NEUNTE ROSE

Die Feinde des Rosenkranzes

Laßt uns nun sehen, welche Ungerechtigkeit es ist, die Verbreitung der Bruderschaft des heiligen Rosenkranzes zu hindern und mit welchen Strafen Gott mehrere Unselige gezüchtigt hat, welche diese heilige Bruderschaft verachteten und sie zerstören wollten.

Obwohl die Andacht des heiligen Rosenkranzes vom Himmel durch mehrere Wunder bestätigt und von der Kirche durch mehrere päpstliche Bullen gutgeheißen wurde, so finden sich in unserer Zeit nur zu viele Sitten- und Gottlose und sogenannte Aufgeklärte, die versuchen, die Bruderschaft entweder in Verruf zu bringen, oder wenigstens die Gläubigen davon abzuhalten. Es ist leicht zu erkennen, daß ihre Zungen von höllischem Gifte träufeln und daß sie unter dem Einfluß des bösen Geistes handeln, denn kein Mensch kann die Andacht des heiligen Rosenkranzes mißbilligen, ohne daß er dadurch das Wesen der christlichen Religion verdammt, nämlich: das Gebet des Herrn, den Englischen Gruß, die Geheimnisse des Lebens, des Todes und der Glorie Jesu Christi und seiner heiligsten Mutter.

Jene Freigeister, die es nicht leiden können, daß man den Rosenkranz betet, fallen oft, ohne es zu merken, in die verworfene Lehre der Irrlehrer, welche Rosenkranz und Psalter verabscheuen.

Es heißt, sich von Gott und der wahren Frömmigkeit entfernen, wenn man die Bruderschaften verabscheut, da doch Jesus Christus uns versichert, daß Er sich inmitten derer befinde, die in seinem Namen beisammen sind (Mt 18,20). Das heißt kein guter Katholik sein, wenn man so viele und so große Ablässe vernachlässigt, die die Kirche den Bruderschaften gewährt. Es heißt endlich, ein Feind des Seelenheils sein, wenn man den Gläubigen abrät, den Rosenkranz andächtig zu beten, da sie doch durch dieses Mittel sich von der Sünde lossagen und der Frömmigkeit zu wenden. Wenn der heilige Bonaventura recht hat, indem er sagt, wer die heiligste Jungfrau nicht verehre, werde in seiner Sünde sterben und der Verdammnis anheimfallen; Qui neglexerit illam, morietur in peccatis suis, welche Strafen müssen denn nicht jenen warten, welche die andern von ihren Andachtsübungen abwendig machen!...