Angriff auf Pater Pio
Der in Sievernich mehrmals erschienene Heilige Pater Pio wird zur Zeit von dem italienischen Historiker Luzzatto, der mosaischen Bekenntnisses ist, als ein übler hinterhältiger Schwindler bezeichnet. Es ist damit zu rechnen, dass schwachgläubige Menschen auf diese verleumderische These hereinfallen, weil sie ja von den Medien verbreitet wird. Wer sich aber mit dem Leben dieses Heiligen näher beschäftigt hat, erkennt sofort, dass diese Angriffe völlig absurd sind.
Francesco Forgione wurde am 25. Mai 1887 als Kind einer ärmlichen Bauernfamilie geboren. Im Alter von 16 Jahren trat er als Novize den Kapuzinern in seiner Heimat bei und erhielt den Ordensnamen Pio.
Pater Pio hielt das asketische Mönchsleben und das Theologiestudium wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nur unter Mühen durch. 1910 empfing er in der Kathedrale von Benevent die Priesterweihe. Ab 1916 wirkte Pater Pio als Mönch im Kapuzinerkloster von San Giovanni Rotondo.
Um Weihnachten 1902 hat Pater Pio eine Vision, die er in der dritten Person niederschreibt:
„Francesco ist einem majestätischen Mann von seltener Schönheit begegnet, so hell wie das Licht der Sonne. Der Mann nahm ihn an der Hand und ermutigte ihn mit den Worten ‘Komm mit mir, Du mußt kämpfen wie ein tapferer Krieger.’ Es war eine heftige Schlacht. Mithilfe des hell leuchtenden Mannes, der immer an seiner Seite war, überwältigte Francesco seinen Widersacher. Sofort nahm der gute Mann die Krone ab und sagte: »Ich habe eine noch schönere für Dich zur Seite gelegt. Wisse, daß Du fähig bist, den guten Kampf zu kämpfen gegen den, den Du gerade besiegt hast. Er wird zurückkommen und Dich attackieren. Hab keine Angst, ich werde mit Dir sein. Ich werde Dir immer helfen, ihn zu besiegen.«“
An Brust, Händen und Füßen Pater Pios wurden ab 20. September 1918 die Stigmata sichtbar. Padre Pio verliert täglich 250 Zentiliter Blut: einen Becher voll.
1918 sieht Pater Pio wieder die geheimnisvolle Gestalt vor sich. Einen Monat später schreibt er an seinen Seelenführer:
„Es war ein erschreckender Anblick. Ich kann nicht beschreiben, was dann passierte. Ich dachte, ich sterbe, und ich wäre sicher gestorben, wäre Gott meinem Herzen, das in meiner Brust zu zerspringen drohte, nicht zu Hilfe geeilt. Als die mysteriöse Gestalt verschwunden war, sah ich, dass meine Hände, meine Füße und meine Brust durchbohrt waren, und Blut strömte aus den Wunden.
Können Sie sich die Schmerzen vorstellen, die ich erlitten habe und erleide, fast ununterbrochen, jeden Tag? Wird wohl Jesus, der so gütig ist, diese Prüfung von mir nehmen?“
Einmal war ein Pfarrer äußert verärgert über die Begeisterung eines seiner Schäfchen für Pater Pio. So beschloss er, den Heiligen auf die Probe zu stellen. Bei der nächsten Wallfahrt des Gläubigen zu Pater Pio vertraut ihm der Pfarrer ein verschlossenes Kuvert für Pater Pio an. Als der Mann mitten in der Menge steht, ruft ihm Pater Pio zu: „Nimm den Brief aus Deiner Tasche und schreib, das, was ich Dir diktiere, auf den Umschlag.“ Bei seiner Heimkehr übergibt der Mann dem Pfarrer das ungeöffnete Kuvert. Dieser wird blass, als er liest, was auf dem Umschlag gekritzelt steht: Die Antwort auf seine Frage.
Einmal wandte sich der spätere Papst Johannes Paul II. an Pater Pio. Als Bischof von Krakau bat er den Kapuziner auf Lateinisch um sein Gebet für eine krebskranke Mutter von vier Töchtern. Der Brief wurde Padre Pio übergeben, der dem Papst bereits 1947 seine spätere Wahl zum Stellvertreter Christi vorausgesagt haben soll: „Dazu kann man nicht ‘nein’ sagen.“ Nach einigen Tagen erreichte ein weiterer Brief des Krakauer Bischofs San Giovanni Rotondo: Ein Dankschreiben. Die Mutter war wundersam geheilt worden.
Einmal war ein Mann mit der Bitte, seine Tochter zu heilen, zu Pater Pio gekommen. Dieser schaut ihn an: „Du bist viel, ja viel kränker als Deine Tochter: Ich sehe, dass Du tot bist!“ Der Mann stammelt: „Aber nein, es geht mir gut.“ „Du unglücklicher“, antwortet der Pater, „wie kann es Dir mit so viel Sünden auf dem Gewissen gut gehen? Ich sehe mindestens 32.“ Nach der Beichte bezeugte der Mann: „Er wusste alles, hat mir alles gesagt.“
Heute ist San Giovanni Rotondo eine der meist besuchtesten Pilgerstätten der Welt. 7 Millionen Besucher kommen jedes Jahr, fast doppelt so viele wie nach Lourdes. Täglich werden rund 1 Million Euro umgesetzt. Quelle: www.kreuz.net