137. Der Gott Israels

(Mt 15)

 

I Jesus erweist dem Volk seine allmächtige Güte

Von dort zog Jesus weiter und kam an den Galiläischen See. Er stieg auf einen Berg und setzte sich dort nieder1. Da sammelten sich um Ihn große Volksscharen. Die brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere mit und legten sie zu seinen Füßen. Und Er heilte sie.

Nahe dich mit den Kranken dem Heiland! Jesus hat noch soeben einen Unglücklichen wunderbar geheilt. Aber seine Güte ist unermüdlich. Auch du darfst keine Ermüdung kennen, wenn es gilt, den Herrn zu suchen und Ihm zu folgen.

Betrachte diese Menschenschar, die zu Ihm eilt. Höre ihre begeisterte Bewunderung, ihr dringendes Flehen, ihren freudigen Dank! Der Heiland ist wirklich inmitten der Seinen, inmitten der Kleinen, Armen und Kranken. Siehe, wie gut Er ist! Er nimmt jedermann liebreich auf. Zu jeder Stunde darf man zu ihm kommen. Es gibt kein Leid, das Ihm nicht zu Herzen ginge. Das kannst du an dir selbst erfahren, wenn du Ihm dein Elend klagst.

Kranke aller Art eilen zu Ihm. Wer Ihn einmal sah, möchte Ihn immer wieder sehen. Wer Ihn gehört hat, wird nicht müde, Ihm aufs neue zu lauschen. Wer durch seine Handauflegung den Gebrauch seiner Glieder wieder erlangt hat, führt Ihm andere Kranke zu, damit auch ihnen die gleiche Wohltat zuteil werde. Das Vertrauen ist ein mächtiger Strom, der alles mit sich fortreißt. Laß auch du dich von der allgemeinen Bewegung ergreifen! Suche darum den Blick des Heilands, der Leben spendet. Küsse die Hand, die Wunder wirkt. Sage dem Herrn alles, was dich drückt. Bring zu Ihm alle, die du liebst und die Seiner bedürfen! Begnüge dich nicht damit, den Heiland bloß anzuschauen und den Glauben der Menge zu bewundern. Du mußt alles, was das Volk an diesem Tage von Ihm erhielt, auch für dich erlangen wollen.

1 Diese Höhe ist wahrscheinlich einer der Hügel, die den Berg der acht Seligkeiten umgeben. In dieser Gegend sollte an einem der folgenden Tage die zweite wunderbare Brotvermehrung stattfinden.

 

II Das Volk preist den Gott Israels

Als das Volk sah, wie Stumme redeten, Kranke gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, erstaunte es und pries den Gott Israels.

Verweile noch länger beim Heiland, und genieße seine Gegenwart! Erinnere dich zu Füßen deines Erlösers an alle Erweise seiner Barmherzigkeit!

Ihm verdankst du alles, was du hast und bist, Ihm zuliebe hat Gott sich deiner erbarmt. Du warst nichts, Er hat dir das Sein gegeben. Du konntest nichts beanspruchen, Er hat dir ein Königreich bereitet. Du hattest dich verirrt, und Er hat dich zurückgeführt. Du warst blind, und Er hat dir das Augenlicht geschenkt. Du warst stumm, und Er löste dir die Zunge. Du warst zu schwach, um auch nur einen Schritt zu gehen, Er aber hat dir Kraft verliehen. Er gibt dir die Menschen, die du lieb hast und die dich trösten, wenn du traurig bist. Er sendet seine Engel, um über dich zu wachen. Er schenkt dir alle seine Güter und überdies noch sein Herz.

Was willst du dem Herrn vergelten für alles, was Er an dir getan hat? Frage Ihn vertraulich, womit du Ihm deine Dankbarkeit beweisen kannst! Er weist dich auf die Volksmenge hin und fordert dich auf, nach ihrem Beispiel den Gott Israels zu verherrlichen.

Verstehst du die dankbare Begeisterung dieser Schar? Vom Heiland, den sie auf dem Berg getroffen hat, steigt sie zu Jenem empor, der Ihn gesandt hat. In den Werken des Sohnes preist sie den himmlischen Vater. In den Werken des Menschensohnes erkennt sie die Wunderkraft Gottes. Lobe auch du Gott für alles, was Er durch Jesus Christus in dir gewirkt hat, und weihe dein ganzes Leben seinem Preis und seiner Ehre!