IV.

Übung und kurze Wiederholung.

Du sagst mir: Wie muß man es machen, um sich Gott hinzugeben?

Hängt das nicht mehr von Seiner Gnade ab als von uns? Ist diese Hingabe Seiner Selbst nicht der ausgezeichnetste Liebesakt? Ist es in meiner Macht, einen solchen Akt hervorzubringen?

Ich antworte, daß das in deiner Macht liegt, wenn du es aufrichtig willst; denn von Seiten Gottes ist alles bereit, da Er nichts so sehr wünscht, als den Besitz deines Herzens. Tue also von deiner Seite mit Vertrauen, was von dir abhängt.

Ich setze voraus, daß dich Gott bei dem Lesen dieses Schriftchens einen lebhaften Eifer habe empfinden lassen, dich Ihm ganz hinzugeben. Nähre diesen Eifer durch häufige Akte während des Tages: Mein Gott, Du hast nicht umsonst dieses Verlangen in mir erweckt, mache das ich es verwirkliche. Wann werde ich mich Dir hingeben? Wie sehne ich mich darnach, daß Du der Herr meines Herzens seiest. Glücklicher Augenblick, wo ich sagen kann: Gott ist mein und ich bin Sein. Trage diesen Gedanken überall mit; er sei der Hauptgegenstand deines Gebetes; opfere deine Kommunionen in dieser Absicht auf. Ein Funke Liebe, der unterhalten wird, wird bald eine große Feuersbrunst hervorbringen. Während der ganzen Zeit, da Du diese Gunst erflehest, sei der Gnade äußerst treu. Erlaube Dir keinen Fehler, keine freiwillige Nachlässigkeit, und wenn du einer solchen dich schuldig gemacht, so bezeige Gott auf der Stelle deine Reue. Vielleicht bereitet dich Gott vor während längerer Zeit; vielleicht wird sich die Gnade deines Herzens plötzlich bemächtigen. Aber wenn du in den Übungen, die ich dir bezeichnet, beharrest, ist es unmöglich, daß du nicht endlich den ersehnten Akt zustande bringst. Wenn du ihn gemacht hast, wirst du ihn fühlen durch die Veränderung, die in deinem Innern entsteht. Du wirst nicht mehr die gleiche Person sein.

Es ist nicht meine Absicht, die nichtigen Schwierigkeiten, die man mir entgegenhalten könnte, zu widerlegen. Wer fähig ist, solche zu finden, hat nicht den ernsten Willen, Gott ganz anzugehören.