2. Ich bin Mariens Sohn, weil ich es gewollt.

Jesus:

1. Mein Bruder, um meine kindliche Liebe zu Maria, meiner Mutter, zu begreifen, versuche zunächst zu verstehen, daß ich ihr Sohn bin, weil ich es gewollt.

Was ich getan, war nie erzwungen, nie zufällig oder planlos.

Als ich mich entschloß, hinzugehen, um die Ehre meines Vaters wiederherzustellen und die Menschheit zu erlösen, da eröffneten sich mir unendlich viele Wege; allen anderen aber zog ich den Weg über Maria vor.

Mit freier Überlegung habe ich Maria erschaffen, damit sie meine Mutter werde; denn sie hätte nie gelebt, hätte ich ihr nicht dieses Amt anvertrauen wollen. Mit freier Überlegung schuf ich sie so, wie sie ist, damit ich so werde, wie ich bin.

Ich bin in aller Wahrheit ihr Kind. Wie jedes andere Kind wollte ich aus meiner Mutter Fleisch annehmen, wollte von ihrer Milch ernährt, von ihrer Hand gehegt und gepflegt werden, wollte ich ihr Untertan sein.

Ich bin ihr Kind in viel höherem Grad, als du das deiner Mutter bist; ist es doch sie allein, aus der ich meine ganze menschliche Natur annahm.

Ich bin ihr Kind, ganz und gar, als Gottmensch. Denn der, den sie gebar, ist nur einer.

2. Wisse nun, daß die Liebe es war, die mich trieb, ihr Kind zu werden, die Liebe zu meinem Vater zunächst, den ich auf diese Weise mehr verherrlichen konnte und den die Menschen um ihretwillen besser verstehen und inniger lieben können. Dann die Liebe zu meiner Mutter, die mir mehr Freude bereiten sollte als alle Engel und Menschen, und auch die Liebe zu den Menschen, ... die Liebe zu dir, mein vielgeliebter Bruder!