Word: Philipper
Der Brief an die Philipper
Einleitung
Philippi, die alte Bergwerksstadt Mazedoniens, hat den Ruhm, die erste europäische Missionsstation des Völkerapostels geworden zu sein, als er um das Jahr 50 mit der Bekehrung unseres Erdteils begann. Die dort rasch erblühende Christengemeinde blieb stets seine Lieblingsgemeinde. Von ihr ließ er sich, was er bei allen andern ablehnte, mehrmals durch Spenden unterstützen. Als darum die Philipper hörten, Paulus leide in der Gefangenschaft Not, sandten sie, obwohl selbst verarmt, den Epaphroditus mit einer namhaften Summe nach Rom. Ihre kindliche Anhänglichkeit, ihre Besorgnis um sein Geschick und um die Sache Christi, ihre Glaubenstreue und Opferwilligkeit erfreuten den Gefangenen und bewogen ihn, dem heimkehrenden Epaphroditus einen Dankbrief an die Gemeinde und ihre Vorsteher mitzugeben. Es ist der herzlichste aller Paulusbriefe, ein unsterbliches Zeugnis für das reiche Gemüt und die edle Menschlichkeit des größten Missionars. Die Gefangenschaft hat seinen Bekennermut nicht zu brechen vermocht, aber sein ganzes Wesen abgeklärt. Der Brief wurde kurz vor dem Ende der Haft geschrieben, also im Frühjahr 63.
1 Gruß. 1 Paulus und Timotheus, Diener Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus zu Philippi, samt den Bischöfen und Diakonen. 1: Wenn die Titel „Bischöfe“ und „Diakone“ damals auch noch nicht den erst später festumgrenzten kirchenrechtlichen Sinn hatten, so beweist die besondere Begrüßung doch schon die Anfänge einer hierarchischen Ordnung in der Kirche. 2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Danksagung und Fürbitte
3 Ich danke meinem Gott, so oft ich eurer gedenke. 4 Allezeit bitte ich in allen meinen Gebeten mit Freuden für euch alle wegen eurer Teilnahme 5 an der Heilsverkündigung Christi, die ihr gezeigt vom ersten Tage an bis jetzt. 6 Und ich habe dabei das Vertrauen, daß der, welcher in euch das gute Werk angefangen, es vollenden werde bis auf den Tag Christi Jesu. 7 Es ist ja auch billig für mich, so von euch allen zu denken, weil ich euch im Herzen trage, da ihr alle sowohl in meinen Banden als in der Verteidigung und Bekräftigung der Heilsbotschaft Mitgenossen meiner Gnade seid. 7: Lateinisch: „Mitgenossen meiner Freude“. Christliche Freude ist die aus der Wurzel der Gnade sprossende Blüte. Für Christus leiden zu dürfen, ist dem Apostel Gnade und Freude zugleich. 8 Gott ist mein Zeuge, daß ich mich nach euch allen sehne mit der Zärtlichkeit Jesu Christi. 9 Darum bete ich, daß eure Liebe mehr und mehr zunehme in Erkenntnis und allem Verständnis, 10 damit ihr das Bessere prüfen könnt, so daß ihr rein und ohne Tadel seid auf den Tag Christi, 11 voll Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes. 3-11: Dankbare Gesinnung spricht sich bei religiösen Menschen von selbst im Gebet füreinander aus.
