Die Besuchungen

des allerheilígsten

Sakraments des Altars

und Begrüßungen der allzeit unbefleckten

Jungfrau Maria

 

für jeden Tag des Monats.

vom

Heiligen Alphons Maria von Liguori.

Nach einer alten und mehreren neueren Ausgaben neu bearbeitet und mit einigen Zusätzen und Übungen versehen

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Mit bischöflicher Genehmigung.

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Verlag der katholischen Buchhandlung von

A.   Laumann in Dülmen

Jahr 1867

Kommet her zu Mir, alle, die ihr mühselig
und beladen seid. Ich will euch erquicken.

(Mt 11, 28)

 

Erinnerung über den Gebrauch dieses Büchleins

1. Einen Unterricht über den großen Nutzen der Besuchung des allerheiligsten Sakraments und der Übung der geistlichen Kommunion; über die Art und Weise, diese zu üben; eine Ermunterung zur öfteren Übung kannst du finden auf einem Zettel, der beim Verleger dieses Büchleins zu haben ist. (Du kannst diesen Zettel hier in diesem Büchlein beibinden lassen.)

2. Wenn du nicht in die Kirche gehen kannst, um den lieben Heiland zu besuchen, so kannst du auch zu Hause die Besuchung verrichten. Du kannst dich etwas nach der Gegend hinwenden, wo das heilige Sakrament ist, und im Geiste vor dem Tabernakel niederknien. — Erlaubt es die Zeit dir nicht, in einmal alles zu beten, so tue es z.B. in dreimal: morgens die Tugendübung Seite 3 oder 4; mittags die Besuchung selbst; abends das Gebet zur Muttergottes Seite 7 oder 8 - Hier klicken!, und das geistliche Almosen.

3. Wer die fromme und heilsame Gewohnheit hat, täglich dem heiligen Messopfer beizuwohnen, kann auf die bei den Messgebeten am Ende dieses Büchleins angegebene Art die Besuchung verrichten.

4. Hast du keine Zeit, die ganze Besuchung zu beten, so bete die Tugendübung Seite 3 oder die kürzere Seit 4 und dann das Gebet bei jeder Besuchung, indem du die Betrachtung überschlägst. Dann grüße mit einigen Worten Maria, und sprich das Schlussgebet Seite 7 oder das kürzere Seite 8. Oder du kannst es so machen: Mache erst die Meinung, dann betrachte etwas über den für jeden Tag hinzugefügten Seufzer, besonders über das durch den Druck ausgezeichnete Wort, z.B. bei der ersten Besuchung: „Oh Jesus, wahrer Gott.« Er ist dein Gott, dein Schöpfer, du, sein Geschöpf, bist ihm Anbetung, Dank und Dienst schuldig. Welche Ehrfurcht würde dich durchdringen, wenn du lebendigen Glauben hättest. Verrichte einige Herzensseufzer, dann sprich die Tugendübung Seite 3 und nach kurzer Begrüßung der allerheiligsten Jungfrau das Gebet Seite 7 oder Seite 8. Wenn du mehrmals im Tage das heilige Sakrament besuchst, z.B. morgens, mittags und abends, so kannst du jedesmal die folgende Besuchung nehmen; am ersten Tag also die erste, zweite, dritte und sofort.

5. Die am Schluss einer jeden Besuchung beigesetzten Seufzer kannst du öfters am Tage verrichten, und betrachte, was — wie es das ausgezeichnet gedruckte Wort dir sagt — dein Jesus für dich ist. Die »Vater unser« als geistliches Almosen bete am Schlusse vor dem Sakramente oder, wenn du keine Zeit mehr hast, auf dem Wege oder zu Hause.

6. Gebrauche diese Besuchungen fleißig, aber übe dich auch, deinen Heiland frei aus deinem eigenen Herzen anzubeten. Die Worte, die aus dem Grunde des Herzens kommen, sind ihm lieber. Dies Büchlein soll und kann dir als Muster dienen.

7. Alles, was nicht vom heiligen Liguori ist, sondern vom Herausgeber, ist mit einem Sternchen (*) bezeichnet.

8. Endlich empfehlen wir uns deinem andächtigen Gebete.

Gelobt sei

Jesus, Marie und der heilige Alphonsus!

Tugendübungen,

die vor jeder Besuchung des allerheiligsten Sakramentes sollen verrichtet werden.

Mein Herr Jesus Christus! der du uns aus Liebe zu den Menschen hier in diesem Sakramente Tag und Nacht gegenwärtig bist, und ganz voll der Liebe und Gütigkeit wartest, rufest und alle aufnimmst, welche kommen, dich heimzusuchen; ich glaube, daß du wahrhaftig in dem heiligsten Altarssakramente gegenwärtig bist. Ich bete dich an aus dem tiefsten Abgrunde meines Nichts und sage dir Dank für so viele mir von dir erwiesenen Gnaden, besonders daß du dich selbst mir in diesem göttlichen Geheimnisse geschenket, mir deine allerheiligste Mutter zu einer Fürsprecherin gegeben und mich gerufen hast, dich in dieser Kirche zu besuchen.

Ich grüße jetzt dein liebevolles Herz in dreifacher Absicht: erstens zur Danksagung für diese so große Gabe; zweitens zur Vergeltung aller Unbilden, welche dir von den Ungläubigen, den Ketzern und gottlosen Katholiken zugefügt worden sind; drittens begehre ich dich durch meine vorhabende Besuchung an allen denjenigen Orten auf Erden anzubeten, an welchen du in diesem Sakramente ohne Ehrbezeugung und ganz verlassen zugegen bist.

Mein Jesus! ich liebe dich aus ganzem Herzen. Es reuet mich, daß ich bisher deiner unendliche Güte so vieles Missfallen verursacht habe; mit deiner Gnade nehme ich mir vor, dich künftighin nicht mehr zu beleidigen; für das Gegenwärtige aber widme und übergebe ich armseliger Mensch mich dir mit meinem ganzen Willen, mit allen Neigungen und Begierden, mit allem, was ich bin oder habe. Von nun an verfahre mit mir und dem Meinigen nach deinem Wohlgefallen; nichts suche ich, nichts begehre ich, als deine heilige Liebe, die endliche Beharrlichkeit und die vollkommene Erfüllung deines göttlichen Willens.

Dir empfehle ich auch die armen Seelen im Fegfeuer, vorzüglich diejenigen, welche mit besonderer Andacht diesem hochheiligen Sakramente und deiner unbefleckten Mutter ergeben waren. Auch bitte ich für alle armen Sünder, daß du dich ihrer erbarmen wollest. Endlich vereinige ich, mein liebster Heiland, alle meine Begierden und Seufzer mit den Anmutungen deines liebevollen Herzens, und also vereiniget, opfere ich dieselben deinem himmlischen Vater auf, und bitte ihn durch deinen heiligsten Namen, das er sie aus Liebe gegen dich annehmen und erhören wolle.

 

* Zweite und kürzere Tugendübung

Oh mein Herr Jesus Christus! ich armer Sünder komme jetzt zu dir, um dich im allerheiligsten Sakramente anzubeten, zu preisen und dir zu danken für alle Wohltaten, daß du mich erschaffen, erlöset und geheiliget hast, aber besonders dafür, daß du dies heilige Sakrament eingesetzt hast, um darin zu unserer Hilfe und zu unserem Troste Tag und Nacht bei uns zu wohnen; um dir zu danken für alle die Gnaden, die du mir in der heiligen Kommunion geschenkt hast und hast schenken wollen; zur Genugtuung für alle Unbilden und Verunehrungen und Sünden, die von den Ungläubigen und Ketzern, von den lauen Christen und von mir oder durch meine Schuld von anderen gegen dich in diesem Sakramente der Liebe sind begangen worden; um dich im Geiste anzubeten und zu verehren an allen Orten der Erde, wo du am wenigsten besucht und verehrt wirst; um dich um die Gnade zu bitten, niemals unwürdig, sondern immer würdiger und andächtiger zu kommunizieren und dich in der Stunde des Todes als Wegzehrung zu meinem Heile zu empfangen; endlich um dich ewig im Himmel zu schauen, zu preisen und zu lieben. Oh Jesus, dazu gib mir deine Gnade! Armen.

 

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Erste Besuchung

(*Inhalt: Jesus im Sakramente die Quelle aller Gnaden, kann allein unser Herz befriedigen.*)

*) Wir haben den Inhalt bei jeder Besuchung kurz angegeben, damit jeder, der entweder nicht Zeit hat, alles zu lesen, oder auch sonst oft versuchen möge, selbstständig eine kleine Betrachtung danach anzustellen.

 

Betrachtung. Siehe da die Quelle alles guten, Jesus Christus im hochwürdigen Altarssakramente, ruft uns unaufhörlich zu und spricht: Wer Durst hat, der komme zu mir. Joh 7, 37. Oh was für reichhaltige Ströme der Gnaden haben aus dieser Brunnquelle des Allerheiligsten Sakramentes heilige Seelen jederzeit geschöpfet, wo Jesus alle Verdienste seines Leidens uns mitteilet, wie es der Prophet vorher gesagt hat: Mit Freuden werdet ihr aus dem Brunnen des Heilandes schöpfen. Joh 12, 3. Nachdem die Gräfin von Feria, jene erleuchtete Lehrjüngerin aus der Geistesschule des ehrwürdigen M. Avila, in den Orden der heiligen Klara getreten, hatte sie die Gewohnheit, sehr oft und lange vor dem hochwürdigen Gute zu verweilen, so daß man sie aus dieser Ursache die Braut des allerheiligsten Sakramentes insgemein zu nennen pflegte. Als sie eines Tages befragt worden, was sie doch durch so viele Stunden vor dem Hochwürdigen täte, antwortete sie: »Ich wollte hier durch die ganze Ewigkeit verbleiben. Ist denn nicht die Wesenheit Gottes hier selbst zugegen, die im Himmel die Weide der Seligen sein wird? Gütiger Gott, der höchste Herr Himmels und der Erde ist da wesentlich zugegen, und man kann noch fragen, wie man die Zeit in seiner Gegenwart zubringen könne? Was man bei ihm tue? Oh mein Gott, was tut man nicht vor diesem Sakramente! Man liebt, man lobt, man sagt Dank, man bittet. Was tut denn ein Armer in Gegenwart eines Reichen? Was ein Kranker in Gegenwart eines Arztes? Was ein Durstiger bei dem Brunnen? Und ein Hungriger bei einer mit Speise wohl besetzten Tafel?«

Gebet. Oh mein liebenswürdigster Jesus! Jesus, du Süßigkeit und einzige Liebe meines Herzens! Jesus, du vollkommenster Befriediger der Wünsche meiner Seele! Ach, wie viel hat es dir gekostet, in diesem Sakramente bei uns wohnen zu können! Du musstest zuvor sterben, um alsdann auf den Altären als ein Schlachtopfer unter uns Menschen zu verbleiben. Wie viele Unbilden, Lästerungen und Entheiligungen hast du bis jetzt in diesem unbegreiflichen Denkmale deiner Liebe ertragen müssen, um uns durch deine Gegenwart zu trösten und in unseren Bedürfnissen beizustehen! Doch deine Liebe und das Verlangen, von uns Gegenliebe zu gewinnen, hat alle diese Entheiligungen überwunden.

So komme denn, oh großer Gott und Herr! komm und würdige dich, Besitz von meinem Herzen zu nehmen! Schließe für alle Zeit die Pforte desselben, damit kein Geschöpf mehr hineindringe, um einen Teil jener Liebe für sich zu rauben, die ich dir allein schuldig bin und die ich niemandem als dir einzig und allein weihen will. Du allein, mein anbetungswürdigster Erlöser! herrsche über mich; du allein besitze mich. Und wenn ich dir bisweilen vielleicht nicht vollkommen gehorsam sein sollte, oh so schone meiner nicht; züchtige mich nach aller Schärfe, damit ich für die Zukunft aufmerksam gemacht werde, dir nach deinem Verlangen wohlgefällig zu sein. Lasse nicht zu, gütigster Jesus, daß ich von nun an irgendein anderes Vergnügen suche oder verlange, als dein Wohlgefallen zu vermehren, dich, meinen auf dem Altare verborgenen Gott oft zu besuchen, mich selbst mit dir vertraulich zu unterhalten und dich in der heiligen Kommunion mit inbrünstiger Andacht oft zu empfangen. Möge doch, wer da immer will, andere Güter dieser Welt suchen; ich, meines Teils, liebe, wünsche, suche und verlange kein anderes, als den allein seligmachenden Schatz und Reichtum deiner Liebe. Diesen allein bestrebe ich mich hier am Fuße deines Thrones zu suchen. Gib, oh Jesus, daß ich meiner selbst ganz vergesse, um mich nur deiner unendlichen Güte allein jederzeit erinnern zu können. Nein, ich beneide euch nicht, ihr heiligen Seraphim, wegen der Herrlichkeit, die ihr genießet; wenn ich euch dennoch etwas missgönnen dürfte, so wäre es die Liebe, womit ihr gegen meinen und euren Gott entflammt seid. Ach, lehret mich, was ich tun soll, um ihn recht zu lieben und ihm gefällig zu sein.

Seufzer. Mein Jesus! dich allein will ich lieben, nur dir allein begehre ich zu gefallen.

Anmerkung: Hier folgt die geistliche Kommunion, die am Ende einer jeden Besuchung zu üben ist.

 

 

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Bemerkung: Nach verrichteter Besuchung und geistlicher Kommunion wird eine Besuchung und Begrüßung der jungfräulichen Mutter Jesu vor einem ihr zu Ehren erbauten Altare oder Bilde vorgenommen.

 

Begrüßung der heiligen Jungfrau

Ein anderer, für uns überaus glückseliger Brunnen ist Maria, unsere liebste Mutter, so reich an Gütern und Gnaden, daß, nach dem Zeugnisse des heiligen Bernardus, kein Mensch in der ganzen Welt ist, welcher daran nicht teilhabe: Von ihrer Fülle haben wir alle empfangen. Maria, die heiligste Jungfrau, ist von Gott mit Gnaden erfüllet worden; darum hat der Engel zu ihr gesagt: Gegrüßet seist du, voll der Gnaden. Allein nicht nur für sich, sondern auch für uns, sagt der heilige Petrus Chrysologus, hat Maria jenes Meer der Gnaden erhalten, damit sie hernach ihren getreuen Pflegekindern davon mitteile: „Diese Gnade hat jene Jungfrau bekommen, welche allen Zeiten das Heil wiedergeben sollte.“

Seufzer. Du Ursache unserer Fröhlichkeit, bitte für uns!

 

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Gebet um den mächtigen Schutz und die Fürbitte der göttlichen Mutter

(Wird am Ende jeder Besuchung verrichtet.)

Heiligste, unbefleckte Jungfrau, meine geliebteste Mutter Maria! du bist die Mutter meines Herrn und Heilandes, die Königin der Welt, Fürsprecherin, Hoffnung und Zuflucht der Sünder. Zu dir eile ich heute meine Zuflucht zu nehmen, ich, der armseligste unter allen Sündern. Vor deinen Füßen, oh große Königin! lege ich mit gebührender Ehrfurcht meine demütigste Huldigung nieder, und mit innigstem Gefühle meiner Seele danke ich dir für so viele mir bis auf diese Stunde erwiesenen Gnaden, besonders aber dafür, daß du mich durch dein liebevolles Verwenden von der wegen meiner Sünden so oft verdienten Hölle errettet hast. ich liebe ich, oh liebenswürdigste Frau und Herrscherin, und aus reinster Liebe zu dir mache ich den unveränderlichen Vorsatz, dir allezeit zu dienen und nach Möglichkeit zu verschaffen, daß auch andere dir dienen. Auf dich setze ich nach Jesus, deinem Sohne, alle meine Hoffnung, das ganze Heil meiner Seele. Nimm mich zu deinem Diener (deiner Dienerin) auf, oh Mutter der Barmherzigkeit, und behalte mich unter deinem mächtigen Schutze.

Weil ich weiß, daß du bei Gott alles vermagst, darum seufze ich zu dir und rufe mit beängstigtem Herzen: rette mich von allen Versuchungen, oder erhalte mir wenigstens hinlängliche Stärke, um über sie bis an mein Lebensende immer zu siegen. Von dir begehre ich eine wahre Liebe zu Jesus. Durch dich hoffe ich auch einstens selig zu sterben. Oh meine liebreichste Mutter! ich bitte dich durch deine Liebe zu Gott, steh mir allezeit bei, besonders aber in dem alles entscheidenden letzten Augenblicke meines Lebens. Verlass mich nicht, solange du mich noch nicht unter den seligen im Himmel siehst. Dort werde ich dich preisen, dort deiner Barmherzigkeit ewiges Lob singen. Also hoffe ich; also sei es!

 

Ein anderes und kürzeres Gebet, um sich dem Schutze Mariä zu empfehlen

(vom heiligen Aloysius)

Heilige Jungfrau Maria, meine Führerin und meine Königin! Sieh, ich wende mich an dein erbarmungsreiches Herz, und stelle von heute an meinen Leib und meine Seele und alles, was mich angeht, unter deine Obhut und deinen besonderen Schutz. Dir vertraue ich und deinen Händen übergebe ich alle meine Hoffnungen und Tröstungen, alle meine Trübsale und Bedrängnisse. Dir empfehle ich mein ganzes Leben, und ganz besonders das Ende desselben, auf daß durch deine heiligste Fürbitte und durch deine Verdienste alle meine Werke nach deinem und deines Sohnes Willen stets geordnet und gelenkt werden mögen. Amen. Wenn du Tages zweimal das heiligste Sakrament besuchest, so verrichtet das erstemal das erste und das zweitemal das letzte Gebet. Wenn du nur einmal besuchest, so wähle eins von diesen, je nachdem du Zeit hast, das längere oder kürzere.

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(* Tugendübung: Beständiger und vertrauter Umgang mit Jesus.*)

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Seufzer. Oh Jesus, wahrer Gott vom wahren Gott, sei mir ein beschirmender Gott und ein Haus der Zuflucht, daß du mir helfest. (Ps 30, 3)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« **) um festen Glauben an die Gegenwart Jesu im heiligen Sakramente. 1 »Vater unser« für alle Ungläubigen. 1 »Vater unser« für die armen Seelen im Fegfeuer, die wegen mangelhaften Glauben darin sind. 1 Ave Maria. (Siehe Seite 2 Nr. 4 und 5)

*) Die bei jeder Besuchung angegebene Tugendübung lese man morgens, denke etwas darüber nach, wie man solches den Tag über ins Werk stellen wolle, verrichte öfters entsprechende andächtige Seufzer, und opfere alle Werke zu dieser Meinung auf.

**) Nach den beiden ersten „Vater unser“ sprich ein „Ehre sei“ und nach dem letzten ein „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.“ So auch im Folgenden.

 

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Zweite Besuchung

(*Inhalt: Jesus hat sich so sehr aus Liebe zu uns erniedrigt, daß er im Sakramente nicht Knechtsgestalt, sondern sogar die geringe Brotsgestalt angenommen hat.)

(Die Tugendübungen Seite 3 oder 4)

Betrachtung. Der gottselige Pater Nieremberg, von der Gesellschaft Jesu, sagt, weil das Brot eine Speise sei, die sich sowohl genießen als auch aufbewahren lasse: so wollte Jesus sich uns auf Erden unter den Gestalten des Brotes hinterlassen, damit er nicht allein sich mit den Seelen, die in lieben, in der heiligen Kommunion vereinigen könne, sondern auch um sich uns, in dem Tabernakel sorgfältig aufbehalten, stets gegenwärtig darzustellen, und uns an die Liebe, die er gegen uns trägt, zu erinnern. Der heilige Paulus schreibt den Philippern (Röm 2): Er hat sich selbst vernichtet und die Gestalt eines Knechtes angenommen. Was sollen wir aber sagen, wenn wir bedenken, daß er sich unter die Gestalt des Brotes verborgen hat? »Keine Zunge ist imstande,« sagt der heilige Petrus von Alcantara, »die Größe jener Liebe zu erklären, welche Jesus gegen eine jede Seele trägt, die im Stande der Gnade ist; deswegen hat dieser süßeste Bräutigam, als er aus diesem Leben scheiden wollte, sich selbst zu einem fortwährenden Andenken in diesem Sakramente hinterlassen, damit seine Abwesenheit niemandem eine Ursache wäre, seiner zu vergessen, und kein anderes Denkmal wollte er hinterlassen, um zwischen ihm und uns eine immer lebhafte Erinnerung zu erhalten, als — sich selbst.«

 

Gebet. Guter Jesus! die Absicht eines Aufenthaltes in dieser von Menschenhänden erbauten Hütte ist ja keine andere, als die Bitten der Bedürftigen anzuhören, die hierher kommen, und die Gnade, ihre Herzen vor dir auszuschütten suchen. Oh, so höre denn an dem heutigen Tage das demütige Begehren eines der undankbarsten Sünder auf Erden. Von Reue, Schmerz und äußerster Beschämung durchdrungen, wage ich es, mich dem Fuße des geheiligten Thrones deiner ewigen Barmherzigkeit und Liebe zu nahen. Ich erkenne das Übel, welches ich begangen, als ich dich, meinen Gott und Herren, beleidigte. Jenes, um welches ich dich gegenwärtig vor allem Übrigen bitte, ist, daß du dich mit väterlicher Liebe würdigen wollest, alle Beleidigungen und Undankbarkeiten, womit ich in meinem vergangenen Leben deiner unbegreiflichen Güte begegnet bin, mit ewiger Vergessenheit zu bedecken. — Ach, mein Gott und mein alles! wie unglücklich war ich, daß ich mich wider dich versündiget; oh, wäre es doch niemals geschehen! —

Da ich nun hoffe, bei dir, mein Jesus, Gnade und Vergebung gefunden zu haben, so erlaube denn meinem Herzen, dich mit größerer Vertraulichkeit anreden zu dürfen. — Oh du Durchforscher der Herzen und Nieren, vor dem kein Gedanke des Menschen verborgen bleibt! Allwissender, du weißt schon, was ich von dir noch mehr zu verlangen wünsche. Seitdem ich erkenne, wie lieblich du bist, ist meine Seele von Liebe zu dir ganz eingenommen; und ich fühle einen unwiderstehlichen Trieb, in der Liebe zu dir zu wachsen und dir zu gefallen. Aber meine Schwäche und meine Hinfälligkeit sind das große Hindernis, und ich bin in beständigem Kummer, dieses Ziel nicht zu erreichen, wenn du mir die Kräfte dazu nicht verleihest.

