7. Grund: Das Beispiel Jesu Christi verpflichtet uns, uns Gott hinzugeben.
Als Christen sind wir verpflichtet, Jesus Christus nachzufolgen, d.h. Ihn nachzuahmen. Unser Heil ist an diese Nachahmung geknüpft. Das Evangelium spricht das an vielen Stellen aus und der hl. Paulus spricht es von allen Auserwählten aus, daß sie vorherbestimmt seien, dem Bild des Sohnes Gottes gleichförmig zu werden. In der Tat, das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, um uns ein Vorbild zu sein. Aber worin ist Es besonders unser Vorbild? In Seiner Hingabe an Gott, Seinen Vater. Dies der Hauptpunkt unserer Ähnlichkeit mit Ihm; dies der erste große Zug, auf welchen sich alle anderen beziehen. Also, die Hingabe Jesu Christi war eine vollkommene; sie hat begonnen mit dem ersten Augenblick Seines Lebens. Sie wurde nie zurückgerufen, nie geschwächt, und sie ist vollendet worden mit dem letzten Atemzug am Kreuze.
Der ganze Wille des himmlischen Vaters wurde Ihm vorgestellt; Er hat ihn angenommen; Er hat sich ihm ohne Vorbehalt unterworfen, so streng er war, und Er hat ihn erfüllt, ohne den kleinsten Umstand zu umgehen. Was ist das Leben Jesu Christi anders, als eine fortgesetzte, ununterbrochene Darbringung des Opfers, das Er von sich selber dargebracht, da Er in diese Welt kam?
Es muß verhältnismäßig ebenso sein mit dem Leben des Christen. Sobald er sich erkennt, und weiß, daß ein Christ notwendig ein Jünger und Nachfolger Jesu Christi sein muß, muß er wie sein Vorbild sich dem Willen Gottes aufopfern, sich verpflichten, ihn zu erfüllen, ohne je davon abzuweichen, und muß darin treu bleiben bis zum Tode.
Er muß innig überzeugt sein, daß alle seine Schritte gezählt sind, daß sein ganzer Lebensweg ihm gezeichnet ist, daß alles, was er zu tun oder zu leiden hat, im Laufe des Lebens durch die Vorsehung geregelt ist, und daß er genau diesen Weg zu gehen hat unter der Leitung Gottes. Ein Christ, der nicht Gott hingegeben ist, ist nicht Christ im Herzen, was er auch nach außen sein mag. Ein Christ, der nur mit Vorbehalt Gott hingegeben ist, ist ein unvollkommener Christ, ein schwacher Nachahmer Jesu Christi. Wenn man nicht allgemein diesen Begriff vom Leben hat, so kommt er daher, daß man nicht aus seiner Quelle schöpft, aus der Lehre und dem Beispiel des Erlösers.