Überzeitliche prophetische Sendung

Versetzen wir nun die prophetische Gestalt unseres Märtyrers in die Jetztzeit und übertragen wir seine bedingungslose Bereitschaft für den Heiligen Willen Gottes in unsere gegenwärtige hedonistische Welt!

Damals der menschenmörderische Zweite Weltkrieg — heute der »Weltkrieg gegen die Ungeborenen«! Franz Jägerstätter würde sicherlich an vorderster Stelle auch für das Lebensrecht wehrloser kleiner Kinder einstehen und ihre millionenfache Vernichtung durch die staatlich geschützte Abtreibung als himmelschreiendes Verbrechen brandmarken. Er würde dann aber auch wieder mit unseren antichristlichen Gesetzen in Konflikt geraten und darum nochmals hinter Gittern landen!

Und auf der anderen Ebene, auf der Seite der Kirche, die sich vom Zeitgeist derart in die Enge treiben läßt, so dass sie an Stelle der Nachfolge Christi weithin irdische Selbstverwirklichung propagiert, würde er einsamer »Rufer in der Wüste« sein: »Bekehrt euch; denn das Himmelreich ist nahe« Mt 3,2.

Man kann sich sehr wohl vorstellen, dass er sich aller Entsakralisierung und Profanierung entgegensetzen würde und als glaubenstreuer Katholik seine Tätigkeit als Mesner letztlich aufgeben würde.

Niemals könnte er es gutheißen, daß unser Heiland, das wehrlose Göttliche Lamm, bei der modernen Hand- und Stehkommunion in den Hostienpartikeln zerstreut und am Boden zertreten wird!

Seliger Märtyrer Franz Jägerstätter, du hast mit Christus die Welt überwunden, hilf auch uns, Feigheit und Menschenfurcht zu überwinden!