Mögen doch, oh großer Gott! mögen Himmel, Erde und alle Geschöpfe aus deiner allerweisesten Verfügung heute noch deine unbegrenzte Macht und unendliche Güte erkennen; möge doch auch ich aus einem meineidigen Aufrührer, der ich bisher gegen dich gewesen bin, in einen großen und eifrigen Liebhaber deiner allerhöchsten Majestät umgeschaffen werden! Du allein kannst dies bewirken, und du willst es auch tun. Ersetze du in mir alles, was mir mangelt, so will ich dich mit Inbrunst lieben; oder doch wenigstens so viel lieben, als ich dich zuvor gehasst habe. Dich liebe ich, oh mein Jesus, ja, dich liebe ich über alles. Ich liebe dich mehr als mein Leben, mein Gott, meine Liebe, mein alles!

Seufzer. Mein Gott und mein alles!

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Lasset uns mit Vertrauen hingehen, schreibt der heilige Paulus, zu dem Throne der Gnaden, damit wir zur rechten Zeit Barmherzigkeit finden. Der heilige Augustinus versteht unter diesem Throne Maria, die göttliche Mutter, durch welche Gott alle Gnaden erteilt.

Oh liebreichste Mutter! wenn du so sehr verlangst, den Sündern zu helfen, und ihnen so häufige Gnaden erhältst: siehe mich an, mich, den allergrößten Sünder aus allen, ich nehme meine Zuflucht zu dir, verschaffe mir genügsame Hilfe, und zwar bald, damit ich nicht zugrunde gehe.

Seufzer. Oh Maria, du Zuflucht der Sünder!
wende deine barmherzigen Augen zu mir armen,
jedoch reumütigen Sünder, und erhalte mir Verzeihung.

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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(*Tugendübung: Jesus öfters für seine Liebe danken durch Seufzer, und alles zur Danksagung aufopfern.)

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*Seufzer. Oh Jesus, du ewige Weisheit, nimm alles eitle Wissen von mir; denn nichts wünsche ich zu wissen, als dich, meinen Jesus, den Gekreuzigten. (1. Kor 2)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für alle Prediger, Professoren, Lehrer. 1 »Vater unser« für alle von eitler Wissenschaft Aufgeblasenen. 1 »Vater unser« für die armen Seelen im Fegfeuer, die wegen Hoffart und Kleiderpracht darin sind. 1 Ave Maria.

 

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Dritte Besuchung

(*Inhalt: Jesu Freude ist es, im Sakramente bei uns zu sein, und wir sollten nicht gerne mit ihm umgehen?)

Betrachtung. Meine Freude ist, unter den Menschenkindern zu sein. (Sprichwörter 8, 31) Sieh, hier ist unser Jesus, welcher sich nicht damit begnügt hat, daß er aus Liebe zu uns gestorben ist, sondern auch nach seinem Tode in dem heiligsten Sakramente hat bei uns bleiben und hierdurch zu erkennen geben wollen, daß er seine Freude und Wonne unter den Menschen finde. »O ihr Menschen!« ruft die heilige Theresia aus, »wie könnt ihr einen Gott beleidigen, der sich erklärt, daß er bei euch seine Freude findet?« Jesus hat sein Vergnügen in dem Umgange mit uns, und wir sollten kein Vergnügen bei ihm finden? wir, sage ich, die wir uns der Ehre rühmen können, in seinem Palaste wohnen zu dürfen? Wie hochgeehrt schätzen sich jene Diener und Untertanen, welchen in dem königlichen Palaste zu wohnen gestattet ist? Sehet, hier ist der Palast des allerhöchsten Königs! Dies ist das Haus Gottes, in welchem wir mit Jesus Christus wohnen. Lernen wir also dankbar dafür zu sein, und aus dem Umgang mit Jesus im Geiste zuzunehmen.

 

Gebet. Mein Gott und mein Herr! sieh mich hier vor diesem Altare, wo du meinetwegen Tag und Nacht zugegen bist. Du bist die unerschöpfliche Quelle alles Guten; du bist der vortrefflichste Arzt in jeder Krankheit; du der reichste Schatz für alle Armen. Sieh, zu deinen Füßen hier liegt heute der allerärmste, der allerschwächste Sünder, der bei dir Gnade und Erbarmen sucht. Versage, oh liebevoller Jesus, versage mir nicht dein Mitleiden. Es ist wahr, ich erkenne es, mein Elend ist über alle Maßen groß; aber dennoch will ich deswegen meine Hoffnung nicht sinken lassen; denn mit den Augen des Glaubens sehe ich dich in diesem Sakramente und weiß, daß du nur deswegen vom Himmel herab gestiegen bist, um mir Gutes zu erweisen. Ich lobe dich, ich danke dir und liebe dich. Wenn du dich würdigen willst, mir aus Gnade zu erlauben, bei dir ein Almosen zu suchen, so vernimm gütigst, um was ich dich bitte: Ich habe einen Vorsatz gefasst, dich in Ewigkeit nicht mehr zu beleidigen. Erleuchte mich also mit deiner Gnade und verleihe mir Kraft und Stärke, dich vollkommen zu lieben und diesen Vorsatz ins Werk zu bringen. Ja, mein Gott und Herr, ich liebe dich aus meiner ganzen Seele und mit allen meinen Neigungen. Ich mache zwar diese Erklärung mit Wort und Mund, und, wenn ich mich nicht selbst betrüge, wohl auch mit dem Herzen; aber von dir hoffe und erwarte ich die Gnade, daß ich es noch in diesem Leben im Werke zeigen, in der Ewigkeit aber in der Wahrheit und vollkommen ausüben möge. Gebenedeite Gebärerin meines Gottes, ihr himmlischen Geister und alle Heiligen Gottes, verhelfet mir dazu, daß ich meinen liebenswürdigsten Gott über alles liebe.

Seufzer. Oh kostbares Brot der Engel! sei meine Speise hier
und in der Ewigkeit.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der göttlichen Mutter.

Ihre Bande sind Bande des Heils. Der fromme Pelbartus sagt: die Andacht gegen Maria sei eine Kette der ewigen Gnadenwahl. Lasset uns unsere Liebste Frau und Fürsprecherin inständig bitten, sie wolle uns immer fester und fester binden mit den Ketten der Liebe und des Vertrauens auf ihre mächtige Fürbitte.

Seufzer. Oh gütige, oh milde, oh süße Jungfrau Maria!
erbarme dich meiner und bitte für mich!

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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(*Tugendübung: Aufopferung seiner selbst an Jesus.)

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*Seufzer. Oh Jesus, Fleisch gewordenes Wort, wohnend in uns, mache mich deiner göttliche Natur teilhaftig! (1. Petr 2)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für unsere Wohltäter. 1 »Vater unser« für die für die Erlösung Undankbaren. 1 »Vater unser« für unsere Wohltäter im Fegfeuer. 1 Ave Maria.

 

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Vierte Besuchung

(*Inhalt: Wie der Freund im Umgange mit dem Freunde, so findet die liebende Seele ihre größte Freude im Umgang mit Jesus im Sakramente, worin er für uns das ist, was er im Himmel für die Seligen ist.)

Betrachtung. Ihre Gemeinschaft hat nichts Bitteres und ihr Umgang nichts Verdrießliches. (Weisheit 8) Gute Freunde in der Welt finden großes Vergnügungen aneinander; sie bringen oft ganze Tage miteinander zu. Wer Jesus im hochwürdigsten Sakramente nicht liebt, dem wird der Aufenthalt bei ihm verdrießlich vorkommen; da hingegen die Heiligen ihr Paradies vor dem heiligsten Sakramente gefunden haben. Die heilige Theresia sagte nach ihrem Tode in einer Erscheinung zu einer geistlichen Jungfrau ihres Ordens: »Diejenigen, die im Himmel und die auf Erden sind, müssen vollkommen gleich sein in der Reinigkeit und in der Liebe; wir zwar in dem Himmel durch die Freude, ihr aber auf Erden durch das Leiden; und was wir im Himmel gegen das göttliche Wesen tun, eben dieses müsset ihr tun auf Erden gegen das hochwürdigste Sakrament.« So ist denn das Allerheiligste Altarssakrament unser Paradies auf Erden.

 

Gebet. Oh unbeflecktes, für uns am Kreuze geschlachtetes und geopfertes Lamm! erinnere dich, daß ich eine aus jenen Seelen bin, die du mit unaussprechlichen Schmerzen auf dem Wege des bittersten Todes erlöset hast! Du bist gegen mich so freigebig gewesen, daß du dich mir ganz gegeben hast. Du gibst dich mir noch täglich, indem du dich auf dem Altare deinem himmlischen Vater ohne Unterlass für mich aufopferst. Würdige dich also, mein Eigentum so zu verbleiben, daß ich dich niemals durch irgendeine Untreue verliere. Wirke auch zugleich durch deine Gnade der Gestalt in mir, daß auch ich vollkommen dein Eigentum sei. — Sieh, oh Herr, ich schenke mich dir gänzlich; verfahre mit mir nach deinem Belieben. Ich schenke dir meinen Willen, fessle ihn mit den angenehmen Banden deiner heiligen Liebe, damit er von nun an ein ewiger Leibeigener deines heiligsten Willens sei. Ich will nicht mehr leben, um meine Neigungen und Begierden zu erfüllen, sondern allein um deiner unendlichen Güte wohlzugefallen. Zerstöre also und vernichte in mir alles, was deinem allerheiligsten Herzen missfallen könnte. Gib Gnade, daß ich nichts anders denke, als dir zu gefallen; nichts anders wünsche, als was du verlangst. Unschätzbarer Erlöser, ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich liebe dich, weil du willst, daß ich dich lieben soll. Ich liebe dich, weil du aller Liebe würdig bist. Ach, warum kann ich dich denn nicht so lieben, wie du geliebt zu werden verdienst! Warum flieht der Tod vor mir, den ich aus Liebe zu dir herzlich gerne umarmen wollte! — Herr, nimm wenigstens mein Verlangen an und gib, daß ich dich liebe. Amen.

Seufzer. Oh heiliger, göttlicher Wille, dir opfere ich mich gänzlich!

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Ich bin eine Mutter der schönen Liebe, sagt Maria; das ist jener Liebe, welche den Seelen die größte Schönheit gibt. Die heilige Magdalena von Pazzis sah in einer Erscheinung, wie die göttliche Mutter einigen Seelen die göttliche Liebe gleich einem süßen Safte einflößte. Diese Gabe wird nur durch Maria ausgeteilt; bei ihr müssen wir demnach um dieselbe anhalten.

Seufzer. Oh Maria, meine Hoffnung! mache mich Jesus,
deinem liebsten Sohne, ganz eigen.

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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(*Tugendübung: Gänzliche Hingebung in den Willen Gottes, wünschen und beten, daß Gottes Wille vollkommen an uns geschehe.)

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* Seufzer. Oh Jesus, du Menschensohn, du hast, obschon Gott gleich, Knechtesgestalt angenommen. Niemals möge Hoffahrt in meinem Sinne und in meinen Worten herrschen. (Tob 4, 14)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um Liebe zur Erniedrigung. 1 »Vater unser« für alle Hoffärtigen. 1 »Vater unser« für die armen Seelen, die durch unser gegebenes böses Beispiel im Fegfeuer leiden. 1 Ave Maria.

 

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Fünfte Besuchung

(*Inhalt: Jesus hat uns im Sakramente einen Zufluchtsort bereitet.)

Betrachtung. Der Sperling, sagt David, findet seine Wohnung unter einem Dache und die Turteltaube in ihrem Neste; du aber, mein König und Herr, hast deine Wohnung errichtet auf dem Altare (Ps 88), in welchem du jederzeit bleiben wolltest, und wo wir dich leicht finden können. Mein Gott, muss man nicht sagen, die Stärke der Liebe zu den Menschen beherrsche dein göttliches Herz, und du (erlaube mir, so zu reden), du wissest nicht, was du noch mehr tun solltest, um von Menschen geliebt zu werden. Leite, oh liebevoller Jesus! leite doch auch alle unsere Neigungen nach dir allein. Wie unvernünftig ist es, jenen Gott kaltsinnig zu lieben, welcher alles, was er hat, verwendet, damit er uns seine Liebe zu erkennen gebe. Ach, ziehe uns zu dir, oh höchstes Gut, mit der süßen Gewalt deiner Liebe. Gib uns deine Schönheit zu erkennen, welche so sehr verdient geliebt zu werden.

 

Gebet. Oh unendliche Majestät, oh unbegrenzte Güte, du liebest so sehr die Menschen; du hast so vieles getan und gelitten, um von den Menschen geliebt zu werden; du bist, wenn auch alles dieses nicht wäre, in dir selbst der Liebenswürdigste; und wie kömmt es doch, daß unter den Menschen so wenige sind, die dich lieben? — Nein, ich will von nun an nicht mehr zu der unseligen Zahl dieser Undankbaren, wie ich es bisher war, gehören; ich bin ernstlich und fest entschlossen, dich zu lieben, so viel ich kann, dich über alles zu lieben, nichts außer dir zu lieben und dich nur wegen deiner unendlichen Vollkommenheit zu lieben; denn du bist es würdig, du verdienst es von mir, und es ist dein heiligster Wille, es ist dein nachdrücklichster Befehl, ich will ihn aufs vollkommenste befolgen. — Aber eins schreckt mich bei diesem meinen Vorsatze, daß ich ihm vielleicht nicht getreu bleiben werde, weil die Erfüllung desselben, in Ansehung meiner so langen Entfernung von dir, und in Ansehung der zum Teile angeerbten, zum Teile aber durch freiwillige Schuld mir zugezogenen Seelenschwäche, meine Kräfte übersteigt. Jedoch, ich kenne deine Güte, oh Gott meiner Seele, und darum hoffe und erwarte ich von dir allein die nötigen Kräfte, um meinen Vorsatz zu erfüllen, um dein Verlangen vollkommen befriedigen zu können. Die unendlichen Verdienste deines Leidens sind mir ein hinlänglicher Bürge dafür, daß du mir die dazu nötige Gnade verleihen werdest.

Die Güter dieser Erde gib, oh gütigster Vater, denen, die nach denselben verlangen; für mich sind sie viel zu gering, als daß ich mich nach ihnen sehnen sollte; mein Herz ist für etwas weit Erhabeneres geschaffen; ich suche und begehre den Reichtum deiner Liebe. Ich liebe dich, mein Jesus, mein unendliches Gut, du bist mein Reichtum, meine Liebe, mein Vergnügen.

Seufzer. Mein Jesus, du hast dich mir ganz gegeben;
ich übergebe mich dir ganz ohne Ausnahme.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 -

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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 Begrüßung der göttlichen Mutter

Meine Frau und Königin! durch deine Schönheit und Güte ziehst du die Herzen der Menschen an dich, wie dein Diener Bernardus aus der Erfahrung bezeugt. Ach, lieblichste Mutter, ich bitte dich, nimm auch mein Herz und meinen Willen von mir! Ich schenke dir beide, damit du sie, mit deinem Herzen und Willen vereinigt, Gott vorstellst.

Seufzer. Lieblichste Mutter, bitte für mich!

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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(*Tugendübung: Immer bei Jesus Hilfe suchen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, du Erstgeborener unter vielen Brüdern, bereite mir, wie du versprochen hast, einen Ort in dem Reiche deines Vaters, damit, wo du bist, auch ich sei. Joh 14.

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um ein wahres Verlangen nach dem Himmel. 1 »Vater unser« für die lauen und gleichgültigen Christen. 1 »Vater unser« für die Seelen, die wegen Lauigkeit im Fegfeuer sind. 1 Ave Maria

 

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Sechste Besuchung

(*Inhalt: Wenn wir Jesus liebten, würden wir oft an ihn denken. Er hat uns seine Liebe durch die Tat gezeigt.)

Betrachtung. Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. (Lk 12, 34) Jesus Christus will dadurch sagen, daß alles dasjenige unser Schatz sei, wofür unser Herz am meisten eingenommen sei, daß alle Neigungen, alle Anmutungen unsers Herzens nur allein auf jenen Gegenstand gerichtet und gewendet zu werden pflegen, der in unserem Herzen den ersten Platz einnimmt. Daher heften die Heiligen ihre ganze Liebe und alle ihre Anmutungen an das hochwürdigste Sakrament des Altars, weil Jesus Christus allein jener Lieblingsgegenstand ist, der in ihrem Herzen den ersten und vorzüglichsten Platz einnimmt.

 

Gebet. Oh mein liebenswürdigster Jesus, der du aus Liebe zu mir Tag und Nacht hier im Altare verschlossen bleibst, ziehe mein Herz ganz an dich, so daß es ferner an nichts als an dich denke, nichts als dich liebe, nichts als dich suche, nichts als dich wünsche. Bewillige mir diese Gnade, um welche ich dich durch die Verdienste deines Leidens bitte.

Oh göttlicher Heiland, oh himmlischer Liebhaber unserer Seelen, wie lieblich sind die zärtlichen Erfindungen deiner Liebe, womit du unsere Seelen zu deiner Gegenliebe lockest.

Oh ewiges Wort, oh eingefleischter Sohn des himmlischen Vaters, du warst nicht zufrieden, für uns Mensch geworden, für uns am Kreuz gestorben zu sein; du hast überdies auch dieses Sakrament zur Gesellschaft, zur Nahrung und zum Unterpfande der Seligkeit uns gegeben. Aus dieser Absicht zeigst du dich in so mancherlei Gestalten. Du erscheinst unter uns Menschen jetzt als ein Kind im Stalle, jetzt als ein armer Handwerksmann in der Werkstatt, jetzt als ein Todesschuldiger am Kreuze, jetzt unter den Gestalten des Brotes auf dem Altare. Was konnte noch zu erfinden übrig geblieben sein, daß du nicht schon getan hast, um unsere Liebe zu dir rege zu machen? Oh unendliches, liebenswürdiges Gut, wann werde ich denn endlich anfangen, den zärtlichen Absichten so vieler außerordentlicher Beweggründe deiner Liebe ernstlich zu entsprechen? Herr, ich will nicht leben, als nur um dich einzig und allein zu lieben; denn wozu ist mein Leben, wenn ich es in deiner Liebe und zu deinem allerhöchsten Wohlgefallen nicht ganz zubringe, da du das deinige für mich ganz aufgeopfert hast? Und was soll ich auf der Welt lieben, wenn ich dich, den Allerhöchsten, den Allerfreundlichsten, den Allergütigsten, den Allerliebenswürdigsten nicht liebe? — Es lebe demnach meine Seele, nur um dich allein zu lieben! Sie zerfließe in ewige Liebesflammen bei der bloßen Erinnerung an deine Liebe, bei der bloßen Anhörung der Namen: „Krippe, Kreuz, Sakrament!“ werde sie von heißer Begierde entzündet, große und beschwerliche Dinge aus Liebe für dich, mein Jesus, zu ertragen, der du so vieles für mich leiden wolltest.

Seufzer. Verleihe mir, oh Herr, die Gnade, nicht eher zu sterben,
als bis ich dir zuliebe etwas Gutes gewirkt und viel Widerwärtiges
werde gelitten haben.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Ich bin wie eine schöne Olive auf dem Felde; ich bin jene Olive, von welcher ohne Unterlass das Öl der Barmherzigkeit fließet. Ich stehe auf den Feldern, damit alle mich sehen und ihre Zuflucht zu mir nehmen. Also redet Maria zu uns. Lasset uns demnach mit dem heiligen Augustinus zu ihr sagen: „Gedenke, oh barmherzigste Jungfrau Maria! daß es unerhört ist, daß einer, der seine Zuflucht zu dir genommen hat, sei verlassen worden.“ Gütigste Mutter! ich lebe in dem festen Vertrauen, daß ich der erste nicht sein werde, der von dir verstoßen werden sollte.

Seufzer. Oh barmherzige Mutter! Erwirb mir die Gnade,
daß ich jederzeit zu dir meine Zuflucht nehme.

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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(*Tugendübung: Ein äußeres Werk, z.B. der Abtötung, Selbst­über­win­dung usw. tun aus Liebe zu Jesus.)

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*Seufzer. Oh Jesus, mein Erlöser, dein bin ich, nimm mich an; denn mit deinem Blute, wahrlich einem hohen Preise, hast du mich erkauft. (1. Kor 6, 10)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um Erlösung von der Sünde und den sündhaften Neigungen. 1 »Vater unser« für die Gefangenen. 1 »Vater unser« für die verlassensten Seelen im Fegfeuer. 1 Ave Maria.

 

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Siebente Besuchung

(*Inhalt: Jesus will im Sakramente bei uns bleiben bis ans Ende der Welt.)

Betrachtung. Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt. (Mt 28, 20) Dieser unser liebevolle, getreue Hirt, welcher für uns, seine Schäflein, sein Leben hingegeben hat, wollte durch den Tod von uns nicht abgesondert werden. Sehet, sagte er, ich bin alle Zeit bei euch; euretwegen habe ich in diesem Sakramente bleiben wollen, hier werdet ihr mich finden, sooft ihr immer wollt, allzeit bereit euch zu helfen, euch zu schützen und mit meiner Gegenwart zu trösten. Ich werde euch nicht verlassen bis ans Ende der Welt, und solange ihr auf Erden sein werdet. Unser göttlicher Bräutigam wollte, sagte der heilige Petrus von Alcantara, daß seine geliebte Braut auf der Welt, und in so weiter Entfernung von dem Himmel, nicht so lange allein und ohne Gesellschaft sei; darum hat er dieses Sakrament eingesetzt, in welchem er sich entschlossen, in eigener Person zu verbleiben. Hätte er uns wohl eine vornehmere und bessere Gesellschaft als diese, geben können?

 

Gebet. Oh mein Herr und Heiland! welches Herz wird von deiner Freundlichkeit und Herablassung nicht gerührt? Ich bin hier, dich heute zu besuchen. Aber mit wie einer weit größeren Liebe entrichtest du bei mir deinen Gegenbesuch, wenn du vermittelst der heiligen Kommunion in mein Herz eingehest. Du bist alsdann nicht nur bei mir gegenwärtig, sondern du wirst sogar auch meine Speise; du vereinigst dich ganz mit mir, du gibst dich mir ganz hin, so daß ich dann in Wahrheit sagen kann: Mein Jesus! nunmehr bist du ganz mein Eigentum. Wie kann ich demnach bei dieser Erkenntnis, die erste und edelste meiner Pflichten, verkennen (ohne mich des hässlichsten Lasters der Undankbarkeit schuldig zu machen), mich deiner Güte, ohne einigen Vorbehalt, vollkommen zu übergeben? Ob ich zwar nur ein unbedeutender Wurm der Erde bin, und du der allerhöchste König, Herr und Gott des Himmels und der Erde.

