ICH BIN DEIN
33 Stufen zur vollkommenen Hingabe an Jesus durch Maria
Mit Texten des Heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort
8. Stufe
Welchen Starkmut hat Maria im Schmerz. Sie bewahrt die Worte Simeons (Lk 2, 35): „Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ – Die Menschen dieser Welt?
GENUSSSUCHT
Ein Taumel der Genusssucht hat die Welt erfasst. Sie kann sich nicht genug tun an Lärm und Lustbarkeit, um sich über die eigene innere Hohlheit hinwegzutäuschen. – Der Jünger Jesu verachtet wahre Freuden nicht; aber seine Freude kommt aus der inneren Verbundenheit mit Gott. Darum hat er es nicht nötig, sich durch immer neue sinnliche Reize zu betäuben.
EINFACH ZUM ÜBERLEGEN
Worte Ludwigs von Montfort
Über die wahre Andacht zu
Maria (188 - 190)
Die Weltmenschen…
Die Weltmenschen kümmern sich nicht um die Verehrung Mariens, der Mutter der Gotteskinder. Wohl hassen sie sie nicht direkt, manchmal zollen sie ihr sogar ein gewisses Lob und behaupten, sie zu lieben, ja sie verrichten sogar irgendeine Andachtsübung ihr zu Ehren. Im übrigen aber können sie es nicht leiden, wenn man Maria innig liebt… An den Andachtsübungen, denen Mariens treue Verehrer obliegen, um die Liebe zu ihrer Gebieterin zu erhalten, finden sie immer etwas auszusetzen; sie glauben nämlich nicht, dass die Marien Verehrung für das Heil des Menschen notwendig sei. Sie meinen, es genüge, keinen ausdrücklichen Hass gegen die Gottesmutter zu hegen und ihre Verehrung nicht offen zu missachten. Sie glauben, sie hätten sich die Gunst der heiligen Jungfrau genugsam erworben und seien ihre Diener, wenn sie ihr zu Ehren irgendwelche Gebete hersagen und ohne Innigkeit herunterleiern; auch ihr Leben bessern sie deshalb keineswegs.
Die Kinder dieser Welt… lachen und trinken, sie essen und unterhalten sich, sie spielen und tanzen, ohne sich Mühe zu geben, der Segnungen des himmlischen Vaters würdig zu werden. Kurz, sie denken nur an die Welt, sie lieben nur die Welt, sie reden und handeln nur für die Welt und ihre Freuden. Für einen kurzen Augenblick der Lust, für einen eitlen Hauch der Ehre, für goldenen oder silbernen Tand verkaufen sie ihre Taufgnade, ihr Unschuldskleid, ihr himmlisches Erbteil.
Schließlich verfolgen und hassen die Weltmenschen täglich die Kinder Gottes offen oder im geheimen. Sie belästigen, verachten und kritisieren sie; sie äffen sie nach, sie beschimpfen, bestehlen und betrügen sie, bringen sie in Not und Armut, vertreiben sie und treten sie in den Staub. Sie selbst aber machen ihr Glück, lassen es sich gut gehen, sind angesehen, bereichern sich, machen Karriere und führen ein angenehmes Leben.
WORTE DER HEILIGEN SCHRIFT
„Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Statt dessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte (Lk 16, 19 - 26).
„Ihr aber, ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird! Euer Reichtum verfault, und eure Kleider werden von Motten zerfressen. Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer Fleisch verzehren wie Feuer“ (Jak 5,1 - 3).
GEBET
Gib, allmächtiger Gott, dass ich stets auf Geistiges sinne und was dir lieb ist, in Wort und Tat vollführe. Amen.