den Sohn des Azalja und Enkel Meschullams, in den Tempel des Herrn mit dem Auftrag:

2 Kön 22:4 "Gehe zum Hohenpriester Hilkia! Er soll das Geld ausschütten, das in den Tempel gebracht worden ist und das die Schwellenhüter von den Leuten gesammelt haben.

2 Kön 22:5 Man übergebe es den Werkmeistern, die zugleich Aufseher im Tempel des Herrn sind. Diese sollen es für die Arbeiter verwenden, die im Tempel mit der Beseitigung der Schäden beschäftigt sind,

2 Kön 22:6 für die Zimmerleute, Bauleute und Maurer, sowie zum Einkauf von Holz und behauenen Steinen zur Ausbesserung des Hauses.

2 Kön 22:7 Nur soll man mit ihnen über das Geld, das ihnen ausgehändigt wird, nicht abrechnen; sie sollen vielmehr auf Treu und Glauben handeln."

2 Kön 22:8 Da sagte nun der Hohepriester Hilkia zum Staatsschreiber Schaphan: "Ich habe die Gesetzesrolle im Tempel des Herrn gefunden." Hilkia gab Schaphan die Rolle, und dieser las sie.

2 Kön 22:9 Danach ging der Staatsschreiber Schaphan zum König und meldete ihm: "Deine Knechte haben das Geld ausgeschüttet, das sich im Tempel befand, und übergaben es den Werkführern, die als Aufseher im Tempel bestellt sind."

2 Kön 22:10 Zugleich teilte der Staatsschreiber Schaphan dem König mit: "Der Priester Hilkia hat mir eine Rolle gegeben." Schaphan las sie dem König vor.

2 Kön 22:11 Als der König den Inhalt der Gesetzesrolle vernahm, zerriß er seine Kleider.

2 Kön 22:12 Er befahl dem Priester Hilkia, sowie Achikam, dem Sohn Schaphans, Achbor, dem Sohn Michajas, dem Staatsschreiber Schaphan und Asaja, dem Minister des Königs:

2 Kön 22:13 "Geht hin und befragt den Herrn für mich, für das Volk und für ganz Juda über diese Rolle, die aufgefunden wurde! Denn groß ist der Zorn des Herrn, der gegen uns entbrannt ist, weil unsere Väter auf die Worte dieser Rolle nicht achteten und nicht taten, was in ihr geschrieben steht."

2 Kön 22:14 Da ging der Priester Hilkia mit Achikam, Achbor, Schaphan und Asaja zur Prophetin Hulda, der Frau Schallums, des Sohnes Tikwas und Enkels des Charchas, welcher Verwalter der Kleiderkammer war. Sie wohnte zu Jerusalem in der Neustadt. Man redete mit ihr.

2 Kön 22:15 Sie gab ihnen den Bescheid: "So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat:

2 Kön 22:16 So spricht der Herr: Siehe, ich bringe Unheil über diesen Ort und über seine Bewohner, nämlich alle Drohungen der Buchrolle, die der König von Juda gelesen hat.

2 Kön 22:17 Denn verlassen haben sie mich, fremden Göttern brachten sie Rauchopfer dar, um mich zu beleidigen durch alle Werke ihrer Hände. Darum ist mein Zorn gegen diesen Ort entbrannt und kommt nicht zum Verlöschen.

2 Kön 22:18 Zum König von Juda aber, der euch sendet, um den Herrn zu befragen, sagt: So spricht der Herr, der Gott Israels: Von den Worten, die du vernahmst, gilt folgendes:

2 Kön 22:19 Weil dein Herz weich geworden ist und du dich verdemütigt hast vor dem Herrn, da du meine Drohungen wider diesen Ort und seine Bewohner hörtest, daß sie nämlich Gegenstand des Entsetzens und des Fluches werden sollen, und weil du deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, darum will auch ich dich erhören, spricht der Herr.

2 Kön 22:20 Deshalb sollst du, wenn ich dich zu deinen Vätern versammle, in Frieden in deinem Grab beigesetzt werden. Deine Augen sollen all das Unheil nicht mehr schauen, das ich über diesen Ort bringe!" Sie berichteten dieses dem König.

