Die Bergpredigt — Das neue Gesetz unseres Herrn Jesus Christus

 

71. Der erste Teil der Bergpredigt Die acht Seligkeiten

(Mt 5, Lk 6)

 

I Jesus will alle Menschen glücklich machen

Da richtete Er seine Augen auf seine Jünger und sprach: «Selig.»1

Sammle dich zu Füßen des göttlichen Meisters. Nimm die Worte, die Jesus jetzt an die Menge richtet so auf, als seien sie für dich persönlich gesprochen. Bitte den Heiland, daß Er selbst deinen Geist dafür vorbereite, dich von jeder Selbsttäuschung befreie, jedes Vorurteil und alle falschen Begriffe in dir zerstöre.

Wie lautet das erste Wort der Bergpredigt? «Selig», sagt der Sohn Gottes. Er spricht also vom Glück und Er bringt es uns durch sein Evangelium. Sein ganzes Erlösungswerk hat zum Ziel, die Menschen zum wahren Glück zu führen. Wenn du das befolgst, was Er sie in der Bergpredigt lehrt, wirst du als Frucht innere Freude verspüren, die ein Unterpfand des himmlischen Glückes ist und uns schon auf Erden die ewige Seligkeit vorausverkosten läßt. Die Seligkeit dort zu suchen, wo sie nicht zu finden ist, wäre das größte Unglück im Leben. Jesus will einem solchen Irrtum zuvorkommen. Erkenne an, daß Er allein imstande ist, dir die ganze Wahrheit zu sagen, wie überraschend sie dir auch vorkommen mag.

1 Hier beginnt die Bergpredigt, die in den folgenden Kapiteln fortgesetzt wird bis zur Heilung des Aussätzigen. Nach dem hl. Lukas folgt diese Predigt sofort auf die Wahl der Apostel. Sie ist von größter Wichtigkeit; denn sie ist sozusagen die Verkündigung des neuen Gesetzes Christi. Der hl. Lukas gibt uns nur einen Auszug davon; der hl. Matthäus stellt sie in ihrer Gesamtheit dar.

 

II Jesus lehrt, worin das wahre Glück auf Erden besteht

«Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich! Selig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen! Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden! Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden! Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! Selig die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden! Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, denn ihrer ist das Himmelreich! Selig seid ihr, wenn euch die Menschen schmähen und verfolgen und alles Böse mit Unwahrheit wider euch reden um meinetwillen! Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn ist groß im Himmel!»

Diese Worte unseres Herrn sind voll göttlicher Weisheit. Jesus Christus verkündet hier sein neues Gesetz, das offensichtlich dem weltlichen Sinn des von der Erbsünde verblendeten Menschen widerspricht. Es ist die Belehrung über das neue Leben des erlösungsbedürftigen Menschen. Die Gnade Gottes allein kann dir das volle Verständnis dafür geben. Lies diese beseligenden Worte, betrachte und vertiefe sie in deinem Herzen und vor allem bete!

Zeige deine Bereitschaft, die Tugenden zu üben, an welche der Heiland die Verheißung der Seligkeit knüpft. Scheue vor den Opfern nicht zurück, sondern bringe sie der göttlichen Majestät freudig dar.

 

III Betrachtungen über die einzelnen Seligkeiten1

1 Betrachtungsgedanken aus Meditations ascetiques, par le R.P. Joseph de Dreux, N.-D. du Pointet, F-03110 Broüt-Vernet.

 

Die erste Seligpreisung

«Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich!»

Unser Herr Jesus Christus beginnt seine große Predigt, indem Er die Seligkeit mit der Armut verbindet, obwohl die Welt die Armut als das größte Übel betrachtet. Wem von beiden wirst du glauben? Da die Worte des Heilands unfehlbar sind, glaube Ihm, daß die Armut seligmachend sein kann und daß Er in seiner Allmacht das bewirkt, was Er verspricht.

Bedenke, daß diese Seligkeit nur jenen verheißen ist, die im Geiste arm sind, die, um mit dem hl. Paulus zu sprechen, die Dinge benützen, als hätten sie sie nicht. Die Armut im Geiste ist ein inneres Glück, ein Herzensgut, das nicht von äußerem Besitz abhängt. Daher ist für diese Seligkeit die innere Losschälung von den Gütern dieser Welt gefordert. Der hl. Johannes vom Kreuz sagt: «Das bloße Entbehren der Dinge macht die Seele nicht frei, wenn die Anhänglichkeit das Ersehnte festhält. Nicht die Dinge dieser Welt nehmen die Seele ein und schädigen sie, denn sie dringen ja nicht in ihr Inneres, wohl aber das Verlangen und die Begierde nach ihnen, die in ihr wohnen.»

