Das tridentinisch-vatikanische Glaubensbekenntnis
Es stammt aus der Bulle Pius IV. «Iniunctumnobis» vom 13. November 1564! (BenzingerENCHIRIDION SYMBOLORUM ET DEFI-NITIONUM 994 (863); deutscher Text gemäss Rituale Basileense,1896.
Ich, N. N., glaube mit fester Überzeugung und bekenne alles und jedes, was in dem Glaubensbekenntnis, dessen sich die heilige römische Kirche bedient, enthalten ist, nämlich: Ich glaube an einen Gott, den allmächtigen Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und an einen Herrn Jesum Christum, den eingebornen Sohn Gottes, der aus dem Vater geboren ist von Ewigkeit, Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gotte; geboren, nicht erschaffen, einer Wesenheit mit dem Vater; durch den alles erschaffen ist.
Der wegen uns Menschen und um unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen ist; der durch den Heiligen Geist aus Maria der Jungfrau Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist; der auch unter Pontius Pilatus für uns gekreuzigt worden, gelitten hat und begraben worden ist; am dritten Tage aber ist er nach der Schrift wiederauferstanden; er ist aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; und sein Reich wird ohne Ende sein. Ich glaube auch an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebendigmacher, der vom Vater und dem Sohne ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht wird, der durch die Propheten geredet hat. Ich glaube eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne eine Taufe zur Vergebung der Sünden und erwarte die Auferstehung der Toten und das zukünftige ewige Leben. Amen.
Die apostolischen und kirchlichen Traditionen (Überlieferungen) samt den übrigen Gebräuchen und Satzungen der Kirche nehme ich an und verharre dabei festiglich. Ich glaube standhaft, dass es einen Reinigungsort gibt und dass die Seelen in demselben durch die Fürbitte der Gläubigen Hilfe erhalten. Auf gleiche Weise glaube ich, dass die Heiligen, welche mit Christus regieren, zu verehren und anzurufen seien und dass sie bei Gott ihr Gebet für uns darbringen und dass ihre Reliquien in Ehren zu halten seien. Ich behaupte ganz fest, dass die Bilder Christi und der allzeit jungfräulichen Gottesgebärerin wie auch anderer Heiligen beizubehalten sind und dass wir ihnen schuldige Ehre und Verehrung erweisen sollen. Auch bestätige ich, dass die Gewalt der Ablässe von Christus in der Kirche hinterlassen worden und dass deren Gebrauch dem christlichen Volke sehr heilsam ist. Die heilige, katholische und apostolische römische Kirche erkenne ich als Mutter und Lehrmeisterin aller Kirchen; und dem römischen Papste, als dem Nachfolger des heiligen Apostelfürsten Petrus und dem Statthalter Jesu Christi, verspreche und gelobe ich wahren Gehorsam. Auch alles Übrige, was von den heiligen Kirchensatzungen und allgemeinen Kirchenversammlungen, und besonders von dem tridentinischen Kirchenrate, wie auch vom allgemeinen vatikanischen Konzil (I), zumal über den Primat und das unfehlbare Lehramt des Papstes, überliefert, entschieden und erklärt worden ist, nehme ich unbezweifelt an und bekenne es; und alles, was entgegen ist, und jede von der Kirche verdammte, verworfene und verfluchte Irrlehre verdamme, verwerfe und verfluche auch ich. - Diesen wahren katholischen Glauben, ausserhalb welchem niemand selig werden kann, den ich gegenwärtig freiwillig bekenne und in Wahrheit habe, will ich ganz und unverletzt bis zum letzten Hauche meines Lebens mit Gottes Hilfe aufs standhafteste behalten und bekennen; und werde, so viel an mir liegt, mich bemühen, dass er auch von meinen Untergebenen oder denjenigen, deren Sorge mir in meinem Amte obliegen wird, gehalten, gelehrt und verkündigt werde. (Jetzt legt derjenige, der das Glaubensbekenntnis abgelegt, seine rechte Hand auf ein geöffnetes Evangelienbuch und spricht:) Dieses verspreche, gelobe und schwöre ich,N. N.; so wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien Gottes!