Oh Gott der Liebe! Oh du Liebhaber meiner Seele! wann wird doch einmal jener seliger Augenblick anrücken, an welchem ich mich nicht mehr mit leeren Worten, sondern in Wahrheit dein vollkommenes Eigentum zu sein, freuen werde? Niemand, als nur du allein kannst dieses bewirken. Vermehre in mir diese Hoffnung und stärke dieses mein Vertrauen zu dir, durch die Verdienste deines kostbaren Blutes, damit ich sicher der Gnade teilhaftig werde, mich noch vor meinem Tode mir ganz abgestorben und dir vollkommen eigen zu sehen.

Herr von unbegrenzte Güte! du hörest das Gebet aller Menschen; höre doch an dem heutigen Tage auch das Seufzen einer Seele, die dich ernstlich zu lieben verlangt. Ich will dich lieben, oh unendliches Gut! mit allen meinen Kräften. Ich will dir in allem, was du mir befiehlst, gehorsam sein, ohne Eigennutz, ohne Hoffnung auf einigen Trost oder Belohnung. Ich verlange dir zu dienen aus reiner kindlicher Liebe, einzig und allein, um dein göttliches Wohlgefallen zu vermehren, und deinem mich so innig liebenden Herzen Freude zu machen. Eine ewige Liebe zu dir sei die einzige Belohnung für meine Dienste, um welche ich deine Barmherzigkeit bitte.

Oh Jesus, du geliebter Sohn des ewigen Vaters! sei du der Herr meiner Freiheit, meines Willens, meines Herzens, und der unumschränkte Beherrsche alles dessen, was ich bin und habe; und dafür gib mir sonst nichts, als dich selbst. Denn ich liebe dich, dich suche ich, nach dir seufze ich, nach dir verlangt mein Herz; dich allein und nichts anderes will meine Seele besitzen.

Seufzer. Mein Jesus, mache mich dir ganz eigen.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der heiligsten Jungfrau

Mildreichste, allerliebste Mutter! die ganze Kirche nennt und grüß dich: Unsere Hoffnung! Darum sei auch meine Hoffnung! Nächst Gott nannte dich der heilige Bernardus die ganze Ursache seiner Hoffnung. Er sprach: Mit festem Vertrauen kehre sich derjenige zu dir, welcher am Rande der Verzweiflung steht. Oh barmherzigste Mutter! Wenn du durch deine Fürbitte auch diejenigen selig machest, welche wegen der Größe ihrer Missetaten der Verzweiflung nahe sind, so hilf auch mir Armseligen, der ich meine ganze Hoffnung unerschütterlich auf dich setze.

Seufzer. Oh Maria, Mutter Gottes, bitte Jesus für mich

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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(*Tugendübung: Jesus bitten und alles aufopfern um die Gnade der Beharrlichkeit.)

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*Seufzer. Oh Jesus, mein Seligmacher, mache mich selig, denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, worin wir können selig werden. (Apg 4)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für alle, die zu unserer Bekehrung beigetragen, Beichtvater usw. 1 »Vater unser« für die rückfälligen Sünder. 1 »Vater unser« für unsere Verstorbenen geistlichen Wohltäter. 1 Ave Maria.

 

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Achte Besuchung

(*Inhalt: Um uns nicht abzuschrecken, hat Jesus im Sakramente die Pracht seiner Majestät abgelegt.)

Betrachtung. Steh auf und eile, meine Freundin, meine schöne, und komm! (Hohelied 2, 10) Jede Seele, welche Christus im heiligsten Sakramente heimsucht, redet er mit eben diesen Worten, wie jene heilige Braut, an: Meine Seele, die du mich hier besuchest, erhebe dich aus deinem Elende; ich bin darum hier gegenwärtig, damit ich dich mit Gnaden bereichere. Eile und nähere dich zu mir; fürchte dich nicht vor meiner Majestät; denn siehe, sie ist ja in diesem Sakramente ganz in Demut gehüllt, um dir die Furcht zu benehmen und dein Vertrauen zu mehren. Meine Freundin! nicht mehr meine Feindin bist du, nachdem du mich liebest und von mir geliebt wirst. Meine Schöne, diese Schönheit gibt dir meine Gnade; komm und empfange mich, und begehre mit großem Vertrauen von mir, was du willst.

Die heilige Theresia sagt: es habe der König der Glorie deswegen die Pracht seiner Majestät abgelegt und sich mit den Brotsgestalten bekleidet, damit er uns Mut mache, seinem göttlichen Herzen mit größerem Vertrauen zu nahen. — So lasset uns denn mit aller Liebe und dem vollkommensten Vertrauen zu Jesus gehen, uns mit ihm vereinigen und um Gnade bitten.

Gebet. Oh ewiges, für mich Fleisch gewordenes Wort Gottes! Wer kann die Freude bestimmen, die meine Seele empfinden soll; wenn ich bedenke, wer ich bin und wer du bist. Wenn ich erwäge, daß ich der Unwürdigste und Undankbarste unter allen deinen Geschöpfen bin, du aber ein Gott der höchsten Majestät, der unbegrenzten Güte, der mir nicht nur erlaubt, in seiner Gegenwart zu erscheinen, sondern aus seiner unendlichen Liebe mich auf die zärtlichste Weise selbst einladet und aufmuntert, sooft es mir gefällt, zu ihm zu kommen.

Oh Seelen, die ihr Gott liebet, wo ihr euch immer befinden möget, im Himmel oder auf Erden, fahrt fort, ihn zu lieben; aber liebet ihn auch für mich. Oh Maria, meine Mutter! verschaffe, daß ich meinen Gott recht liebe. Und du, aller Liebe würdigster Herr! sei du der einzige Gegenstand all’ meiner Liebe; sei du der Herr meines ganzen Willens. Besitze mich ganz und alles, was ich habe. Ich opfere dir meinen ganzen Verstand, damit er allezeit mit der Erinnerung an deine Güte sich beschäftige. Ich schenke dir mein ganzes Herz, damit es nichts außer dir liebe. Ich übergebe dir meine Seele, damit sie dein eigen sei. Ich widme dir und deinem Dienste meinen ganzen Leib, damit auch er mir helfe, dein Wohlgefallen zu vermehren.

Da ich nun nichts mehr habe, was ich dir geben könnte, so wünsche ich noch über alles dies, daß alle Menschen dich, Geliebter meiner Seele! und die Zärtlichkeit deiner Liebe, mit der du sie liebst, erkennten, damit sie alle nur lebten, um dein heiliges Wohlgefallen so zu befördern, wie du es verlangst und würdig bist. Oh daß doch wenigstens ich, von Liebe deiner unendlichen Schönheit ganz eingenommen, leben möge. Von nun an will ich mich beeifern, immer das zu tun, was dir angenehm ist. Ich nehme mir mit wahrem Ernste vor, von allen dem nichts zu unterlassen, was ich als dir wohlgefällig erkennen werde, sollte es mir auch noch so beschwerlich fallen, — sollte ich deswegen alles, selbst das Leben verlieren. Oh wie glücklich könnte ich mich schätzen, alles zu verlieren, um dich zu gewinnen; dich, meinen Gott, meinen Reichtum, meine Liebe, mein alles.

Seufzer. Jesus, meine Liebe! nimm mich ganz hin,
besitze mich ganz und alles, was ich habe.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der heiligsten Jungfrau

Wer klein ist, der komme zu mir! Also ruft Maria uns allen zu, als kleinen Kindern, welche zu ihrer Obsorge eine Mutter nötig haben, daß wir zu ihr, als der liebreichsten Mutter unter allen, unsere Zuflucht nehmen sollen. Der Pater Nieremberg sagt: die Liebe aller andern Mütter sei nur ein Schatten gegen jene Liebe, welche Maria zu einem jeden von uns trägt. Ach meine liebste Mutter, oh Mutter meiner Seele! du liebst mich, und niemand ist nach Gott, der mehr und sorgfältiger, als du, mein Heil verlangt. Mutter! zeige, daß du meine Mutter bist.

Seufzer. Liebste Mutter, bewirke,
daß ich deiner immer eingedenk sei.

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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(*Tugendübung: Gegen Geringere liebevoll und nicht herablassend sein, und sein Übergewicht über solche nicht im mindesten fühlen lassen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, Urheber meines Lebens, dir lebt meine Seele; denn du bist mein Leben, und Sterben mein Gewinn. ( Phil 1, 21)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für unsere Eltern und Geschwister. 1 »Vater unser« für die Kinder, die eine schlechte Erziehung haben. 1 »Vater unser« für die armen Seelen, die durch unsere Schuld im Fegfeuer leiden. 1 Ave Maria.

 

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Neunte Besuchung

(*Inhalt: Jesus im Sakramente voll Verlangen, uns Gnaden mitzuteilen.)

Betrachtung. Ich sah einen, der einem Menschensohne glich, umgürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. (Offb 1, 13) Auf solche Weise ist Jesus im allerheiligsten Altarssakramente gegenwärtig; seine Brust ist voll von Gnaden, die er aus Barmherzigkeit mitteilen will, und wie eine Mutter, die ihre Brust den Kindern darreichet, erwartet uns Jesus. »An den Brüsten wird man euch tragen.« (Is 66, 12) — Hierher gehört, was Pater Alvarez sagt, daß nämlich Jesus Christus in dem allerheiligsten Sakramente mit vollen Händen von den ausgesuchtesten Gnaden zugegen sei, und mit höchster Begierde gläubige Seelen sucht und erwartet, daß sie zu ihm kommen und dieselben ihm abnehmen. Die heilige Katharina von Siena pflegte jedesmal, wenn sie diesem Liebesmale sich näherte, mit einer so verlangenden Begierde hinzutreten, wie ein säugendes Kind an die Brust der Mutter sich drängt.

Gebet. Oh eingeborener, allerliebster Sohn des ewigen Vaters! ich erkenne es, daß du der würdigste und der vortrefflichste Gegenstand unserer Liebe bist. Ich begehre in meiner Liebe zu dir so hoch zu steigen, als du es von mir und von allen Geschöpfen verdienst, oder doch wenigstens soweit, als jemals eine erschaffene Seele gestiegen ist. Ich weiß zwar, daß ich als ein ehemaliger Verräter und Aufrührer wider deine Liebe, die Gnade, dich lieben zu können, nicht verdiene; ich weiß, daß ich unwürdig bin, hier vor deiner Gegenwart zu stehen. Ich höre aber aus deinem eigenen Munde, wie du von mir geliebt zu werden verlangst. Ich höre, wie du mir zurufest: „Mein Sohn, gib mir dein Herz und versage es mir nicht.“ Und wiederum: „Du sollst Gott deinen Herrn lieben aus deinem ganzen Herzen.“ Du begehrst also mein Herz zu besitzen, wenn es dir schon ehemals untreu gewesen. Weil nun dieses dein einziges Verlangen ist, Herr und Besitzer meiner Liebe zu sein, so hast du dieser Ursache wegen mich, da ich den ewigen Tod verdient hatte, noch beim Leben erhalten, mich noch nicht in die Hölle begraben, damit ich Zeit gewinne, mich von Herzen zu dir zu bekehren, alle meine Anmutungen auf dich zu wenden und dich ewig zu lieben. Da du dich würdigest, meine Liebe nicht zu verachten, und willst, daß ich dich liebe: sieh also, höchstes Gut, ich kehre von nun an zu dir zurück; ich übergebe mich dir ganz und ohne Ausnahme. Ich liebe dich, mein Gott voll der Güte und unbegrenzter Liebe! Ich erwähle dich wirklich als den einzigen König und Beherrscher meines armseligen Herzens, welches ich, weil du es haben willst, mit tiefster Ehrfurcht zu deinen heiligen Füßen lege. Wahr ist es, ich bekenne es, dieses Herz, das ich dir geben kann, ist ein ganz erkaltetes und unreines Herz; aber wenn du es annimmst, wirst du es zu verbessern wissen. Verändere mich also, oh Herr, ach! verändere mich; denn ich wage es nicht, länger so zu leben, wie ich bisher gelebt habe; so undankbar und mit so wenig Liebe gegen deine unendliche Güte, die mich so sehr liebt und unendlich von mir geliebt zu werden verdient. Gib und verleihe, oh Gott meines Herzens, daß ich von heute an all’ die Liebe ersetze, die ich dir bis jetzt geraubt und auf eine undankbare Weise an andere Geschöpfe verschwendet habe.

Seufzer. Mein Gott, Gott, mein allerhöchstes Gut!
ich will dich lieben; dich zu lieben ist mein fester Entschluss,
mein unverbrüchlicher Vorsatz.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Maria ist ihrem lieben Sohne Jesus so viel als möglich ganz ähnlich; denn da sie eine Mutter der Barmherzigkeit ist, freuet es sie, die Elenden zu trösten und ihnen zu helfen. Das Verlangen Mariens, uns Gutes zu erzeigen, ist so groß, daß Bernardin von Bustis sagt: Größeres Verlangen trägt sie, dir Gutes zu erweisen und Gnaden zu erhalten, als du zu empfangen begehrst.

Seufzer. Unsere Hoffnung, sei gegrüßet!

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(*Tugendübung: Seelen für Jesus zu gewinnen suchen, für Sünder beten usw.)

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*Seufzer. Oh Jesus, mein Herr und mein Gott, besitze mich, denn ich bin dein Knecht: ich bin dein Knecht und der Sohn deiner Magd. Du hast meine Bande zerrissen. ( Ps 115, 16)

Christliches Almosen. 1 »Vater unser« als Dank für die Erschaffung, Erlösung und Heiligung. 1 »Vater unser« für die unwissenden und verblendeten Sünder. 1 »Vater unser« für die armen Seelen, die mit uns im Verkehr gestanden. 1 Ave Maria.

 

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Zehnte Besuchung

(*Inhalt: In Jesus allein, nicht in den Eitelkeiten der Welt ist wahre Ruhe zu finden.)

Betrachtung. In ihm werde ich meinen Frieden und meine Ruhe finden. (Ps 4) »O törichte Weltkinder!« ruft der heilige Augustinus aus, „Oh Armselige, wo gehet ihr hin, um euer Herz zu vergnügen? Kommet zu Jesus, denn dieser allein kann eurem Herzen diejenige Ruhe geben, die ihr suchet.« — Die heilige Theresia sagt: Nicht jedem wird gestattet, mit dem Könige zu reden; das Größte, was mancher hoffen kann, ist, daß es ihm vergönnt werde, durch eine Mittelsperson sein Anliegen vorzutragen. Mit dir aber reden zu können, oh allerhöchster König der Glorie, ist keine dritte Person notwendig; du bist in dem heiligsten Sakramente bereit, alle Zeit und jedem Gehör zu geben. Wer immer mit dir reden will, findet dich hier zu jeder Stunde, in jedem Augenblicke, und kann, solange es ihm gefällt, sich mit dir vertraulichst besprechen. Die Monarchen und Fürsten dieser Welt gestatten nur zu gewissen Zeiten den Zutritt zu sich, und welche Mühe kostet es alsdann nicht, bis man dazu gelangt? Welche vielfältigen Gebräuche hat man nicht bei dem Zutritte selbst mit der größten Unbequemlichkeit zu beobachten? Du aber, mein Jesus, König der Engel und Menschen, erwartest Tag und Nacht auch den Allerniedrigsten, der nur immer zu dir verlangt.

Gebet. Oh allerheiligstes Sakrament der Liebe, welches du — du magst dich uns in der heiligen Kommunion schenken oder auf dem Altare stehen — mit der süßesten Gewalt deiner Liebe die Herzen so an dich zu ziehen verstehest, daß sie in Liebe zu dir entzündet, über deine unendliche Güte erstaunt, in Liebe brennen und immer an dich gedenken; ach ziehe doch auch mein armseliges Herz an dich, das noch ein sehnliches Verlangen trägt, dich zu lieben und in dieser glückseligen Gefangenschaft deiner Liebe zu leben. Von nun an übergebe ich ein für allemal in die Hände deiner unbegreiflichen Güte alle meine Geschäfte, alle meine Hoffnungen, alle meine Neigungen, Leib und Seele, samt allem, was ich habe. Würdige dich, oh Herr der unbegrenzten Majestät, diese unbedingte Übergabe, zu der mich die Liebe bringt, in Gnaden aufzunehmen, und verfahre mit mir nach deinem Belieben. Von nun an habe ich beschlossen, du Vielgeliebter meiner Seele, über deine heiligen und gerechten Verfügungen nicht mehr zu klagen. Ich weiß nunmehr, daß, da sie alle von deinem liebevollen Herzen kommen, sie eben darum liebreich, und zu meinem eigenen Nutzen dienen werden. Genug, daß es dir gefällt, so gefällt es auch mir in der Zeit und in der Ewigkeit. Verfahre mit mir, wie es dir beliebt; ich vereinige mich mit deinem Willen, weil er ein ganz heiliger, ein ganz gütiger, ein ganz vollkommener und liebenswürdiger Wille ist. Oh anbetungswürdigster Wille meines Gottes, wie angenehm bist du mir! mit dir alle Zeit verbunden will ich leben und sterben. Dein Vergnügen soll auch das meinige sein, und ich will auch keine Begierde mehr in meinem Herzen aufkeimen lassen, die mit den reinsten Begierden deines göttlichen Herzens nicht übereinstimmen. Mein Gott, mein liebenswürdigster Gott, gib deine Gnade und mache, daß ich um keiner anderen Ursache willen künftig lebe, als nur deinetwegen, um einzig und allein das zu wollen, was du willst, und um deinen allerheiligsten Willen zu lieben. — Es sterbe, aus reiner Liebe zu dir, mein hinfälliger, sündhafter Leib, da du, aus Liebe zu mir, dich zur Speise geben und sterben willst. Verloren sei der Tag, ewige Finsternis und Schatten des Todes sollen jene Augenblicke bedecken, an welchen ich meinen verdammlichen Willen zu deiner allerhöchsten Beleidigung angewendet habe. Ich liebe dich, oh heiliger Wille Gottes; denn du selbst bist die unbegreifliche Gottheit, die ich aus meinem ganzen Herzen liebe und der ich mich ganz ergebe.

Seufzer. Oh heiliger Wille Gottes, du bist
der einzige Gegenstand meiner Liebe.

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Begrüßung der seligsten Jungfrau

Maria, die Königin des Himmels, spricht: „Bei mir sind große Schätze und Reichtümer.... damit ich die, welche mich lieben, bereichere.“ Lasset uns Maria lieben, wenn wir verlangen, an Gnaden reich zu werden. Idiota nennt Maria die Schatzverwahrerin der Gnaden. Glückselig ist der, welcher mit Liebe und Vertrauen seine Zuflucht zu ihr nimmt. Oh Maria! meine Mutter! meine Hoffnung! du kannst mich durch deine Fürbitte heilig machen, und ich hoffe, daß du es tun wirst.

Seufzer. Du liebliche Mutter, bitte für mich!

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(*Tugendübung: Von den Eitelkeiten der Welt sich lossagen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, mein König, herrsche über mich; ich bekenne, dein Joch ist süß und deine Bürde leicht. (Mt 11, 30)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um Ausbreitung der katholischen Kirche. 1 »Vater unser« für die sich unehrerbietig in der Kirche Betragenden. 1 »Vater unser« für die Seelen unserer verstorbenen geistlichen Obrigkeit. 1 Ave Maria.

 

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Elfte Besuchung

(*Inhalt: Jesus ist gegen seine treuen Schäflein am freigebigsten und zärtlichsten.)

Betrachtung. Die sich von dir entfernen, werden zugrunde gehen. (Ps 72) — »Bemühen wir uns,« sagt die heilige Theresia, »uns von unserem lieben Hirten Jesus Christus nicht zu entfernen und ihn nicht aus dem Gesichte zu verlieren; denn immer erzeigt der Hirte jenen Schäflein, die zunächst bei ihm stehen, mehr Liebe und ist freigebiger gegen sie, ja oft reicht er ihnen etwas von seiner eigenen Speise. Schläft der Hirte, so entfernt sich das getreue Schäflein nicht von ihm; es wartet, bis er erwachet, oder es wecket ihn wohl auch selbst auf, und empfängt alsdann von ihm neue Liebkosungen.«

 

Gebet. Oh guter Erlöser! sieh, ich stehe ganz nahe bei dir, hier im Sakramente verborgener Hirt meiner Seele! Nichts verlange ich sonst von dir, als einen mächtigen Eifer und die Beharrlichkeit deiner Liebe.

Dir, oh heiliger Glaube, bin ich den größten Dank schuldig; denn du unterrichtest mich, und durch dich bin ich versichert, daß in diesem heiligen Altarssakramente, in diesem Himmelsbrote, kein irdisches Brot, sondern mein Heiland und Erlöser, Christus Jesus, wesentlich und aus Liebe für mich zugegen ist. Mein Herr und mein alles! ich glaube und bekenne, daß du in diesem Sakramente zugegen bist. Wenn du schon unseren fleischlichen Augen unsichtbar bist, so erkenne ich doch durch das Licht des heiligen Glaubens in dieser konsekrierten Hostie den höchsten Monarchen des Himmels und der Erde, den Erlöser der Welt. Und gleichwie du, oh gütigster Jesus! meine Hoffnung, mein Heil, meine Stärke und mein Trost bist, so verlange ich von ganzer Seele, daß du auch meine Liebe, und der einzige Gegenstand aller meiner Gedanken, Wünsche, Neigungen und Anmutungen sein mögest. Ich freue mich und frohlocke unvergleichlichmal mehr über deine unermessliche Glückseligkeit, die du wirklich genießest und durch die ganze Ewigkeit genießen wirst, als über alle Güter, die ich jemals, sowohl in diesem Leben als in der Ewigkeit erhalten könnte. Mein höchstes Vergnügen ist, daß du die allervollkommenste und unermesslichste Seligkeit besitzest. — Herrsche denn, oh Herr und König der Ehre! herrsche über meine ganze Seele, die ich dir ohne Ausnahme übergebe, und behalte sie für immer als dein wahres und rechtmäßiges Eigentum. Mein Wille, meine Sinne, meine Neigungen, alle meine Fähigkeiten und Kräfte sollen von nun an Sklaven deiner Liebe sein und in dieser Welt nur zu deinem Wohlgefallen, nur zu deiner Ehre dienen.

So war dein ganzes Leben beschaffen, du erste und allervollkommenste Liebhaberin Jesu! So war deine Liebe geordnet, oh Maria, du Gebärerin meines Erlösers! verschaffe demnach, oh mitleidige Jungfrau, daß ich auch künftig so lebe, wie du allezeit ganz in deinem Gott versenkt auf dieser Welt gelebt hast.

