Das Pontifikat endet — doch der Papst lebt

»Das Lamm in Menschenhand« — wie weit war es nicht auch Benedikt XVI.? Dieser Gedanke hat mich bewogen zu jener Ansprache beim Rosenkranz an der Münchner Mariensäule am Samstag, den 23. Februar 2013:

 

»Liebe Gebetsgemeinschaft!

Eine Spannung lastet in diesen Tagen auf unserer Katholischen Kirche. Eine Spannung zerreißt unsere Herzen beim Abschied von unserem geliebten Heiligen Vater, Papst Benedikt!

Ja, Abschied nehmen wir heute auch von seinem Bild auf der Mariensäule, mit dem wir ihm über dreihundertmal die Ehre gegeben und vor dem wir ihm bei der >Patrona Bavariae< unser Gebet geschenkt haben.

Eines jedenfalls dürfen wir in dankbarer Erinnerung bewahren: Während die Vielen in Deutschland gegen unseren glaubenstreuen Landsmann in Rom gehetzt und den Wehrlosen an den Pranger gestellt haben, sind wir öffentlich zu ihm gestanden, haben wir ihn verteidigt und ohne Unterlaß für ihn gebetet. Wieviele aus unseren Reihen haben ihm mit ihrem täglichen Opfer seine Last leichter gemacht!

Liebe Brüder und Schwestern! Der Weg der Kirche wird immer in den Spuren des Kreuzweges Christi verlaufen! Alle seine treuen Nachfolger werden seine schmerzlichen Stationen erleiden müssen, jeder auf seine Weise — nach dem unwiderruflichen Gesetz: Vor dem Osteralleluja trifft der Wutschrei dieser Welt — >Ans Kreuz mit ihm!<

Darum gilt auch jetzt: Trotz aller äußeren Unsicherheit glauben wir unverbrüchlich an unsere eine und heilige, katholische und apostolische Kirche, die auf einen Felsen gegründet ist und von den Pforten der Hölle nicht überwunden werden kann!

In diesem Wissen und Vertrauen beten wir nun zum letzten Mal für unseren bayrischen Papst. Empfehlen wir ihn der allerseligsten Jungfrau Maria an, der Mutter der Kirche und Königin Bayerns!«