Mitteilung über seine Lage
12 Meine Brüder! Ihr sollt wissen, daß meine Lage mehr zum Fortschritt der Heilsverkündigung beigetragen hat. 13 Im ganzen Lager wie auch sonst überall wurde bekannt, daß ich meine Fesseln um Christi willen trage. 13: Das Lager war die Kaserne der kaiserlichen Leibwache in Rom. 14 Die Mehrzahl der Brüder im Herrn faßte Vertrauen durch meine Bande und wagte um so mehr, ohne Furcht das Wort Gottes zu verkünden. 15 Einige predigen zwar Christus aus Neid und Streitsucht, andere dagegen in guter Gesinnung; 16 einige aus Liebe, weil sie wissen, daß ich zur Verteidigung der Heilsbotschaft bestellt bin. 17 Andere verkünden Christus aus Streitsucht, nicht aus reiner Absicht, indem sie meine Fesseln zu erschweren gedenken. 18 Was liegt daran? Wenn nur auf jede Weise Christus verkündet wird, sei es zum Vorwand, sei es in Wahrheit. Und darüber freue ich mich und werde mich auch ferner freuen. 18: Wenn auch diese Lehrer ihn durch ihr liebloses Vorgehen kränkten, so freut sich der demütige Apostel doch, daß auch durch sie das Evangelium gepredigt wird. 19 Ich weiß ja, daß mir dies zum Heile gedeihen wird durch euer Gebet und den Beistand des Geistes Jesu Christi. 20 So habe ich die Erwartung und Hoffnung, daß ich in keinem Stücke werde zuschanden werden, sondern daß in allem Freimut, wie immer, so auch jetzt Christus an meinem Leibe verherrlicht werden wird, sei es durch Leben, sei es durch Tod. 21 Denn für mich ist das Leben Christus und das Sterben Gewinn. 22 Wenn das Leben im Fleische für mein Wirken fruchtbar ist, so weiß ich auch nicht, was ich wählen soll. 23 Es zieht mich nach beiden Seiten hin: Ich habe das Verlangen, aufgelöst zu werden und mit Christus zu sein, was um vieles besser wäre. 24 Im Fleische zu bleiben ist aber notwendig euretwegen. 25 Und das weiß ich zuversichtlich, daß ich bleibe, daß ich bei euch allen bleiben werde zu eurer Förderung und zur Freude im Glauben, 26 damit euer Frohlocken in Christus Jesus über mich um so überschwenglicher werde, wenn ich wieder zu euch komme. 21-26: Sogar den Herzenswunsch nach der ewigen Vereinigung mit Christus will er zurückstellen aus apostolischem Eifer. Das ist nicht Lebensüberdruß, sondern christliche Lebensbejahung, sogar nach jahrelanger Gefangenschaft.
Mahnungen an die Gemeinde
Ausdauer. 27 Nur wandelt würdig der Frohbotschaft Christi, damit ich, mag ich kommen und euch sehen, oder abwesend sein, von euch hören darf, daß ihr feststeht in einem Geiste, einmütig miteinander kämpfet für den Glauben an die Frohbotschaft. 28 Laßt euch in keinem Stücke abschrecken von den Widersachern. Denn dies ist für sie ein Anzeichen des Verderbens, für euch aber des Heiles, und zwar von Gott. 29 Denn euch ist die Gnade verliehen, an Christus nicht nur zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden. 30 Ihr habt ja denselben Kampf zu bestehen, den ihr an mir sahet und jetzt von mir höret.
2 Christi Vorbild. 1 Wenn bei euch eine Ermahnung in Christus etwas gilt, ein liebevoller Zuspruch, Geistesgemeinschaft und herzliches Erbarmen, 2 dann macht meine Freude dadurch voll, daß ihr eines Sinnes seid, von gleicher Liebe erfüllt und einmütig auf dasselbe bedacht. 3 Tut nichts aus Streitsucht oder eitler Ehrsucht, in Demut achte vielmehr einer den andern höher als sich selbst. 4 Niemand sei nur auf sein Bestes bedacht, sondern auch auf das Wohl des andern. 5 So sollt ihr gesinnt sein, wie auch Jesus Christus gesinnt war. 1-5: Immer wieder schärft der Apostel den jungen Christen die sozialen Tugenden ein. Selbstlose Liebe in brüderlicher Eintracht war die beste Empfehlung der neuen Religion vor den Heiden. 6 Er, der in Gottesgestalt war, hat dennoch nicht geglaubt, das Gottgleichsein wie ein Beutestück festhalten zu sollen; 7 nein, er entäußerte sich selbst, nahm Knechtsgestalt an, wurde den Menschen gleich und ward im Äußern als ein Mensch erfunden. 8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze. 9 Darum hat ihn Gott auch erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, 10 auf daß sich im Namen Jesu beugen alle Knie derer, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind, 11 und daß alle Zungen zur Ehre Gottes des Vaters bekennen: Jesus Christus ist der Herr! 6-11: Kein Tugendbeispiel ist anziehender und verpflichtender als Christus: Der vorweltliche, von Natur und Wesenheit dem Vater gleiche Gottessohn hat die Gottesherrlichkeit zwar nie aufgeben können; aber er wollte nicht in eifersüchtiger Unnahbarkeit wohnen wie die heidnischen Götter im Olymp. Auf Erden erschien er wie ein einfacher Mensch unter Menschen und verbarg seine „Gottesgestalt“ unter der Knechtsgestalt. Diese freigewählte Selbsterniedrigung hat Gott mit ewiger Glorie auch für die Menschennatur des Erlösers belohnt. Er ist der Herr des Universums. Keiner kommt an ihm vorbei.
