Maria und die Eucharistie
von P. Bernward Deneke
In einer berühmten Vision wurde dem hl. Don Bosco gezeigt, wie der Papst das umkämpfte und gefährdete Schiff der Kirche an den Säulen der Heiligsten Eucharistie und der Jungfrau Maria festmacht. Diese beiden Geheimnisse unseres Glaubens sind uns tatsächlich Sicherheit und Rettung in den Stürmen unserer Zeit. Leider sind sie beide - mitsamt der Gestalt des Papstes, der das Schiff lenkt - in unseren Tagen vielfältigen Angriffen ausgesetzt. Deshalb gilt es, ihren inneren Zusammenhang neu zu entdecken und zu vertiefen.
Maria und das Altarsakrament stehen in einer vielfältigen Verbindung miteinander. Das lässt sich an den Freudenreichen Geheimnissen des Rosenkranzes zeigen:
- Die Jungfrau hat den Sohn Gottes auf wunderbare Weise vom Heiligen Geist empfangen. So wirkt der Heilige Geist auch beim Messopfer im Schoß der Kirche eine wunderbare Empfängnis, durch die Jesus unter uns gegenwärtig ist.
- Wie ein lebendiger Tabernakel, eine kostbare Monstranz hat Maria unseren Herrn zu Elisabeth getragen und führt uns so zu tiefer Ehrfurcht und inniger Liebe gegenüber dem Ort der eucharistischen Gegenwart in unseren Kirchen.
- In Bethlehem hat die jungfräuliche Mutter das Kind voller Liebe in die Arme genommen und den herbeieilenden Menschen entgegengehalten. Erinnert uns das nicht daran, wie der Priester den eucharistischen Herrn in der heiligen Wandlung emporhebt und uns zur Anbetung zeigt?
- Simeon hat Maria vorhergesagt, ihr Herz werde ein Schwert durchbohren. Bei der Kreuzigung des Heilandes ist das Wirklichkeit geworden. Aber auch wenn das Kreuzesopfer in der Heiligen Messe unter uns gegenwärtig wird, ist die Gottesmutter mitopfernd dabei und wird uns von ihrem Sohn neu geschenkt: "Siehe da, deine Mutter!"
- Mit welcher Sehnsucht und Liebe hat Maria ihr Kind nach dreitägiger schmerzlicher Suche im Tempel wieder in die Arme geschlossen und mit in ihr Haus genommen! Darin ist sie ein Vorbild der sehnsuchts- und liebevollen Kommunion.
Die Gottesmutter verdient wirklich den Titel "Unsere Liebe Frau vom heiligsten Sakrament", den ihr der hl. Julian Peter Eymard verliehen und den der hl. Papst Pius X. bestätigt hat. Niemand führt uns sicherer zum eucharistischen Jesus als sie.
Und so gehören die drei weißen Gestalten, die Don Bosco in seiner Vision gesehen hat, untrennbar zusammen: der Papst, die weiße Hostie und die strahlendreine Jungfrau Maria!
Quelle: http://www.kath-info.de/maria.html