Seufzer. Mein Jesus! oh daß ich ganz dein sei,
und daß du ganz mein seiest.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der allerseligsten Jungfrau

Selig ist der Mensch, der täglich an meiner Schwelle wachet, und wartet an den Pforten meiner Türe. (Sprichwort 8) Selig ist derjenige, welcher gleich einem Bettler, der vor der Türe eines Reichen steht, täglich wachet bei den Pforten der Barmherzigkeit Mariens, und wartet auf das Almosen der Gnaden. Aber noch weit seliger ist derjenige, welcher sich bemühet, die Tugenden, die er in Maria findet, nachzuahmen, besonders ihre Reinigkeit und ihre Demut.

Seufzer. Maria, meine Hoffnung, steh mir bei!

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(*Tugendübung: Mit den Einsprechungen der Gnade treu mitwirken.)

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*Seufzer. Oh Jesus, mein Beschützer, beschirme mich unter deinem Schatten; stelle mich neben dich, und es mag streiten wider mich eines jeglichen Hand. (Job 17, 3)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für die Witwen und Waisen. 1 »Vater unser« für die Unterdrücker derselben. 1 »Vater unser« für die armen Seelen, die am meisten abzubüßen haben. 1 Ave Maria.

 

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Zwölfte Besuchung

(*Inhalt: Jesus liebt die ihn Liebenden und nimmt mit dem Vater bei ihnen Wohnung. Solche freuen sich mit dem heiligen Philipp Neri, wenn Jesus als Wegzehrung kommt.)

Betrachtung. Gott ist die Liebe; wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm. (1. Joh 4) Wer Jesus liebt, bleibt allezeit bei und in Jesus, und Jesus in ihm. »Wer mich liebt,« sagt Jesus, »der wird von meinem Vater geliebt werden, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.« (Joh 14) Der heilige Philippus Nerius schrie, da ihm das heiligste Sakrament als letzte Wegzehrung gebracht wurde, laut auf: »Sehet, meine Liebe! sehet, meine Freude! reichet mir eilends dar meine Liebe!« Also sage auch jeder aus uns hier vor dem hochwürdigsten Sakramente: Siehe, hier ist meine einzige Liebe, hier ist der Gegenstand all meines Verlangens in diesem Leben und in der ganzen Ewigkeit!

 

Gebet. Weil du nun, mein Gott und Herr, in dem Evangelium versprochen hast, daß, wer dich liebt, auch von dir werde geliebt werden; daß du und dein Vater zu ihm kommen, in ihm eure Wohnung nehmen und niemals mehr von ihm weichen wollet: wie sollte ich dich demnach nicht lieben, und zwar mehr, unendlich mal mehr lieben, als alles Übrige, was zu deiner Wesenheit nicht gehört. So liebe mich doch auch, oh gütigster Jesus! denn von dir geliebt zu werden, schätze ich weit mehr, als wenn du mir den Besitz aller Reiche dieser Welt übergäbest. Komm also, oh Jesus! du Freude der Engel! Komm, bereite dir eine Wohnung in der armen Hütte meiner Seele; nimm deinen Aufenthalt darin, und gründe ihn so fest, daß du niemals mehr von ihr weichest, oder vielmehr, daß ich durch eine neue Untreue dir niemals Anlass geben möge, diese Wohnung zu verlassen. Ich weiß, mein Gott, es ist deine Lust und Freude, bei Menschenkindern zu wohnen, und du entfernest dich nie von ihnen, es sei denn, sie selbst stoßen dich durch ihre Undankbarkeit von sich. Aber gleichwie ich selbst diese unglückliche Erfahrung an mir schon oft erlebt habe, so bin ich noch immer nicht außer der Gefahr, dich aufs Neue von mir zu stoßen. Ach! lass doch eine so gräuliche Lastertat und schreckliche Undankbarkeit auf dieser Erde nicht mehr geschehen, wegen welcher du einst dein kostbares Blut im Ölgarten und auf Golgatha am Kreuze vergossen hast. Lass nicht zu, daß ich dich aus meiner Seele wieder verdränge, nachdem du sie mit unbegreiflichen Schätzen deiner Gnade so sehr bereichert hast. — Aber, ich fürchte noch immer — meine Seele zittert, denn es kann noch geschehen! — Dieses Unglück, ach, es kann mir noch begegnen; darum, mein Heiland, verlange ich zu sterben, wenn es dir wohlgefällig ist, damit ich mit dir durch den Tod vereiniget, in der Ewigkeit in dir leben könne. Ja, mein Jesus, dies ist mein Verlangen, dies ist meine Hoffnung. Ich umarme dich, ich drücke dich an mein armseliges Herz. Gib, daß ich ohne Unterlass dich liebe; gib, daß ich von dir immer geliebt werde. Liebenswürdigster Erlöser, mit vollkommener Zuversicht auf deine Gnade sage ich es: ich werde dich immer lieben, und du wirst mir deine Gegenliebe nicht entziehen. Ich hoffe, oh Gott meiner Seele, daß wir einander ewig lieben werden. Armen.

Seufzer. Oh Jesus, ich begehre nichts anders,
als dich zu lieben und von dir geliebt zu werden.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der heiligsten Jungfrau

Wer sich bemüht,“ sagt Maria, „mir zu dienen, der wird nicht sündigen, sondern im Guten verharren. Und die, welche sich bestreben, daß auch andere mich erkennen und lieben, werden das ewige Leben davon tragen.“ Nimm dir darum vor, so oft und wo du immer kannst, von der Tugend, der Glorie und Verehrung Mariä zu reden.

Seufzer. Würdige mich, dich zu loben, oh heiligste Jungfrau!

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(*Tugendübung: Um die Gnade der letzten Wegzehrung und eines seligen Todes bitten; beten für die Sterbenden.)

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*Seufzer. Oh Jesus, Bräutigam meines Herzens, vereinige dich mit mir durch Gnade und Barmherzigkeit auf ewig. (Hosea 2, 19)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für alle Unschuldigen, daß sie nicht verführt werden. 1 »Vater unser« für alle Unzüchtigen. 1 »Vater unser« für die armen Seelen, die verführt worden sind. 1 Ave Maria.

 

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Dreizehnte Besuchung

(*Inhalt: Jesus wollte nicht nur des Tages, sondern auch des Nachts im Sakramente bei uns sein.)

Betrachtung. Meine Augen und mein Herz, sagt Gott, werden in diesem Hause sein Tag und Nacht. (3. Kön 9) Dieses herrliche Versprechen hast du, oh Jesus, erfüllt in dem hochwürdigsten Sakramente, in welchem du Tag und Nacht bei uns verbleibest. Mein Gott, es sollte dir ja genug gewesen sein, den Tag hindurch bei uns zu bleiben, da du Anbeter deiner Gegenwart hast, welche dir Gesellschaft leisten; warum aber willst du dich auch die ganze Nacht hier aufhalten, da man alle Kirchen zuschließt, da jeder Mann nach Hause geht und dich allein lässt? Doch ich verstehe die Ursache hiervon: die Liebe hat dich zu unserm Gefangenen gemacht, jene starke Liebe hat dich hier also gebunden, daß sie dir weder Tag noch Nacht von hier zu weichen gestattet. Ach, liebreichster Heiland, diese zärtliche Erfindung der Liebe sollte ja allein schon alle Menschen vermögen, vor diesem Sakramente so lange zu bleiben, bis sie mit Gewalt davon hinweggetrieben würden; und müssen sie hinweggehen, so sollten sie doch ihre Herzen an dem Fuße des Altars zurücklassen, und all’ ihre Liebe zu dir, oh Mensch gewordener Gott, der du allein und verschlossen hier im Tabernakel weilest, mit allsehendem Auge unser Elend zu schauen und demselben abzuhelfen, mit zärtlichem Herzen uns zu lieben, erwartend den kommenden Tag,

 an welchem deine geliebten Seelen dich wieder besuchen werden.

Gebet. Ja, mein Jesus, ich will deinen liebevollen Willen erfüllen: ich weihe dir meinen Willen samt allen seinen Neigungen, damit, wenn ich meine leibliche Gegenwart dir zu entziehen gezwungen bin, dieses Opfer allezeit hier bei dir verbleibe. Oh daß ich Tag und Nacht an dich dächte! — Unendliche Majestät Gottes! du hast dich uns in diesem Sakramente nicht allein darum geschenkt, um unter uns gegenwärtig zu sein, sondern vorzüglich, damit du dich deiner geliebten Seelen durch die heilige Kommunion mitteilest. Allein, oh großer Gott! wer wird sich erkühnen, mit deinem Fleische sich zu nähren? Und wer hingegen wird imstande sein, sich dir nicht deshalb zu nahen? Du verbirgst darum deine Majestät in der konsekrierten Hostie, damit du in uns eingehen und unsere Herzen besitzen mögest; du brennest gleichsam vor Begierde, von uns aufgenommen zu werden, und hast deine Freude, mit uns vereinigt zu sein. So komm denn, mein Jesus, komm, ich verlange dich zu empfangen, damit du der Gott meines Herzens und meines Willens seiest. Alles, was ich bin und habe, soll, oh mein geliebtester Erlöser, deiner Liebe geschenkt sein; Freude, Vergnügen, eigener Wille, — alles, alles sei dir aufgeopfert: — Oh Liebe, oh Gott der Liebe! herrsche und triumphiere vollkommen über mich; reiße nieder, schlachte, vernichte in mir alles, was mein und nicht dein ist! Gestatte nicht, meine Liebe, daß ich, nachdem ich dich empfangen habe und meine Seele von der Herrlichkeit deiner Gottheit erfüllt ist, mich hinfort an die Geschöpfe hänge. Dich liebe ich, mein Gott, dich liebe ich, und immer will ich dich lieben, und dich allein will ich lieben!

Seufzer. Ziehe mich zu dir, mein Gott, mit den Banden deiner Liebe.

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der allerseligsten Jungfrau

Der heilige Bernardus ermahnt uns: „Lasset uns Gnade suchen bei Gott und lasset sie uns durch die Fürbitte Marä suchen.“ — „Sie ist,“ sagt der heilige Petrus Damiani, „der Schatz der göttlichen Gnaden.“ Sie kann uns reich machen und sie will es, darum ladet sie uns selbst ein und rufet uns zu: Wer klein ist, der komme zu mir. (Sprichw. 9) Oh liebenswürdigste Frau, oh allerhöchste Frau, oh allerfreundlichste Frau! sieh an einen armen Sünder, der sich dir empfiehlt und auf dich vollkommen vertraut.

Seufzer. Unter deinen Schutz und Schirm fliehe ich,
oh heiligste Gottesgebärerin!

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8 - Hier klicken!)

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(*Tugendübung: Abends etwas länger beten und morgens ohne Zögern aufstehen; beten für die, welche die Nacht zu Beleidigungen Jesu missbrauchen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, meine Liebe, schönster unter den Menschenkindern, was hab’ ich im Himmel und was lieb’ ich auf Erden außer dir, du Gott meines Herzens, du mein Gott in Ewigkeit. (Ps 72, 25)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für die Kranken, daß sie aus Liebe zu Jesus leiden. 1 »Vater unser« für die Sünder, die mit uns in näherer Verbindung stehen. 1 »Vater unser« für die armen Seelen, die uns auf Erden viel Liebe erwiesen. 1 Ave Maria

 

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Vierzehnte Besuchung

(*Inhalt: Jesus findet bei uns im Sakramente eine Ruhestätte.)

Betrachtung. Dies ist meine Ruhestätte in Ewigkeit, hier will ich wohnen; denn ich habe sie auserwählt. (Ps 131, 14) So höre ich dich, mein liebenswürdigster Jesus, hier in diesem Tabernakel sprechen. Wenn du also den Altar, wo du im heiligsten Sakramente zugegen bist, zu deiner Wohnung unter uns auserkoren hast, wenn die Liebe, die du zu uns trägst, dich hier deine Ruhe finden lässt, so ist es ja auch billig, daß unsere Gemüter mit aller ihrer Liebe jederzeit bei dir wohnen und hier ihre Ruhe und Freude finden. Glückselig seid ihr, ihr liebenden Seelen, die ihr auf der ganzen Welt nirgends süßere Ruhe findet, als in der Gegenwart Jesu im hochwürdigsten Sakramente. Glückselig auch ich, wenn ich von nun an keine größere Freude fände, als immer bei dir zu sein, oder immer an dich zu denken, der du immer in dem heiligsten Sakramente gegenwärtig bist, und an mich denkest und an mein Heil.

Gebet. Ach mein Gott! warum habe ich so viele Jahre verloren, in denen ich dich nicht geliebt habe? Oh ihr unseligen Jahre! ich verwünsche euch! dich aber preise ich, oh unendliche Geduld meines Gottes! die mich so lange Zeit in meiner Undankbarkeit gegen deine Liebe ertragen hat. Wie undankbar ich auch sei, du wartest meiner. Warum dies, oh mein Gott! warum? — Damit ich endlich einmal, von deiner Liebe und Barmherzigkeit überwunden, mich ganz dir ergebe. Ach mein Gott! nicht länger mehr will ich mich dir widersetzen, nicht ferner so undankbar gegen dich sein. Billig ist’s, daß ich wenigstens die mir noch übrige, kurze oder lange Lebenszeit deinem Dienst widme. Ich hoffe von dir, oh Jesus! die nötige Hilfe, ganz dein eigen zu werden. Du hast mir ja so große Gunst erzeigt, da ich von dir floh und deine Liebe verachtete; um wie viel mehr kann ich jetzt hoffen, du werdest mir gnädig sein, da ich dich suche und über alles zu lieben begehre? Gib mir Gnade, dich, oh liebenswürdigster Gott! recht zu lieben. Ich liebe dich aus ganzem Herzen, ich liebe dich über alles, mehr als mich selbst, mehr als mein Leben! Es reuet mich, oh unendliche Güte! daß ich dich beleidigt habe. Verzeihe mir, und mit der Verzeihung schenke mir die Gnade, dich bis an das Ende meines Lebens und durch die ganze Ewigkeit zu lieben. Lass, oh allmächtiger Gott! der ganzen Welt dieses Wunder deiner Allmacht schauen, daß eine so undankbar Seele, wie die meinige, eine aus den dir in Liebe ergebensten Seelen geworden sei. Dieses wirke durch deine unendlichen Verdienste! Also verlange und seufze ich; also nehme ich mir vor zu tun mein ganzes Leben lang. Du, mein Jesus! der du dieses Verlangen in mir erweckest, gib mir auch Kraft!

Seufzer. Mein Jesus! ich danke dir,
 daß du mich bis jetzt erwartet hast.

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Begrüßung der allerseligsten Jungfrau

Oh seligste Jungfrau! wie sehr nimmst du dich des Heils der Sterblichen an! Alle verlangst du in dem ewigen Reiche zu sehen: keiner ist von deiner Fürsprache ausgeschlossen; allen wirst du alles erbitten, die sich gebührend zu dir wenden. — Sieh mich Armseligen, ich komme zu dir, deiner mütterliche Liebe empfehle ich mich, nach Gott setze ich mein Vertrauen auf dich; verschmähe mich nicht!

Seufzer. Oh Maria, du bist mein ganzes Vertrauen
nach Gott und die ganze Ursache meiner Hoffnung!

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(*Tugendübung: Sich aller unnützen Gedanken und Reden enthalten, und im Herzen Jesu ruhen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, mein Trost und meine Freude, führe mich in deine Zelle, und ich werde frohlocken und mich freuen in dir.

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für die schwer Versuchten. 1 »Vater unser« für die, welche auf dem Punkte stehen, wegen des Spottes der Welt, Jesus ungetreu zu werden. 1 »Vater unser« für die armen Seelen, die wegen Menschenfurcht im Fegfeuer leiden. 1 Ave Maria.

 

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Fünfzehnte Besuchung

(*Inhalt: Jesus im Sakramente ist ein Feuer, das die Herzen entzündet.)

Betrachtung. Ich bin gekommen, Feuer zu senden auf die Erde, und was will ich anders, als daß es brenne? (Lk 12) Der gottselige Pater Franziskus Olympius, ein Theatiner, sagt: keine Sache sei hier auf Erden, welche das Feuer der göttlichen Liebe in den menschlichen Herzen mehr entzünde, als das heiligste Sakrament des Altars. Darum hat sich Gott der heiligen Katharina von Siena in dem allerheiligsten Sakramente als ein glühender Ofen dargestellt, aus welchem die Flammen der göttlichen Liebe stromweis hervorbrachen, um sich über die Erde zu verbreiten; daher diese Heilige ganz in Staunen versank, daß die Menschen leben können, ohne in Liebe zu Gott zu entbrennen, in Erwägung der so großen Liebe Gottes gegen sie.

 

Gebet. Oh Jesus! lass mich vor Liebe für dich brennen! Gib, daß ich nichts anders denke, nichts suche, nichts verlange als dich; nach nichts anderm seufze, als nach dir allein. Wie glücklich wäre ich, wenn diese heiligen Flammen mich ganz umschlängen, und nach dem Maße der Abnahme meiner Lebenstage auch zugleich alle irdischen Neigungen meines Herzens mit ihrer Kraft glücklich verzehrten. — Oh Jesus, du unerschaffenes Wort Gottes! ich sehe dich aus Liebe zu mir ganz vernichtet, zerstört, geschlachtet auf dem Altare! Was kann mich noch aufhalten, mich dir, als einem freiwilligen Schlachtopfer der Liebe, auch als ein gegenseitiges Opfer darzustellen? — Ja, mein Gott und allerhöchster König, hier zu deinen Füßen lege ich meine Seele, meinen Willen, mich selbst und mein Leben zum Opfer nieder. Ewiger Vater, den ich hier zugleich in dem Sohne gegenwärtig anbete, sieh, ich vereinige diese meine armen Opfer mit dem unendlich kostbaren Opfer, welches mein Heiland Jesus, dein geliebter Sohn, am Kreuze dir einst entrichtet hat und noch täglich auf unseren Altären entrichtet. Mögen doch die unendlichen Verdienste dieses Jesus dich bewegen, dasselbe anzunehmen; mögen die Wundmale seiner Hände und Füße, möge das mit Dornen gekrönte und durchbohrte Haupt, möge seine geöffnete Seite dein zärtliches Vaterherz rühren, um mir die Gnade zukommen zu lassen, das jetzt verbrachte Opfer alle Tage meines Lebens zu wiederholen, und endlich in der allervollkommensten Aufopferung meiner selbst, für deine Ehre zu sterben. Sehnlich wünsche ich die so vielen heiligen Blutzeugen erteilte Gnade, mein Blut um deiner Liebe willen vergießen zu können; bin ich aber einer so großen Gnade nicht würdig, so verleihe mir wenigstens, daß ich samt meinem Willen mein ganzes Leben deiner göttlichen Verordnung unterwerfe, und mit bereitwilligem Herzen jene Art des Todes umfange, welche du über mich verhängen wirst. Ja, oh Herr, diese Gnade verlange ich! ich verlange zu sterben, mit der Meinung, dich zu ehren und dir wohlgefällig zu sein. In deine Hände übergebe ich mein Leben und meinen Tod; zufrieden von welcher Art er immer sei, und zu welcher Stunde er über mich komme.

Seufzer. Mein Jesus, ich will sterben, um dir wohlgefällig zu sein.

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Begrüßung der heiligsten Jungfrau

Gestatte mir, oh süßeste Jungfrau! daß ich mit dem heiligen Bernardus dich abermals „die Ursache meiner Hoffnung“ nenne; und mit dem heiligen Johannes von Damaskus sage, daß ich meine ganze Hoffnung nach Gott auf dich gesetzt habe. Du hast mir Verzeihung meiner Sünden, die endliche Beharrlichkeit und die baldige Befreiung von den Peinen des Fegfeuers zu erhalten. Diejenigen, welche selig werden, werden selig durch deine Fürbitte. So stehet es denn bei dir, mir die Seligkeit zu erlangen. „Selig wird, den du selig sehen willst.“ (St. Bonaventura) Ich bitte dich, habe nur den Willen, mich selig zu machen, so werde ich gewiss selig werden. Du erhörest aber alle, welche dich ernstlich anrufen; siehe, ich rufe dich an von ganzem Herzen, und sage:

Seufzer. Oh Heil aller derer, die dich anrufen, mache mich selig!

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(*Tugendübung: Seinen Lieblingsneigungen und Beschäftigungen entsagen; alle Liebe des Herzens Jesu zuwenden; oft Liebesseufzer, und alles Jesus zuliebe verrichten.)

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*Seufzer. Oh Jesus, guter Hirt, der du dein Leben für deine Schafe hingegeben hast: um deines Namens willen wirst du mich führen und ernähren. (Ps 30, 4)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für unsere Feinde. 1 »Vater unser« für die durch falsche Lehren in Irrtum Geführten. 1 »Vater unser« für unsere Wohltäter im Fegfeuer. 1 Ave Maria.

 

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Sechzehnte Besuchung

(*Inhalt: Jesus im Sakramente ist Balsam für alle Bedrängten.)

Betrachtung. O wenn doch die Menschen, um Hilfe in ihren Nöten zu finden, zu dem hochwürdigsten Sakramente ihre Zuflucht nähmen; wahrlich sie würden nicht so armselig sein, als sie es sind. Der Prophet Jeremias klagt: Ist wohl kein Balsam mehr in Galaad, oder kein Arzt daselbst? (Kap 8) Galaad, ein Berg in Arabien, reich und berühmt wegen seiner edlen Gewürze, ist, wie Beda bemerkt, ein Bild Jesu Christi, der in dem hochwürdigsten Sakramente Mittel wider alle unsere Übel bereithält. Es dünkt mich, als rufe unser Erlöser uns zu: Warum beklaget ihr euch über eure Armseligkeiten, o Adamskinder! da ihr in diesem Sakramente den Arzt und die Arznei gegen alle eure Übel besitzt?

 

Gebet. Kommet alle zu mir, und ich will euch erquicken. Mt 11 So will ich denn zu dir, mein liebreichster Heiland! mit den Schwestern des Lazarus sagen: Siehe, den du liebst, der ist krank. Ich bin jener Elende, oh Herr! den du lieb hast, dessen Seele durch die begangenen Sünden so sehr verwundet ist. Oh göttlicher Arzt! ich komme zu dir, daß du mich heilest. Du kannst mich heilen, wenn du willst: Heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesündiget.