Mahnung zum Gehorsam. 12 Darum, meine Lieben, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, wirket nicht bloß in meiner Anwesenheit, sondern noch weit mehr jetzt in meiner Abwesenheit euer Heil mit Furcht und Zittern. 13 Gott ist es ja, der das Wollen und Vollbringen in euch wirkt nach seinem Wohlgefallen. 14 Tut aber alles ohne Murren und Zaudern! 15 So werdet ihr tadellos und lauter, Kinder Gottes, ohne Fehl inmitten eines verkehrten und verderbten Geschlechtes, unter dem ihr leuchtet wie Sterne im Weltall. 16 Haltet also fest am Worte des Lebens, mir zum Ruhme für den Tag Christi, daß ich nicht umsonst gelaufen bin und nicht vergebens mich geplagt habe. 17 Und wenn ich auch hingeopfert werden muß beim priesterlichen Opferdienst an eurem Glauben, so freue ich mich doch und frohlocke mit euch allen. 17: Wie Christus, der göttliche Hohepriester, so darf auch Paulus Opferpriester und Opfergabe zugleich sein. Voll Freude will er sein Leben einsetzen für das Werk des Glaubens. 18 Deswegen freuet auch ihr euch und freuet euch mit mir.
Zwei treue Mitarbeiter
19 Ich hoffe im Herrn Jesus, den Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich guten Mutes werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. 20 Ich habe ja sonst keinen, der gesinnt ist wie er, der mit so herzlicher Teilnahme für euch sorgt. 21 Denn alle andern suchen nur den eigenen Vorteil, nicht die Sache Jesu Christi. 22 Seine erprobte Treue ist euch bekannt; wie ein Sohn seinem Vater hat er mir bei der Heilsverkündigung gedient. 23 Ihn also hoffe ich [zu euch] zu senden, sobald ich meine Lage übersehen kann. 24 Ich habe aber das feste Vertrauen zum Herrn, daß ich auch selbst bald zu euch kommen kann. 23-24: Der Apostel rechnet mit dem baldigen Ende seiner Gefangenschaft durch Freispruch vor dem kaiserlichen Gericht. 25 Ich habe es für nötig erachtet, den Epaphroditus, meinen Bruder, Mitarbeiter und Mitstreiter, euren Abgesandten und Überbringer eurer Gabe für meinen Bedarf, zu euch zu senden. 26 Er hatte nämlich großes Heimweh nach euch allen und war bekümmert darüber, daß ihr von seiner Erkrankung gehört habt. 27 Wirklich war er todkrank; aber Gott hat sich seiner erbarmt, aber nicht nur seiner, sondern auch meiner, daß ich nicht Trauer über Trauer hätte. 28 Um so eiliger sende ich ihn nun, damit ihr die Freude habet, ihn wiederzusehen, und ich von diesem Kummer befreit werde. 29 So nehmet ihn denn auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche Männer in Ehren! 30 Denn um des Werkes Christi willen kam er dem Tode nahe und wagte sein Leben bei diesem Dienst für euch, um das zu ersetzen, was an eurem Liebesdienst für mich noch mangelte.
