47. Jesus treibt einen unreinen Geist aus

(Mt 4, Mk 1, Lk 4)

 

I Jesus kehrt mit seinen Jüngern nach Kapharnaum zurück

Und Er verließ die Stadt Nazareth und kam und wohnte in Kapharnaum, welches am Meere gelegen ist, an den Grenzen Zabulons und Nephthalins.

Folge Jesus und seinen neuen Jüngern! Es ist der Abend eines an Opfern reichen Tages. Aber sie genießen die ganze Freude ihrer ersten, großmütigen Liebe. Wovon sprechen sie auf dem Weg? Was fragen sie ihren Meister? Was tut Jesus Seinerseits? Warum führt Er sie gerade nach Kapharnaum? Dort hat Er eine zweite Heimat gefunden, und diese sollen seine Jünger mit Ihm teilen, denn von nun an sollen sie Ihm immer nahe bleiben und dasselbe Leben führen wie Er. Noch ein zweiter Grund veranlaßt den Heiland, zuerst mit den Jüngern nach Kapharnaum zu gehen.

Diese Gegend ist in der Finsternis des Irrtums befangen, Satan hat dort seinen Thron aufgeschlagen. Jesus will den Seinigen das Böse aus der Nähe zeigen und sie lehren, es zu bekämpfen.

Freue dich jetzt schon der Siege, welche die Apostel erringen werden. Erwäge die prophetischen Worte, die ankündigen, daß ein neues Licht unsere Finsternis zerstreuen wird. Dieses Licht ist das Wort der ewigen Weisheit. Laß die Sonne des Evangeliums deine Seele erleuchten.

 

II Jesus lehrt in der Synagoge

Und Er lehrte sie daselbst an den Sabbaten. Man war von seiner Lehre hingerissen, denn er lehrte sie wie einer, der Macht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.

Tritt mit Jesus in die Synagoge ein und wähle deinen Platz möglichst in seiner Nähe. Jesus, der Lehrer der Wahrheit, predigt das Gegenteil von dem, was die Welt lehrt, denn diese spricht nur Lügen. Er unterrichtet auch nicht wie die Schriftgelehrten und Gesetzeskundigen, um endlose Erörterungen hervorzurufen, sondern um die Zuhörer zum Glauben und zur Besserung ihres Lebens zu bewegen. Das Wort Jesu ist ein Wort voll Kraft und Wahrheit. Geist und Herz finden Ruhe in der Annahme seiner Lehre. Bete die Weisheit des Vaters an, die von den Lippen seines Sohnes fließt.

Welche Wirkung hatten die Worte Jesu? Die Menge begnügt sich mit nutzlosem Staunen, die stolzen Pharisäer nehmen Ärgernis, nur die Demütigen empfangen sie als frohe Botschaft. Die Jünger, die sich um den Heiland geschart haben, werden durch seine Worte in dem festen Entschluß unwandelbarer Treue bestärkt. Da du zu seinen Jüngern zählst, folge ihrem Beispiel!

 

III Jesus befreit einen vom Teufel Besessenen

Nun war in der Synagoge ein Mensch, der einen unreinen, bösen Geist hatte; dieser rief mit lauter Stimme und sprach: «Laß uns! Was haben wir mit Dir zu schaffen, Jesus von Nazareth?»

Beobachte den unglücklichen Menschen. Ein unreiner Geist hat von ihm Besitz genommen. Er ruft aus: «Was haben wir mit Dir zu schaffen, Jesus von Nazareth?» Die Wahrheit zwingt ihn, so zu sprechen, denn der Geist Gottes hat nichts gemein mit dem bösen Geist. Nun ist Jesus gekommen, um den Satan aus dem Reich Gottes zu vertreiben. Zwischen Ihm und dem bösen Geist ist jede Annäherung ausgeschlossen. Wer auf das Banner Jesu schwört, erklärt der Sünde und dem Satan den Vernichtungskrieg. Gib dich diesbezüglich keiner Täuschung hin. Doch Der, für Den du kämpfst, ist allmächtig. Kein böser Geist vermag Ihm zu widerstehen. Siehe, wie Jesus den Besessenen befreit. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und sprach: « Verstumme und fahre aus von diesem Menschen!» -Verstumme! Dieses Wort genügt, um den Unglücklichen aus der höllischen Tyrannei zu befreien. Merke dir zu deinem Trost, welches auch der böse Geist sein mag, der dich versucht und plagt, es genügt zu seiner vollständigen Niederlage, ihn die Gegenwart Jesu fühlen zu lassen. So verschaffe dir oft das Glück der Gegenwart Jesu durch eifriges Gebet, durch heilige Sehnsucht nach Ihm und besonders durch die heilige Kommunion. Mache, daß Er dir allezeit nahe bleibt, damit du nie allein in den Kämpfen bist, die du zu bestehen hast. Jesus wird zu deinem Heil seinen Sieg über Satan erneuern. Sprich mit dem Heiland aufrichtig über die Feinde deiner Seele. Freilich sind sie zahlreich und mächtig, aber in und mit Jesus vermagst du alles gegen sie.