Ziehe mich ganz zu dir, oh süßester Jesus! mit den sanften Banden deiner Liebe. Ich will lieber mit dir verbunden sein, als Herr der ganzen Welt werden. Ich verlange auf Erden nichts, als dich zu lieben. Gar wenig habe ich, das ich dir geben kann; könnte ich aber alle Reiche der Welt bekommen, so möchte ich sie nur darum annehmen, damit ich sie alle aus Liebe zu dir hingeben könnte. Ich opfere dir demnach auf, was ich habe; ich entsage allen meinen Verwandten, Bequemlichkeiten, Freuden, ja auch den geistlichen Tröstungen; ich entsage meiner Freiheit und meinem Willen. Dir will ich alle meine Liebe schenken. Ich liebe dich, oh unendliche Gütigkeit! ich liebe dich mehr, als mich selbst, und hoffe dich zu lieben durch die ganze Ewigkeit.

Seufzer. Mein Jesus, dir schenke ich mich, nimm mich an!

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Begrüßung der Mutter Gottes

Oh barmherzige Mutter! reumütige und sich zu bessern fest entschlossene Sünder dürfen vor dich kommen, ihre Wunden rühren dich; je größer und vielfältiger sie sind, desto mehr verlangst du, daß sie geheilet werden; wenn nur der Kranke selbst auch die gehörigen Mittel suchet, so unterstützest du sein Bemühen. Ach! ich bin ganz verwundet, ich selbst habe mich verwundet, aber es reuet mich meine Torheit; so unsinnig werde ich nicht mehr sein, mich selbst zu hassen. Zu dir nehme ich meine Zuflucht, oh Heil der Kranken! hilf mir bitten, daß ich geheilet werde; bei Jesus, dem Arzte der Seelen, halte an um meine Genesung!

Seufzer. Oh Maria, trage Sorge für mich Armseligen.

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(*Tugendübung: Jesus oft seine Schwachheit, Sündhaftigkeit und Armseligkeit bekennen; vor ihm sich deshalb tief verdemütigen und Misstrauen auf sich selbst, und alles Vertrauen auf ihn setzen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, lebendiges Brot, das vom Himmel gekommen und der Welt das Leben gibt: du bist es allein, der du mein Verlangen mit Gütern erfüllst. (Ps 102, 5)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um die Gnade, oft und würdig zu kommunizieren. 1 »Vater unser« für die unwürdigen Kommunikanten. 1 »Vater unser« für die Seelen aus der Bruderschaft der ewigen Anbetung des heiligen Sakraments. 1 Ave Maria.

 

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Siebenzehnte Besuchung

(*Inhalt: Lasst uns Jesus im Sakramente gerne besuchen, wie Pater Salesius, der mit großer Freude und bei jeder Gelegenheit ihn besuchte.)

Betrachtung. Herr, hier ist gut wohnen. (Mt 13) Liebende Seelen haben an nichts größere Freude, als an der Gegenwart der geliebten Personen. Wenn wir denn Jesus wahrhaft lieben, so lasset uns seine Gegenwart lieben und suchen. Jesus im hochwürdigsten Sakramente sieht und hört uns, und wir wollen kein Wort mit ihm reden? Lasset uns Freude haben an seiner Gesellschaft; erfreuen wir uns wegen seiner Glorie und wegen der Liebe, welche so viele treue Seelen zu diesem göttlichen Geheimnisse tragen; lasset uns inniglich wünschen, daß alle Menschen Jesus im hochwürdigsten Sakramente lieben und ihm ihre Herzen darbringen möchten. Bringen wenigstens wir ihm alle unsere Liebe dar; Jesus sei unsere einzige Liebe, unser ganzes Verlangen. — Pater Salesius, aus der Gesellschaft Jesu, empfand den süßesten Trost, wenn er auch nur von dem heiligsten Altarsgeheimnisse reden hörte; wie oft er es auch besuchte, nie war es seiner Liebe oft genug. Wenn er an die Hauspforte berufen wurde, wenn er in sein Zimmer zurückkehrte, wenn er durch das Haus ging, allezeit suchte er mit dieser Gelegenheit seinem geliebtesten Heilande einen neuen Besuch abzustatten, so daß man beobachtete, daß kaum eine Stunde des Tages verging, in welcher er nicht das hochwürdige Gut begrüßt hätte. Und er hat endlich verdient, durch die Hände der Ketzer zu sterben, eben als er die Wahrheit dieses Sakramentes verteidigte.

 

Gebet. Oh könnte auch ich so glücklich sein, zum Zeugnis der Wahrheit deiner wesentlichen Gegenwart, anbetungswürdigster Jesus in diesen sakramentalischen Gestalten! mein Leben aufzuopfern und mein Blut zu vergießen! denn durch dieses und in diesem Sakramente hast du uns die Zärtlichkeit deiner Liebe zu erkennen gegeben. In deiner Menschwerdung sehen wir zwar mit Erstaunen das grenzenlose Mitleiden und Erbarmen deines Herzens mit dem elenden Zustande unserer Seelen, worin uns die unglückliche Sünde auf ewig gestürzt hatte, und im Staube unserer Unwürdigkeit beten wir da die Erniedrigung und Verdemütigung eines Gottes an, der seine unbegreifliche Herrlichkeit mit der Gestalt eines Knechtes bedecken wollte; in der Mühseligkeit und Armut, in den Arbeiten und Drangsalen deines dreiundreißigjährigen Lebens, in deinem Leiden und gewalttätigen Tode erkennen wir zwar deinen beispiellosen Gehorsam gegen deinen himmlischen Vater; mit Dankbarkeit beten wir das kostbare Versöhnungsopfer an, das du durch dich selbst der von uns beleidigten Gerechtigkeit dargebracht hast, und für uns Gnade und Verzeihung erworben hast. — Aber in der Einsetzung dieses allerheiligsten Sakramentes erkennen wir nicht nur das Übermaß deiner Liebe zu uns, sondern auch dein unermessliches Verlangen, unsere Herzen zu gewinnen, und von uns einzig über alles und ewig geliebt zu werden. Mit einem einzigen Blicke übersehen wir in diesem Sakramente, wie in einem Spiegel, auf einmal die vorzüglichsten Geheimnisse deines Lebens; deine Erniedrigung — in der Annahme der geringen Gestalten des Brotes, wie bei der Menschwerdung; — deine Misshandlungen und Verspottungen, — in den Entheiligungen dieses anbetungswürdigsten Fronleichnams, durch die unwürdige Genießung desselben und durch das gottlose Betragen der Sünder in deinen Tempeln vor deiner Gegenwart; — deine Kreuzigung, in der täglichen Erneuerung deiner Opferung in der heiligen Messe zur Bezahlung unserer Schulden und Erwerbung neuer Gnaden für uns; endlich auch dein Begräbnis, in dem würdigen Genusse deines allerheiligsten Fleisches und Blutes. Alles, was wir in diesem Sakramente dich wirken sehen, sind Wunder der Allmacht, Wunder der Barmherzigkeit, Wunder der Liebe! Oh gütigster Jesus! so lasse doch unter so vielen Wundern, die du in diesem Geheimnisse der Liebe wirkest, auch noch dieses einzige Wunder der Gnade Platz finden, daß du mich ganz an dich ziehest. Du verlangst es ja selbst, und du verdienst es auch. Gib genug Stärke, um dich vollkommen zu lieben. Die Güter dieser Erde gib, wem du immer sie geben willst! ich tue vollkommen Verzicht darauf; und verlange sonst nichts, werde auch in Zukunft nichts anders verlangen, als deine Liebe zu besitzen. Ich liebe dich, oh Jesus! gib, daß ich dich immer Liebe, dies Einzige ist mein Begehren.

Seufzer. Oh Jesus, mein Heiland, wann werde ich
dich einmal in Wahrheit lieben?

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Begrüßung der allerseligsten Jungfrau

Meine süßeste Königin! wie sehr gefällt mir jener schöne Name, mit welchem dich deine Verehrer begrüßen: Du liebliche Mutter! Ja freilich, meine Königin! bist du überaus lieblich; deine Schönheit hat selbst deinen Gott zur Liebe gegen dich bewogen. Wohl und recht grüßet dich und schreibt von dir der heilige Bonaventura: „Oh süße, oh gütige, oh überaus liebliche Jungfrau Maria! man kann dich nicht nennen, daß nicht das Herz entzündet, man kann dich nicht nennen hören, daß es nicht erfreuet werde.“ Billig ist es denn, oh lieblichste Mutter! daß auch ich dich liebe. Ich verlange nun auf Erden, und dann in dem Himmel in der Liebe zu dir der erste nach Gott zu sein. Nimm denn, meine Königin! dieses mein Verlangen an, und zum Zeichen, daß du es angenommen hast, erhalte mir von Gott jene Liebe, um die ich dich bitte; denn überaus wohlgefällig ist ja Gott die Liebe, welche man zu dir trägt.

Seufzer. Meine lieblichste Mutter, ich liebe dich mit großer Liebe!

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(*Tugendübung: Oft den Glauben erwecken, und beten usw., daß der Glaube lebendiger und immer mehr verbreitet werde.)

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*Seufzer. Oh Jesus, du Lehrer, von Gott uns geschickt, lehre mich gut sein, Zucht und Erkenntnis; denn deinen Geboten glaube ich. (Ps 118, 66.)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für unsere Untergebenen. 1 »Vater unser« für die Ungläubigen und Ketzer. 1 »Vater unser« für die Seelen, die einst unserer Sorgfalt anvertraut waren. 1 Ave Maria.

 

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Achtzehnte Besuchung

(*Inhalt: Jesus, einst Richter, ist hier auf dem Throne der Liebe. Welche Undankbarkeit, ihn nicht besuchen, da er sich zu uns herabgelassen hat.)

Betrachtung. Im Tale Josaphat wird einst Jesus als Richter auf dem Throne der Herrlichkeit erscheinen; jetzt ist er im hochwürdigsten Sakramente auf dem Throne seiner Liebe. Wenn ein König, um einem armen Hirten seine Liebe zu beweisen, die er zu ihm trägt, sich würdigte, mit ihm in seiner niedern Hütte zu wohnen; welch’ eine Undankbarkeit würde es sein, wenn der Hirt diesen gütigen König nicht fleißig besuchte, da er doch weiß, wie sehr der König wünscht, ihn zu sehen, und daß er, um ihn oft sehen zu können, sich zu ihm begeben hat.

 

Gebet. Ach, mein Jesus, um meiner Liebe willen bist du, ewiger König der Herrlichkeit, vom Himmel herabgekommen, und wohnst hier in dem allerheiligsten Altarssakramente unter den Menschenkindern. Ach, könnte ich doch Tag und Nacht hier in deiner Gegenwart zubringen; wenn die Engel nicht ermüden, unaufhörlich dich in diesem Sakramente zu umgeben, und vor Erstaunen über deine Liebe gegen uns sich nicht erholen können: was ist billiger, was ist gerechter, als daß ich mich bestrebe, vor dir hier öfters zu erscheinen, dich öfters hier zu besuchen, deine Güte zu bewundern und deine Liebe zu preisen, indem du nur um meinetwillen in diesem Tabernakel wohnst. „Ich will dich in deinem heiligen Tempel anbeten und deinen Namen wegen deiner Barmherzigkeit und wegen deiner Wahrheit preisen.“ (Ps 137, 1-2)

Oh du unter Brotsgestalten verborgener Gott, oh du kostbares Engelbrot, oh göttliche Speise, ich bete dich an, ich liebe dich von ganzem Herzen! Aber bei alledem kann diese Liebe weder dich noch mich vollkommen zufrieden stellen. Denn, wenn ich dich schon liebe, so ist meine Liebe zu dir doch noch immer zu sehr eingeschränkt, zu schwach. Du allein kannst es machen, daß ich dich, die unvergleichliche Schönheit und unermessliche Güte, die ich liebe, vollkommen erkenne. Bewirke, daß alle irdischen Neigungen mein Herz räumen und deiner göttlichen Liebe allein Platz darin lassen. Du steigst täglich vom Himmel auf die Altäre herab, um mich mit Liebe zu dir zu entzünden und dich mit mir ganz zu vereinigen; wie könnte ich demnach an etwas anderes denken, als wie ich dich immer mehr lieben, dich würdig anbeten, die Freude und das Wohlgefallen deines göttlichen Herzens vergrößern möge. Nun so liebe ich dich denn, gütigster Jesus, ich liebe dich aus ganzer Seele und mit allen möglichen Neigungen meines Herzens. Ist es dir wohlgefällig, mir diese Liebe zu vergelten, — denn ich weiß, daß deine Güte nichts unvergolten lässt, — so gib meinem Herzen mehr Liebe, und mehr Feuer meinen Anmutungen, damit ich mehr lieben und dir wohlgefälliger dienen könne.

Seufzer. Oh Jesus, meine Liebe, gib mir größere Liebe!

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Begrüßung der heiligsten Jungfrau

Gleichwie jene armen Kranken, welche, wegen ihrer ekelhaften Übel von jedermann verabscheuet, ihren Aufenthalt allein in öffentlichen Spitälern finden: also sind auch die armseligsten Sünder, obschon von allen, doch nicht von der Barmherzigkeit Mariä verlassen, welche Gott der Welt gegeben hat: „dass sie ein öffentliches, allgemeines Spital der Sünder sei,“ wie der heilige Basilius sagt. Wenn ich zu dir, oh Mutter der Barmherzigkeit! meine Zuflucht nehme, so kann ich versichert sein, du werdest mich nicht wegen meiner Sünden verstoßen; ja, je armseliger mein Zustand ist, desto mehr Recht habe ich, in deinen Schutz aufgenommen zu werden, weil du von Gott zu einer Zuflucht der Sünder gesetzt worden bist. Deswegen komme ich zu dir, Maria! und verberge mich unter deinem Schutzmantel. Du bist die Zuflucht der Sünder und darum auch die Hoffnung meines Heiles; wenn du mich verstoßest, wo werde ich mich hinwenden?

Seufzer. Oh Maria, meine Zuflucht! erhalte mir die Seligkeit.

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(*Tugendübung: Jesus als Richter fürchten, und daher über alle Gedanken, Worte und Werke sorgfältig wachen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, unser Führer und Leiter, führe mich auf den Pfad deiner Gebote, denn ich verlange darnach. (Ps 118, 35)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um den Schutz der Engel. 1 »Vater unser« für die Sterbenden. 1 »Vater unser« für die zuletzt ins Fegfeuer gekommen Seelen. 1 Ave Maria

 

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Neunzehnte Besuchung

(*Inhalt: Jesus, der treueste Freund, will uns in diesem Jammertal mit seiner wesentlichen Gegenwart trösten und beistehen.)

Betrachtung. Jedes Herz freut sich an der Gegenwart eines aufrichtigen Freundes; und uns sollte es nicht tröstlich sein, daß wir in diesem Tal der Zähren den allergetreuesten Freund aus allen immer bei uns haben; ihn, der uns alles Gute erzeigen kann; der uns mit solcher Innigkeit liebt, und der darum beständig unter uns gegenwärtig ist? Sehet, wir können mit Jesus in dem heiligsten Sakramente nach unserem Belieben reden; wir können ihm unser Herz eröffnen, ihm unsere Nöte vortragen, ihn um seine Gnaden bitten; mit einem Worte, wir können hier mit dem König des Himmels und der Erde in aller Vertraulichkeit umgehen, und ohne daß wir aus Ehrfurcht zaghaft werden dürfen. Überaus glückselig war Josef zu preisen, da Gott mit seiner Gnade und Hilfe zu ihm in die Zisterne und in den Kerker stieg, um ihn zu trösten; aber weit größer ist unsere Glückseligkeit, weil wir in diesem Jammertale unseren Mensch gewordenen Gott immer bei uns haben, und er uns alle Tage unseres Lebens mit seiner wesentlichen Gegenwart so liebreich und mitleidig beistehet.

 

Gebet. Oh gütigster Gott, oh unbegreifliche Liebe! du bist so gütig gegen uns, du erniedrigst dich so sehr, dass du sogar den Himmel verlässest und auf unsere Altäre herabsteigst, um mit uns einen vertraulichen Umgang zu pflegen und immer persönlich nahe bei uns zu sein. So will denn auch ich von nun an deinen heiligsten Absichten zu entsprechen mich befleißen. Ich will mich künftig öfter bei dir einfinden; ich will mich nach allen Kräften bemühen, deine Gegenwart zu genießen, so oft es mir nur immer möglich sein wird; jener entzückenden Gegenwart, welche die Fülle der Glückseligkeit der Auserwählten im Himmel ausmacht. Oh könnte ich alle Augenblicke meines Lebens in deiner Anbetung zubringen! Weil aber die Hinfälligkeit meiner Kräfte es nicht zulässt, daß ich dich unaufhörlich ehre und dir mündlich die Beteuerung meiner Liebe erneuere, so wecke du, oh Gott meines Herzens, meine Seele, so oft sie durch Trägheit, durch Lauigkeit oder durch weltliche Geschäfte verleitet, dich zu besuchen unterlassen sollte. Gib, daß ich in der genauen Befolgung der Pflichten meines Standes, meines Amtes und meines Berufes deiner Majestät eine immerwährende Anbetung leiste, und auch durch die Erfüllung der allen Menschen gemeinen und sonst gleichgültigen Handlungen, dir wohlgefällig diene. Entzünde in mir das Verlangen, allezeit nahe bei dir im hochwürdigsten Sakrament zu sein, und leite mein Gedächtnis, daß es sich auch dann mit deiner Gegenwart beschäftige, wenn der Verstand und die Glieder des Leibes den Berufs- und Standesgeschäften obliegen. Ach, liebevoller Jesus, hätte ich dich allezeit geliebt, hätte ich jederzeit, auch in meinen Arbeiten, nur dein Wohlgefallen gesucht, wie vieles hätte ich bis jetzt gewinnen können: wie vieles für den Leib, wie vieles für die Seele, wie vieles für die Ewigkeit! Ich tröste mich damit, daß mir durch deine Gnade noch Zeit übrig sein wird, die Nachlässigkeit zu ersetzen. Ich will alles ersetzen, ich will dich wahrhaft lieben, dich, mein allerhöchstes Gut, mein kostbarster Reichtum und mein alles!

Seufzer. Mein Gott, hilf, daß ich dich liebe.

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Begrüßung der heiligsten Jungfrau

Der andächtige Bernadin von Bustis redet den Sünder mit diesen Worten an: „Sünder! wer du immer seiest, habe kein Misstrauen, sondern fliehe mit aller Zuversicht, daß sie dir helfen wird, zu dieser Frau; du wirst ihre Hände alle Zeit voll der Gnade und Barmherzigkeit finden. Und wisse,“ setzt er hinzu, „dass diese barmherzige Königin mehr verlangt, dir Gutes zu tun, als du begehrst, von ihr zu erhalten.“

Oh göttliche Mutter! ich sage Gott Dank für die Gnade, die er mir gegeben hat, dich zu erkennen. Oh mich Unglückseligen, wenn ich dich nicht erkennte, oder jemals deiner vergäße, gewiss, es würde dann schlimm mit meinem Heile stehen. Doch nein, meine liebste Mutter! ich lobe und benedeie dich; ich setze mein ganzes Vertrauen auf dich, und in deine Hände lege ich meine Seele und meine ewige Seligkeit!

Seufzer. Oh Maria! glückselig ist derjenige,
welcher dich erkennt und auf dich vertraut.

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(*Tugendübung: Aus Liebe zu Jesus ein Werk der Nächstenliebe verrichten; den Nächsten trösten; auf irgendeine Weise ihm beispringen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, Licht der Welt, sende dein Licht und deine Wahrheit, sie werden mich leiten und führen auf deinen heiligen Berg und in deine Hütten. (Ps 43, 3)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für den Papst, Bischof, die Geistlichkeit, das Seminar, für die Missionare. 1 »Vater unser« für alle, die der Ausbreitung des Guten entgegen sind. 1 »Vater unser« für die eines plötzlichen Todes ohne den Empfang der heiligen Sakramente Gestorbenen. 1 Ave Maria.

 

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Zwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Jesus ist ein Brunnen zur Abwaschung unserer Sünden. Gehen wir oft zu ihm, wie Maria Deaz und Franziskus a Jesu.)

Betrachtung. Zur selbigen Zeit wird das Haus Davids und die, welche zu Jerusalem wohnen, einen offenen Brunnen zur Abwaschung der Sünden haben. Zach 13, 1. Jesus im allerheiligsten Sakramente ist dieser von dem Propheten verkündigte Brunnen, welcher jedermann offen steht, in welchem wir, so oft wir wollen, unsere Seele reinwaschen können von den Flecken der Sünden, die sie täglich verunreinigen. Begeht jemand einen kleinen Fehler, — kann es wohl ein lieblicheres Mittel, sich davon zu reinigen, geben, als mit reumütigem Herzen alsogleich zu dem hochheiligen Sakramente zu fliehen?

Oh wer allezeit hier bei dir sein könnte, wie deine getreue Dienerin Maria Dias, welche zu einer Zeit mit der heiligen Theresia lebte, und von dem Bischofe von Abula Erlaubnis hatte, in dem Oratorium einer Kirche zu wohnen, wo sie gleichsam unablässig vor dem heiligen Sakramente verharrte, welches sie — jedoch mit aller Ehrerbietung — ihren Nachbar zu nennen pflegte. Sie verließ diese ihre Wohnung nur, wenn sie die heiligen Sakramente empfing. Wenn der ehrwürdige Franziskus a Jesu, Barfüßer-Carmelit, vor einer Kirche, in welcher das hochwürdigste Gut aufbehalten wurde, vorbeiging, konnte er sich nicht enthalten, in dieselbe einzutreten und Christus in dem Altarssakramente zu besuchen; und er sagte: es sei ja unanständig, vor der Wohnung eines vertrauten Freundes vorüberzugehen, ohne bei ihm einzutreten und ihn wenigstens zu grüßen und ein paar Worte mit ihm zu reden. Er ließ sich aber mit ein paar Worten nicht begnügen, sondern blieb daselbst bei seinem Gott, solange es ihm gestattet war.