Im Zustand der inneren Losschälung von irdischen Gütern ist man glücklich, denn man lebt ohne Unruhe und Besorgnis, weil man sich ganz in der Vorsehung Gottes geborgen weiß. Man wird so durch nichts gehindert, Gott aus ganzem Herzen zu besitzen. Prüfe dich, ob du dich wirklich von deinem Besitz freimachen kannst. Beschäftigst du dich nicht zu sehr in deinen Gedanken und mit der Liebe deines Herzens mit den Dingen, die du besitzest? Auch wenn du nur wenig dein eigen nennst, dich aber an dieses wenige klammerst, wäre dies ein Hindernis für das göttliche Wirken und die Seligkeit in deinem Herzen.

Dabei ist zu beachten, daß Jesus von der Armut sprach und nicht von Not und Elend, denen wir wehren müssen. Auch hat Er mit der Armut im Geiste nicht eine geistige Beschränktheit angesprochen. Im Sinne Jesu betrachtet, erhält die Armut im Geiste eine Erhabenheit, die Zeichen der Auserwählten ist, jener, die sich entfernt haben von dem, was so oft die Ursache von Sünden ist. Durch ihre bereitwillige Armut üben sie heldenhafte Tugend. Wenn du nach dem Paradies verlangst, so schätze auch diese Losschälung hoch. Sie gibt ein Anrecht auf dieses erhabene Glück. Sind dir die Tugendkraft in dieser Welt und die Verherrlichung im ewigen Leben nicht mehr wert als alle Reichtümer dieser Welt? Nun, um jene zu erlangen, braucht es die geistige Armut, wie es unser Herr Jesus Christus lehrt. Sie führt uns zu jener Freiheit, die Er uns gebracht hat. Herr, schenke mir die Gnade, mich von den irdischen Gütern innerlich zu lösen und sie so zu benützen, daß ich die himmlischen nicht verliere.

 

Die zweite Seligpreisung

«Selig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen!»

Die milde Güte der Sanftmut hat ihren Grund in der Unterwerfung des Herzens gegenüber den Anordnungen der göttlichen Vorsehung und im vollkommenen Gleichmut des Geistes bei Erfolg und Mißerfolg. Dein unüberlegtes Reagieren, deine Ungeduld oder gar Heftigkeit sind der Sanftmut ganz entgegengesetzt. Diese Tugend bewirkt aber die Seligkeit, während dich ihr Mangel unglücklich macht!

Betrachte das Glück eines sanftmütigen Menschen. Seine Zufriedenheit ist nicht von andern abhängig, denn er beugt sich ganz dem Wirken Gottes. In der Beherrschung seiner Wünsche ist man im Besitz seiner selbst. Trete nicht aus dir heraus und suche nicht die Freude in äußeren Dingen, sondern unterwirf deinen Willen dem lieben Gott, der in deinem Herzen wohnt; dann wirst du alles haben, was dir zur Zufriedenheit notwendig ist.

Mache dir auch bewußt, daß das Besitzen des Landes, welches den Sanftmütigen verheißen ist, die geheimnisvolle Macht bezeichnet, welche man über die Herzen der Menschen gewinnt. Der göttliche Heiland hat die Welt durch seine milde Güte erobert. Durch dieselbe Tugend wird der Christ die Achtung und Liebe selbst seiner Feinde gewinnen und so wird er das Land der Lebendigen, den Himmel, besitzen. Der von Christus geforderte Friede mit deinen Mitmenschen, den du in deinem Herzen tragen sollst, ist die Voraussetzung zur Erlangung dieser Seligkeit.

 

Die dritte Seligpreisung

«Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden!»

Durch diese Worte belohnt unser Herr die Tränen des Herzens, besonders die Tränen der Liebe. Es können Tränen der Trauer sein über den Verlust eines lieben Menschen, über das schmerzliche Zusehen-Müssen, wenn Angehörige in Not geraten oder gar den Glauben verlieren. Eine Ursache unserer Tränen sollen auch die Sünden sein, die wir begangen haben. Selbst wenn sie schon vergeben, sind wir selig, wenn wir sie noch beweinen, denn wir zeigen so, daß wir Gott lieben.

Bedenke auch, daß die gläubigen Seelen oft weinen wegen der Sünden, die andere gegen Gott begehen, der aller Liebe würdig ist. Durch die Sünden wird Gott, das höchste Gut, beleidigt und die Seelen werden ins Elend verstrickt. Das war auch der Grund für die bitteren Tränen Jesu, den man öfters solche Tränen des Schmerzes, Tränen des Mitleids und der Liebe gegen die Sünder weinen sah. Wirf im Geiste einen Blick auf die vielen Sünden und Verbrechen, die man heute gegen Gott begeht. So wird die Liebe zu Gott und zum Nächsten auch dein Herz zu Tränen bewegen.

 

Die vierte Seligpreisung

«Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden!»

