UNSERE GROSSE HOFFNUNG AUF ROM

Wenn der verdurstende Pilger, der den heißen Wüstensand durchquert, vom stundenlangen Marsch erschöpft ist, fällt er manchmal den Trugbildern der Luftspiegelung anheim: da eine rettende Karawane, hier eine wasserspendende Oase mit Palmen und dort in der Ferne ein Hirt mit seiner Herde. Jene Fata Morgana macht ihm neuen Mut und beflügelt seine Schritte. Es ist die menschliche Sehnsucht, die über den Horizont der Wirklichkeit hinausgreift nach der ihr eigenen Gesetzlichkeit: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

 

Johannes Paul II. — ein Hoffnungsträger

Viele Priester, die wegen der Austeilung der Handkommunion von Gewissensnot bedrängt sind, setzen auf den neuen Papst Johannes Paul II., der sich persönlich dieser ehrfurchtslosen Praxis verweigert.

Weil der Druck innerhalb der Diözesen immer mehr zunimmt, ist schnelles Handeln gefordert: als erstes — verbunden mit einer Unterschriftenaktion — eine Petition nach Rom!

Meine Wohnung im Pfarrhaus Maria-Schutz in Pasing wird kurzerhand umfunktioniert in eine »Geheime Zelle«, in der alle Fäden zusammenlaufen. Und dann nimmt meine treue und weitblickende Mitarbeiterin, Frau Maria Brandl, erfahren in der Werbung, das gesamte Vorhaben in die Hand, auch alle Korrespondenz und Telephonate — dabei alles so verschwiegen, daß nicht einmal die anderen Priester im Hause etwas merken.

Im Herbst 1978 noch entsteht unser Rundschreiben an alle uns erreichbaren Priester im deutschen Sprachraum mit folgendem Text:

 

»Eine herzliche Bitte an Sie um Unterstützung dieser gemeinsamen Aktion von Priestern!

Es geht um die Mitte unseres Priestertums: um den eucharistischen Heiland, um den Glauben an seine Realpräsenz, um die Ehrfurcht vor ihm beim Austeilen und beim Empfang der hl. Kommunion.

Die Italienische Bischofskonferenz hat 1976 neuerdings die Handkommunion für Italien zurückgewiesen mit der Begründung, die Mundkommunion sei die >christusgemäßere Form<. Unsere oft so bittere Erfahrung um die Handkommunion kann diese Aussage nur bestätigen und läßt uns nach neuen Ufern ausschauen — nach dem Fernziel: Die Handkommunion, das Einbruchstor für Unglauben und Ehrfurchtslosigkeit, muß auch im deutschsprachigen Raum wieder fallen!

Mit der >Taktik der kleinen Schritte< wurde bei uns die Handkommunion eingeführt — mit der gleichen Taktik setzen wir zur Gegenaktion an. Ein gewaltiger Einbruch in die Position der Gegenseite wäre bereits eine Anerkennung der >Verweigerer< aus Gewissensgründen durch den Heiligen Vater. Viele Priester würden hellhörig; noch mehr aber fänden einen objektiven Ansatz für eine neue Entscheidung!

Bei dieser laufenden Unterschriftensammlung für den Heiligen Vater, Johannes Paul II., geht es nun darum, daß viele nicht nur selber unterschreiben, sondern daß sie zu den anderen Priestern in ihrer Reichweite >Brückenkopf< werden. — Wir wissen um Ihre Einstellung, und so bitten wir Sie, die Unterschriftsblätter zu übernehmen und die Mitbrüder im Sinne der Aktion zu bewegen! Wir wollen aber auch auf Sie keinerlei moralischen Druck ausüben: Jeder soll frei zur Sache ja oder nein sagen können! Schicken Sie bitte darum die gesamten Unterlagen zurück, sollten Sie sich innerlich nicht mit dem Vorhaben identifizieren können!

Möge die Muttergottes, deren besondere Hilfe wir für die Aktion im Rosenkranz erbitten, auch Ihnen bei Ihren Bemühungen zur Seite stehen!«