FEGFEUER

(Purgatorium)

Die hier angeführten “Fälle” sind auch aus kirchlich imprimierten Büchern und Publikationen entnommen.

Die sogenannten “Letzten Dinge” des Menschen (Tod, Gericht, Himmel, Hölle) werden in unserer Zeit wenig beachtet, in Frage gestellt, verdrängt, entmythologisiert, uminterpretiert, verharmlost und verspottet. Wir kommen aber nicht an den Tatsachen vorbei, daß Verstorbene sich melden und um Hilfe bitten kommen. Es gibt eine reichhaltige Literatur darüber, geschrieben von hochgelehrten und erfahrenen Theologen von Weltruf. (Diese Seiten werden laufend erweitert und vervollständigt)

Hier – für den Anfang - nur einige kurze Beispiele:

 

WIE LANGE DAUERN DIE LEIDEN IM FEGEFEUER?

Die Dauer der Leiden im Fegefeuer richtet sich nach der Art und Größe der Sünden.

Aus Privatoffenbarungen erfahren wir darüber folgendes:

Am längsten und am schwersten leiden hartherzige Menschen, wogegen weichherzige Menschen bald aus dem Fegefeuer befreit werden.

Die Hl. Margareta Maria Alacoque zu Paray-le-Monial (+ 1690), durch, die bekanntlich der Heiland die Herz-Jesu-Andacht in der Welt verbreiten ließ, sah 2 Personen im Fegefeuer, die in der Welt in hohem Ansehen gestanden waren, die aber einige Familien ungerecht behandelt und ins Fegefeuer gestürzt hatten. Diese hohen Personen wurden zu sehr langen Fegefeuerqualen verurteilt. Alle Gebete und Meßopfer, die von deren Verwandten nach dem Tod für ihr Seelenheil dargebracht wurden, wandte Gott jenen unglücklichen Familien zu, deren Verwandte infolge ihrer Armut kein hl. Meßopfer hatten darbringen lassen können.

Der Seelenführer der stigmatisierten Barbara Pfister (+ 1909) zu Speyer erzählt, er habe ihr einmal aufgetragen, sie solle jene Arme Seele, die ihr am nächsten Morgen zuerst erscheinen werde, nach ihrem Namen fragen und ihr mitteilen, daß er am 21.12. für sie das hl. Meßopfer darbringen werde. Barbara Pfister gehorchte und erhielt folgende Antwort: " Ich bin die Schwester Luzia, einst Oberin in diesem Hause. Wegen zu großer Strenge am unrechten Ort muß ich noch immer im Fegefeuer bleiben. Alles, was bis jetzt für mich an Genugtuung geleistet wurde, hat der gerechte Gott anderen zugewendet." Der Beichtvater der Pfister staunte, als er das V orgefa1lene erfuhr, weil die Oberin Luzia vor 12 Jahren (am 15.02.1885) im Rufe der Heiligkeit gestorben war.

Auch jenen, die ihre Lebensbesserung bis zu ihrem Lebensende verschieben,

ergeht es schlecht nach ihrem Tod.

Dem seligen Dominikaner Heinrich Suso (+ 1365), der viele Offenbarungen hatte, teilte Gott unter anderem folgendes mit: "Es gibt Menschen, die Gott so erzürnt haben, daß sie nicht unterscheiden können, ob sie in der Hölle oder im Fegefeuer seien. Das sind die frevelhaften Sünder, die ihre Besserung bis an ihr Lebensende verschieben, und denen dann vor dem Sterben eine kleine Reue zuteil wird. Über diese ist Gott so erzürnt, daß er von ihnen nichts wissen und ihrer nicht gedenken will, und auch nicht will, daß seine Freunde für sie bitten." Also verschiebt Gott ihre Begnadigung ebenfalls bis ans Ende. Es erfüllt sich da der Spruch: " Wie du sündigst, so wirst du gestraft "

Schon der hl. Cyprian (+258), Bischof von Karthago, behauptete, daß einige Seelen bis ans Ende der Welt im Fegefeuer bleiben müssen.

Auch der belgische Wundertäter Pater Paul von Moll (+ 1896) sagt: " Es gibt Seelen, die verurteilt sind, bis ans Ende der Welt im Fegefeuer zu bleiben."