 

Gebet. Oh du mein einziges und unendliches Gut! Ich erkenne, daß du dieses Sakrament darum eingesetzt hast und deswegen auf dem Altare zugegen bist, damit du von den Menschen geliebt und angebetet werdest; du hast auch mir ein Herz gegeben, das fähig ist, dich recht sehr zu lieben. Und warum liebe ich dich nicht, oder warum liebe ich dich so wenig? Nein, es ist doch nicht billig, daß eine so liebenswürdige Güte, wie du bist, so wenig geliebt werde. Wenigstens die Liebe, womit du mich liebst, fordert eine andere Gegenliebe von mir. Du bist ein Gott von unendlicher Größe und Herrlichkeit; ich aber ein elender Erdwurm. — Was kann ich tun, um deine Liebe zu vergelten? Wenn ich auch aus Liebe zu dir stürbe, was würde es denn Großes sein, da du zuvor dein Leben für mich gegeben, auch meinetwegen in diesem hochheiligen Sakramente hast verbleiben wollen, und dich täglich auf dem Altare als ein unblutiges Opfer für mich deinem himmlischen Vater darstellest. Du bist einer unendliche Liebe würdig. Verleihe mir die Gnade, dich zu lieben und alles das zu vollziehen, was dir wohlgefällig ist und was du von mir begehrest.

Seufzer. Mein Geliebter ist in mir und ich in ihm.

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Begrüßung der seligsten Jungfrau

Meine süßeste, mildeste, liebreichste Königin! oh welche große Zuversicht gibt mir der heilige Bernardus, wenn ich mich zu dir Wende, da er sagt: Du siehst nicht an die Verdienste derer, die Hilfe bei deiner Güte suchen, sondern du zeigest dich bereit, jedem zu helfen. Wenn ich denn bittend zu dir komme, oh holdseligste Königin! So hörest du mich an; vernimm denn, was ich demütigst von dir begehre.

Ich bin ein armer Sünder, welcher vielmal die Hölle verdient hat. Ich bin entschlossen, mein Leben zu ändern und meinen Gott zu lieben, den ich bisher erzürnt habe; ich bitte dich, stehe mir bei! Ich übergebe und unterwerfe mich Armseligen dir als einen Sklaven; errette nun denjenigen, der jetzt nicht mehr sein, sondern dein eigen ist. Oh meine Königin! hast du meine Bitte angehört? Ich hoffe, du habest mich angehört, und zugleich erhört!

Seufzer. Oh Maria, dein bin ich, mache mich selig!

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(*Tugendübung: Jeden Fehler gleich bereuen, und sich eine kleine Buße dafür auflegen, etwa einen Seufzer der Reue verrichten.)

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*Seufzer. Oh Jesus, unser Fürsprecher beim Vater, sei die Versöhnung nicht nur für meine Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt. (1. Joh 2, 1)

Christliches Almosen. 1 »Vater unser« für alle Verehrer Mariä. 1 »Vater unser« für alle, welche die Verehrung Mariä zu hindern suchen. 1 »Vater unser« für alle armen Seelen im Fegfeuer, die Maria fleißig verehrt haben. 1 Ave Maria.

 

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Einundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Wie Adler eilen vom Irdischen losgeschälte Seelen zum lieben Heiland im Sakramente, nach dem Beispiele des Pater B. Alvarez.)

Betrachtung. Wo immer ein Leib sein wird, da versammeln sich auch die Adler. Lk 17, 37. Die meisten heiligen Väter verstehen unter diesem Leib den Leib Jesu Christi, und unter den Adlern die von dem Irdischen abgesonderten Seelen, welche sich gleich den Adlern über die Erde erheben und gegen den Himmel schwingen, wo sie mit ihren Gedanken und Seufzern stets wohnen. Auf Erden aber finden diese Adler dort ihr Paradies, wo sie Jesus im hochwürdigsten Sakramente finden, und es scheint, daß ihnen der Aufenthalt bei ihm nie oft und nie lange genug sei.

Darum haben die Heiligen in diesem Tale das Zähren immer wie dürstende Hirsche nach diesem Himmelsbrunnen getrachtet. — Pater Balthasar Alvarez aus der Gesellschaft Jesu pflegte in jedem Anliegen, worin er sich befand, seine Augen oft gegen jenen Ort zu wenden, wo, wie er wusste, das heiligste Sakrament aufbehalten wurde. Nicht nur mehrmals des Tages besuchte er es, sondern brachte auch ganze Nächte vor demselben zu. Er konnte sich das Weinens nicht enthalten, wenn er sah, wie die Paläste der Fürsten dieser Welt voll waren von Leuten, um einem Menschen aufzuwarten, von dem sie ein elendes Glück hofften, und wie hingegen so verlassen stehen die Kirchen, in welchen der König des Himmels und der Erde, gleich als auf einem Throne der Liebe unter uns wohnt, reich an unschätzbaren ewigen Gütern. Er sprach: überaus groß sei das Glück der Klosterleute, daß sie in ihrem eigenen Hause, und so oft sie wollen, bei Tag und bei Nacht ihren Herrn im Sakramente besuchen können, was Weltlichen nicht gestattet ist.

 

Gebet. Großer Gott, du siehst die Undankbarkeit meines Herzens gegen deine Liebe; du bist bei alledem noch so gütig, achtest nicht meiner Gleichgültigkeit, sonder mit desto größere Liebe rufest du und ladest mich ein, zu dir zu kommen. Sollte so ein liebenswürdiges, wahrhaft mehr als väterliches Betragen, mich, als deinen verlorenen Sohn, nicht mächtig aufmuntern, um alles Misstrauen, alle Kleinmütigkeit in mir zu vertilgen, die das Bewusstsein meines Elendes und meiner Untreue gegen dich in mir erregt. Ja, mein Vater! ich kehre wieder zurück, ich komme wieder zu deinen väterlichen Umarmungen; aber schaffe du mich ganz um. Der Allmacht deiner Gnade kommt es zu, die ursprüngliche Schönheit meiner Seele wiederzugeben und die ekelhafte verdorbene Gestalt meines innerlichen Wesens umzuändern. Trockene aus in mir alle Quellen unordentlicher Liebe, die sich nicht nach dir hin ergießen; vertilge in mir alle Neigungen und Begierden, die dich nicht zum Ziele haben; alles Verlangen, welches dir nicht gefällt; alle Gedanken, die nicht auf dich gerichtet sind; denn ich verlange, ich begehre, ich wünsche und will mit allem Ernste nur dir einzig und allein wohlgefällig leben. Du allein verdienst der Gegenstand aller meiner Liebe zu sein; dich allein will ich von ganzem Herzen lieben. Verschaffe, mein Gott und mein alles, das kein Geschöpf an mir und ich an keinem Geschöpfe mehr Anteil habe, und knüpfe mich dergestalt an dich, daß ich nicht mehr fähig bin, mich von dir zu trennen, weder in diesem, noch in dem zukünftigen Leben.

Seufzer. Oh gütigster Jesus, lass mich von dir nie getrennt werden.

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Dionysos, der Cartäuser, nennt Maria „die Fürsprecherin aller Sünder, welche zu ihr fliehen.“ Weil du denn, oh göttliche Mutter! das Amt hast, die Sache der größten Verbrecher zu übernehmen, welche zu dir sich flüchten; so siehe mich heute zu deinen Füßen. Zu dir fliehe ich, und rufe mit dem heiligen Thomas von Villanova: „Wohlan, unsere Fürsprecherin! vertritt dein Amt, und nimm dich meines Handels an.“ Wahr ist es, daß ich vor meinem Herrn überaus schuldig bin, da ich ihn nach so vielen Wohltaten und Gnaden, die ich von ihm empfing, so sehr beleidigt habe; dieses Unheil ist nun aber schon geschehen; nicht anders, als mit bitterer Reue kann ich es widerrufen. Du kannst mir helfen, meine Fürsprecherin! es ist genug, wenn du zu deinem Sohne sagst, daß du mich beschützen willst; er wird mir alsdann verzeihen, und ich werde selig werden.

Seufzer. Oh meine herzlich geliebte Mutter,
an dir ist es, mich selig zu machen.

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(*Tugendübung: Sich in der Tugend üben, die uns am meisten fehlt, z.B. Demut, Geduld, Sanftmut, Abtötung oder Nächstenliebe usw.)

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*Seufzer. Oh Jesus, unser Mittler, versöhne uns mit dem Vater; denn der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen bist du, Jesus Christus.

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für alle Kinder, die in Gefahr sind, ohne Taufe zu sterben. 1 »Vater unser« für alle vermessentlichen Sünder. 1 »Vater unser« für die Seele, die der Erlösung am nächsten ist. 1 Ave Maria.

 

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Zweiundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Wie die Braut im Hohenlied nach dem Geliebten, so seufzet die liebende Seele nach Jesus.)

Betrachtung. Die Braut im Hohenlied suchte unaufhörlich ihren Geliebten. Da sie ihn nicht finden konnte, fragte sie alle Geschöpfe: habet ihr ihn nicht gesehen, den meine Seele liebt? (Könige 3) Damals war Jesus noch nicht auf Erden. Wenn indessen heutzutage eine liebende Seele Jesus sucht, so findet sie ihn jederzeit in dem heiligsten Sakramente. Der berühmte Avila pflegte zu sagen: Unter allen Heiligtümern wüsste er kein größeres, kein kostbareres zu finden, noch sich ein angenehmeres zu denken, als eine Kirche, in welcher das hochwürdige Gut aufbewahrt wird.

 

Gebet. Oh unendliche Liebe meines Gottes, die du einer unbegrenzten Gegenliebe würdig bist. Oh Jesus, du unerschaffenes Wort des ewigen Vaters, wie konntest du dich soweit herablassen, so sehr erniedrigen, daß du die so geringe Gestalt des Brotes angenommen, um dich mit uns unterhalten und vereinigen zu können? Oh Mensch gewordener Sohn Gottes! diese deine Erniedrigung und Demut ist grenzenlos, gleich wie deine Liebe zu mir unendlich ist. Wie sollte ich dich aus allen meinen Kräften nicht lieben, da ich doch weiß, wie viel du getan hast, um meine Liebe zu verdienen. Ich liebe dich, oh mein Gott, mit großer Liebe! Darum ziehe ich dein Wohlgefallen meinen eigenen Vorteilen und Ergötzlichkeiten vor. — Meine Freude sei, deinem Herzen Freude zu machen, oh mein Jesus, mein Gott, meine Liebe, mein alles! Erwecke in mir eine brennende Begierde, allzeit hier vor dir im allerheiligsten Sakramente zu stehen und dich zu empfangen und mich mit dir zu unterhalten. — Ich gestehe zwar, oh mein Gott, deine Hoheit und meine Armseligkeit schrecken mich außerordentlich, aber deine Güte, welche so liebreich mich einladet, zu deinem Tische zu gehen, oder wenigstens hier in der Nähe an deiner Gesellschaft teilzunehmen, ermuntert wiederum meine niedergeschlagene Seele. Ich müsste ein Undankbarer sein, wenn ich eine so angenehme, liebreiche Einladung außer Acht ließe.— Vertilge in mir, oh Herr, alle Neigung zu den Geschöpfen. Du willst und verlangst, daß meine Begierden und Anmutung kein anderes Ziel kennen, als dich, meinen Schöpfer, und also soll es auch hinfort sein. Liebenswürdigste Güte! ich suche bei dir nichts anderes, als dich selbst; ich verlange nicht mein Wohlergehen, ich suche nur dein Gefallen und dein heiligstes Vergnügen; wenn ich dieses bewirkt habe, so habe ich meine vollkommene Befriedigung gefunden. Nimm an, oh Jesus, diesen guten Willen von einem armen Sünder, der entschlossen ist, dich zu lieben. Hilf mir mit deiner Gnade und verschaffe, daß ich, der ich bis jetzt ein unglücklicher Sklave der Hölle gewesen bin, von nun an und in der Zukunft in der edlen und angenehmen Dienstbarkeit deiner Liebe leben und einstens sterben möge.

Seufzer. Dich, oh mein Jesus, mein höchstes Gut, liebe ich über alles.

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Oh meine allersüßeste Jungfrau und Mutter! ich bin ein elender Aufrührer gegen deinen göttlichen Sohn gewesen; aber reuevoll komme ich zu deiner mütterlichen Güte, damit du mir Verzeihung erhaltest. Sage mir nicht, daß du dieses nicht vermögest, da dein Diener Bernardus sagt, daß die Gnade der Versöhnung durch dich erteilt wird, und er dich darum eine Dienerin der Versöhnung nennt. Dir kommt es auch zu, daß du denen, die in Gefahr sind, helfest. Oh meine Mutter! wer steht in größerer Gefahr als ich? Du aber kannst mir helfen. Durch deine Fürbitte hoffe ich Verzeihung meiner Sünden, die Beharrlichkeit im Guten und die ewige Glückseligkeit zu erlangen. Ich hoffe, ich werde in dem Himmel einer aus der Zahl derer sein, welche ihre Seligkeit deiner Fürbitte zuschreiben, und deswegen deine Barmherzigkeit am eifrigsten loben werden.

Seufzer. Deine Barmherzigkeit, oh Maria, will ich
lobpreisen in Ewigkeit, in Ewigkeit! Armen, Amen!

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(*Tugendübung: Oft an unser himmlisches Vaterland denken und danach sich sehnen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, meine Zuflucht, in deinen heiligen Wunden verberge mich; — hier schlafe ich in Frieden und ruhe. (Ps 4, 9)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für die Armen und Notleidenden. 1 »Vater unser« für alle Sünder, mit denen wir durch Freundschaft und Verwandtschaft verbunden sind. 1 »Vater unser« für unsere verstorbenen Freunde und Verwandten. 1 Ave Maria.

 

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Dreiundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Nicht nötig haben wir, die Orte, wo Jesus geboren, gelebt usw. hat, zu besuchen; wir haben ihn nämlich nahe bei uns im Sakramente. — Ein Brief über dieses Sakrament.)

Betrachtung. Wer mich finden wird, hat das Leben gefunden. (Sprichwort 18) So viele Christen nehmen die größten Beschwerden auf sich und setzen sich einer Menge Gefahren aus, um jene Orte in dem heiligen Lande zu besuchen, an welchen unser liebster Heiland geboren wurde, gelitten hat und gestorben ist. Wir haben nicht nötig, eine so beschwerliche Reise zu unternehmen, noch uns so großen Gefahren auszusetzen. Hier, ganz nahe bei uns, wenige Schritte von unserem Hause ist eine Kirche, in welcher sich unser Heiland selbst befindet. Wenn die Pilger, sagt der heilige Paulinus, es für ein großes Glück achten, daß sie ein wenig Staub von der Höhle, in welcher unser Heiland geboren wurde, oder von seinem Grabe mit sich zurückbringen können; mit welchem Eifer sollen wir das hochwürdige Sakrament besuchen, in welchem Jesus Christus in eigener Person gegenwärtig ist? ( zumal da man nicht nötig hat, sich deswegen einer Beschwernis oder Gefahr zu unterziehen.) — Eine geistliche Ordensperson hat Folgendes geschrieben:

»Ich habe gesehen, daß alles Gute, so ich habe, von dem heiligen Sakrament herkommt. Ich habe mich Jesus im heiligsten Sakramente ganz ergeben und geweihet. Ich sehe eine unzählbare Menge der Gnaden, welche nicht ausgeteilt werden, weil man das göttliche Geheimnis nicht besucht. Ich sehe das große Verlangen, welches unser Heiland trägt, seine Gnaden in diesem Sakramente auszuspenden. Oh hochheiliges Geheimnis, oh göttliche Hostie! Ist wohl etwas, wodurch Gott seine Allmacht mehr zu erkennen gäbe, als diese Hostie? Enthält sie nicht alles, was Gott jemals wegen uns getan hat? Lasset uns den Heiligen ihr Glück nicht missgönnen, weil wir hier auf Erden den nämlichen Gott, und mit dem größten Wunder seiner Liebe bei uns haben. Trachten Sie, daß die, denen Sie predigen, sich diesem allerheiligsten Sakramente ganz schenken und aufopfern. Ich rede also, denn dieses Geheimnis bringt mich ganz außer mir; ich kann nicht aufhören, von diesem Sakramente zu reden, welches so sehr verdient, von uns geliebt zu werden. Ach, ich weiß nicht, was ich aus Liebe zu meinem in dem Sakramente verborgenen Jesus tun soll.«

 

Gebet. Oh ihr heiligen Seraphim! ihr steht hier vor eurem und meinem Gott, brennend vor Liebe gegen ihn; und dennoch hat dieser König des Himmels nicht euretwegen, sondern unseretwegen sich in diesem Sakramente darstellen wollen. So entflammet mich denn, oh ihr liebenden heiligen Engel! entzündet mich mit eurem Feuer, auf das auch ich mit euch in Liebe gegen meinen Gott brenne!

Oh Jesus! lasse mich die Größe deiner Liebe erkennen, die du gegen die Menschen trägst, damit ich bei dieser Erkenntnis immer mehr in der Liebe zu dir wachse, und dein Wohlgefallen an mir zu vermehren trachte. Ja, dich liebe ich, liebenswürdigster Gott! ich will dich allezeit lieben, nur um dir allein zu gefallen.

Seufzer. Mein Jesus! an dich glaube ich, auf dich hoffe ich,
dich liebe ich über alles, dir schenke ich mich vollkommen

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Begrüßung der allerseligsten Jungfrau

Liebreichste Jungfrau! der heilige Bonaventura nennt dich „eine Mutter der Waisen“; auch der heilige Ephrem sagt, du seiest „die Aufnahme der Weisen“. Ach! diese armen Waisen sind wir arme Sünder, welche Gott beleidigt und verloren haben. Siehe denn, oh mildreichste Jungfrau! ich komme zu dir. Gott, meinen Vater, habe ich verloren; aber du bist meine Mutter, welche mir helfen muss, daß ich ihn wiederfinde und von ihm in Barmherzigkeit aufgenommen werde. In diesem meinen ersten Unglücke schreie ich zu dir um Hilfe; ach, steh mir bei! — Werde ich wohl ohne Hilfe bleiben? — Oh nein! Innocentius der Dritte sagt von dir: „Wer hat sie jemals angerufen, und ist nicht von ihr erhört worden?“ Wer ist jemals zugrunde gegangen, der zu dir seine Zuflucht genommen hat? Nur der geht zugrunde, der nicht zu dir fliehet. Wohlan, meine gnädigste Königin! wenn du willst, daß ich selig werde, so bewirke auch, daß ich dich immer Anrufe und auf dich vertraue.

Seufzer. Oh Maria, erhalte mir ein großes Vertrauen auf dich.

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*Tugendübung: Oft, vor jedem Werke die gute Meinung machen; alles, Arbeit, Essen, Trinken, Schlafen usw. Jesu heiligen, zu Ehren seiner Werke auf Erden für uns.)

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*Seufzer. Oh Jesus, Arzt meines Leibes und meiner Seele, der du unsere Krankheiten und Schmerzen getragen hast, durch deine Wunden sind wir geheilt. (Is 53, 4)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für die Verehrer des heiligen Sakramentes und Beförderer dieser Verehrung. 1 »Vater unser« für die, welche das heilige Sakrament verunehren durch Nachlässigkeit, Unerbittlichkeit, welche diese Andacht zu verhindern suchen. 1 »Vater unser« für die Seelen, welche dies Sakrament eifrig verehrt oder zur größeren Verehrung beigetragen. 1 Ave Maria.

 


 

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Vierundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Der demütige Jesus hat im Sakrament seine Gottheit und Majestät verborgen.)

Betrachtung. Wahrlich, du bist ein verborgener Gott. Is 45, 15 In keinem Werke der göttlichen Liebe bewähren sich diese Worte so, als in dem anbetungswürdigen Geheimnisse des allerheiligsten Altarssakraments, wo unser Gott ganz verborgen ist. In der Menschwerdung hat er das ewige Wort seiner Gottheit verborgen und ist als Mensch auf Erden erschienen; jetzt aber verdeckt Jesus in dem heiligsten Sakramente sogar auch seine Menschheit und zeigt uns nichts als die Gestalten des Brotes, um die Zärtlichkeit seiner Liebe gegen uns zu beweisen. »Verborgen ist die Gottheit, verborgen ist die Menschheit, nur die Tiefe der Liebe gibt sich kund«, sagt der heilige Bernardus. — Bei dem Anblicke dieses Übermaßes der Liebe, daß du, oh geliebtester Erlöser, zu den Menschen trägst, komme ich ganz außer mir, und weiß nicht, was ich sagen soll. Aus Liebe zu den Menschen gehst du in diesem Sakramente soweit, daß du deine Majestät verbirgst, den Glanz deiner Herrlichkeit ablegst, und während du auf dem Altare stehst, scheinst du mit nichts anderem beschäftigt, als sie zu lieben, und die Liebe, die du zu ihnen hast, kund zu machen; und sie — ach, großer Sohn Gottes! wie vergelten dir die Menschen dies!

 

Gebet. Oh Jesus, du wahrer Sohn des lebendigen Gottes! Oh Emmanuel, du Hoffnung Israels, du tröstende Erwartung der Völker, erlaube mir, freimütig zu sagen, was ich von deiner Liebe zu den Menschenkindern, und von deiner Sorgfalt für uns denke und urteile: sie ist deine Gebieterin geworden; sie beherrschet dich ganz; sie ist in dir, im gewissen Sinne, völlig ausgeartet; indem sie dich bis dahin verleitet hat, daß du sogar deine eigene Ehre, die du dir aus Gerechtigkeit schuldig bist, unserm Wohlergehen nachsetzest. Wusstest du es nicht, welchen Entehrungen und Entheiligungen dieser liebevolle Plan, alle Herzen mit den Banden der Liebe an dich zu fesseln, dieser heiligen und segenbringenden Absichten, ausgesetzt werden würden? Ich sehe es, — aber weit früher als ich, noch ehe ich war, ehe du diese Absicht in Wirklichkeit vollbrachtest, — sahest du es schon vorher, daß der größte Teil der Menschen dich in diesem Sakramente für denjenigen, der du in Wahrheit bist, nicht anerkennen und dich in demselben nicht anbeten würde. Ich weiß zuverlässig, daß eben diese Menschen nicht selten aus gotteslästerlicher Verwegenheit diese konsekrierten und in deinen göttlichen Leibe verwandelten Hostien auf die gräulichste Art misshandelt haben, indem sie sich erfrechtem, dieselben durchs Feuer und Wasser zu vertilgen, oder aus den heiligen Gefäßen auf dem Boden geschüttet mit höllenmäßiger Wut zu zertreten. Noch mehr. Ich sehe, daß sogar der größte Teil derer, die an dich und an deine offenbarten Wahrheiten glauben, die die Gegenwart deiner Wesenheit in diesem Sakramente anerkennen, statt daß sie dergleichen Entehrungen in tiefster Zerknirschung und Anbetung einigermaßen ersetzen sollten, dich mit ihrem Besuchungen zu ehren nicht einmal sich würdigen; oft sogar an der notwendigen Verzierung und Reinlichkeit, an der gebührenden immerwährenden Beleuchtung deines Tempels, es fehlen lassen; oft wohl gar in die Kirche kommen, um dich mit ihrem unehrerbietigen Betragen, mit Mutwillen, Frechheit und Ausgelassenheit nur noch mehr zu beleidigen.

