Erste Kommunionandacht

Danksagung

O süßester Herr Jesus Christus, welche Süßigkeit empfindet die andächtige Seele, die an Deiner göttlichen Tafel gespeist ist, wo Du selbst nur ihr einziger Geliebter, ihr über alle Wünsche ihres Herzens Verlangungswürdigster bist!

Mein Herz ist gerührt über Deine liebreiche Herablassung, und vor Freude möchte ich weinen über Deine huldreiche Gegenwart. Ich bete Dich nun im Glauben an, den die Engel in seligem Schauen besitzen; o ziehe mich zu Dir!

O Abglanz der Herrlichkeit Gottes, o Ebenbild seines Wesens! Der ewige Sonnenstrahl aus der ewigen Sonne strahlt nun in mein Herz; Du Gottessohn, Du Ab- und Ausglanz der ewigen Herrlichkeit, Du ewiges Wort Gottes, sei gepriesen und verherrlicht von der ganzen Schöpfung, die durch Dich geworden ist! Auf Dich, Du ewiges Ebenbild Gottes, hefte ich nun die Augen meines Geistes und danke innig der Liebe des Vaters, der von Ewigkeit her das höchste und schönste Wesen bestimmt hat, damit sein beseligender Anblick mir dereinst eine Wonne bereite, mit der sich keine Ergötzung hienieden vergleichen lässt! Darüber entbrennt mein Herz in Liebe gegen die göttliche Majestät, die von Ewigkeit her also für meine ewige Freude besorgt war. Deinem Vorbilde, o mein Heiland, müssen alle diejenigen sich gleichgestalten, welche heilig werden wollen. Wenn ich die vorzüglichsten Handlungen Deines Lebens durchgehe, so muss ich Deine Tugendschönheit bewundern; mich ergreift auch das Verlangen, einem solchen Vorbilde nachzuahmen. Wenn ich aber mein Leben und meine Handlungen mit den Deinen vergleiche, so ergreift Beschämung mein Herz; o hilf mir doch, mein teuerster Heiland, dass ich Dir ähnlich werde, dass ich durch Dein heiliges Sakrament ein Christusbild auf Erden werde, wie jene großen Heiligen, die auch Christusbilder waren, zuweilen sogar Deinem hehren Angesichte in wunderbarer Weise ähnlich, wie die heilige Katharina von Siena, oder auch mit Christus Gekreuzigte, wie einige Zisterzienser!

Weil Du nun, mein göttlicher König, diese arme Hütte meines Herzens hast heimsuchen wollen, so bitte ich Dich, sie auch ganz als Dein Eigentum zu betrachten; ich übergebe mich Dir ganz und schenke Dir meine Freiheit und meinen Willen; ich will ganz Dein sein. Ich will, dass Du der Herr meiner Sinne seiest und dass sie mir nur dazu dienen, Dir wohlzugefallen. Nichts kann mir ja eine größere und reinere Freude gewähren, als Dir, dem liebenswürdigsten, gütigsten und liebevollsten Gute meiner Seele wohlzugefallen. O wie schön, wie holdselig bist Du, mein Geliebter; alle Kräfte meiner Seele und meines Leibes schenke ich Dir; ich will, dass alle für immer Dir angehören! Mein Gedächtnis soll nur dazu dienen, der Wohltaten Deiner Liebe eingedenk zu bleiben; mein Wille soll Dir nur dienen und Dich, meinen Gott, stets lieben. So bringe ich Dir denn heute alles, was ich bin und habe, zum Opfer dar: meine Sinne und Gedanken, meine Neigungen und Wünsche, meine Begierden und meine Freiheit, meinen Leib und meine Seele, alles lege ich in Deine treue Hand. Verfüge nach Deinem heiligen Wohlgefallen über mich; komm, o verzehrendes Feuer, o göttliche Liebe, vernichte in mir alles, was mein ist und was Deinen reinsten Augen missfällt, damit ich von heute an ganz Dein sei und fernerhin nur lebe, um nicht nur Deine Gebote, sondern auch Deine Ratschläge, alle Deine Wünsche und alles, was Dir gefällt, zu erfüllen. O heilige Mutter Maria, bringe durch Deine reinen Hände der allerheiligsten Dreifaltigkeit dieses mein Opfer dar und bewirke, dass Gott es gnädig annehme und mir die Gnade schenke, ihm bis in den Tod treu zu bleiben. Amen.

Weil Du nun in mein Herz gekommen bist, o liebreichster Heiland, um mir Deine Gnaden mitzuteilen, und weil Du wünschest, dass ich Dich darum bitte, so flehe ich zu Dir, Du wollest mich immer deutlicher erkennen lassen, wie eitel die Welt ist und wie sehr Du unsere Liebe verdienst. Ändere mein Herz, befreie es von aller Anhänglichkeit an irdische Dinge, gib, dass es in allem Dein heiligstes Wohlgefallen suche, dass es nur Dir Freude machen wolle und nichts anders begehre, als Deine heilige Liebe. Ich verdiene nicht, dass Du mir meine Bitte gewährest, aber Du, o mein Jesu, der Du jetzt in meiner Seele eine Wohnstätte gefunden hast, Du hast es statt meiner verdient; um Deiner Liebe willen, o mein holdseligster Bräutigam, die Du zu Deinem himmlischen Vater trägst, gewähre mir meine Bitte.

O meine süße Liebe, für Dich will ich leiden, für Dich will ich sterben; bewirke, dass ich ganz Dir und gar nicht mehr mir selbst angehöre! O mein holdseligster Bräutigam, ziehe mein Herz stets zu Dir; herrsche mit der Fülle Deiner königlichen Huld immer in meinem armen Herzen, welches in Treue Dir zugetan und Deinem Dienste, Deiner Liebe und Ehre millionenmal sich zu opfern bereit ist! Amen.