 

2 Könige Kapitel 23

 

2 Kön 23:1 Da ließ der König alle Ältesten Judas und Jerusalems zu sich kommen.

2 Kön 23:2 Er ging in den Tempel hinauf; alle Männer Judas, alle Bewohner Jerusalems, die Priester und die Propheten und alle Leute, klein und groß, waren bei ihm. Er ließ ihnen alle Worte des Bundesbuches, das sich im Tempel des Herrn gefunden hatte, laut vorlesen.

2 Kön 23:3 Dann trat der König auf den Sockel und schloß vor dem Herrn den Bund: Sie sollten dem Herrn folgen, seine Befehle, Verordnungen und Satzungen mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele halten und die Bundesvorschriften durchführen, die in dieser Buchrolle geschrieben standen. Das ganze Volk trat dem Bund bei.

2 Kön 23:4 Danach befahl der König dem Hohenpriester Hilkia, den Priestern zweiten Ranges und den Schwellenhütern, aus dem Tempel des Herrn alle Gegenstände hinauszuschaffen, die für den Baal, die Aschera und das ganze Himmelsheer verfertigt worden waren. Außerhalb Jerusalems auf den Gefilden am Kidron ließ er sie verbrennen und als Asche nach Betel schaffen.

2 Kön 23:5 Er setzte die Götzenpriester ab, welche die Könige von Juda angestellt hatten und die auf den Höhen, in den Städten Judas und in der Umgebung Jerusalems Rauchopfer darbrachten, ferner auch jene, die dem Baal, der Sonne, dem Mond, den Tierkreisbildern und dem ganzen Heer des Himmels Rauchopfer darbrachten.

2 Kön 23:6 Er ließ die Aschera aus dem Tempel des Herrn und aus Jerusalem hinaus an den Kidronbach bringen, und verbrannte sie im Kidrontal, zermalmte sie zu Staub und streute ihre Asche auf die Gräber des einfachen Volkes.

2 Kön 23:7 Dann ließ er die Gemächer der Weihedirnen im Tempel des Herrn niederreißen, wo die Frauen Schleier für die Aschera webten.

2 Kön 23:8 Auch ließ er alle Priester aus den Städten Judas kommen, entweihte die Höhen von Geba bis Beerseba, wo die Priester Rauchopfer darzubringen pflegten. Er zerstörte auch die Torhöhen, die sich am Eingang zum Tor des Stadthauptmannes Josua befanden, linker Hand, wenn man zum Stadttor hineinkommt.

2 Kön 23:9 Jedoch durften die Höhenpriester den Altar des Herrn in Jerusalem nicht besteigen, sondern nur ungesäuerte Brote inmitten ihrer Brüder essen.

2 Kön 23:10 Ferner entweihte er die Feuerstätte im Tal der Söhne des Hinnom, damit niemand mehr seinen Sohn oder seine Tochter für Molech durch das Feuer gehen lassen konnte.

2 Kön 23:11 Er entfernte die Rosse, welche die Könige von Juda zu Ehren der Sonne am Eingang zum Tempel des Herrn bei der Halle des Kämmerers Netanmelech im Vorhof aufgestellt hatten, und verbrannte die Sonnenwagen im Feuer.

2 Kön 23:12 Auch die Altäre auf dem Dache, das ist im Obergemach des Achas, welche die Könige von Juda aufgestellt hatten, sowie die Altäre, welche Manasse in den beiden Vorhöfen des Tempels gebaut hatte, ließ der König zertrümmern. Er schaffte sie weg und ließ ihren Schutt in das Kidrontal werfen.

2 Kön 23:13 Desgleichen entweihte der König die Opferhöhen östlich von Jerusalem, südlich vom Berg des Verderbens, die Salomo, der König von Jerusalem, für die Astarte, das Scheusal der Sidonier, für Kamosch, das Scheusal der Moabiter, und für Milkom, den Götzengreuel der Ammoniter, errichtet hatte.

