Beitrag 21

Luthers unheimliche Beziehung zum bösen Feind

Wenn heute ein Autor Luthers unheimliche Beziehung zum Teufel untersucht, zieht er sich sofort den Zorn von Protestanten wie auch von vielen Katholiken zu. Man kann und will sich so etwas nicht vorstellen. Doch es gibt zahlreiche Zeugnisse! Hören wir, was der hl. Kirchenlehrer Laurentius von Brindisi in seiner „Darstellung des Luthertums“ darüber zusammen getragen hat:

„Jetzt gilt es zu sehen, durch welchen Geist [Luther] zum Abfall von der Römischen Kirche geführt wurde. Jeder Mensch wird von irgendeinem Geist geführt. Der [eine] vom Geist Gottes, ebenso wie Christus vom Geist in die Wüste geführt worden ist. Auch sagt Paulus, dass diejenigen, die vom Geiste Gottes getrieben werden, Kinder Gottes sind (Röm. 8,14). Andere werden vom Geiste Satans geführt, der von Paulus im Korintherbrief der Geist dieser Welt genannt wird [Zitat]: Wir aber haben nicht den Geist dieser Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist (1 Kor 2,12). Deswegen mahnt Johannes, nicht jedem Geist zu glauben, sondern [die Geister] zu prüfen, ob sie aus Gott sind (vgl. 1 Joh 4,1). Es widerfährt aber zu Zeiten einem Menschen wie dem Saul, von dem der gute Geist des Herrn wich und in den ein böser Geist des Herrn drang und ihn antrieb (vgl. 1 Kg 16,14 [1 Kg = heute 1 Sam]). Ich zweifle nicht, dass solches bei Luther der Fall gewesen ist.

Es gibt [sogar] welche, die sagen, Luther sei einer Verbindung mit dem bösen Geist entsprossen; aber solchen Dingen schenken wir keinen Glauben. Johannes Cochläus und Laurentius Surius[1] berichten, Luther habe etliche Anzeichen der Besessenheit durch einen bösen Geist gezeigt. Besonders ein Beispiel aus seiner Mönchszeit wird berichtet, als er einmal im Chor, da das Evangelium von der Austreibung eines bösen Geistes in der Messe verlesen wurde, plötzlich zusammengebrochen sei unter dem Ausruf: „Das bin nicht ich, das bin nicht ich!“ Nikolaus Selnecker[2] beschuldigt [freilich] Surius der Lüge. Aber er tut dies nur mit Worten, von oben herab, ohne einen Gedankengang oder eine Autorität heranzuziehen. Dies ist eine Eigentümlichkeit der Häretiker, daß sie zwar arm an Argumenten sind, doch überreich an Gezänk und Schmähreden.

Wilhelm Lindanus berichtet, daß glaubwürdige Männer, die Luther gesehen und gekannt haben, von einer dämonischen Ausstrahlung in seinen Augen erzählten, wie sie bei Wahnsinnigen und Besessenen zu sehen ist, sobald diese, vom Dämon besetzt, gehetzt werden. Das Urteil liegt beim Leser, in solchen Dingen zwingen wir niemanden. [Jedenfalls] erhellt aus verschiedenen Aussprüchen und schriftlichen Aufzeichnungen seiner selbst, daß ihm [Luther] überaus vertrauliche Unterredungen mit dem Teufel zuteil wurden.

Johannes Goldschmied[3], ein herausragender Lutheraner, sammelte die Aussprüche Luthers in einen Band, als seien sie himmlische und göttliche Orakel. Er behandelte Luther wie einen Evangelisten. In den sogenannten „Tischgesprächen“ schrieb er vieles über Luther nieder. Besonders aber berichtet er, Luther habe im Jahre 1533 gesagt, dass Nacht für Nacht der Teufel [komme und] mit sich [selbst] über die Gerechtigkeit Erörterungen anstellte. Als [Luther] erkannte, dass [sein] Argument, der Christ sei [doch] ohne Gesetz und stehe über diesem, nichts half, vertrieb er [den Teufel] mit einem lauten Furz. Ein sehr guter Exorzismus, fürwahr!

