Antwort auf eine Mail an Erzbischof Zollitsch, dem damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, nachdem die von Papst Benedikt gesetzte Zweijahresfrist Ende Oktober 2008 abgelaufen war, die Wandlungsworte wieder in "für viele" zu korrigieren:
liturgie@ordinariat-freiburg.de
7.11.08
Sehr geehrter Herr Roth,
Ihre Mail vom 4. November dieses Jahres haben wir erhalten und zur Kenntnis genommen. Wir können Ihnen auf Ihre Anfrage folgendes mitteilen:
Eine päpstliche Anweisung an die jeweiligen Bischofskonferenzen bezüglich einer Neuformulierung der Worte während des Einsetzungsberichtes das „pro multis“ deutsch: „für viele“, statt wie bisher „für alle“ zu ersetzen, ist bis heute nicht ergangen. Es liegen lediglich Zeitungsmeldungen vor. Aus Zeitungsberichten entnehmen die Bischöfe nicht das, was der Heilige Vater will. Denn der Heilige Vater wendet sich in so fundamentalen Fragen direkt an die Bischöfe und erteilt ihnen Weisung. Eine solche Weisung aber liegt bis heute nicht vor, geschweige denn dass der Heilige Vater den Bischöfen eine Frist gesetzt hat, bis zu der sie seiner Weisung folge leisten sollten.
Sie werden verstehen, dass kein Bischof auf Grund von Nachrichten, die eine mögliche Willensbekundung des Papstes enthalten, entsprechend an seine Priester Anweisung geben wird, noch dazu in einer Angelegenheit, die das Zentrum unseres Glaubens, nämlich die Feier der Heiligen Eucharistie, betrifft. Würden die Bischöfe auf Grund von Zeitungsmeldungen hier vorgehen, würden sie gegen die vom Heiligen Vater festgesetzte Ordnung der Heiligen Messe verstoßen.
Wir bitten Sie also sehr, zwischen Zeitungsnachrichten und offiziellen Weisungen des Heiligen Vaters an die Bischöfe zu unterscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Stadel, Domkapitular
Prälat Dr. Klaus Stadel
Referent für Liturgie und Ökumene sowie Leiter der Abteilung "Berufe der Kirche" im Erzbischöflichen Ordinariat