2 Kön 23:14 Er zerbrach die Weihesteine, hieb die Kultpfähle um und häufte deren Stätte mit menschlichen Gebeinen an.

2 Kön 23:15 Auch den Altar zu Betel, die Höhe, die Jerobeam, der Sohn Nebats, der Verführer Israels, erbauen ließ, auch diesen Altar samt der Opferhöhe riß er nieder. Er verbrannte das Höhenheiligtum, zermalmte es u Schutt und verbrannte die Aschera.

2 Kön 23:16 Josia sah sich um und erblickte die Gräber, die dort auf dem Berg waren. Er ließ die Gebeine aus den Gräbern nehmen und auf dem Altar verbrennen; so entweihte er ihn gemäß dem Wort des Herrn, das der Gottesmann verkündet hatte, der jene Drohworte aussprach.

2 Kön 23:17 Weiterhin fragte er: "Was ist das für ein Grabmal, das ich hier sehe?" Die Männer der Stadt gaben ihm zur Antwort: "Das ist das Grab des Gottesmannes, der aus Juda gekommen war und gegen den Altar in Betel jene Drohung ausgerufen hatte, die du jetzt in die Tat umgesetzt hast."

2 Kön 23:18 Da gebot er: "Laßt ihn ruhen, niemand darf seine Gebeine berühren!" So ließ man dessen Gebeine samt den Gebeinen des Propheten, der aus Samaria stammte, unangetastet.

2 Kön 23:19 Auch in den Städten Samarias beseitigte Josia alle Höhenheiligtümer, welche die Könige Israels errichtet hatten, um den Herrn zu reizen. Er verfuhr mit ihnen genauso, wie er in Betel getan hatte.

2 Kön 23:20 Alle Höhenpriester, die dort waren, schlachtete er auf den Altären und verbrannte Menschengebeine darauf. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück.

2 Kön 23:21 Darauf befahl der König dem gesamten Volk: "Feiert das Paschafest zu Ehren des Herrn, eures Gottes, wie es in diesem Bundesbuch geschrieben steht!"

2 Kön 23:22 Wie dieses Pascha war nämlich noch keines gehalten worden seit der Zeit der Richter, die in Israel ihres Amtes walteten, und in der ganzen Zeit der Könige von Israel und der Könige von Juda.

2 Kön 23:23 Erst im achtzehnten Jahr des Königs Josia wurde dieses Pascha zu Ehren des Herrn in Jerusalem gefeiert.

2 Kön 23:24 Auch die Totenbeschwörer und Wahrsager, die Hausgötter und die Götzenbilder, alle Scheusale, die im Land Juda und in Jerusalem zu sehen waren, fegte Josia hinweg, um die Gesetzesworte durchzuführen, die in jener Rolle geschrieben standen, die der Priester Hilkia im Tempel des Herrn gefunden hatte.

2 Kön 23:25 Es gab vor ihm keinen König, der so wie er mit seinem ganzen Herzen, seiner ganzen Seele und mit all seinen Kräften genau nach dem Gesetz des Moses sich dem Herrn zugewandt hätte. Auch nach ihm war keiner so wie er.

2 Kön 23:26 Jedoch der Herr ließ nicht von seiner gewaltigen Zornesglut ab, da sein Zorn gegen Juda nun einmal entbrannt war wegen all der Kränkungen, die Manasse ihm angetan hatte.

2 Kön 23:27 Darum sprach er: "Auch Juda will ich von meinem Angesicht entfernen, wie ich Israel beseitigt habe. Verstoßen will ich diese Stadt, die ich erwählte, Jerusalem und das Haus, von dem ich gesagt habe: Mein Name soll darin wohnen."

2 Kön 23:28 Die übrigen Taten des Josia und seine Wirksamkeit sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 23:29 In seinen Tagen zog der Pharao Necho, der König von Ägypten, zu dem König von Assur an den Euphratstrom. Der König Josia trat ihm entgegen, und jener tötete ihn bei Megiddo, sobald er ihn sah.

2 Kön 23:30 Seine Diener fuhren ihn tot von Megiddo weg. Sie brachten ihn nach Jerusalem und setzten ihn in seiner Grabstätte bei. Die Bürger des Landes aber nahmen Joachas, den Sohn des Josia, salbten ihn und riefen ihn zum König aus an seines Vaters Statt.