Mahnungen und Warnungen
3 Warnung vor Irrlehren. 1 Übrigens, meine Brüder, freuet euch im Herrn! Das nämliche euch zu schreiben, ist mir keine Last, euch aber ist es notwendig. 2 Hütet euch vor den Hunden, hütet euch vor den Pfuschern, hütet euch vor den Männern der Zerschneidung. 2: Männer der Zerschneidung werden sie genannt, weil sie auf die Beschneidung den größten Wert legen, ohne auf das Innere, Beschneidung des Herzens, zu achten, und weil sie die christliche Einheit zerschnitten. 3 Männer der Beschneidung sind wir, die wir im Geiste Gott dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf das Fleisch vertrauen, 4 obwohl ich selbst auf das Fleisch Vertrauen setzen könnte. Wenn irgendein anderer meint, auf das Fleisch vertrauen zu können, ich könnte es noch mehr. 5 Am achten Tage wurde ich beschnitten, ich bin aus dem Volke Israel, aus dem Stamme Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, in der Stellung zum Gesetz ein Pharisäer, 6 dem Eifer nach ein Verfolger der Kirche [Gottes], und der Gerechtigkeit nach, die im Gesetze ist, wandelte ich ohne Tadel. 3-6: Käme das Heil von der rassenmäßigen Zugehörigkeit zum Volke Israel und nicht aus dem Geiste Gottes und aus der Erlösung durch Christus, so könnte Paulus doch getrost dieselben Ansprüche erheben wie die Gegner. Nichts fehlte ihm, was einen rasseechten Juden auszeichnete. Sein Stammbaum reicht fast 2000 Jahre zurück, seine Familie hat die völkische Sitte treu bewahrt, sein persönlicher Eifer trieb ihn in die Reihen der radikalen Partei, und selbst darin zeichnete er sich als Draufgänger im Kampf gegen die Christen aus. 7 Aber was mir Gewinn brachte, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten. 8 Ja, ich halte das noch alles für Verlust wegen der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen habe ich dies alles preisgegeben und es für Unrat gehalten, um Christus zu gewinnen 9 und in ihm erfunden zu werden, nicht mit eigener Gerechtigkeit, die aus dem Gesetze ist, sondern mit jener, die aus dem Glauben an [Jesus] Christus stammt, mit der Gerechtigkeit, die Gott verleiht auf Grund des Glaubens. 10 So möchte ich ihn erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, und ihm möchte ich im Tode ähnlich werden, 11 um so zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. 7-11: Gottes Gnade hat ihm die Augen geöffnet für die wahre Religion im Glauben an Christus. Für Christus hat er alles geopfert, auch die sichere Aussicht auf eine glänzende Laufbahn. 1-11: Wiederholt hat Paulus bereits die Philipper vor den Umtrieben der judaistischen Irrlehrer warnen müssen. Er tut es nochmals mit besonderem Nachdruck. Hinterlistig beißende Hunde sind sie, Arbeiter, die alles verderben, was sie in die Hand nehmen, dabei aber tun, als verständen sie alles.
Mahnung zur Vollkommenheit. 12 Es ist nicht so, als hätte ich es schon erlangt, oder als wäre ich schon vollkommen, aber ich strebe danach, ob ich es wohl ergreifen könnte, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin. 13 Also, Brüder, ich bilde mir nicht ein, es schon ergriffen zu haben. Eines aber tue ich: ich vergesse, was hinter mir liegt, und strebe nach dem, was vor mir liegt. 14 Ich strebe nach dem Ziele, nach dem Siegespreis der Berufung, welche mir zuteil geworden ist von oben her, von Gott in Christus Jesus. 15 Wir alle, die wir vollkommen sind, wollen so gesinnt sein. Und wenn ihr etwa anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch darüber belehren. 16 Aber es gilt, an dem, was wir bereits erreicht haben, unentwegt festzuhalten. 12-16: Die Unruhe zu Christus hin läßt den echten Christen nie zu satter Genügsamkeit kommen. Am Bewährten festhaltend, strebt er immer weiter.
