Beitrag 28
Amoris Laetitiae Propheta – Prophet ehebrecherischer Liebesfreuden – Prophet der Priesterehe
„Hier muss ich notgedrungen in der Zurückhaltung des Ausdruckes nachlassen“. So entschuldigt sich der hl. Laurentius bei seinen Lesern, weil er einige der schamlosen Reden Luthers über die Ehe widergibt. Der Heilige nennt den Unheiligen einen „Propheten der Begierlichkeit“, einen „der [Liebesgöttin] Venus geweihten Propheten“ sowie einmal mehr ein „Ferkel aus der Herde Epikurs“ [A]. Und er hat auch hierin wieder Recht. Hören wir aus der „Darstellung des Luthertums“ des hl. Kirchenlehrers Laurentius von Brindisi:
„Gleichsam wie mit einem Eigennamen wird in den [Heiligen] Schriften der böse Geist, als unreiner Geist bezeichnet – ebenso wie der Geist Gottes als Heiliger Geist bezeichnet wird. „Heilig“ und „unrein“ werden in der Heiligen Schrift wie Licht und Finsternis einander entgegengesetzt. Von daher schreibt Paulus: Ansonsten wären eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig (1 Kor 7,14), denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung (1 Thess 4,7). Der Geist Gottes wird „heilig“ genannt, weil dies seine Ihm eigene Natur ist, und er die Dinge, die er erfüllt, sich ähnlich macht, [so] wie die Sonne Licht macht und die Hitze des Feuers Wärme mitteilt. Auf dieselbe Weise wird Gott im Römerbrief „gerecht“ und „gerechtmachend“ genannt.
Ebenso wird Satan „unreiner Geist“ genannt: einmal ob seiner geistigen Unreinheit, zum andern weil er die [von ihm] Angefallenen mit dem übelsten Schmutz der Laster besudelt. Er verwandelt die durch den Unflat der Sünden verunstalteten Menschen gleichsam in schmutzige Ferkel, wie wir es von König Nabuchodonosor lesen, welcher den unverständigen Tieren gleich und diesen ähnlich wurde (Ps 48,13). [B] Denn durch das Bemühen des Teufels wird der Mensch, der doch Gott und den Engeln so ähnlich sein soll, gleichsam zum wilden Tier gewandelt. Welch vorzügliche und ausgezeichnete Mühe hat sich diesbezüglich der unreine Geist bei Luther gemacht!
Es ist eine Eigentümlichkeit der Häretiker, sowohl dem eigenen Genius zu frönen als auch den Genüssen des Fleisches zugetan zu sein. Denn Paulus ordnet die Häresien unter die Werke des Fleisches ein, wenn er von solchen spricht, welche nur sich selbst lieben sowie mehr Liebhaber der Wollust als Gottes sind (2 Tim 3,2.4). Und Petrus sagt, da er künftige Pseudopropheten im christlichen Volk vorherverkündet: Viele werden ihren Ausschweifungen folgen, und der Weg der Wahrheit wird durch sie gelästert werden (2 Petr 2,2). Auch der Apostel Judas sagt von den Häretikern, daß sie die Gnade Gottes in Ausschweifungen verkehren sowie [ihr] Fleisch beflecken (Jud 4.8).
Martin Luther aber scheint von allen am meisten die Gnade Gottes in Ausschweifung verkehren und die Menschen durch fleischliche Begierden zur Lust verlocken zu wollen. Er errötet nicht zu lehren, es sei dem Menschen unmöglich, ohne Geschlechtslust zu leben. Der Mönchszölibat[1] sei entgegen dem Worte Gottes [und] der Freiheit des Evangeliums, [entgegen] dem christlichen Glauben, den göttlichen Geboten sowie der Liebe und Vernunft. Er bläst[2] die Trompete gegen die Keuschheit [Zitat]:
„Jünglinge und Männer können der Ehefrau nicht entbehren. Auch ist der Natur die Art sich fortzupflanzen genauso tief eingewurzelt wie Essen und Trinken. Demnach hat Gott dem Leibe Glieder, Adern, Körperflüssigkeit und all das gegeben. Wer nun dieses Streben der Natur mit eigener Kraft zügeln wollte, was tut der anderes, als zu erreichen suchen, dass Feuer nicht brenne, Wasser nicht nässe und der Mensch Speis und Trank nicht zu sich nehme.“
Wenig später fügt er hinzu, grunzend wie ein Ferkel – hier muss ich notgedrungen in der Zurückhaltung des Ausdruckes nachlassen [Zitat]: „Fließt der Same nicht ins Fleisch, so fließt er ins Gewand.“ Luther verlangt also, damit der Same nicht durch nächtliche Befleckung ins Gewand fließe, dass er [doch gleich[3]] ins Fleisch fließe.
