29. Das zweite Zeugnis Johannes des Täufers

(Joh 1)

 

I Johannes legt öffentlich Zeugnis für Jesus ab

Johannes gibt Zeugnis von Ihm und sagt: «Dieser ist es, von Dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist; denn Er war eher als ich.»

Begib dich wieder zu den Volksscharen, denen Johannes predigt. Er verkündet seinen Zuhörern, daß der verheißene Erlöser endlich erschienen ist. Jetzt, wo sie einen Erlöser haben, bedarf es nur des Glaubens und des guten Willens, um in den Himmel zu kommen. Alle Heilsmittel stehen ihnen zu Gebote.

Willst auch du in den Himmel gelangen? Sieh, Jesus will dein Führer sein. Johannes bezeugt von Ihm: «Jesus von Nazareth ist mehr als ich. Er war vor mir. Er ist der Ewige, der Allmächtige.»

Suche Ihn in der Menge, unter der Er sich befindet, und bitte Ihn, sich deiner anzunehmen. Bist du besorgt wegen deines ewigen Heils, so lege alle Befürchtungen in sein Herz. Er kommt vom Himmel und kann dir mit Bestimmtheit sagen, was du zu tun hast, um dahin zu gelangen. Durch Ihn ist deine Seligkeit gesichert.

«Ich bin sein Zeuge», sagt Johannes. «Ich bestätige, daß Er wahrhaft der ist, als den ich Ihn verkündet habe.» Vom heiligen Vorläufer lerne, wie du Jesus vor den Menschen bekennen sollst. Betrachte, mit welcher Tiefe der Überzeugung und mit welchem Eifer Johannes der Täufer es getan hat. Er setzt wirklich seine Ehre darein, die Ehre Jesu zu verbreiten. Eigne dir seine Gesinnungen des Glaubens, des Vertrauens und der Liebe an, worauf sein Zeugnis für Jesus sich gründet!

 

II Der Evangelist erklärt das Zeugnis des Täufers

Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.

Betrachte in tiefer Sammlung jedes einzelne dieser Worte. Alle Gnaden sind uns durch Ihn geworden, Jesus verdanken wir in Wahrheit alles. Oder was hast du Gutes, das du nicht von Ihm empfangen hättest? Ihm verdankst du die Sicherheit des Heiles, das Vertrauen für die Zukunft, alle Gnaden der Versöhnung, alle Hoffnung des Fortschrittes und der Seligkeit. Erkenne dies an.

Jesus regt die Menschen zu Akten des Glaubens an, damit es Ihm möglich sei, sie mit den Gaben seiner Allmacht und Güte zu überschütten. Einzig zu deinem Heil ist Er mit dir beschäftigt. Deshalb hindere Ihn nicht an seiner Tätigkeit. Aber schätze auch die Güter, die Er dir bietet, nach ihrem richtigen Wert. Wann wirst du sie endlich den materiellen Gütern vorziehen, die so nichtig sind?

Der Evangelist bemerkt weiter, daß Jesus der Welt die Geheimnisse Gottes offenbaren will. Wenn du diese also kennenlernen willst, weißt du, an wen du dich wenden mußt. «Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, Er hat es uns kundgetan.» Willst du den himmlischen Vater kennenlernen, so wende dich an seinen Sohn. Von jetzt an sollst du in die Schule des Sohnes Gottes gehen, sein Wort annehmen als das Wort des Vaters, aller Unwahrheit und Oberflächlichkeit entsagen. Die Wissenschaft, die Jesus lehrt, übertrifft jede andere. Sei überzeugt, die Stunden, die du diesem Studium widmest, sind die kostbarsten Stunden deines Lebens und jedes einzelnen Tages.