Beitrag 30

Verkünder des göttlichen Wortes? – Schleuderer diabolischer Flüche!

„Ich kann nicht beten, ohne dass ich nicht zugleich fluche“. Ja, auch dieses unsinnige Wort stammt von Luther. Und wirklich, er hat sein reformatorisches Leben lang niemals gebetet, ohne zugleich auf Papst und Kirche zu fluchen. Eine Biographin[1] kleidet diesen Umstand in die eigentümliche Formulierung, Luther habe „sein Leben lang gegen seine Feinde gebetet“. So kann man es natürlich auch sagen: „gegen seine Feinde gebetet“. Luther sprach es aber deutlicher aus: „Ich kann nicht beten, ohne dass ich nicht zugleich fluche“ Hören wir den hl. Kirchenlehrer Laurentius von Brindisi aus seiner „Darstellung des Luthertums“:

„Martin Luther, Prediger des neuen Evangeliums, war zügellos, aufrührerisch und streitsüchtig. Seine giftigen Schriften geben Zeugnis davon, wie frech er war [und] mit welcher Missgunst er seine Gegner belästigte. Alles ist nämlich voll, ja vollgestopft mit bissiger Geschwätzigkeit, eitlen Redereien, unpassenden Witzen [und] zahllosen Zänkereien – und nicht mit christlicher Bescheidenheit, frommer Lehre und sanftmütiger Zurechtweisung, wie Paulus dies anordnet (vgl. 2 Tim 4,2; Tit 1,9), [und] auch nicht mit stichhaltigen Vernunftgründen. Sondern alle seine Gegner, die seine Lehre nicht gleichsam anbeten wie die goldene Statue Nabuchodonosors, sind sofort in den babylonischen Ofen zu werfen (Dan 3,1ff.).Sie sind würdig des Zornes Gottes [und] der ewigen Verdammung. Sie sind Eselsköpfe, Schweine, Teufel. Mit solchen Ausdrücken schmückt er seine Gegner in allen Streitschriften. So war Luther der größte Architekt von Streitereien, Spaltungen und Zwistigkeiten.

In der Tat war jener Gründer des neuen Evangeliums nicht nur streitsüchtig, sondern zeigte [auch] von Anfang an den Geist des Aufruhrs. Im Buch Gegen Englands König spricht er von den Papisten [Zitat]: „Ich werde verfolgen und mürbe machen diesen abscheulichen Pöbel“; „lebend werde ich des Papsttums Feind sein; eingeäschert werde ich ihm zwei Mal Feind sein. Ihr thomistischen Schweine, tut was ihr könnt; Luther werdet ihr als Bärin auf dem Weg und als Löwin auf eurem Pfad haben; von überall her wird er euch begegnen und er wird keinen Frieden haben“, „bis ihr zusammenstürzt“.

Mit großer Bosheit verfolgte Luther den Römischen Pontifex. Zum Zeugnis kann das ganze Buch dienen, das er im letzten Lebensjahr – bei weitem das giftigste – gegen das Papsttum schrieb, mit dem Titel Über das römische Papsttum, vom Teufel eingerichtet. Indem er dem Papst jedes nur erdenkliche Übel erfleht, sagt er, den Papst und alle seine Anhänger verfluchend und lästernd [Zitat]: „Jeder könne ihnen gut aus dem Herzen heraus fluchen, dass Blitz und Donner sie durchschüttle, das höllische Feuer sie verbrenne, dass sie Pest [und] Syphilis und alle Plagen hätten“.

In seinem Buch Gegen den Dresdner-Meuchelmörder spricht der von evangelischer Liebe übervolle Mensch gemäß seinem neuen antichristlichen Evangelium [Zitat]: „Ich kann nicht beten, ohne dass ich nicht zugleich fluche. Habe ich zu sprechen: Geheiligt werde Dein Name, bin ich auch gezwungen zu sagen: Verflucht, verdammt, geschändet sei der Name der Papisten und all derer, die deinen Namen lästern. Habe ich zu sprechen: Dein Reich komme, muss ich auch sagen: Verflucht, verdammt und verwüstet sei das Papsttum mit allen Reichen auf der Erde, die deinem Reich entgegenstehen. Soll ich sprechen: Dein Wille geschehe, ist es auch nötig zu sagen: Verflucht, verdammt, geschändet und zunichte gemacht seien alle Gedanken und Absichten der Papisten und all derer, die sich deinem heiligen Willen widersetzen. Wahrlich, ich bete jeden Tag so mit Mund und Herz ohne Unterbrechung“.

