Die Gründe für das priesterliche Zölibat
Die Eucharistie ist eng mit dem Priesteramt verbunden. Das ist der Wille Gottes. Der Priester hat eine herausgehoben Stellung in der Kirche. Selbst die Engel oder gar die Gottesmutter besitzen nicht die Vollmachten, die ein gültig geweihter Priester hat. Ohne den Priester gibt es keine Eucharistie. Mit dem zunehmenden Mangel an Priestern geht auch die eucharistische Gegenwart des Herrn zurück. Da der Priester eine solch bedeutende Stellung hat, muss er auch ganz für Christus zur Verfügung stehen. Nicht ohne Grund hält daher die Kirche am Zölibat fest.
ROM, 13. Juli 2006 (ZENIT.org) Kardinal Jean-Pierre Ricard, Erzbischof von Bordeaux und Vorsitzender der französischen Bischofskonferenz, legte im Rahmen einer Videokonferenz der Kongregation für den Klerus die Gründe für den priesterlichen Zölibat dar.
In seinem Beitrag „Fruchtbarkeit einer Liebe, die sich im priesterlichen Zölibat hingibt„, wies er unter anderem darauf hin, dass der Zölibat nur im Glauben nachvollziehbar und verstehbar sei. „Er setzt voraus, dass man die Fruchtbarkeit eines apostolischen, völlig hingegebenen Lebens erkennt. Schon Jesus hat dies Seinen Jüngern gegenüber hervorgehoben: 'Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Wer es erfassen kann, der erfasse es!' (Mt 19,11.12). Rein menschlich gesehen übersteigt das unsere Kräfte. Allein die Gnade Gottes vermag dies in uns zu realisieren. Was vom Priester verlangt wird, ist, dass er immer um diese Gnade bittet und sich darauf vorbereitet, sie zu empfangen, indem er treu alle Mittel der Heiligung ausnutzt, die ihm sein eigener Dienst an die Hand gibt: Gebet, Hören der Schrift, Feier der Eucharistie und der übrigen Sakramente, regelmäßiger persönlicher Empfang des Bußsakramentes, Seelsorge, Wachsamkeit, die das eigene Lebensgleichgewicht im Auge bewahrt, gesunde Organisierung der Freizeit, Klugheit im Umgang mit Menschen.“
Der sich Christus völlig hingebende Priester sollte wie der heilige Paulus sagen können: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). Ganz in diesem Sinn seien alle Priester zur Heiligkeit aufgerufen: „Um die pastoralen Ziele einer inneren Erneuerung der Kirche, der Ausbreitung des Evangeliums über die ganze Erde und des Dialoges mit der heutigen Welt zu verwirklichen, mahnt diese Heilige Synode alle Priester inständig, mit Hilfe der von der Kirche empfohlenen entsprechenden Mittel nach stets größerer Heiligkeit zu streben, um so immer geeignetere Werkzeuge für den Dienst am ganzen Gottesvolk zu werden“ (Presbyterium ordinis, 12; vgl. auch 14 und 18).
Kardinal Ricard unterstrich abschließend, dass der „eigentliche und tiefe Beweggrund für die Zölibatsweihe 'die Option für eine intimere und vollständigere persönliche Beziehung zum Geheimnis Christi und der Kirche zum Wohl der ganzen Menschheit ist'„ (Paul VI., „Sacerdotalis coelibatus“, 54).
Über die priesterliche Kleidung
Partikularnorm der deutschen
Bischofskonferenz zu
c. 284 CIC - Kirchliche Kleidung der Geistlichen
Der Geistliche muss in der Öffentlichkeit durch seine Kleidung eindeutig als solcher erkennbar sein. Von dieser Bestimmung sind die Ständigen Diakone mit Zivilberuf ausgenommen. Als kirchliche Kleidung gelten Oratorianerkragen oder römisches Kollar, in begründeten Ausnahmefällen dunkler Anzug mit Kreuz.
Wegen der hohen Bedeutung des priesterlichen Amtes verlangt die Kirche, dass Priester an ihrer Kleidung erkennbar sind. Die Priesterkleidung hat mehrere Funktionen:
- Sie bedeutet ein mutiges und klares Bekenntnis des Priesters zu Jesus Christus in dieser Zeit des großen Glaubensabfalls.
- Sie signalisiert Gehorsam gegen Papst und Bischof in dieser Zeit des weit verbreiteten Ungehorsams in der Kirche.
- Sie bietet dem Priester Schutz gegen negative weltliche Einflüsse und Angriffe gegen das Zölibat.
- Sie hilft dem Priester, eine seinem hohen Amt angemessene Distanz zu wahren.
- Sie betont, dass der Priester eben nicht einer von vielen ist, der in der Masse untergeht.
- haben. Dies kann für den einzelnen Menschen von entscheidender Bedeutung für sein Seelenheil sein.
- Priesteramt und Eucharistie sind eng miteinander verbunden. Die Priesterkleidung verdeutlicht das herausragende Amt des Priesters und trägt somit letztlich auch zu mehr Ehrfurcht vor der Eucharistie bei.