252. Die Einsetzung der heiligen Eucharistie

(Mt 21, Mk 14, Lk 22)

 

I Jesus verwandelt das Brot in seinen heiligen Leib und teilt es seinen Aposteln aus

Während des Mahles nahm Jesus Brot, segnete es, brach es und reichte es ihnen mit den Worten: «Nehmet hin und esset. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.»

Der Tisch, an welchem Jesus mit den Jüngern sitzt, wird zum Altar. Was beabsichtigt Jesus, was bereitet Er vor? Er hat das Mittel gefunden, trotz seines Hingangs zum Vater sein Erdenleben mit all seinen Wundern fortzusetzen. — Auch du wirst zur heiligen Stätte, auf der sich die Menschwerdung erneuert, wo dein Erlöser abermals geboren wird, um zur Ehre seines himmlischen Vaters zu arbeiten. Freue dich dessen!

Und wie vollbringt Jesus dieses Gnadengeheimnis? Er nimmt ein wenig Brot in seine Hände, erhebt seine Augen zum Himmel, dankt seinem Vater und verwandelt es in seinen hochheiligen Leib. So bringt Er der unendlichen Majestät Gottes das Opfer der ersten heiligen Messe dar. Mit seiner Selbsthingabe erkauft Er die Freude, sein Leben unter uns zu verewigen. Unter den eucharistischen Gestalten ist der Sohn Gottes wirklich gegenwärtig. Bete Ihn an, wie Er sich zum ersten Mal unter diesen geringen Gestalten hingibt. Empfange auch du aus seinen göttlichen Händen seinen heiligen Leib und erinnere dich in dankbarer Rührung deiner ersten heiligen Kommunion!

 

II Jesus gibt seinen Aposteln Gewalt, das Wunder der heiligen Eucharistie zu erneuern

«Tut dies zu meinem Andenken.»

Versenke dich in dieses Wort göttlicher Allmacht; in ihm liegt das Leben der Kirche. Das Wunder, das Jesus soeben vollbracht hat, muß wiederholt werden. Wenn es dir erlaubt sein soll, dich mit seinem Fleische zu nähren und mit seinem heiligen Blute zu tränken, so muß die Wandlungsgewalt, welche göttliche Allmacht erfordert, Menschen übertragen werden. Was würde aus uns, wenn der Heiland sein begonnenes Werk nicht vollendete? Aus Liebe zu uns und um uns seine Gnaden zu vermitteln, überträgt Er seine Gewalt auserwählten Mitmenschen, den Priestern. Demzufolge wird das Brot der Kinder Gottes allzeit reichlich in den Vorratskammern des himmlischen Vaters vorhanden sein. Begrüße mit Freuden die ersten Priester der heiligen Kirche! Siehe in ihnen und ihren Nachfolgern die wahren Wohltäter der Menschheit. Als Stellvertreter Jesu Christi können sie dir alle Gnaden ausspenden, die der Heiland für dich erworben hat.

 

III Jesus segnet und verwandelt den Wein

Dann nahm Er den Kelch, dankte und reichte ihn ihnen mit den Worten: «Trinket alle daraus; denn dies ist mein Blut des Neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.»

Die unendliche Güte fährt fort, sich über die ganze Welt zu ergießen. Sie bietet den Jüngern im gesegneten Kelch das heilige Blut an. Die göttliche Gerechtigkeit verlangt ein blutiges Opfer, was tut Jesus deshalb? Im Abendmahlssaal bringt Er schon das blutige Opfer des folgenden Tages dar. Das Blut, das Er beim letzten Abendmahl unter den eucharistischen Gestalten darreicht, ist dasselbe, welches auf dem Kalvarienberg fließen wird. «Trinket alle daraus», sagt Jesus. Durch die heilige Kommunion will Er unseren Seelen alle Züge seines bitteren Leidens und Todes einprägen. Vergiß nie, daß die heilige Kommunion die Teilnahme am Kreuzesopfer ist!

Was fügt Jesus hinzu, während Er den Tischgenossen den heiligen Kelch darreicht? «Es ist das Blut des Neuen Bundes», sagt Er. Der Bund Gottes mit den Menschen wird mit dem Blut des Lammes besiegelt. Dank diesem großmütig vergossenen Blut sind wir auf immer als Kinder Gottes angenommen.

Freue dich und trinke in dankbarer Liebe aus diesem eucharistischen Kelch! Durch das Blut Jesu findet deine Seele den Frieden des Gewissens, die Freude des Herzens und die Sicherheit für die Zukunft. In diesem Blut stärke deinen Mut für bevorstehende Kämpfe, in ihm wirst du unüberwindlich sein!