In der Predigt Über das eheliche Leben sagt er im Hinblick auf die Schriftstelle Wachset und mehret euch (Gen. 1,22) [Zitat]: „Wie es nicht in meinen Kräften liegt, kein Mann zu sein, so habe ich auch kein Recht, ohne Weib zu sein. Wie es wiederum nicht in deiner Hand liegt, kein Weib zu sein, so liegt es auch nicht in deiner Hand, ohne Mann zu leben. Entscheidung und Rat sind ja nicht frei, sondern es ist Naturnotwendigkeit, daß sich der Mann dem Weibe und das Weib dem Manne muß zugesellen. Dieses Schriftwort nämlich, da Gott sagt: Wachset und mehret euch, ist kein Gebot, sondern mehr als ein Gebot, ein rein göttlich Werk, das zu behindern oder zu unterlassen nicht in unseren Kräften steht. Und es ist ebenso notwendig, ja notwendiger noch als Essen und Trinken“. Wenig später sagt er: „Es ist nicht möglich, daß du keusch seiest“.
Kurz danach riet dieser gottgesandte Prophet der Begierlichkeit einer Frau, dass, wenn sie an einen impotenten Mann gelangt sei, sie schamlos vom Manne verlangen soll, mit dessen Bruder oder dem nächsten Blutsverwandten eine geheime Ehe einzugehen. Wenn er es ausschlägt, so soll sie von ihm ausreißen und anderweitig heiraten.“ In derselben Predigt spricht er dem Manne, der an ein mürrisches Weib gelangt sei, die Vollmacht zu, der Gattin zu sagen: „Wenn du nicht willst, will eine andere; will die Herrin nicht, so komme die Magd.“ – O du der Venus [C] geweihter Prophet! O Ferkel aus der Herde Epikurs!
[So] ward Luther zum Kritiker des Zölibates und zum größten Eheprediger. In seiner Auslegung des siebenten Kapitels des ersten Korintherbriefes behauptet er, die Ehe sei wahrhaft himmlisch, geistlich, ein göttlicher Stand --- wenn sie mit einem Geistlichen geführt werde. Ja, die Ehe sei wie Gold, der geistliche Stand jedoch wie Unrat, weil jene zum Glauben fördere, dieser aber zur Gottlosigkeit.“
(aus: Laurentius von Brindisi, Opera omnia, Vol. II HypotyposisLutheranismi, Pars I Hypotyposis Martini Lutheri, Patavii, ex officinatypographicaseminarii 1930, Sectio Quinta, DissertatioSexta,I-IV S. 255ff.)
Anmerkung:
[A] Epikur: Philosoph der maximalen Lust
[B] Nabuchodonosor = griechisch, Nebukadnezzar hebräisch.
Nabuchodonosor kommt daher nur in den griechischen Schriften des Alten Testaments vor, hier in Tobit (14,15) und vielfach in Judit (bspw. 1,11).
Nabuchodonosor findet sich in der Einheitsübersetzung überhaupt nicht. Für Nabuchodonosor steht hier Nebukadnezzar.
Die Versangabe Ps 48,13 ist wohl falsch. Daniel 4,29 dürfte der richtige Bezugsvers sein.
[C] Venus war die römische Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit.
[1]In seiner Schrift Über die Mönchsgelübde.
[2] In seiner Schrift Contra FalsoNominatumOrdinemEpiscoporum.
[3] Durch geschlechtlichen Verkehr.