Brief eines spanischen Märtyrers an seine Freundin

„Sooft Du an mich denkst, erinnere Dich: Es gibt ein besseres Leben!“

MADRID, 16. Februar 2008 (ZENIT.org).- Bartolomé Blanco Márquez, 1914 in Córdoba geboren, Märtyrer der religiösen Verfolgung in den 1930er-Jahren in Spanien, wurde am 28. Oktober 2007 zur Ehre der Altäre erhoben. Als Sekretär der Katholischen Aktion und Abgeordneter zur katholischen Gewerkschaft wurde er am 18. August 1936 gefangen genommen und am 2. Oktober im 22. Lebensjahr hingerichtet. Sein letzter Ruf war: „Es lebe Christus, der König!“

Am Tag vor seiner Hinrichtung schrieb er aus dem Gefängnis den folgenden Brief an seine Freundin, der im „Summarium super martyrio“ seiner Seligsprechungsakten veröffentlicht worden ist.

 

Provinzgefängnis in Jaén, 1. Oktober 1936

Meine liebste Maruja!

Bis ins Grab werde ich Dein Andenken mitnehmen, und bis zum allerletzten Schlag wird mein Herz aus Liebe zu Dir schlagen. Gott hat es für angemessen erachtet, diese weltlichen Leidenschaften zu läutern, sie zu veredeln, wenn wir einander in Ihm lieben. Obwohl ich am Ende meines Lebens stehe, ist Gott mein Licht und alles, was ich ersehne. Das heißt aber nicht, dass die Erinnerung an den Menschen, den ich am meisten liebe, mich nicht bis in die Stunde meines Todes begleiten wird.

Viele Priester stehen mir bei. Sie gießen Schätze der Gnaden in meine Seele ein und stärken sie so - welch süßer Trost! Ich blicke dem Tod ins Auge, und, glaube mir, er schüchtert mich nicht ein, er macht mir keine Angst.

Der irdische Gerichtsspruch wird meine stärkste Verteidigung im Gericht Gottes sein. Sie wollten mich niedermachen, doch sie haben mich erhöht. Durch ihre Verurteilung haben sie mich reingewaschen, und in ihrem Bemühen, mich zu vernichten, haben sie mich gerettet.

Verstehst Du, was ich meine? Aber natürlich! Denn wenn sie mich umbringen, verhelfen sie mir zum wahren Leben. Und wenn sie mich verurteilen, weil ich die höchsten Ideale von Religion, Vaterland und Familie stets hochgehalten habe, stoßen sie vor mir die Tore des Himmels auf.

Mein Leib wird hier am Friedhof von Jaén begraben werden. Es trennen mich nur noch wenige Stunden von meiner letzten Ruhe. Erlaube mir also eine einzige Bitte an Dich: Im Gedenken an unsere Liebe, die sich nun weitet, halte Dir ein einziges Ziel vor Augen: die Rettung Deiner Seele. So werden wir uns auf unsere ewige Gemeinschaft im Himmel vorbereiten, wo nichts mehr uns trennen kann.

Bis dahin, leb wohl, meine liebste Maruja! Vergiss nicht, dass ich vom Himmel her auf Dich schauen werde, und bemühe Dich, ein Vorbild einer christlichen Frau zu sein, denn am Ende helfen uns die weltlichen Güter und Freuden nichts, wenn wir nicht unsere Seelen retten konnten.

An Deine ganze Familie denke ich mit Dankbarkeit, und an Dich, meine ganze Liebe, die sich nun in der Stunde des Todes vergeistigt. Vergiss mich nicht, meine Maruja, und sooft Du an mich denkst, erinnere Dich: Es gibt ein besseres Leben, nach dem wir uns mit aller Kraft ausstrecken müssen. Sei stark, und beginne Dein Leben neu. Du bist jung und gut; Gott wird Dir helfen, darum werde ich Ihn anflehen in Seinem Reich.

Leb wohl, bis wir uns weiter lieben werden im ewigen Leben.