Wie voll des Geistes Gottes zeigt sich Luther hier! Als ob in den Heiligen Schriften der Geist des Fluches als Geist Gottes bezeichnet würde! Die Frucht nämlich des Geistes sind Liebe, Freude, Friede, Geduld, Güte, Milde (Gal 5,22). Von welcher Liebe aber war Luther beseelt, er, der wegen [seiner] gerechten Verurteilung mit so maßlosem Zorn seine Richter verflucht, verwünscht und mit grässlicher Schmähung [bedacht] hat?

In seinem Buch „Wider die fälschlich [so] genannte Weihe der Bischöfe“ stellt er alle Bischöfe auf gehässigste Weise bloß und schleudert [denen], welche der Heilige Geist eingesetzt hat, um die Kirche Gottes zu regieren (Apg 20,21), als neuer Statthalter des Antichristen eine freilich teuflische Bulle entgegen.

Mit rohem und bitterem Hass verfolgte Luther alle Mönche, [wie] insbesondere sein Werk „Über die Ordensgelübde“ und seine Schrift „An den Herzog Georg von Sachsen“ bezeugen. Über alle Ordensleute fällt Luther das Urteil, sie seien Gotteslästerer, Christus aufs Neue kreuzigend. Und er lehrt seine Lutheraner, dass, wenn er einen Mönch höre, er nichts anderes vernehme als einen Christen, der den Glauben verleugnet hat, einen Verbündeten des Teufels. Ein Kloster, sagt er, sei nichts anderes als die Hölle, wo der Teufel der Abt sei und die Mönche und Nonnen die verdammten Seelen.

Für Luther war nämlich der Ordenstand das gleiche wie für den Verräter Judas das Apostelamt. Das Kloster war [für ihn deshalb] eine Hölle, weil er nicht von jenen Unverheirateten war, die sich selbst um des Himmelsreiches Willen verschnitten (Mt 19,12), über welche der Herr durch Isaias sagt: Ich werde sie auf meinen heiligen Berg führen und sie im Haus meines Gebetes trösten (Is 56,7). Luther wollte nicht getröstet werden im Haus des Gebetes, sondern im Haus der schändlichsten Unzucht.

O Zunge, voll des todbringenden Giftes, von der der Apostel Jakobus sagte:„Die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit“ (Jak 3,6)! Man sieht, dass sich im Herz und in der Zunge Luthers ein kunstfertiger Dämon der abscheulichsten Lästerungen, Schmähungen [und] Verleumdungen eingenistet hat. Die Brust Luthers war ein Schmiedeofen der Lästerungen.

Der Erzengel Michael [aber] hat, „als er mit dem Teufel über den Leichnam Moses stritt, nicht gewagt, ein Fluchurteil zu fällen“ (V. 9). So etwas Schreckliches sind Flüche, dass selbst die Engel nicht wagen, gegen den Teufel zu fluchen. Es verabscheut nämlich der Hl. Geist alles Fluchen. Und wir sollen Luther, einen über jedes Maß hinausfluchenden und lästernden Menschen, für ein Geschenk des Heiligen Geistes nach Art der Propheten und Apostel halten?“

(aus: Laurentius von Brindisi, Opera omnia, Vol. II Hypotyposis Lutheranismi, Pars I Hypotyposis Martini Lutheri, Patavii, ex officina typographica seminarii 1930, Sectio Quinta, Dissertatio Septima,III-VIII S. 271ff.; Sectio Quinta, Dissertatio Nona, VIII S. 304f.)


[1] Lyndal Roper in „Luther. Der Mensch Martin Luther. Eine Biographie“ (2016), Anm. 18 zum 19. Kapitel, S. 676.