14. August 2007, 14:03

Munificentissimus Deus

Am 1. November 1950 wurde das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel definiert - Auszüge aus der Apostolische Konstitution

Vatikan (kath.net)

Mit den Anfangsworten Munificentissimus Deus wird die Apostolische Konstitution des Papstes Pius XII. zitiert, mit der dieser am 1. November 1950, im Heiligen Jahr, unter Inanspruchnahme päpstlicher Unfehlbarkeit das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel (Assumpta) definierte.

Kurze Auszüge aus der Apostolische Konstitution: (DH 3900 ff)

"Alle diese Beweise und Überlegungen der Heiligen Väter und Theologen stützen sich auf die Heilige Schrift als letzte Grundlage; diese stellt uns nämlich die gütige Mutter Gottes gleichsam vor Augen als mit ihrem göttlichen Sohne innigst verbunden und sein Los immer teilend. Deswegen scheint es beinahe unmöglich, sie, die Christus empfing, gebar, mit ihrer Milch nährte und ihn in ihren Armen hielt und an ihre Brust drückte, von demselben nach diesem irdischen Leben, wenn nicht der Seele, so doch dem Leibe nach getrennt zu sehen."

"Da unser Erlöser der Sohn Mariens ist, konnte er in der Tat, als vollkommenster Beobachter des göttlichen Gesetzes, außer dem Ewigen Vater auch seine geliebteste Mutter keinesfalls nicht ehren. Da er sie nun aber mit so großer Ehre auszeichnen konnte, sie vor der Verwesung des Grabes unversehrt zu bewahren, muss man glauben, dass er dies wirklich tat."

"Am meisten aber ist daran zu erinnern, dass vom 2. Jahrhundert an die Jungfrau Maria von den Heiligen Vätern als neue Eva vorgestellt wird, die dem neuen Adam – wenn auch untergeordnet – aufs engste verbundene ist in jenem Kampfe wider den Feind aus der Hölle, der, wie im Protoevangelium (Gen 3,15) vorausgesagt wird, zum völligen Sieg über die Sünde und über den Tod führen sollte, die in den Schriften des Völkerapostels immer miteinander verknüpft werden (Röm 5 und 6; 1 Kor 15,21-26; 54-57)"

"Wie deshalb die glorreiche Auferstehung Christi ein wesentlicher Teil und die letzte Trophäe dieses Sieges war, so musste der gemeinsame Kampf der Seligen Jungfrau mit ihrem Sohne mit der „Verherrlichung“ des jungfräulichen Leibes abgeschlossen werden; denn, so sagte derselbe Apostel, „wenn … dieses Sterbliche Unsterblichkeit angezogen hat, dann wird sich das Wort erfüllen, das geschrieben steht: Verschlungen ist der Tod im Sieg“ (1 Kor 15,54)"

(...) auctoritate Domini Nostri Iesu Christi, Beatorum Apostolorum Petri et Pauli ac Nostra pronuntiamus, declaramus et definimus divinitus revelatum dogma esse: Immaculatam Deiparam semper Virginem Mariam, expleto terestris vitae cursu, fuisse corpore et anima ad caelestem gloriam assumptam.

"In der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und auch kraft unserer eigenen verkündigen, erklären und definieren wir: Es ist ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die immerwährende Jungfrau Maria, die makellose Gottesgebärerin, als sie den Lauf des irdischen Lebens vollendete, mit Leib und Seele zur himmlischen Glorie aufgenommen wurde."

"Sollte daher, was Gott verhüte, einer wagen, das entweder zu leugnen oder absichtlich in Zweifel zu ziehen, was von Uns definiert wurde, so soll er wissen, dass er vom göttlichen und katholischen Glauben völlig abgefallen ist."