2 Kön 23:31 Joachas war dreiundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er herrschte drei Monate in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Chamutal; sie war die Tochter des Jirmejahu aus Libna.

2 Kön 23:32 Er tat, was dem Herrn mißfiel, ganz wie seine Väter taten.

2 Kön 23:33 Der Pharao Necho entsetzte ihn zu Ribla im Lande Hamat seiner Königsherrschaft über Jerusalem und belegte das Land mit einer Abgabe von hundert Talenten Silber und zehn Talenten Gold.

2 Kön 23:34 Dann machte der Pharao Necho Eljakim, den Sohn des Josia, zum König an Stelle seines Vaters Josia und änderte seinen Namen in Jojakim. Den Joachas aber nahm er mit; so kam dieser nach Ägypten, wo er starb.

2 Kön 23:35 Das Silber und das Gold lieferte Jojakim an den Pharao ab. Er mußte aber das Land besteuern, um das Geld nach dem Geheiß des Pharao abliefern zu können. Nach dem Schätzungswert eines jeden trieb er das Silber und das Gold von den Landesbürgern ein, um es an den Pharao Necho abzuliefern.

2 Kön 23:36 Jojakim war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte elf Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Sebida; sie war die Tochter Pedajas aus Ruma.

2 Kön 23:37 Er tat, was dem Herrn mißfiel, ganz wie seine Väter taten.

 

2 Könige Kapitel 24

 

2 Kön 24:1 In seinen Tagen zog Nebukadnezar, der König von Babel, heran. Jojakim war ihm drei Jahre lang unterwürfig. Dann fiel er wieder von ihm ab.

2 Kön 24:2 Da entsandte der Herr gegen ihn die Streitscharen der Kaldäer, Aramäer, Moabiter und der Ammoniter. Er ließ sie in Juda einfallen, um es zu verheeren gemäß dem Wort, das der Herr durch seine Knechte, die Propheten, gesprochen hatte.

2 Kön 24:3 Nur auf Geheiß des Herrn kam diese Drangsal über Juda, um es von seinem Antlitz zu entfernen, wegen der Sünden Manasses, nach all dem, was er getan hatte.

2 Kön 24:4 Auch wegen des unschuldigen Blutes, das er vergossen, und weil er Jerusalem mit schuldlosem Blute angefüllt hatte, wollte ihm der Herr nicht mehr vergeben.

2 Kön 24:5 Die übrigen Taten Jojakims und alles, was er getan hat, sind aufgeschrieben in der Chronik der Könige von Juda.

2 Kön 24:6 Jojakim entschlief zu seinen Vätern, und sein Sohn Jojachin folgte ihm in der Königsherrschaft.

2 Kön 24:7 Der König von Ägypten unternahm keinen Feldzug mehr von seinem Land aus; denn der König von Babel hatte vom Bach Ägyptens bis zum Euphratstrom alles erobert, was dem König von Ägypten gehört hatte.

2 Kön 24:8 Jojachin war achtzehn Jahre alt, als er König wurde. Er regierte drei Monate in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Nechuschta; sie war die Tochter Elnatans aus Jerusalem.

2 Kön 24:9 Er tat, was dem Herrn mißfiel, ganz wie sein Vater.

2 Kön 24:10 In jener Zeit zogen die Soldaten Nebukadnezars, des Königs von Babel, gegen Jerusalem, und die Stadt wurde belagert.

2 Kön 24:11 Dann rückte der Babylonierkönig Nebukadnezar selbst gegen die Stadt heran, während seine Kriegsknechte sie belagerten.

2 Kön 24:12 Da ging Jojachin, der König von Juda, hinaus zum König von Babel zusammen mit seiner Mutter, seinen Dienern, seinen Obersten und Hofbeamten. Der König von Babel nahm im achten Jahr seiner Regierung ihn gefangen.

2 Kön 24:13 Auch ließ er von dort alle Schätze des Tempels und die Schätze des königlichen Palastes fortschaffen und alle goldenen Geräte zerschlagen, die der König Salomo von Israel für den Tempel des Herrn verfertigt hatte. Das entsprach dem Drohwort des Herrn.