An einer anderen Stelle [der Tischreden] heißt es: „Zuweilen brachte der Teufel bei der Erörterung mit sich [selbst] solche Argumente, daß ich nicht mehr wußte, ob es Gott gebe oder nicht.“ [Und wiederum]: „Was meine Person angeht, so fürchte ich keinen Schwärmer und keinen Sakramentarier, denn deren Argumente habe ich seinerzeit [schon] vom Teufel während der Ruhe gehört, durch das Wort Gottes aber überwunden. “Luther habe sogar gesagt, lieber sterbe er durch die Hand des Teufels als durch die Hand des Kaisers, denn er sterbe durch die Hand eines großen Herrn. In älteren Ausgaben der Tischreden hört man [Goldschmied] sagen, Luther schliefe mit dem Teufel beinah öfter zusammen als mit seiner Käthe. Und Nikolaus Selnecker berichtet andernorts, Luther habe tatsächlich gesagt [Zitat]: „Wenn wir vom Teufel im Gewissen ob unserer Sünden versucht werden, so sollen wir sagen: Heiliger Satan, bitte für uns; keinerlei Sünde haben wir gegen dich begangen, o Teufel, milder Herr!“

Da wird jemand sagen: Ja[aa], welche Glaubwürdigkeit haben denn diese „Tischgespräche“, welche Luther damals, vom Wein erhitzt, mit seinen Mitstreitern hervorgebracht hat, da sie doch nicht von ihm selbst aufgeschrieben und veröffentlicht wurden? Aus anderen Quellen müsse erwiesen werden, daß Luther die Lehren der Dämonen benutzt hat! -- Also [gut]: Es trete Luther [selbst] vor; er ist alt genug, er selbst mag antworten (Joh 9,21). In [seiner] Schrift „Von der Winkelmesse und Pfaffen-Weihe“[4] spricht er davon, vom Teufel belehrt und durch fünf Argumente überzeugt worden zu sein, dass die Messe abscheulicher Götzendienst sei. Da die Sache offiziell bezeugt und von äußerster Wichtigkeit ist, so führen wir die Stelle vollständig in ganz wortgetreuer Übersetzung aus dem Deutschen hier an, zusammen mit [jenen] Argumenten, mit denen der Teufel, wie Luther selbst sagt, ihn überzeugt habe, die Messe sei abscheulicher Götzendienst. In diesem Lichte wird nämlich klarer zu sehen sein, [wer sich als] Lehrmeister Luthers [herausstellen wird], und wer der Urheber dieses neuen Evangeliums gewesen [ist].[5]

„Ich will“, so sagt Luther, „an mir anheben und vor euch heiligen Vätern eine kleine Beichte tun. Gebt mir eine gute Absolution, die euch selbst nicht schädlich sei. Ich bin einmal zu Mitternacht auferwacht, da fing der Teufel mit mir in meinem Herzen eine solche Disputation an, wie er mir denn gar manche Nacht bitter und sauer genug machen kann“. -- (Dimmen des Lichtes) -- „Höret ihrs, Hochgelehrter, wisset ihr auch, dass ihr 15 Jahre lang habt fast alle Tage Winkelmessen gehalten? Wie, wenn ihr mit solch gebeteter Messe eitel Abgötterei getrieben und nicht Christus Leib und Blut, sondern eitel Brot und Wein da angebetet und anzubeten andere angehalten? … Da brach mir wahrlich der Schweiß aus und das Herz begann mir zu zittern und zu pochen. Der Teufel weiß seine Argumente wohl anzusetzen und fortzudringen und hat eine schwere, starke Sprache. Und gehen solche Disputation nicht mit langen und viel Bedenken zu, sondern ein Augenblick ist eine Antwort um die andere. Und ich habe da wohl erfahren, wie es zugeht, dass man des Morgens die Leute im Bett tot findet. Er kann den Leib erwürgen, das ist eins. Er kann aber auch die Seele so bang machen mit Disputieren, dass sie ausfahren muss in einem Augenblick, wie er es mir gar oft fast nahe gebracht hat“.“

(aus: Laurentius von Brindisi, Opera omnia, Vol. II Hypotyposis Lutheranismi, Pars I Hypotyposis Martini Lutheri, Patavii, ex officina typographica seminarii 1930, Sectio Quinta, Dissertatio Prima, II-V S. 201ff.)

[1] *1522 +1578. Kartäusermönch in Köln.

[2] *1530 +1592. Protestantischer Theologe und Verfasser von Kirchenliedern.

[3] *1519 +1575. Letzter Schüler Luthers. Sammelte und edierte mit Fleiss die Worte seines Meisters.

[4] Schrift von 1533.

[5] Dazu kommen wir erst im nächsten Beitrag 22. Heute nur der Beginn. Wir geben aber nicht die Rückübersetzung aus dem Lateinischen, sondern das lutherische Original.