Daß es im Fegefeuer Abteilungen gibt, wo die Seelen der Fürbitte beraubt sind, bestätigt die ehrwürdige Dienerin Gottes Canori Mora zu Rom (+ 1825).

Auch die stigmatisierte Barbara Pfister zu Speyer behauptet dasselbe. Ihr erschien ein protestantischer Fabrikant aus Speyer, der sich beklagte, er sei in einer Abteilung, wo nur Leiden seien und keine Hilfe zuteil werde. (Molz, S. 31)

Der hl. Beda (+735) erzählt folgende Begebenheit, die sich zu seiner Zeit zugetragen hat. Ein braver Engländer namens Drithelm starb eines Abends nach langwieriger Krankheit. Doch am anderen Morgen kehrte er plötzlich ins Leben zurück und richtete sich zum Schrecken der Anwesenden auf. Diese liefen davon, nur seine Frau hatte den Mut, zu bleiben. Ihr erzählte nun Drithelm, er sei wirklich gestorben und nun von Gott ins Leben wieder zurückgerufen worden. Er sprach: " Als meine Seele den Leib verlassen hatte, wurde ich von einem weißgekleideten Führer mit glänzendem Angesichte in ein tiefes Tal geleitet, das eine ungeheure Ausdehnung hatte und in dichte Finsternis gehüllt war, die Schrecken einflößte. Ich sah dort zwei Abteilungen: auf der einen Seite Glut und Flammen. auf der anderen Eis und Kälte. Der Engel sagte zu mir, das sei der Ort für jene Seelen, die ihre Besserung bis zum Tode verschieben und noch im letzten Augenblick Reue zeigen.

Diese Seelen, die beständig aus der Hitze in die Kälte kommen und umgekehrt, werden erst nach dem Jüngsten Gericht in den Himmel gelangen, wenn ihnen nicht von den Lebenden durch gute Werke geholfen wird." Drithelm zog sich hierauf in ein Kloster zurück und führte ein strenges Büßerleben. Wenn sich seine Ordensbrüder über seine Kasteiungen wunderten, antwortete er: "Meine lieben Brüder ich habe ganz andere Strenge gesehen als diese. Das sind Rosen und Süßigkeiten im Vergleich zu dem, was mir im Fegefeuer gezeigt wurde."

Manche müssen die gleiche Anzahl von Jahren im Fegefeuer leiden

wie die Anzahl der Jahre ihres Sündenlebens beträgt.

Die selige Maria Taigi zu Rom sah das Los eines berühmten Grafen im Fegefeuer. Dieser Graf hatte zuvor ein üppiges und durch viele Reisen zerstreutes Leben geführt, sich aber später gebessert. Er mußte ebensoviel Jahre im Fegefeuer leiden, die er auf Erden unnütz verlebt hatte.

Die Schwester Maria Lindmayr sah einen ihr bekannten Musikanten, der viel zu trinken pflegte, im Fegefeuer; er erschien ihr als Kröte und sprach, er müsse deswegen in dieser Gestalt erscheinen, weil er sich gerne in feuchten morastigen Orten aufgehalten hat; er müsse solange leiden, als er sich durch vieles Trinken das Leben abgekürzt hat. (Buch, Seite 160)

Aus den Mitteilungen vieler von Gott begnadeter Personen geht hervor, daß die Fegefeuerstrafen mancher Seelen viele Jahrhunderte; ja sogar Jahrtausende dauern können.

Maria Lindmayr (sie hatte viele Arme- Seelen Visionen) sagt: "Etliche hundert Jahre dauert .oft der Aufenthalt der Armen Seelen im Fegefeuer."

Auch der hl. Kardinal Bellarmin erklärt: "Es steht außer Zweifel, daß die Peinen des Reinigungsortes manchmal viele Jahrhunderte dauern." (De gemitu 1, II, 9).

Die ehrwürdige Katharina Emmerich (sie hat in Visionen das Leben Jesu und seiner Mutter geschaut) sagt, daß der Heiland jedesmal am Jahrestag seines Todes, also am Karfreitag, ins Fegefeuer hinabsteige und dort die eine oder andere Seele seiner Feinde befreie, die ein Zeuge seines blutigen Todes auf Golgotha gewesen sind und bisher noch immer nicht zur Anschauung Gottes zugelassen Wurden. Also wären manche Zeitgenossen Christi, die dessen Feinde gewesen waren, fast 2000 Jahre im Fegefeuer!