2 Kön 24:14 Ganz Jerusalem führte er in die Gefangenschaft, und zwar alle vornehmen und wehrtüchtigen Männer, zehntausend Gefangene, auch alle Schmiede und Schlosser; nur die geringen Leute unter den Bürgern des Landes blieben zurück.

2 Kön 24:15 Den Jojachin führte er gefangen nach Babel; auch die Mutter des Königs, die königlichen Frauen und Hofbeamten sowie alle Adeligen des Landes brachte er von Jerusalem nach Babel in die Gefangenschaft,

2 Kön 24:16 dazu alle Wehrfähigen, siebentausend Mann, die Schmiede und die Schlosser, tausend an der Zahl, lauter kriegstüchtige Männer. Sie alle führte der Babylonierkönig in die Gefangenschaft nach Babel.

2 Kön 24:17 Dann setzte der König von Babel den Mattanja, den Oheim Jojachins, an dessen Statt in die Königsherrschaft ein und änderte seinen Namen in Zidkia.

2 Kön 24:18 Einundzwanzig Jahre war Zidkia alt, als er König wurde, und elf Jahre regierte er in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Chamutal; sie war die Tochter des Jirmejahu aus Libna.

2 Kön 24:19 Er tat, was dem Herrn mißfiel, ganz so wie Jojakim getan hatte.

2 Kön 24:20 Wegen des Zornes des Herrn brach über Jerusalem und Juda das Unheil herein, bis er sie von seinem Angesicht verstieß. Zidkia empörte sich gegen den König von Babel.

 

2 Könige Kapitel 25

 

2 Kön 25:1 Es geschah am zehnten Tag des zehnten Monats, im neunten Jahre seiner Herrschaft, daß Nebukadnezar, der König von Babel, mit seiner gesamten Streitmacht vor Jerusalem rückte und es belagerte. Man errichtete ringsherum ein Belagerungswerk.

2 Kön 25:2 So wurde die Stadt eingeschlossen bis zum elften Jahr des Königs Zidkia.

2 Kön 25:3 Es entstand eine große Hungersnot in der Stadt, und die Bevölkerung des Landes hatte kein Brot mehr. Am neunten Tag des vierten Monats

2 Kön 25:4 wurde eine Bresche in die Stadt gelegt. Der König und alle Krieger sahen dies, ergriffen die Flucht und verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg durch das Tor zwischen den beiden Mauern, das zum königlichen Garten hinausführt, obwohl die Kaldäer rings um die Stadt lagerten. Sie schlugen den Weg zur Jordansenke ein.

2 Kön 25:5 Die Streitmacht der Kaldäer setzte dem König nach und erreichte ihn bei den Steppen von Jericho, nachdem all seine Truppen ihn verlassen und sich zerstreut hatten.

2 Kön 25:6 Man ergriff den König und brachte ihn zum König von Babel nach Ribla; dieser hielt Gericht über ihn.

2 Kön 25:7 Die Söhne des Zidkia machte man vor seinen Augen nieder. Den Zidkia selbst ließ er blenden, in Fesseln legen und nach Babel bringen.

2 Kön 25:8 Am siebten Tage des fünften Monats - es war im neunzehnten Jahr des Nebukadnezar, des Königs von Babel - rückte Nebusaraden, der Oberste der Leibwache und Diener des babylonischen Königs, in Jerusalem ein.

2 Kön 25:9 Er steckte den Tempel, den königlichen Palast sowie alle Häuser Jerusalems in Brand. Jedes große Haus zündete er an.

2 Kön 25:10 Auch rissen die gesamten kaldäischen Streitkräfte, die der Oberste der Leibwache befehligte, die Ringmauern Jerusalems nieder.

2 Kön 25:11 Den Rest der Bevölkerung, der in der Stadt noch vorhanden war, sowie die Überläufer, welche zum König von Babel übergetreten waren, und den Rest der Handwerker führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, in die Gefangenschaft.

2 Kön 25:12 Aber von den geringen Leuten im Land ließ der Oberste der Leibwache eine Anzahl als Weinbauern und Landwirte zurück.

2 Kön 25:13 Die ehernen Säulen am Tempel des Herrn, die Fahrgestelle und das eherne "Meer" im Tempel des Herrn zerbrachen die Kaldäer und nahmen ihr Erz mit nach Babel.

