Welches müssen die Eigenschaften der Hingabe seiner selbst an Gott sein?

Aber welche Eigenschaften muß diese Hingabe seiner selbst an Gott haben? Jedermann kann leicht begreifen, daß diese Hingabe derart sein muß, wie Gott sie verdient, wie Er sie wünscht oder vielmehr von jedem Christen verlangt durch das Gebot, ihn zu lieben, endlich so, wie er es von jedem besonders verlangt. Er spricht sich darüber aus durch seine Einsprechungen; es handelt sich nur darum, auf die Gnade zu hören und entschlossen zu sein, mit ihr zu wirken. Diese Hingabe muß in ihrer ganzen Ausdehnung und aus der vollen Aufrichtigkeit des Herzens gemacht werden. Sie muß ganz, unbedingt, unwiderruflich sein: ganz, um nichts auszunehmen, unbedingt, um keine Bedingung zuzulassen, unwiderruflich, damit sie alle Augenblicke des Lebens bis zum letzte Augenblick umfasse. Diese drei Worte begreifen alles in sich.

Geben wir uns also Gott hin so viel als möglich, wie Er sich selbst uns geben will in der Ewigkeit, völlig, ganz, für immer, mit einer unbegreiflichen Liebe. Ist es zu viel, daß wir, die wir Gott alles schulden, die wir uns selbst nur soweit recht lieben, als wir Gott lieben, die wir nicht anders glücklich sein können als durch Seinen Besitz, ist es zu viel, sage ich, daß wir ihm gehören in der kurzen Zeit unsres Lebens, wie Er sich verpflichtet hat, uns anzugehören von Ewigkeit zu Ewigkeit?

Geben wir uns Gott hin, wie Jesus Christus, unser Vorbild, Sich Seinem Vater hingegeben hat. Die Hingabe des Erlösers ging so weit als möglich; und die unsrige muß der Seinigen gleichen, so weit sie es kann. Jesus Christus hatte in Sich die Fülle der Gnade, und Er erwiderte sie in der Fülle der Hingabe. So soll unsere Liebe entsprechen dem Maße der Gnade, die Gott uns gibt. Gott verlangt nicht mehr, aber Er verlangt auch nicht weniger. Es ist Sein Wille, daß keine Gnade verloren gehe.

Geben wir uns Jesus Christus hin, wie Jesus Christus Sich uns hingegeben hat. „Er hat mich geliebt“, können wir mit dem Hl. Paulus sprechen, „und er hat sich für mich hingegeben“. Zu was hat Er Sich hingegeben? Zu allem, was die Gerechtigkeit Gottes von Ihm verlangt hat, um mich von der Hölle zurückzuhalten und mir den Himmel zu öffnen. Mit welcher Liebe hat Er Sich hingegeben? Wer könnte es aussprechen oder selbst nur begreifen?

Was verlangt Er von mir als Gegengabe? Daß ich Ihn liebe und mich Ihm hingebe. Nicht zufrieden, Sich einmal für uns am Kreuze geopfert zu haben, fährt Er fort Sich täglich auf unseren Altären zu Opfern. Er gibt Sich uns, Er vereinigt Sich mit uns, Er verkörpert Sich in uns durch die Hl. Eucharistie, so oft wir uns dem Tische des Herrn nahen.

Kann ich weniger tun, als Ihm alles geben, was ich bin, wie Er mir alles gibt, was Er ist: Sein Fleisch, Sein Blut, Seine Seele, Seine Gottheit.