Christlicher Wandel. 17 Seid meine Nachahmer, Brüder! Schaut auf jene, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt! 18 Denn viele wandeln — wie ich euch so oft gesagt habe, jetzt aber unter Tränen sage — als Feinde des Kreuzes Christi. 19 Ihr Ende ist Verderben, ihr Gott ist der Bauch, ihr Ruhm besteht in ihrer Schande, ihr Sinn ist auf das Irdische gerichtet. 20 Unsere Heimstätte aber ist im Himmel, woher wir auch den Heiland erwarten, unsern Herrn Jesus Christus. 21 Er wird unsern armseligen Leib umgestalten und ihn ähnlich machen seinem verklärten Leibe durch die Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann.
4 Mahnung zu Friedfertigkeit und innerer Freude. 1 Nun denn, meine lieben Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, stehet also fest im Herrn, Geliebteste! 2 Evodia ermahne ich und Syntyche ermahne ich, eines Sinnes zu sein im Herrn. 2: Evodia und Syntyche waren zwei um das Christentum sehr verdiente und in der Gemeinde zu Philippi hochangesehene Frauen. Zwischen beiden war ein Zwist entstanden. 3 Ich bitte auch dich, du treuer Genosse, nimm dich ihrer an. Sie haben ja mit mir für die Heilsbotschaft gekämpft, auch mit Klemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen in dem Buch des Lebens stehen. 3: Nach der Ansicht mehrerer Kirchenschriftsteller ist der hl. Klemens von Rom gemeint, der dritte Nachfolger des hl. Petrus. 4 Freuet euch allezeit im Herrn! Abermals sage ich: Freuet euch! 5 Euer gütiges Wesen werde allen Menschen kund! Der Herr ist nahe! 6 Um nichts seid in Sorgen! In jeder Lage laßt eure Anliegen in Gebet und Flehen mit Dank kundwerden bei Gott. 7 Dann wird der Friede Gottes, der jeden Begriff übersteigt, eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus behüten. — 8 Endlich, Brüder, was wahr ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, liebenswürdig, was dem guten Rufe dient, was es überhaupt an Tugend und Lobenswertem gibt, darauf richtet euer Sinnen! 9 Was ihr auch gelernt, empfangen, gehört und gesehen habt bei mir, das tuet! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
Dank für die liebevolle Sorge
10 Ich habe mich sehr erfreut im Herrn, daß eure Sorge um mich sich wieder so herrlich entfalten konnte. Ihr wolltet ja immer für mich sorgen, aber die Gelegenheit dazu fehlte. 11 Ich sage dies nicht der erlittenen Entbehrung wegen; ich habe gelernt, in meinen Verhältnissen zufrieden zu sein. 12 Ich weiß mich in die Not und auch in Überfluß zu schicken. In alles und jedes bin ich eingeweiht; ich kann satt sein und hungern, Überfluß haben und Mangel leiden. 13 Ich vermag alles in dem, der mich stärkt. 14 Doch ihr habt wohlgetan, an meiner Trübsal Anteil zu nehmen. 15 Ihr wißt selbst, liebe Philipper, als ich im Anfang der Heilsverkündigung Mazedonien verließ, trat keine Gemeinde mit mir in das Wechselverhältnis von Geben und Nehmen als ihr allein. 16 Auch nach Thessalonich habt ihr mir mehr als einmal etwas für meinen Bedarf geschickt. 17 Ich suchte nicht Geschenke, sondern den reichen Gewinn, der euch daraus gutgeschrieben wird. 18 Ich habe genug und mehr als genug. Ich bin reich, seit ich von Epaphroditus eure Sendung erhielt, es war ein lieblicher Geruch, ein angenehmes, wohlgefälliges Opfer vor Gott. 19 Mein Gott aber wird euch alles, dessen ihr bedürft, nach seinem Reichtum in herrlicher Fülle zuwenden in Christus Jesus. 20 Unserem Gott und Vater aber sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Gruß und Segenswunsch. 21 Grüßet jeden Heiligen in Christus Jesus. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. 22 Es grüßen euch alle Heiligen, besonders die vom Hof des Kaisers. 22: Sogar in der Umgebung des Nero gab es also bereits Jünger Christi: Es dürften Hofbeamte und Mitglieder der kaiserlichen Dienerschaft gewesen sein. 23 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste! Amen.