Kirche soll Praxis der Handkommunion überdenken
Erzbischof Ranjith (01. Februar 2008)
Mit der Praxis der Handkommunion sei „eine zunehmende Schwächung einer ehrfürchtigen Haltung gegenüber dem Allerheiligsten“ einhergegangen, sagt der Sekretär der Gottesdienstkongregation und zweiter Mann in der Liturgiekongregation.
Vatikan (www.kath.net) Erzbischof Ranjith, der Sekretär der Kongregation für den Gottesdienst, hat erneut Kritik an der Praxis der Handkommunion geübt und klar gestellt, dass die katholische Kirche die Entscheidung zur Erlaubnis der Handkommunion neu überdenken sollte.
Diesen Vorschlag machte Erzbischof Ranjith in einem KATH.NET vorliegenden Vorwort zu einem Buch über die Hl. Eucharistie von Weihbischof Athanasius Schneider von Kasachstan. Das Buch „Dominus Est: Gedanken eines Bischofs aus Zentralasien über die Heilige Eucharistie“ wurde im Januar von der Vatikanbuchhandlung publiziert.
Einige Gedanken des Buches erschienen bereits vorher im „Osservatore Romano“. Im Vorwort schreibt Erzbischof Ranjith wörtlich, dass die Hl. Eucharistie „mit Ehrfurcht und einer Haltung der demütigen Anbetung“ empfangen werde müsse. Der Sekretär der Kongregation für den Gottesdienst erinnert auch, dass das 2. Vaticanum niemals die Praxis der Handkommunion legitimiert habe.
Sie sei „missbräuchlich und eilig in einigen Bereichen eingeführt“ worden und erst nachträglich vom Vatikan anerkannt. „Ich denke, dass die Zeit gekommen ist, diese Praxis zu bewerten und zu überdenken und, wenn notwendig, sie aufzugeben“, meint Ranjith.
Hier gehe es nicht um Spitzfindigkeiten, betonte Ranjith. Hand und Mund hätten „die gleiche Würde“. Dennoch sei zu konstatieren, dass mit der Praxis der Handkommunion „eine zunehmende Schwächung einer ehrfürchtigen Haltung gegenüber dem Allerheiligsten“ einhergehe.