Durst nach Gerechtigkeit bedeutet Durst nach der Tugend der Heiligkeit. Wie unglücklich wärest du, wenn du nicht diesen Durst hättest, denn das Verlangen nach Heiligkeit ist ein Zeichen der Auserwählung. Erwecke in deinem Herzen dieses Verlangen und betrachte alle andern Wünsche als zweitrangig, weil dem gerechten und tugendhaften Menschen nichts mangeln wird.

Bedenke auch, daß dieses Verlangen lebendig sein muß, da unser Herr es Hunger und Durst nennt. Es ist also ein dringendes Streben, das nicht nachläßt und sich nicht ablenken läßt, das im Gegenteil immer mehr wächst angesichts des ersehnten Zieles und alles daran setzt, dieses zu erreichen. Deine Trägheit und Nachlässigkeit sind ein Beweis, daß dieses Hungern und Dürsten in dir zu schwach ist. Du kennst anscheinend nicht den Wert dieser Tugend, welche dir mangelt und doch so notwendig wäre für dich.

Welch ein Glück empfindet der Mensch, wenn seine Wünsche erfüllt sind. Das Verlangen nach der Heiligkeit wird sicher erfüllt, wie es unser Herr durch sein Wort verheißt. Woran mag es liegen, daß du noch nicht vollkommen bist? Es kommt daher, daß du viele Dinge wünschest, nach denen du nicht verlangen solltest, und daß du zu wenig nach dem verlangst, das Gott dir schenken würde, wenn du es nur richtig ersehntest.

 

Die fünfte Seligpreisung

«Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!»

Betrachte das große Geschenk, das Jesus Christus mit diesen Worten jenen verheißt, die barmherzig sind. Alle wahre Freude des Menschen in dieser Welt und auch die Glückseligkeit im Himmel, alle Gnaden, die wir empfangen, und die Verherrlichung, die wir erhoffen, alles ist eine Frucht der göttlichen Barmherzigkeit. Mache dir bewußt, wie sehr du der göttlichen Barmherzigkeit bedarfst, denn ohne sie kannst du nichts erhoffen. Suche deshalb die Mittel zu ergreifen, welche dir diese erlangen können.

Bedenke, daß die göttliche Barmherzigkeit jenen verheißen ist, welche selbst Barmherzigkeit gegen ihre Mitmenschen üben. Sie besteht in einem inneren Mitfühlen mit dem Elend des Nächsten und in der tätigen Hilfe, die man ihm erweist. Dafür darf der Barmherzige von Gott als Belohnung zuversichtlich innere und äußere Gnaden und auch die göttliche Barmherzigkeit für sich erhoffen. Unser Herr Jesus Christus betrachtet nämlich das Gute, das wir dem Nächsten erweisen, als für Ihn getan. Bemühe dich, in deinem Mitmenschen Jesus zu sehen, so wirst du eine herzliche Liebe für ihn haben. Staune auch über die Güte des Sohnes Gottes, der dein Schuldner sein will für das wenige, das Er auf diese Weise von dir empfängt, obwohl du Ihm ja nie das vergelten kannst, was du Ihm schuldest.

 

Die sechste Seligpreisung

«Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!»

Wie das Herz das Leben des ganzen Menschen bewegt, so verleiht es auch allen Handlungen die Reinheit, falls es selber rein ist. Erkenne hier die Ursache all deiner Unvollkommenheiten. Weil du zu wenig über dein Innerstes wachst, lassen auch deine äußeren Werke zu wünschen übrig. Deshalb bist du so oft unzufrieden.

Die Reinheit des Herzens besteht in einem vollkommenen Freisein von schlechten Anhänglichkeiten. Ein Herz ist rein, wenn es ganz vom Verlangen beseelt ist, in allem Gott zu gefallen und nichts zu lieben außer Gott und alles in Gott. In einem solchen Zustand kann das Herz durch nichts befleckt werden. Die Erhabenheit dieser Forderung soll dich nicht entmutigen, sondern anspornen, diese Gnade zu ersehnen. Mit der Hilfe Gottes ist die Reinheit des Herzens möglich; man muß nur sorgfältig über seine Gedanken und Wünsche wachen und alles Schädliche sofort abweisen.

Betrachte das große Glück dieser Reinheit, da sie die Anschauung Gottes verdient, nicht nur im Himmel, sondern auch schon in diesem Leben, durch das innere Gnadenlicht nämlich, welches uns Gott und sein Wirken schauen läßt in allen Dingen. Die Mühe, welche du hast bei der Betrachtung und in den geistlichen Übungen, zeigt, daß dein Herz noch nicht ganz rein ist. Gott offenbart sich denen nicht, die in ihrem Herzen nach irdischen Dingen und nach der Weltlust verlangen.

 

Die siebente Seligpreisung:

«Selig die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden!»