Ach könnte ich mit meinen Tränen, oh gütigster Heiland! oder auch mit meinem Blute jene unseligen Orte abwaschen, wo dein liebendes Herz in diesem Sakramente so schrecklich misshandelt worden ist. Wenn mir aber soviel nicht erlaubt ist, so verlange ich wenigstens und mache den ernstlichen Vorsatz, dich, so oft ich werde können, zu besuchen, dich im Geiste der Demut mit zerknirschtem Herzen anzubeten, so wie ich heute dich anbete, zum Ersatz aller Schmach und Verachtung, die dir von undankbaren Menschen in diesem göttlichen Geheimnisse zugefügt wird. Nimm an, ewiger Vater! diese geringe Ehrenbezeigung, die dir einer der Elendesten unter den Menschen an dem heutigen Tage entrichtet, als Ersatz für alle Entheiligungen, die an der anbetungswürdigsten Person deines geliebten Sohnes in seinem Sakramente begangen worden. Nimm ihn an, diesen Ersatz der geraubten Ehre, in Vereinigung jener unendlichen Ehre, die dir Jesus Christus an dem Kreuze wieder gegeben hat, und die er dir täglich in dem heiligsten Sakramente erweiset. Ach, mein Jesus! könnte ich es zuwege bringen, daß alle Menschen in der ganzen Welt dich in diesem Sakramente liebten, in welchem du so liebenswürdig bist.

Seufzer. Liebenswürdigster Jesus, gib dich allen
Menschen zu erkennen, und mache, daß alle dich lieben

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Oh mächtigste Frau und Königin! mitten in der Furcht wegen meines ewigen Heiles, fühle ich ein großes Vertrauen, wenn ich zu dir mein Gemüt erhebe, und bedenke, wie du, meine Mutter! so reich an Gnaden bist, daß der heilige Johannes Damascenus dich „ein Meer der Gnaden“ nennt, der heilige Ephrem „die Quelle der Gnaden und allen Trostes.“ Wenn ich erwäge, wie geneigt du bist, uns Gutes zu tun, so darfst du dich gleichsam, wie der heiliger Bonaventura schreibt, von demjenigen für beleidigt hältst, welcher keine Gnade von dir begehrt. Oh reichste, oh weiseste, oh gütigste Königin! ich weiß, weit besser als ich kennst du die Nöte meiner Seele, und mehr liebst du mich, als ich dich lieben kann. So vernimm denn, welche Gnade ich heute von dir begehre: erhalte mir diejenige, welche du für meine arme Seele am nützlichsten erachtest; diese erbitte mir bei deinem lieben Sohne, und ich bin getröstet.

Seufzer. Gib mir, mein Gott, jene Gnade, um welche
dich deine liebe Mutter für mich bittet!

(Hier das Gebet Seite 7 oder Seite 8)

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(*Tugendübung: Sich in der Demut üben; das Gute verbergen, Demütigungen und Verachtungen mit Freude annehmen, niedrige Arbeiten gerne verrichten.)

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*Seufzer. Oh Jesus, wahrer Samaritan, gieße Öl und Wein in meine Wunden und heile meine Seele, weil ich dir gesündigt habe. (Ps 50, 5)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser«, daß der Empfang dieses heiligen Sakramentes immer mehr und würdiger werde. 1 »Vater unser«, für alle, die wegen des öfteren Empfanges der heiligen Kommunion verspottet und beschimpft werden, damit sie standhaft bleiben. 1 »Vater unser« für die Seelen, die wegen Ärgernisnehmen noch leiden. 1 Ave Marie.

 

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Fünfundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Jesus, dem Vater gehorsam geworden bis zum Tode des Kreuzes, ist im Sakramente sogar den Menschen gehorsam, indem er sich behandeln lässt nach ihrer Willkür.)

Betrachtung. Er ist gehorsam geworden bis zum Tode ja bis, ja bis zum Tode am Kreuze. (Phil 2, 8) mit diesen Worten preiset der heilige Paulus den Gehorsam Jesu Christi gegen seinen himmlischen Vater. In diesem Sakramente aber ist Jesus weiter gegangen, indem er sich darin nicht nur gegen seinen himmlischen Vater, sondern auch gegen die Menschen gehorsam erzeigt, und zwar nicht nur bis an das Ende seines Lebens, sondern bis an das Ende der Welt. Dieser König des Himmels steigt herab von dem Himmel, der Stimme eines Menschen zu gehorchen, und es scheint, er verbleibe dann darum auf dem Altare, um den Menschen gehorsam zu sein. Ich aber widerspreche nicht. (Is 50, 5) Er lässt sich durch menschliche Hände von einem Ort zum anderen bewegen und tragen, wo es den Menschen beliebig ist; er lässt sich jetzt in der Monstranz aussetzen, jetzt in dem Ciborium verschließen; er lässt sich durch Gassen und Straßen tragen, in Paläste wie in Strohhütten; er lässt sich in der Kommunion jedem darreichen, dem Gerechten und dem Sünder. Solange er auf dieser Erde lebte, war er nach dem Zeugnisse des heiligen Lukas seiner heiligsten Mutter und dem heiligen Josef gehorsam; in diesem Sakramente aber ist er so vielen Geschöpfen gehorsam, als Priester auf der Welt sind. Ich aber widerspreche nicht. (Is 50, 5)

Gebet. Oh liebevolles Herz Jesu, von welchem alle Sakramente ausgegangen sind, vorzüglich aber dieses Sakrament der Liebe; erlaube mir, daß ich heute dich freimütig anreden darf. Ich will und verlange dich so zu verehren, zu loben und zu verherrlichen, wie du in diesem Sakramente deinen himmlischen Vater verehrest, lobest und verherrlichest. Ich weiß, du trägst hier auf dem Altare eben jene große Liebe zu mir, von welcher dein Herz am Kreuze erglühte, als du dort unter grausamen Schmerzen dein göttlich-kostbares Leben beschlossen hast. Erleuchte doch, oh göttliches Herz, alle, die dich nicht kennen, damit sie dich recht erkennen. Ach, durch deine Verdienste befreie jene betrübten Seelen von den Peinen des Fegfeuers, die schon wirklich deine geliebten Bräute sind, oder lindere zum wenigsten ihre Schmerzen. Ich bete an, ich danke und liebe dich mit all’ denjenigen Seelen, die im Augenblicke im Himmel und auf Erden dich lieben. Oh allerreinstes Herz Jesu, reinige du selbst mein Herz von aller Anklebung an die Geschöpfe und fülle dasselbe mit deiner heiligen Liebe. Nimm, oh allersüßestes Herz, in deinen ewigen Besitz mein ganzes Herz, so daß es von heute an nur für dich lebe, und jederzeit mit dem Apostel in Wahrheit sagen könne: „Wer will mich von der Liebe Christi trennen?“ Röm 8, 35 — Oh allerheiligstes Herz, schreibe in das meinige all die ungeheuren Qualen, die du meinetwegen durch so viele Jahre auf Erden ertragen hast, damit ich, im beständigen Hinblicke auf dieselben, von nun an nach den Leiden dieser Welt mich sehne, oder doch wenigstens aus Liebe zu dir mit Geduld und vollkommener Ergebung die mir zustoßenden Leiden ertrage. — Oh demütigstes Herz Jesu, gib mir Teil an deine Erniedrigung und Demut; verschaffe, daß mein stolzes und eigensinniges Herz sich ganz zu dir bekehre und in der Zukunft nichts wolle, nichts verlange, als nur das einzig und allein, was du selbst von mir willst und verlangst. — Oh Herz Jesu, voll Süßigkeit und Sanftmut! erteile mir von dieser göttlichen Süßigkeit, vertilge aus meinem Herzen jene zu große Heftigkeit, die mir selbst schädlich, meinem Nächsten unerträglich und deinem sanften Herzen zuwider ist. Richte mein Herz ganz nach dem deinigen ein, damit es geeignet sei, nichts als dein Verlangen zu erfüllen. Verschaffe endlich, daß ich nur lebe, um dir zu gehorsamen, um dich zu lieben und dein Wohlgefallen zu vermehren. — Oh wie vieles bin ich dir schuldig, wie sehr hast du mich dir verbindlich gemacht! Ich weiß, daß es viel zu wenig wäre, wenn ich mich in deinem Dienst ganz verzehrte.

Seufzer. Oh Herz Jesu, du allein bist der
Beherrscher meines Herzens!

(Hier die geistliche Kommunion Seite 6 - Hier klicken!)

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Begrüßung der heiligsten Jungfrau

Der heilige Bernhard nennt Maria „die Arche, in der wir dem Schiffbruch entgehen.“ Jene Arche des Noe, durch welche er der allgemeinen Sündflut entkam, war ein Vorbild Mariä; aber Maria, wie Hesichius anmerket, ist eine weit größere, weit stärkere und hilfreichere Arche. Nur wenige Menschen und Tiere fanden in jener Platz und Rettung; aber unsere Erretterin nimmt alle auf, die Schutz bei ihr suchen, und bringt sie sicher zur ewigen Seligkeit. Der selige Josef Galasantius sagte: er sei jedesmal, wenn er Maria angerufen, erhört worden. Arm wären wir, wenn wir Maria nicht hätten; und dennoch, — wie viele, oh barmherzigste Mutter! wie viele gehen zugrunde? Und warum? — weil sie zu dir sich nicht wenden; denn wer kann zugrunde gehen, der sich zu dir wendet?

Seufzer. Heiligste Jungfrau! erbitte uns allen,
daß wir uns immer zu dir wenden.

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(*Tugendübung: Pünktlichen und willigen Gehorsam üben gegen Vorgesetzte und auch gegen Seinesgleichen und Niedere, insofern es füglich geschehen kann.)

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*Seufzer. Oh Jesus, unschuldiges Lamm, für mich zur Schlachtbank geführt, reinige mein Herz, denn du nimmst hinweg die Sünden der Welt. (Joh 1, 29)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für alle Gnaden, die der Heiland uns in der heiligen Kommunion erteilt und hat erteilen wollen. 1 »Vater unser« für alle unwürdigen Kommunikanten. 1 »Vater unser« für die Seelen, die durch unsere Schuld im Fegfeuer leiden. 1 Ave Maria.

 

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Sechsundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Der höchste Gott und Herr wohnt bei uns, er, der ganz Liebe ist.)

Betrachtung. Frohlocket und lobet Gott, die ihr in Sion wohnt; denn der Heilige in Israel ist groß mitten unter euch. (Is 12, 8) Großer Gott, welche Freude sollen wir Menschen empfinden, welche Hoffnungen und welche Anmutungen sollten unsere Herzen erfüllen, wenn wir bedenken, daß in unserm Vaterlande, in unsern Kirchen, nahe bei unsern Wohnungen, in dem Sakramente des Altars der König aller Heiligen, der wahre und lebendige Gott Himmels und der Erde zu wohnen sich würdigt! Der, dessen Gegenwart die Fülle der Glückseligkeit der Auserwählten ausmacht! Der, dessen Wesenheit Liebe ist, wie der heilige Bernhard bezeugt, da er sagt: »Dieses Sakrament ist nicht allein ein Geheimnis der Liebe, als vielmehr die Liebe selbst. Gott selbst, der wegen der unermessliche Liebe, womit er seinen Geschöpfen zugetan ist, sich Liebe nennt und es auch in der Tat ist.« »Gott ist Liebe.« (1. Joh 4) Hier aber, o gütigster Jesus, höre ich dich in dem Sakramente klagen und uns den Vorwurf machen, den du einst auch am Tage des Gerichts machen wirst: »Ich kam als Fremdling zu euch, ich war als Gast auf Erden, ihr aber habt mich nicht aufgenommen.«

Gebet. Ach, es ist viel zu wahr, mein Herr und mein Gott, daß du nur zu unserm Besten gekommen bist, um auf Erden zu wohnen, und wir so undankbar waren, dich nicht aufzunehmen. Ich bekenne es mit aller Beschämung, einer jener Undankbaren gewesen zu sein, der dich ganz allein gelassen hat, ohne dich nur eines Besuches gewürdigt zu haben. Oh welche Beschämung für mich! Strafe mich deswegen, mein Gott und alles, züchtige mich nach deinem Belieben; nur Strafe mich nicht nach dem Maße, nach welchen ich es verdient habe: nämlich deiner Gegenwart auf immer beraubt zu werden. Mein Betragen soll künftig ganz nach deinem Wohlgefallen eingerichtet sein. Ich will von nun an dich nicht nur öfters besuchen, sondern auch, solange es meine Berufs- und Standespflichten zulassen, mich durch Liebe und Anbetung mit dir unterhalten. Oh gütigster Erlöser, verleihe mir die Gnade, daß ich dir getreu bleibe und durch mein Beispiel auch andere ermuntere, dir in deinem Sakramente Gesellschaft zu leisten.

Ich höre, was uns dein himmlischer Vater sagt, Mt 17: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich mein Wohlgefallen habe. So findet denn Gott selbst in dir alle seine Freude, und ich armseliger Erdenwurm sollte in diesem Tal der Zähren nicht alle meine Freude, und ich armseliger Erdenwurm sollte in diesem Tale der Zähren nicht alle meine Freude finden, mit dir umzugehen? — Oh verzehrendes Feuer der göttlichen Liebe! verzehre in mir alle Neigungen zu den Geschöpfen, denn diese allein können mich dir untreu machen, und von dir entfernen. Du kannst dies, wenn du willst. Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen! So viel schon, oh mein Jesus! hast du aus Liebe zu mir getan, ach! tue auch dieses noch: vertreibe aus meinem Herzen alle Liebe, welche nicht auf dich gerichtet ist. Siehe, ich übergebe mich dir ganz, ich schenke dir mein noch übriges Leben, und widme es der Liebe zu dem hochwürdigsten Sakramente. Du, oh mein Jesus im allerheiligsten Sakramente! sollst meine Stärke, meine einzige Liebe im Leben sein und im Tode, wo du dann kommen wirst als meine Wegzehrung und mein Geleitsmann zum Reiche der ewigen Seligkeit. Amen, Amen! Also hoffe ich, also sei es!

Seufzer. Oh Jesus wann werde ich zur Anschauung
deines voll seligen Antlitzes gelangen?

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Begrüßung der heiligen Jungfrau

Oh Maria, ich unterstehe mich, mit den Worten deines Lieblings, des heiligen Bernardus, dich anzureden: Du bist die Königin der Barmherzigkeit, und ich, der elendeste Sünder, dein dir angehörender Untertan. Dieser Ursache wegen beherrsche mich denn, oh erbarmungsvolle Königin! Sieh mich an mit deinem mitleidsvollen Herzen, da ich der Elendeste unter den Elenden deiner Untertanen bin. Dir kommt es zu, dich über mich mehr als über alle anderen zu erbarmen. Oh Königin, oh meine einzige Fürsprecherin, du fester Grund meiner Hoffnung, erbarme dich meiner!

Seufzer. Oh Maria, meine Zuflucht, bitte Jesus für mich!

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(*Tugendübung: Aus Liebe zu Jesus gerne leiden alles, was drückt, ohne zu klagen; oder eine kleine Abtötung üben.)

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*Seufzer. Oh Jesus, du Richter, der du kommen wirst zu richten die Lebendigen und die Toten, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte; denn vor deinem Angesichte ist kein Lebendiger gerecht. (Ps 142, 2)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um die Gnade, die letzte Wegzehrung zu empfangen. 1 »Vater unser« für die, welche sich in der Krankheit weigern, die heiligen Sakramente zu empfangen. 1 »Vater unser« für die Seelen im Fegfeuer, die Christus im Sakramente oft im Leben besucht haben. 1 Ave Maria.


 

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Siebenundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Die Liebe Jesu im Sakramente ist so groß, daß die Heiden niemals darauf gekommen sind, in ihren vielen Dichtungen einen ihrer Götter eine so große Liebe beizulegen.)

Betrachtung. Es ist kein anderes Volk so groß, dem sich die Götter also nähern, wie unser Gott bei uns gegenwärtig ist. (5 Mos. 4, 7) So singt voll Verwunderung die heilige Kirche in den priesterlichen Tagzeiten von dem allerheiligsten Sakramente. Als die Heiden vernahmen, was Gott aus Liebe gegen die Menschen getan hat, riefen sie erstaunt: Welch ein gütiger Gott ist der Gott der Christen! Und in der Tat, obschon die Heiden ihren Göttern allerlei Eigenschaften nach ihren Launen beilegten, so finden wir doch unter so vielen Fabeln und Göttern ihrer Erfindung nicht einen Menschen, dem es je in den Sinn gekommen wäre, einem jener Götter die Eigenschaft einer so großen Liebe zu den Menschen beizulegen, die unserm wahren Gott gebührt; denn dieser hat zum Beweis seiner Liebe zu denjenigen, die ihn anbeten, und um sie mit Gnaden zu bereichern, ein so großes Wunder der Liebe bewirkt, daß er, sozusagen, unser Gesellschafter geworden ist, Tag und Nacht bei uns verborgen und eingeschlossen auf den Altären verbleibt, gleichsam als könne er sich auch keinen Augenblick von uns trennen. »Er hat ein Denkmal seiner Wunder errichtet.« (Ps 110, 4)

 

Gebet. Du hast also, oh Jesus, das größte Wunder wirken wollen, um dein unbegreifliches Verlangen, immer bei uns zu wohnen, zu befriedigen. Und warum fliehen denn doch die Menschen deine Gegenwart? Wie können sie so lange von dir entfernt leben? Warum kommen sie so selten, dich zu besuchen? Und wenn sie auch dann und wann eine Viertelstunde lang sich bei dir befinden, so scheint ihnen diese eine ganze Jahreslänge zu haben. Oh duldender Jesus, wie groß bist du in deiner Geduld und Langmut! Ja, sie ist groß, diese deine Geduld, weil deine Liebe zu den Menschen groß ist; und diese nur allein ist imstande, unter so vielen Undankbaren deinen Aufenthalt zu verlängern. — Gerechter Gott, der du in deinen Vollkommenheiten unendlich und darum auch in deiner Liebe unendlich bist, lass nicht zu, daß auch ich noch einmal mich zu dem Haufen dieser Undankbaren geselle, wozu ich leider in der vergangenen Zeit gehörte. Erteile mir eine Liebe zu dir, die deiner Würde, deinen Verdiensten und meiner Pflicht angemessen ist. Ich bekenne es mit Scham und Reue, auch ich fand einst Überdruss und Langeweile in dem Aufenthalte bei dir; denn ich liebte dich entweder gar nicht, oder wenn ich dich ja liebte, so war doch diese Liebe nur allzu gering. Wenn ich aber mit deiner Gnade dahin gelange, daß ich dich wahrhaft liebe, dann wird es mir nicht mehr schwer fallen, vor deinem Sakramente zu verweilen.

Ewiger Vater, ich opfere dir deinen eingeborenen Sohn auf; ich stelle ihn dir da, nimm ihn an, und in Ansehung seiner Verdienste gieße in mein Herz eine so inbrünstige und zärtliche Liebe gegen dieses Sakrament, daß ich allezeit daran denke, allezeit danach verlange, und mit Sehnsucht jene Augenblicke erwarte, die mir meine Berufsgeschäfte erlauben, ihn in seinem Heiligtume zu besuchen.

Seufzer. Verleihe mir, oh mein Gott! um der Liebe Jesu willen
eine große Liebe zu dem allerheiligsten Altarssakramente.

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Maria ist jener Turm Davids, von welchem der Heilige Geist sagt, daß er mitten in einem Umkreis von vielen Festungen aufgerichtet ist, und daß um ihn herum tausend Schilde hangen, und alle Gattungen der Waffen zum Schutze derjenigen, welche dahin fliehen. Und darum nennt dich, oh heiligste Jungfrau! der heilige Märtyrer Ignatius eine unüberwindliche Festung für diejenigen, welche bekriegt werden. Wie viele Anfälle wagen ohne Unterlass meine Feinde, um mich der Gnade Gottes und deines Schutzes, meine allerliebste Mutter! zu berauben? Aber du bist meine Stärke; du hältst es nicht unter deiner Würde, für diejenigen zu streiten, welche auf dich vertrauen. Beschütze also auch mich, der ich ein so großes Vertrauen und alle meine Hoffnung auf dich setze.

Seufzer. Maria, Maria, dein Name ist meine Waffe!

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(*Tugendübung: Pünktliche und ordnungsgemäße Erfüllung der Berufspflichten; gute Benutzung der kostbaren Zeit.)

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*Seufzer. Oh Jesus, meine Rechtfertigung, antworte du für mich; denn nicht könnte ich ihm antworten, Eins auf Tausend. (Tob 9, 3).

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um ein gnädiges Gericht. 1 »Vater unser« für die Sünder, die am wenigstens an ihre Bekehrung denken. 1 »Vater unser« für die Seelen im Fegfeuer, für die wir zu beten schuldig sind. 1 Ave Maria.

 

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Achtundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Der himmlische Vater hat uns mit seinem eingeborenen Sohn alles geschenkt, durch den wir reich geworden sind. Danken und preisen wir ihn dafür.)

Betrachtung. Er, der seines eingeborenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie sollte er uns nicht alles mit ihm geschenkt haben? (Röm 8, 32) Da uns also Gott seinen eingeborenen Sohn selbst gegeben hat, wie können wir fürchten, daß er uns irgendein Gut versagen werde? Es ist uns ja nicht unbekannt, daß er Jesus Christus alles, was er nur selbst hat, gegeben habe. »Alle Dinge hat ihm der Vater in die Hände gegeben.« (Joh 13, 3) Darum eben lasset uns immer und ohne Aufhören die Güte, die Barmherzigkeit und die Freigebigkeit unseres liebenswürdigsten Gottes loben und preisen, weil er uns mit allen seinen Gütern, mit allen seinen Gnaden hat bereichern wollen, indem er uns Jesus, seinen Sohn, in dem allerheiligsten Sakramente des Altars gegeben hat. Der Apostel muntert uns dazu auf, indem er uns zuruft: »Ihr seid durch ihn in allen Dingen reich geworden — so daß es an keiner Gnade mangelt.« (1. Kor 1, 5-6)

 

Gebet. Oh Heiland der Welt! oh eingefleischtes Wort Gottes! so kann ich denn sagen, du seiest mein, und zwar ganz mein, wenn ich nur will; kann ich aber auch sagen, ich sei ganz dein, da du mich doch verlangst? Ach, mein Herr und mein Gott! gestatte nicht, daß eine solche Unbilligkeit, eine solche Undankbarkeit gesehen werde, daß du mein seiest, wenn ich nur will; ich aber nicht dein sei, wenn du mich begehrest.