Sie sagt aber auch: " Es ist nicht auszusprechen welch großen Trost die Armen Seelen durch unsere Überwindungen und kleinen Opfer erhalten. "

Die gottselige Johanna vom Kreuz, Klarissen- Äbtissin zu Roveredo im damaligen Süd- Tirol ( + 1674), hat, wie in den Prozeßakten ihrer Seligsprechung mitgeteilt wird, von Gott die Offenbarung erhalten, daß sie durch ihre Gebete und Bußübungen den jüdischen König Salomon, der bekanntlich vor seinem Tod Götzendienst getrieben hat, aus dem Fegefeuer erlöst habe. Salomon ist vor etwa 3000 Jahren gestorben. Daß Salomon trotz seiner schweren Verfehlungen im hohen Alter nicht in die Hölle gekommen ist, läßt sich aus der Verheißung 2. Kön. 7, 14-15 schließen. Er muß also noch im Augenblick des Todes die Gnade der Reue erlangt haben. (Viele Kirchenväter, wie der hl. Hieronymus und Cyrill v. J., sind der Ansicht, daß Salomon sich noch bekehrt hat. Sonst wären wohl kaum seine Bücher in den Kanon der hl Schriften aufgenommen worden.

Die Behauptung des Dominikaners Soto, daß keine Arme Seele länger als 10 Jahre leide, ist falsch, zumal auch Papst Alexander VII. diesen Satz als ketzerisch verworfen hat. (18. 03. 1666, prop. 43).

Ein kurzes Fegefeuer haben laut P. Paul von Moll namentlich jene Personen, die gottergeben sterben. Er berichtet von einer Dame, die bei einem Eisenbahnunglück unweit Genf den Tod gefunden hat und sogleich in den Himmel gekommen ist, weil sie im letzten Augenblick gerufen hat: "Herr. dein Wille geschehe!" (Seite 151) Auch berichtet er von einer verstorbenen Dame, die nur eine Stunde im Fegefeuer war und der erlaubt wurde, diese Stunde in demselben Armstuhl zuzubringen, in welchem sie gestorben war. Diese Gnade wurde ihr deswegen zuteil, weil sie ihre Kinder vortrefllich erzogen hatte. (S. l50)

Maria Lindmayr sagt: “Am kürzesten werden im Fegefeuer zurückgehalten die Gutmütigen. Weichherzigen und Barmherzigen und jene, die gerne sterben.”

Die ehrwürdige Klara Moes behauptet, daß demütige Personen selten länger als 2 Monate der Anschauung Gottes beraubt sind, niemals über 2 Jahre, die meisten aber nur einige Stunden; auch kommen sie gewöhnlich nicht ins Fegefeuer, sondern bleiben an demselben Ort, wo sie gestorben sind. Auch sagt sie: "Seid nur recht demütig und ihr kommt ohne Fegefeuer in den Himmel!" Ferner behauptet sie: "Hat bei einem Menschen in diesem Leben die Sehnsucht nach Gott einen hohen Grad erreicht, so kommt bei seinem Tod dessen Seele geradewegs in den Himmel, ohne das Fegefeuer zu berühren."

Der hl Bonaventura bestätigt das, indem er behauptet, daß derjenige, welcher in den Flammen glühender Gottesliebe oder in den Fluten tiefen Reueschmerzes stirbt, den Brand des Fegefeuers nicht zu fürchten habe. (Comp. theol. ver. 4, 24)

Der hl. Augustin sagt: "Willst Du, daß sich Gott deiner erbarme, dann erbarme dich deines Nächsten im Fegefeuer!" Auch vertritt er die Ansicht,. daß derjenige, welcher oft für die Verstorbenen gebetet hat, keines bösen Todes sterben werde.

Der hl. Hieronimus behauptet: “Wir sind der ewigen Seligkeit um so viel näher, je mitleidiger und gütiger wir gegen die Armen Seelen sind.”

Diese Zeilen kurzen waren nur der Anfang, sie werden laufend erweitert.