Die wahrhaft Friedfertigen sind jene, die Frieden stiften und ihn auch den Mitmenschen vermitteln, indem sie mit Klugheit helfen, den Frieden dort wieder herzustellen, wo er nicht ist. Der Friedfertige wird so zu einem Werkzeug des Heiligen Geistes, der alle Menschen durch ein heiliges Band vereinen will. Gib acht, daß du nicht zum Werkzeug des Teufels wirst, indem du Verwirrung und Uneinigkeit stiftest durch deine Worte oder durch dein Tun. Dies wäre keine geringe Sünde, denn Gott verabscheut sie mehr als viele andere Sünden.

Bedenke auch, daß die Friedfertigen wahrhaft Kinder Gottes sind, denn Gott ist der Urheber des Friedens. Nur Er kann den wahren Frieden verleihen, denn Er ist der unendliche Friede, und der Friede in uns ist die Frucht seiner liebenden Gegenwart in unserem Herzen. Entsage deshalb allem, was den Frieden in deinem Herzen stören könnte, und Gott wird dich als sein Kind lieben.

 

Die achte Seligpreisung

«Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, denn ihrer ist das Himmelreich!»

Betrachte, was der Herr dir durch diese Worte zusichert! Es muß ein großes Glück sein, unschuldig leiden zu können, denn die Tugend wird gefestigt in Kampf und Verfolgung.

Jene, die Verfolgung leiden, obwohl sie Gutes getan haben, ahmen unseren Herrn und auch die heiligen Märtyrer nach, welche lieber Unrecht leiden als Böses tun wollten. Sie sind selig, denn sie beweisen eine ganz reine Liebe zu Gott, welche seine Segnungen herabruft. Du glaubst nicht an diese Wahrheit, solange du dich durch eine kleine Widerwärtigkeit von guten Werken abhalten läßt. Wäre es nicht besser, ein vorübergehendes Leiden geduldig auf dich zu nehmen, als einen Lohn zu verlieren, der ewig dauern wird? Bedenke, daß jene ein doppeltes Anrecht auf das himmlische Paradies haben, die Gutes getan und um des Sohnes Gottes willen Leiden erduldet haben. Der Heiland ruft ihnen zu: «Selig seid ihr, wenn euch die Menschen schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch wider euch reden um meinetwillen! Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn ist groß im Himmel!»

 

IV Jesus spricht sein Wehe über die falschen Freuden der Welt

«Aber weh euch, ihr Reichen! Ihr habt schon euren Trost. Weh euch, die ihr jetzt satt seid! Ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht! Ihr werdet trauern und weinen. Wehe euch, wenn alle Welt euch umschmeichelt! Ihre Väter haben es ja mit den falschen Propheten ebenso gemacht.»

«Wehe!» — Höre dieses Verwerfungsurteil des Heilandes. Er hat es so entschieden ausgesprochen, daß alle gegenwärtigen und zukünftigen Geschlechter es verstehen können. Wehe! Der Sohn Gottes ist also in der Welt erschienen nicht allein zum Segen, sondern auch zum Fluch. In Ihm finden die einen das Leben, und durch Ihn finden die andern den Tod.

Höre aufmerksam, gegen wen der Herr seine Drohungen ausspricht. Sein Zorn richtet sich gegen den selbstsüchtigen Reichtum, den unvernünftigen Ehrgeiz, den Mißbrauch der Vergnügungen, die Befriedigung der Wollust. Der Sohn Gottes will uns dem Himmel wieder zuführen. Wer aber hartnäckig an die Erde gefesselt bleiben will, der ist vom Himmel ausgeschlossen. Jesus ist erschienen, um den Menschen die Erkenntnis und Liebe Gottes zu bringen. Wer es vorzieht, seine Götzen weiter zu verehren, wird verworfen werden. Jesus will alle lehren, den eigenen Willen unter das Joch des Schöpfers zu beugen. Wer sich dagegen auflehnt und empört, geht verloren. Mit diesen Unbotmäßigen will der Heiland keine Gemeinschaft haben. Er zieht sich von ihnen zurück und wird sie einst dem himmlischen Vater zeigen mit den Worten: «Sie sollen nicht mit mir eingehen in das Reich, das Du mir bereitet hast. Sie gehören nicht zu den Meinigen; ich verwerfe sie!»

Denke über diese ernsten Warnungen nach. Du hast die Wahl zwischen den beiden Wegen, von denen Jesus hier spricht, und du mußt diese Wahl treffen. Betrachte die Reichtümer dieser Welt nicht als etwas Erstrebenswertes, sondern eher als eine Gefahr, weil sie so viele Versuchungen zum Bösen in sich tragen, zu dem du ja so sehr die Neigung in dir hast. Was mußt du in Zukunft ändern, um dem furchtbaren Urteil der Verwerfung zu entgehen?