2 Kön 25:14 Auch die Schüsseln, die Schaufeln, die Messer und die Schalen und alle ehernen Geräte, mit denen man den Tempeldienst versah, nahmen sie fort.

2 Kön 25:15 Desgleichen nahm der Oberste der Leibwache die Kohlenpfannen und die Sprengschalen, die sämtlich von Gold oder Silber waren, mit.

2 Kön 25:16 Die beiden Säulen, das eine "Meer", die Gestelle, die Salomo für den Tempel anfertigen ließ - das Erz von all diesen Geräten war nicht zu wägen.

2 Kön 25:17 Die Höhe der einzelnen Säulen betrug achtzehn Ellen. Ein Kapitell aus Erz bildete den Abschluß nach oben. Die Höhe des Kapitells betrug fünf Ellen. Das Kapitell umgaben Flechtwerk und Granatäpfel, alles aus Erz. Ebensolche Granatäpfel waren an der zweiten Säule auf dem Flechtwerk.

2 Kön 25:18 Der Oberste der Leibwache nahm den Oberpriester Seraja, den zweiten Priester Zephanja und die drei Schwellenhüter mit.

2 Kön 25:19 Aus der Stadt nahm er einen Hofbeamten gefangen, der zugleich die Streitmacht befehligte, und fünf Männer, die den persönlichen Dienst des Königs versahen und noch in der Stadt aufgefunden wurden, sowie den Schreiber des Heerführers, der die Bürger des Landes auszuheben hatte, endlich sechzig Leute von der Landesbevölkerung, die sich in der Stadt befanden.

2 Kön 25:20 Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nahm sie und schickte sie zum König von Babel nach Ribla.

2 Kön 25:21 Der König von Babel ließ sie in Ribla im Lande Hamat schlagen und hinrichten. Juda wanderte so von seinem Heimatland in die Verbannung.

2 Kön 25:22 Über das Volk, das im Lande Juda geblieben und das der König von Babel, Nebukadnezar, zurückgelassen hatte, setzte er den Gedalja, den Sohn Achikams und Enkel Schaphans, als Statthalter ein.

2 Kön 25:23 Als sämtliche Truppenführer und ihre Mannschaften vernahmen, daß der König von Babel den Gedalja als Statthalter eingesetzt habe, kamen sie zu ihm nach Mizpa. Es waren Ismael, der Sohn Netanjas, Jochanan, der Sohn Kareachs, Seraja, der Sohn Tanchumets aus Netopha, und Jaasanja, der Sohn des Maachatiters, mit ihren Leuten.

2 Kön 25:24 Gedalja schwur ihnen und ihren Mannschaften und ermunterte sie: "Habt keine Angst vor der kaldäischen Dienstbarkeit! Bleibt im Lande und dient dem König von Babel; dann wird es euch gut ergehen!"

2 Kön 25:25 Doch im siebten Monat kam Ismael, der Sohn Netanjas und Enkel Elischamas, aus königlichem Geschlecht, und mit ihm zehn Männer. Sie erschlugen den Gedalja mitsamt den Juden und Kaldäern, die bei ihm in Mizpa waren.

2 Kön 25:26 Danach machten sich alle Leute, die Kinder und die Erwachsenen, und alle Anführer von Streitkräften auf den Weg nach Ägypten; denn man fürchtete die Kaldäer.

2 Kön 25:27 Am siebenundzwanzigsten Tage des zwölften Monats im siebenunddreißigsten Jahre der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, begnadigte Ewil-Merodach, der König von Babel, im Jahre seines Regierungsantrittes Jojachin, den König von Juda, und entließ ihn aus dem Gefängnis.

2 Kön 25:28 Er redete mit ihm freundliche Worte und gab ihm seinen Sitz oberhalb des Sitzes der anderen Könige, die bei ihm in Babel waren.

2 Kön 25:29 Er durfte seine Gefängniskleider umtauschen und ständig bei ihm speisen, solange er lebte.

2 Kön 25:30 Sein Lebensunterhalt wurde ihm als dauernde Gabe vom König in der bestimmten Höhe täglich geliefert, solange er lebte.