3. Vorteil: Die Vertrautheit mit Gott.
In Wirklichkeit, das ist der dritte Vorteil. Vom Augenblick an, wo die Seele sich Gott hingegeben, scheint es, daß Seine erschreckenden Eigenschaften für sie verschwinden und daß sie nur noch diejenigen sieht, welche sie einladen, Ihn zu lieben und auf Ihn ihr ganzes Vertrauen zu setzen. Die erschütternden Wahrheiten der Religion, welche ihr vorher so lebhaft zu Herzen gingen und die sie fast nicht ins Auge fassen durfte, machen fast keinen Eindruck mehr auf sie. Die tröstlichen Wahrheiten, geeignet, sie zu ermuntern und zu stärken, haben jetzt Reiz für sie und sie hat eine unendliche Neigung sie zu betrachten.
Sie betrachtet Gott nicht mehr als einen Herrn, als einen Richter, als einen Rächer, sondern als den besten der Väter, als den zärtlichsten Bräutigam. Sie redet mit Ihm mit einer heiligen Vertrautheit; sie unterhält Ihn mit ihren Angelegenheiten und teilt Ihm ihre Leiden mit. Sie hat bisweilen sogar die Kühnheit, Ihm sanfte Vorwürfe zu machen, die, weit entfernt Ihn zu beleidigen, Ihm angenehm sind. Mit einem Wort, man könnte meinen, die Liebe habe Ihn zu ihresgleichen gemacht. Man muß es erfahren haben, um zu wissen, welches die Leichtigkeit, die Ungezwungenheit, die Süßigkeit dieses Verkehrs mit Gott, von Herz zu Herz, ist. Der Verfasser der Nachfolge Christi nennt ihn eine ganz erstaunliche Vertraulichkeit.