Nein, das sei fern! und war es auch vordem der Fall, so soll es doch in Zukunft nie mehr geschehen. Freudig schenke ich mich heute dir ganz; für Zeit und Ewigkeit übergebe ich dir mein Leben, meinen Willen, meine Gedanken, mein Tun und mein Leiden. — Sieh, nun bin ich ganz dein eigen; als ein dir geweihtes Opfer sage ich allen Kreaturen ab und bringe mich dir dar. Sende das Feuer deiner göttlichen Liebe, daß es mich verzehre. Nein! ich will nicht, daß irgendeine Kreatur mehr Teil habe an meinem Herzen. Die Zeichen der Liebe, welche du mir gegeben hast, als ich dich nicht liebte, machen mir Hoffnung, daß du mich jetzt, da ich dich liebe und mich dann ganz dir schenke, aufnehmen wirst.

Ewiger Vater! ich opfere dir heute alle Tugenden, alle Seufzer, alle Anmutung des Herzens deines lieben Jesus auf. Nimm sie für mich an, und durch seine Verdienste, die ganz mir zugehören, weil er mir sie geschenkt hat, verleihe mir jene Gnaden, welche Jesus für mich begehrt. Durch diese Verdienste danke ich deiner mir bisher so vielfältig erzeugten Barmherzigkeit; mit diesen Verdiensten tue ich genug für das, was ich dir wegen meiner Sünden schuldig bin; durch diese Verdienste hoffe ich alle Gnaden von dir: Verzeihung, Beharrlichkeit, die ewige Glückseligkeit, und über alles die unschätzbare Gabe deiner reinen Liebe! Ich weiß es wohl, daß nur ich selbst es bin, von dem die Hindernisse hiergegen kommen, doch hilf, oh mein Gott! auch diesem ab. Im Namen Jesu Christi bitte ich dich darum, welcher verheißen hat: Um was ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet, das wird er euch geben. Joh 14 Du kannst mir also meine Bitte nicht abschlagen. — Mein Gott! ich begehre nichts anders, als dich zu lieben; als mich dir gänzlich zu schenken; als nicht mehr so undankbar zu sein, wie ich es bisher war. Siehe mich an mit deinen väterlichen Augen und erhöre mich! gib, daß heute der Tag sei, an welchem ich mich vollkommen zu dir bekehre, um nimmermehr aufzuhören, dich zu lieben. Ich liebe dich, mein Gott, über alles! Dich liebe ich, unendliche Güte! Dich liebe ich, meine Liebe, mein Paradies, mein Gut, mein Leben, mein Alles!

Seufzer. Jesus, mein Gott und alles! du verlangst mich
und ich verlange dich.

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Begrüßung der göttlichen Mutter

Oh Maria, wie angenehm, wie liebenswert ist meinem Herzen die so schöne Benennung, womit dich deine Liebhaber nennen: Liebenswürdige Mutter! Ja, meine Frau und Gebieterin, du bist die einzige Liebenswürdige unter den Töchtern Davids. Die wunderbaren Reize deiner Schönheit und Güte haben das Herz des Königs der Könige, selbst deines Schöpfers mit Liebe zu dir eingenommen und gefesselt. Er selbst spricht mit Verwunderung über deine Gestalt: Wie schön bist du, meine Freundin! Du bist ganz schön, und es ist kein Makel an dir. — Wenn du nun von Gott selbst so sehr geliebt wirst, was soll ich armseliger Sünder tun, den du mit so vielfältigen Wohltaten überhäuft hast? Ach, es ist nicht mehr, als Pflicht, daß auch ich dich liebe. Ja, ich liebe dich, liebenswürdigste Königin, und verlange einer deiner größten Liebhaber zu sein.

Seufzer. Oh meine allerliebste Mutter, verschaffe,
daß ich dich herzlich liebe.

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(*Tugendübung: Die heilige Armut üben, sein Herz frei machen von allen Anhänglichkeiten an Verwandte, Freunde, Güter dieser Welt, innerliche Tröstungen usw.; mit dem Notwendigen sich begnügen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, du Urheber meiner Hoffnung, auf dich, oh Herr, hoffe ich; in Ewigkeit werde ich nicht zuschanden werden. (Ps 30, 1)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um Beharrlichkeit im Guten. 1 »Vater unser« für die elendesten Sünder. 1 »Vater unser« für die verlassensten Seelen im Fegfeuer. 1 Ave Maria.

 

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Neunundzwanzigste Besuchung

(*Inhalt: Jesus im Sakrament steht stets an der Türe unseres Herzens und klopfet. Möchten wir ihn einlassen und lieben.)

Betrachtung. Siehe, ich stehe an der Türe und klopfe. (Offb 3, 20) Göttlicher Hirt voll himmlischer Zärtlichkeit und Liebe, du warest nicht zufrieden, für deine Herde auf dem Kreuzesaltare geschlachtet zu werden; du wolltest dich überdies in dieses göttliche Sakrament verhüllen, damit du immer bei uns wohnen, an die Türe unseres Herzens klopfen und dir den Eingang in dasselbe verschaffen könnest. Wie glücklich wäre ich, wenn ich das Glück deiner Nähe zu würdigen wüsste, wie deine heilige Braut im hohen Lied, da sie ausrief: »Unter seinem Schatten, wonach ich verlangt habe, sitze ich, und seine Früchte sind süß meinem Gaumen.« (Hohel 2, 3) Oh liebte ich dich ernstlich, liebte ich dich, wie ich dich lieben sollte, liebenswürdigstes Sakrament, ich würde gewiss verlangen, an dem Fuße des Altares Tag und Nacht zu verweilen.

 

Gebet. Oh so ziehe mich doch mit den Banden deiner unbegreiflichen Schönheit, und mit der unwiderstehlichen Gewalt deiner Liebe, die du in diesem Sakramente offenbarest. „Zieh mich, so will ich nach dem Geruche deiner Salbungen laufen.“ (Hohel 1, 3) Ja, mein Heiland, diesen Augenblick will ich alle Geschöpfe, alle irdischen Ergötzlichkeiten verlassen, um zu dir, du in dem Sakramente verborgener König der Ehre, zu eilen. Wie junge Ölzweige um deinen Tisch herum, singt der Psalmist (Ps 127, 3) die lieblichsten Früchte in Menge hervorbringen, so sind auch jene glücklichen Seelen an Früchten der erhabensten Tugenden reich, die sich um den Tisch des Herrn, von der seraphischer Liebe entzündet, oft sammeln. Aber ach, ich schäme mich, oh Jesus, vor dir so arm — so nackt — so leer an Tugenden, zu erscheinen. Es ist dein allerhöchstes Verbot, daß niemand deinem geheiligten Altare sich nähere, ohne eine Opfergabe mitzubringen. „Vor meinem Angesichte sollst du nicht leer erscheinen.“ (Erod 23, 15) Was soll ich nun tun? Soll ich nicht mehr vor dir erscheinen? Das würde dir missfallen. Ich will es denn wagen; ich will kommen und vor dir erscheinen, so wie ich bin, arm und nackt, ohne Opfer, ohne Geschenke; du selbst wirst mich mit jenen Gaben vorher versehen, die ich dir bringen soll. Denn es ist mir nicht unbewusst, daß du in diesem Sakramente zugegen bist, nicht nur, um deine Anbeter und Liebhaber zu belohnen, sondern auch um den Armen, wie ich einer bin, von deinen Gütern mitzuteilen. Oh so mache denn an dem heutigen Tage mit mir den Anfang. Ich bete dich an, König und Beherrscher meines Herzens, wahrer Liebhaber der Menschen, wachsamer, liebender Hirt deiner Schafe; ich nähere mich heute dem Throne deiner Liebe; da ich aber nichts habe, was ich dir zu Opfergabe bringe, so schenke ich dir mein elendes Herz; weihe es ganz deiner Liebe und deinem Wohlgefallen. Dieses Herz ist fähig, dich zu lieben; mit diesem Herzen kann ich dich lieben; mit diesem Herzen will ich dich lieben, so sehr ich nur immer kann und vermag. Ziehe es demnach zu dir, und binde es an deinen heiligen Willen, damit auch ich alsdann, wie ehemals der Apostel, mit Freuden sagen könne: „Ich bin ein Gefangener Jesu Christi.“ (Eph 3, 1) Herr, vereinige mich ganz mit dir und lasse mich alles vergessen, was nicht du bist; auch mich selbst, damit ich einst dahin gelange, glücklich alles Irdische, auch mich selbst zu verlieren, um dich allein und deine Liebe zu finden. Ich liebe dich, mein Jesus! Mit dir verbinde ich mich. Gib Gnade, dich zu finden; gibt Kraft, dich zu lieben; gibt deinen Beistand, dich nicht mehr zu verlieren.

Seufzer. Oh Jesus, du allein bist mir genug.
 

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Begrüßung der allerseligsten Jungfrau

Oh Königin voller Erbarmung gegen uns! deine Diener nennen dich eine Fürsprecherin aller Sünder, die zu dir ihre Zuflucht nehmen. Dein Amt ist, alle an dich sich wendenden Sünder zu schützen. Siehe, auch ich fliehe heute zu dir, erhabene Mutter meines Gottes; ich rufe zu dir mit einem deiner treuesten Diener: Wohlan, unsere mächtige Fürsprecherin, erfülle nun die Pflicht, die dein Amt dir auflegt; verteidige unsere Sache. Es ist wahr, ich habe zuviel wider deinen Sohn gesündigt; aber das Übel ist nun einmal geschehen, du allein kannst mich retten. Sage nur deinem göttlichen Sohne, daß du mich in deinen Schutz aufgenommen habest; dies einzige wird ihn bewegen, mir die Sünden nachzulassen und mir das ewige Leben zu verleihen.

Seufzer. Oh meine allerliebste Mutter! rette mich,
und hilf, daß ich selig werde.

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(*Tugendübung: Eifrig die gewohnten Andachtsübungen verrichten, beständiges Herzensgebet.)

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*Seufzer. Oh Jesus, mein Erbteil und mein Besitz, im Lande der Lebenden; du bist es, der mir mein Erbe wieder zurückgibt. (Ps 15, 5)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« für unsere Eltern. 1 »Vater unser« für alle Eltern, damit sie ihre Kinder zur Gottesfurcht erziehen und ihnen eine große Liebe zu Jesus im Altarssakramente einflößen mögen. 1 »Vater unser« für die Seelen, die uns im Leben Böses getan haben. 1 Ave Maria.

 

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Dreißigste Besuchung

(*Inhalt: Jesus verhüllt sich im Sakramente, damit er uns seine Liebe beweise und wir mit mehr Vertrauen mit ihm umgehen.)

Betrachtung. Machet seine Werke unter den Wolken bekannt, denn er hat herrliche Dinge getan; verkündiget es auf dem ganzen Erdboden. (Is 12, 4 - 5) Job erschrak, als er sah, daß Gott sein Angesicht vor ihm verbarg. »Warum verbirgst du dein Angesicht?« (Job 13) Wir aber, da wir sehen, daß Jesus Christus seinen Glanz und seine Herrlichkeit in dem allerheiligsten Sakramente verborgen hält, sollen keineswegs erschrecken, vielmehr soll es uns mit Vertrauen und Liebe erfüllen; da er ja eben darum sich auf dem Altare unter den Brotsgestalten verbirgt; damit er uns desto klarer seine Liebe zeige und unser Vertrauen vermehre. »Da Gott in diesem Sakramente sein Antlitz verdeckt, deckt er auf seine Liebe,« sagst Novarinus. Und wer würde den Mut haben, sich ihm vertraulich zu nähern, ihm sein Herz und dessen Verlangen zu entdecken, wenn der König des Himmels im Glanze seiner Herrlichkeit auf dem Altare erschiene? —

Oh Jesus, wie zart war jene Erfindung deiner Liebe, daß du dich unter den Gestalten des Brotes hast verbergen wollen, damit dich lieben und auf Erden finden kann, wer nach dir verlangt. Mit Recht sprach der Prophet: es sollen die Menschen durch die ganze Welt ziehen und es verkünden, damit jedermann wisse, wie groß die Liebe sei, die unser gütiger Gott gegen uns trägt.

 

Gebet. Oh liebevolles Herz Jesu, so würdig, die Herzen der Menschen zu besitzen! Oh Herz, vollkommen und immer erfüllt von den Flammen der reinsten Liebe! Oh verzehrendes Feuer, verzehre mich ganz und gib mir ein neues Leben, — das Leben der Gnade und deiner Liebe! Vereinige mich so mit dir, daß ich nie mehr von dir geschieden werden könne! Oh offenes Herz, du Zuflucht der Seelen, nimm mich auf! Oh Herz, von Schmerz über unsere Sünden an dem Kreuze durchdrungen! gib meinem Herzen eine wahre Reue und Leid über meine Sünden. Ich weiß, daß du in diesem Sakramente noch dieselben Gesinnungen der Liebe gegen mich hast, die du hattest, als du für mich auf dem Berge Calvaria gestorben bist, und darum ein großes Verlangen trägst, mich mit dir vereinigt zu sehen. Ist’s wohl möglich, daß ich noch länger zögere, mich deiner Liebe und deinem Verlangen ganz zu ergeben? Ach, mein Jesus! durch deine Verdienste bitte ich dich, verwunde mein Herz, binde, fessele es, vereinige es vollkommen mit deinem Heiligsten Herzen. Ich bin nunmehr fest entschlossen, mit deiner Gnade dir alle mögliche Freude zu machen und — alle Rücksichten, alle meine Zuneigungen und Abneigungen, alle meine Vergnügungen und Bequemlichkeiten, die mich hindern können, dir vollkommen Genüge zu tun, will ich mit Füßen treten. Gib mir die Gnade, oh Herr! meinen Entschluss so zu vollziehen, daß hinfort dein allerheiligstes Wohlgefallen die Richtschnur sei aller meiner Gedanken, Worte und Werke. Oh Liebe Gottes, vertreibe aus meinem Herzen alle andere Liebe! Oh Maria, meine Hoffnung! Du vermagst alles bei Gott, erhalte mir die Gnade, daß ich bis in den Tod ein treuer Knecht der reinen Liebe Jesu sei. Armen. Armen! Also hoffe ich! Also sei es für Zeit und Ewigkeit!

Seufzer. Wer wird mich trennen von der Liebe Jesu Christi?

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Begrüßung der allerseligsten Jungfrau

Oh erhabene und glorwürdige Frau, du Mutter aller Waisen! Die Waisen dieser Welt sind die elenden Sünder, die Gott als ihren Vater verloren haben! Ich fliehe zu dir, oh Mutter der Barmherzigkeit, ich habe meinen Vater verloren, indem ich durch die Sünde seine Gnade verloren habe. In diesem so großen Unglücke, wer anders kann mir helfen, als du allein? Dir kommt es auch zu, mich zu retten; denn du bist meine Mutter geworden. Wer hat dich jemals angerufen (fragt einer der größten Diener Gottes), den du nicht erhört hast? Wer hat dich jemals gebeten, der nicht befriedigt worden ist? Wer ist jemals ewig zugrunde gegangen, der zu dir seine Zuflucht genommen hat? Der nur allein ist verloren, der zu dir nicht flieht. Oh meine Mutter, zu dir fliehe ich. Habe Mitleid und Erbarmen mit mir; komme mir zu Hilfe und verlass mich nicht.

Seufzer. Gottesgebärerin! lass mich mit Vertrauen meine Zuflucht zu dir nehmen.

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(*Tugendübung: Öfters geistiger Weise kommunizieren, und außer der Mahlzeit nichts genießen.)

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*Seufzer. Oh Jesus, mein übergroßer Lohn, lass mich ein in das Reich, das du bereitet hast denen, die dich lieben. (1. Kor 2, 9)

Geistliches Almosen. 1 »Vater unser« um Vermehrung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. 1 »Vater unser« für die Sünder, die in irdischen Lüsten ihre Seligkeit suchen. 1 »Vater unser« für die Seelen, die am meisten nach der Anschauung Gottes verlangen. 1 Ave Maria.

 

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Einunddreißigste Besuchung

(*Inhalt: Jesus hat im Sakramente, wie einst am Jakobsbrunnen sich niedergelassen und erwartet uns; auch ist er unser Fürbitter beim himmlischen Vater.)

Betrachtung. Ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt selig zu machen. (Joh 12, 47) Oh welch’ ein lieblicher Anblick mag es gewesen sein, unseren milden Erlöser zu sehen, wie er einst ermüdet von der Reise, voll Anmut und Güte auf dem Brunnen saß, und jenes Weib aus Samaria erwartete, das er bekehren und selig machen wollte. »Es saß nun Jesus so auf dem Brunnen.« (Joh 4) — Ebenso hält er nunmehr sich immer mildreich bei uns auf; vom Himmel stieg er herab auf unsere Altäre, auf welchen, als auf ebenso vielen Brunnen der Gnaden, er die Seelen erwartet und einladet, ihm, wenigstens einige Zeit nur, Gesellschaft zu leisten, um sie dadurch zu seiner vollkommenen Liebe zu ziehen. Es hat das Ansehen, als rede Jesus von allen Altären, wo das hochwürdige Gut aufbehalten wird, die Menschen also an: Oh Menschen, warum fliehet ihr meine Gegenwart? Warum machet ihr euch nicht auf und kommet zu mir, der ich euch so sehr liebe, und aus Liebe zu euch hier also erniedriget und verdemütigt warte? Was fürchtet ihr? Ich bin ja nun nicht in die Welt gekommen, euch zu richten, sondern ich habe mich in diesem Sakramente der Liebe verborgen, um jeden selig zu machen, der zu mir seine Zuflucht nimmt. — Überzeugen wir uns denn: »gleichwie Jesus immer im Himmel lebt, für uns zu bitten« (Hebr 7), ebenso vertritt er in dem Sakramente des Altars Tag und Nacht und unaufhörlich das mildreiche Amt unsers Sachverwalters und bringt sich dem ewigen Vater als Opfer dar, um uns Barmherzigkeit und unzählbare Gnaden zu erhalten. Darum sagt der gottselige Thomas von Kempen, daß wir, ohne Strafe und ohne Scheu, sondern wie zu einem geliebten Freunde, vor ihn hintreten und mit ihm reden sollen.

 

Gebet. Wenn du also mir dieses gestattest, so lass mich dir denn, oh mein verborgene Herr und König! mein Herz mit aller Aufrichtigkeit entdecken und sprechen: Oh Jesus! oh Liebhaber der Seelen! Wohl sehe ich das Unrecht, daß die Menschen dir tun: du liebst sie, und wirst von ihnen nicht geliebt; du tust ihnen ohne Unterlass Gutes, und empfängst dafür Undank und Verachtung; du bemühest dich, zu ihnen zu reden, und sie hören dich nicht; du bietest ihnen deine Gnade an, und sie schlagen sie aus. Oh mein Jesus! Ist’s wohl möglich, daß auch ich einst unter diesen Undankbaren war, daß auch ich dich so beleidigte? Ach ja freilich, mein Gott! ist es so; — aber ich will mich bessern, ich will dir das Missfallen, daß ich dir verursacht habe, in den Tagen meines mir noch übrigen Lebens damit ersetzen, daß ich alles tue, was mir möglich ist, dir gefällig zu sein. Sage, Herr! was du von mir verlangst, — ich will alles ohne Ausnahme tun. Mache mir es durch den heiligen Gehorsam zu wissen, und ich hoffe, ich werde es tun. Ich fasse den festen Entschluss, von nun an keine Sache zu unterlassen, von der ich erkennen werde, daß sie zu deinem größten Wohlgefallen gereichen; sollte ich auch alles verlieren. — Verwandte, Freunde, Ehre, Gesundheit, ja sogar mein Leben; — es fahre alles hin, wenn nur geschieht, was dir wohlgefällig ist! Glückseliger Verlust! wenn man alles verliert und alles aufopfert, um deinem göttlichen Herzen, oh du Gott meiner Seele, zu gefallen! Ich liebe dich, oh höchstes, über alles liebenswürdiges Gut! und dich zu lieben vereinige ich mein armes Herz, mit den brennenden Herzen der Serafin, ich vereinige es mit dem Herzen Mariä und mit dem Herzen Jesu. Ich liebe dich mit meinem ganzen Wesen, — und dich allein will ich lieben, und immer will ich dich allein lieben!

Seufzer. Mein Gott, mein Gott, ich bin dein, und du bist mein!

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Begrüßung der allerseligsten Jungfrau

Unsere allerseligste Königin steht beständig vor dem Throne Gottes und vertritt die Stelle unserer Sachverwalterin mittels Ihrer Fürbitte, welche bei Gott so viel vermag; denn sie sieht unser Elend und unsere Gefahr; darum trägt sie in ihrem mütterlichen Herzen Mitleiden mit uns, und kommt uns zu Hilfe. Oh barmherzigste Mutter! so siehst du denn auch mein Elend und die großen Gefahren, die meiner Seele drohen, und du bittest für mich? Ach, fahre fort, fahre fort zu bitten! Ach, erhalte mir die Gnade, um welche ich dich heute bitte, daß ich nämlich das Glück haben möge, bis an das Ende meines Lebens aus der Zahl deiner getreuen Diener zu sein, damit ich alsdann in den Himmel aufgenommen werde, dich zu loben, in vollkommener Sicherheit, daß ich niemals mehr, solange Gott sein wird, von dir werde geschieden werden.

 

Seufzer: Oh Maria, meine Mutter, bewirke, dass ich für immer dir angehöre.

(Hier das Gebet Seite 7 oder 8)

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Oh höchstes Gut, du bist nun mein!

Ich wünsche nichts als dich allein;

Dir soll mein Herz ganz eigen sein.

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Was habe ich im Himmel und was liebe ich auf Erden?

Meines Herzens Gott und mein Teil ist Gott in Ewigkeit. (Ps. 72, 25-26)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Buch wurde im Jahr 1867 gedruckt.. Vor 150 Jahren drückte man sich vielerseits anders aus als heute. Die Rechtschreibung und Zeichensetzung wichen häufig von der heutigen ab. In diesem Buch wurden nur wenige Änderungen vorgenommen. Der alte Text, aber auch die Zeichensetzung bleiben also, von wenigen Ausnahmen abgesehen, so, wie sie damals waren. Vor allem die Zeichensetzung ist hier und da in unseren Augen fehlerhaft.

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Heiliger Pfarrer von Ars