Auszug aus: „Mein höchstes
Ideal – Jesus - Mariens Sohn“
Nach der Lehre des P. Chaminade
Jesus:
1. Betrachte jetzt, was Mir Meine Kindesliebe zu Meiner Mutter alles eingegeben hat!
Von Ewigkeit her dachte Ich an sie und liebte sie; denn von Ewigkeit her sah Ich in ihr Meine künftige Mutter.
Ich dachte an sie, als Ich den Himmel mit den Engeln erschuf; Ich dachte an sie, als Ich die Erde und die Menschen bildete.
Ich dachte an sie, als Ich das Urteil über deine Stammeltern aussprach; Ich dachte an sie, als Ich Mich den Patriarchen und den Propheten offenbarte.
2. Die Liebe zu ihr bewog Mich, sie mit Vorzügen auszustatten, von denen jeder einzelne das Größte übertrifft, das Ich je für alle anderen Geschöpfe getan. Sie und nur sie allein war durch Mich unbefleckt in ihrer Empfängnis, frei von jeder Begierde und Unvollkommenheit, voll der Gnade mehr als alle Engel und Heiligen, Mutter Gottes und allzeit Jungfrau, mit Leib und Seele schon vor der allgemeinen Auferstehung verherrlicht.
3. Ich kam auf die Welt, die Menschen zu erlösen; und da widmete Ich dreißig Jahre Meines Lebens Meiner Mutter allein, nur drei Jahre den anderen Menschen.
4. Es war Mir nicht genug, sie an Meinen Vorzügen und an Meinem Innenleben teilnehmen zu lassen und in innigster Vertrautheit mit ihr zu leben: Ich wollte, dass sie auch an der Sendung, die Mir Mein Vater anvertraut hat, teilhabe. Wie Ich der Erlöser bin, wollte Ich, dass sie Miterlöserin sei, und dass sie alles, was Ich für das Heil der Welt verdiente, in voller Teilnahme mitverdiene.
5. Sogar im Himmel wollte Ich, dass sie Fürbitterin bei Mir sei, wie Ich Fürbitter beim Vater bin, um den Menschen alle Gnaden auszuteilen, die zu erwerben sie hienieden mitgewirkt hat. Im Himmel nämlich bin Ich noch immer ihr Sohn, wie Ich es auf Erden war. Unendlich glücklich bin Ich, ihr durch Meine Freigiebigkeit das zu vergelten, was sie einst aus Liebe zu Mir getan und gelitten hat.
6. Höre weiter: Ich setze Mein Leben in der Kirche fort, in Meinem mystischen Leib, der von Meinem Geist geleitet wird. Alles, was Meine Kirche tut, das tue Ich: Was die Kirche für Meine Mutter tut, Ich bin's, der es für sie tut. Denke nur an all das, was die Kirche getan, um ihr Verehrung und Liebe zu bezeugen; wie sie Mariens Vorzüge verteidigte und feierlich verkündete, neue Feste ihr zu Ehren einsetzte, die Andachten zu ihr förderte, Bruderschaften und Ordensgesellschaften bestätigte, die sich ihrem Dienst weihten. Dann betrachte die Frömmigkeit der Kinder dieser Kirche: ihre Heiligen, die Meiner Mutter so ergeben sind, die eifrigen Seelen, die mit außerordentlicher und stets wachsender Verehrung Maria dienen, und selbst die einfachsten Gläubigen, die so eifersüchtig über Mariens Ehre wachen, so scharfsichtig sind für ihre Vorzüge - oft scharfsichtiger als die Gelehrten -, so von Begeisterung entflammt, wenn es sich darum handelt, ihr ein Zeichen besonderer Anhänglichkeit zu geben! Was ist das anderes als eine großartige und doch noch recht schwache Offenbarung Meiner unvergleichlich großen Kindesliebe zu Meiner Mutter?
Füge ferner zu dem, was die streitende Kirche für Maria getan hat und bis zum Ende der Welt tun wird, das hinzu, was die triumphierende Kirche die ganze Ewigkeit hindurch für sie tut! Denn in den Heiligen des Himmels lebe Ich in weit höherem Grade als in den Gläubigen auf Erden. Stelle dir die Gesinnungen der Dankbarkeit, Ehrfurcht und Liebe vor, die die Seligen ihrer Königin und Mutter immerfort bezeugen, der sie ihre ewige Seligkeit verdanken! Immer bin Ich es, der in ihnen und durch sie Meine Mutter ehrt und liebt!
7. Lasse vor deiner Seele alle diese Beweise Meiner kindlichen Liebe vorüberziehen! Betrachte sie, dringe tief in sie ein, verstehe, was du davon verstehen kannst, und dann wisse, dass das, was du nicht zu begreifen vermagst, alles das, was du je davon verstehen wirst, unendlich übertrifft... und dann sage dir, dass Ich dich an dieser unendlichen Liebe teilnehmen lassen will.
Die Seele:
O Jesus, wie wunderbar! Wie aber könnte ich Maria auch nur annähernd mit solcher Liebe lieben?